Schiffeversenken am Suez-Kanal?

Der Iran will angeblich zwei Kriegsschiffe nach Syrien schicken ß? durch den Suezkanal. Die USA lassen bereits ein Kriegsschiff den Suezkanal ansteuern, und Israel fühlt sich provoziert. Die Preise für ßl und Gold dagegen ziehen an.


Von Lars Schall

Reuters ist zu entnehmen, dass zwei iranische Kriegsschiffe planen, alsbald den Suez-Kanal zu durchqueren, um nach Syrien zu kommen. Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman bezeichnete diese Bewegung als neueste ß?Provokation“ von Teheran, und spielte auf eine israelische Antwort an. Syrien ist einer der benachbarten Feinde Israels und ein Verbündeter von Teheran.

ß?Zu meinem Bedauernß?, erklärte Lieberman, ß?zeigt die internationale Gemeinschaft keine Bereitschaft, mit den wiederkehrenden iranischen Provokationen umzugehen. Die internationale Gemeinschaft muss verstehen, dass Israel diese Provokationen nicht ewig ignorieren kann.“

Ins Auge zu fassen ist hierbei, dass ein US-Kriegsschiff bereits seit Tagen Richtung Suez-Kanal unterwegs ist, einem Knotenpunkt des internationalen Handels ß? insbesondere auch für das Erdöl der Region:

Vor diesem Hintergrund fand eine Flucht in die Sicherheit statt. Wie Claudia Assis auf ß?Market Watchß? über den ß?Marktpulsß? berichtete, zogen die Terminwarengeschäfte für ßl und Gold nach Bekanntgabe der Nachricht bezüglich der iranische Kriegsschiffe und einer etwaigen Reaktion Israels an. Die Kontrakte für März zogen bei ßl an der New York Mercantile Exchange um 1,4% an ($1,15), und auch Gold nahm eine Wende in den positiveren Bereich: Gold für April gewann $ 7,70  oder 0,5% auf $ 1,381.50 pro Unze hinzu.[i]

Das fügt sich insgesamt ins Bild, wie es diese Woche Marc Faber in Bangkok zeichnete. Der Investmentberater sieht ßl und Gold weiterhin vor Aufwärtsbewegungen stehen.
Die steigende Nachfrage nach Erdöl in den asiatischen Schwellenländern und die Erholung der  US-Nachfrage könnten ß? neben den steigenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und anderen ßl produzierenden Regionen ß? zu Preisgewinnen bei Rohstoffen und Edelmetallen führen, so Faber, der Herausgeber Gloom, Boom & Doom Report. ß?Wenn es einen Krieg gibt, sind Gold und Silber wünschenswerte Investitionen.“[ii]

Nach einem Bericht des Nachrichtensenders Al-Arabija stehen die beiden iranischen Kriegsschiffe auf keiner Warteliste, um den Suezkanal zu durchqueren.[iii] Um den Kanal passieren zu können, benötigen militärische Schiffe eine Erlaubnis der Kanalverwaltung. Zu der Frage, ob diese Genehmigung gegeben würde, schrieb Al-Arabija gestern:

ß?Die Suezkanalverwaltung sagte, sie sei noch nicht über eine iranische Nachfrage informiert, um seine Schiffe durch den Kanal zu senden, aber dass es keine Problem sein sollte, wenn sie es täten.

,Die Suezkanalbehörde erlaubt allen Schiffe jeder Nationalität den Kanal zu überqueren, solange sich das Land nicht in einem Kriegszustand mit ßgypten befindet‘, sagte die Behörde in einer Erklärung und stellte fest: ,Es wäre das erste Mal, dass iranische Kriegsschiffe den Suezkanal seit 1979 verwendeten.‘

Der Suezkanal nimmt die iranische Währung nicht an, aber das bedeutet nicht, dass die iranischen Schiffe nicht den Kanal benutzen können.“[iv]

Quellen:


[i] Claudia Assis: ß?Gold, oil advance after reports on Iran’s warshipsß?, veröffentlicht auf Maret Watch am 16. Februar 2011 unter:

http://www.marketwatch.com/story/gold-oil-advance-afte-reports-on-irans-warships-2011-02-16

[ii] Parista Yuthamanop: ß?Faber keen on equities, precious metals as investment optionsß?, veröffentlicht auf Bangkok Post am 15. Februar 2011 unter: http://www.bangkokpost.com/business/economics/221625/faber-keen-on-equities-precious-metals-as-investment-options

[iii] Vgl.: ß?Warships need defense & foreign ministriesß? approval. Egypt Suez Canal told Iran warship passing scrappedß?, veröffentlicht auf Al-Arabija am 17. Februar 2011 unter:

http://www.alarabiya.net/articles/2011/02/17/138015.html

[iv] ß?Lieberman calls the move a „provocation“ by Tehran. Iranian warships to transit Suez, Israel FM saysß?, veröffentlicht auf Al-Arabija am 16. Februar 2011 unter:

http://www.alarabiya.net/articles/2011/02/16/137944.html

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