USA Pleite : Sparen nach Plan?

Der Amerikanische Finanzminister Timothy Geithner beschwört den Kongress, die Schuldenobergrenze zu erhöhen, bevor die USA Zahlungsunfähig werden. Dieses könnte nach seiner Aussage bereits bis zum 31. März der Fall sein. Offen wird in Magazinen wie der Financial Times darüber berichtet. Wer aufgrund dieser Meldung jedoch eine Talfahrt des Dollars erwartet hat, irrt.


Zuerst will Verteidigungsminister Gates den Ausgabenanstieg beim Militär begrenzen. Ein genauer Blick auf den Sparstrumpf jedoch zeigt, dass dieser kein wirklicher Sparstrumpf ist.

Das Pentagon kündigte unterdessen an, den US-Militärhaushalt in den kommenden fünf Jahren um 78 Mrd. Dollar zu kürzen. Das Sparziel soll mit einer Verringerung der Zahl der Bodentruppen, höheren Krankenkassenbeiträgen für Soldaten im Ruhestand und deren Familien sowie anderen politisch unpopulären Maßnahmen erreicht werden. Der Plan von Verteidigungsminister Robert Gates sieht darüber hinaus weitere Einsparungen in Höhe von 100 Mrd. Dollar vor. So soll der Bau eines 14 Mrd. Dollar teuren Amphibienfahrzeugs für die US-Marineinfanterie nicht weiter verfolgt werden.[1]

Sehen wir jetzt mal davon ab, dass dieses Sparprogramm über fünf Jahre läuft und die Einsparungen eher als „gering“ zu bezeichnen sind, wird im nächsten Absatz auch gleich alles wieder revidiert.

Dieses Geld dürfe aber in andere Projekte wie ein neues Waffensystem oder Programme zugunsten der Truppen reinvestiert werden, sagte Gates am Donnerstag in Washington. Auch die Streitkräfte seien von den allgemeinen Sparanstrengungen nicht ausgenommen und müssten überlegen, wie sie mit weniger Geld auskämen, sagte Gates.[1]

Diese Form der Sparpolitik dürfte zumindest keinen Ausweg aus der Misere bringen und die Zeit drängt. Wie weit die Republikaner sich nun wirklich trauen die USA – durch blockaden im Kongress – in die Zahlungsunfähigkeit zu bugsieren, darf in Frage gestellt sein. Bemerkenswert ist zumindest dass die Aussage des US-Finanzministers weder auf den Dollar noch auf die Börsen in dem Masse durchschlagen wie dieses eigentlich zu erwarten wäre.

Keep smiling scheint angesagt zu sein, streng nach dem Motto : What a wonderful day.

Carpe diem

[1] http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:appell-an-den-kongress-geithner-warnt-vor-zahlungsunfaehigkeit-der-usa/50212206.html


13 Responses to USA Pleite : Sparen nach Plan?

  1. Bernd Hase sagt:

    Habe die Nachricht gerade bei Financial Times gelesen und bin geschockt (nicht überrascht). Die häufen pro Tag 4 Mrd Dollar neue Schulden an. Hauptsache die halten noch bis Mai durch, da habe ich Flüge nach Florida gebucht 🙁

  2. Bernd Hase sagt:

    Eine Idee hätte ich noch für die USA, vielleicht sollten Sie sich an RTL und Peter Zwegat wenden.

  3. muck sagt:

    Hi

    Habe darüber heute Morgen im Spiegel diesen Artikel gelesen:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,738228,00.html

    Danach hatte ich aber eher den Eindruck, als ginge es Geithner mit seinem Appell hauptsächlich darum, über die Bevölkerung Druck auf den Kongress aufzubauen, damit dieser sich genötigt sieht, die Schuldengrenze um ein weiteres mal anzuheben 😉

    Einer der größten Einsparungsposten – die Militär-Ausgaben – hat man mit 2015, vorsorglich weit in die nächste Amtszeit gelegt, wo dann eh keiner mehr davon sprechen wird, wenn’s dann soweit sein soll, oder es werden dann ganz einfach „gegebene Umstände“ jedwede Einsparungen dahingehend unmöglich machen 😉

    mfg 🙂

  4. Bernd Hase sagt:

    Eine Frage habe ich noch zu dem Thema ! Was ist wenn die Schuldengrenze nicht angehoben wird und was ist wenn Sie angehoben wird (dann geht es doch auch nur bis zum Datum X) ?!

  5. Schwarzblut sagt:

    jaja, bald vll Zahlungsunfähig sein aber trotzdem 14,5 Mio pro neue Überwachungsdrohne haben…man, ich glaub ich werd auch Zahlungsunfähig…

  6. LIMMY sagt:

    Tja, wie wir schon oft hier schrieben – Maximierung der Fallhöhe ist angesagt.
    Es wird Zeit aus dem Euro auszusteigen, vielleicht gemeinsam mit ßsterreich. Eine harte Mark hätte wohl negative Auswirkungen auf den Export, jedoch würde sich der Kauf von Rohstoffen deutlich verbilligen denn der Euro würde in diesem Fall extrem abwerten was auch unseren Schulden entgegenkommen würde.
    Die Märkte reagieren nicht weil im Grunde alle wissen was Sache ist. Es wird gezockt solange es noch geht. Mal sehen was die US-Arbeitsmarktdaten heute sagen….

    LG LIMMY

  7. bauagent sagt:

    @Bernd Hase

    “ Was ist, wenn die Schuldenbremse nicht angehoben wird und was ist wenn sie angehoben wird, dann geht es doch auch nur bis zum Datum X?“

    Absolut richtig, nur dass das Datum X oder später y keiner kennt, weil das von den Investoren letztlich bestimmt wird. Wann das passiert würde ich auch gerne wissen, da kann man dann reich werden, wenn es einem wichtig ist.

    Schuldenbremse nicht anheben ist natürlich keine Option. Die Republikaner werden das Anheben natürlich zulasssen, allerdings unter wahlkampftechnischen Gesichtspunkten.

    Geithner muss quietschen und betteln !

  8. bauagent sagt:

    Na da ist es doch schon passiert. Die Reps haben gerade signalisiert, dass sie eine Erhöhung durchwinken. Das dürften dann so rund 1,2 Billionen sein bis zum nächsten Jahr. Falls die Panik nicht bis dahin den Bond Markt erreicht hat.

    Die Arbeitsmarktdaten mit 107.000 neu geschaffenen Stellen deuten ja auch eher auf Double Dip hin.

    Auch wenn´s kaum einer in den USA wahr haben will. Noch!!!

  9. Frank H. sagt:

    Ich habe hier noch eine bemerkenswerte Meldung ausgegraben. Obama holt sich einen hochrangigen Wirtschaftsboss von J.P. Morgan ins Boot.
    Linker Flügel der Demokraten sauer. Tribut an die mAcht des Geldadels. War eigentlich nicht anders zu erwarten. Ob linker oder rechter Finanzberater ist doch ein und der selbe Verein. Wobei die Brechstange die Obama nun wählt den Schaden natürlich weiter vergrößert. Motto. Rezepte des Mittelalters gegen Windmühlen der Neuzeit. Schöne neue Weltordnung.
    „Manager der Mächtigen“ titelt die SZ.
    http://www.sueddeutsche.de/politik/usa-neuer-stabschef-william-daley-manager-der-maechtigen-1.1043651

  10. Newsticker2012 sagt:

    Beschäftigte ex Agrar, Dez.
    14:30 +103.000 gg Vm +150.000 gg Vm
    Arbeitslosenquote, Dez.
    14:30 9,4% 9,7%

    Gestern kam im TV das die Zahlen verschönert worden sind. Es werden nur noch die Arbeitslosen in Amerika gezählt die auch Arbeitssuchend gemeldet sind, bedeutung ist das die die nicht vermittelbar sind, krank, ect.pp nicht mehr in der Statistik aufgeführt werden. So sieht nach aussen der US Aufschwung aus 😉

  11. klaus-fidibus sagt:

    Aus dem Land „der unbegrenzten Möglichkeiten“ wird das Land der „Irren und Wirren“.

  12. […] eine Rechnung zukommen zu lassen, damit sie für den entstandenen Schaden aufkommen. Achne, die Amis sind ja Pleite. Sie können ja nicht einmal Ihre eigenen Beamten bezahlen.btw: sogar die Holzmedien wie Springer […]

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