Italien: Nun ist Anschnallen angesagt

Die Märkte sind beunruhigt, so die einhellige Meinung der selbst ernannten „Experten“. Was nun auch in den Hinterzimmern der Manager und Politiker ankommt, ist bei Menschen mit Verstand schon vor Jahren klar gewesen. Die Dynamik jedoch nimmt tatsächlich zu und man sollte diese Entwicklung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mit Italien kommt nun eins der Schwergewichte in den Ring und mit einem Bail-Out ist es hier nicht getan, soviel ist sicher.


Mit einem BIP von ca. 2 Billionen Dollar haben wir hier eine Potenz von Griechenland, Irland und Portugal im Quadrat. Die Folgen dürften die Finanzmärkte und die Wirtschaft epidemisch erfassen und für ernsthafte Verwerfungen sorgen. Das Italien kommt, war so klar wie der morgendliche Aufgang der Sonne. Auch Spanien und Frankreich werden folgen. Wenn der Tag allerdings da ist, wird es wenig Grund zur Freude geben, das kann ich Ihnen versichern. Werfen wir einen Blick in die Presse um zu sehen, was dort zum Thema geschrieben wird:

EU-Spitzenpolitiker beraten über Euro-Schuldenkrise

Im Kampf gegen eine Ausweitung der Euro-Schuldenkrise hat EU-Ratspräsident Herman van Rompuy ein Spitzentreffen für Montagmittag einberufen.

An der Sondersitzung nehmen EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker, EU-Währungskommissar Olli Rehn sowie EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso teil. Van Rompuys Sprecher trat dem Eindruck entgegen, dass es sich um ein Krisentreffen handelt. Es ginge vielmehr um Koordinierungsfragen. Italien sei nicht Thema der Gespräche.[1]

Natürlich ist das kein Krisentreffen, koordinieren muss man sich. Das ist mal wieder Volksverdummung par excelance. Als Krisentreffen würde man es dort wahrscheinlich erst dann bezeichnen, wenn bei einer Wasserleiche der Kopf nicht gefunden wird.
Mal wieder ein wirklich schöner Artikel bei der Welt zum Thema:

Euro-Rettung endet auf jeden Fall im Horrorszenario

Was die Finanzminister in der Euro-Zone derzeit an Krisenmanagement machen, wirkt so, als hätte man Kindern den Schlüssel zu einem Porsche in die Hand gegeben und kurz gezeigt, wie man kräftig das Gaspedal drückt.
[…]
Wenn nun die Europäische Zentralbank (EZB) eine kräftige Aufstockung des Rettungsschirms fordert, dann spricht daraus die nackte Verzweiflung. Fahrlässig haben sich die Regierungen in eine Situation manövriert, in der selbst 750 Milliarden Euro nicht mehr ausreichen, um Ruhe zu schaffen. Und wenn sie so weitermachen, werden auch 1,5 Billionen Euro keinen Unterschied machen.[2]

Alleine zu sehen, wie Milliarden, ja mittlerweile Billionen jegliche Bedeutung verlieren, zeigt an welchem Punkt wir uns befinden. Die Lage scheint tatsächlich relativ ernst zu sein in Italien und auch wenn wir die noch ein paar Wochen über den Berg gelogen bekommen, steht jetzt offensichtlich der nächste Knack ins Haus. Es ist beunruhigend und auch die Lage in den USA hilft nicht hier für Zuversicht zu sorgen.

Carpe diem

[1] http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE76A08S20110711
[2] http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13479147/Euro-Rettung-endet-auf-jeden-Fall-im-Horrorszenario.html


308 Responses to Italien: Nun ist Anschnallen angesagt

  1. Frank H. sagt:

    Wichtig zu erkennen:
    Dieser Top ausgebildete Elitenmann, abtrünnig, wagt es gegen seine ehem. „Dienstherren“ Auftraggeber für Dissertationen via Institute die jenen haifischen gehört, Rockefellerclan, anzutreten. Danke.

  2. stupido sagt:

    NT

    Also ich hab dich schon richtig verstanden – ich könnte mich auch als „abgesichert“ bezeichnen – aber ich denke, das ist eben aus dem Grund Unsinn, als niemand wirklich weiss – WAS auf uns zu kommen wird – und in dem Sinne kann niemand wirklich abgesichert sein – es wird immer eine Illusion bleiben – das war es – was ich meinte.

    Ausserdem kann – zumindest für mich – überleben kein Selbstzweck sein.

    Und du hast mich missverstanden, ich habe keine Kinder – ich habe nur mit obigem Zitat geantwortet, weil es meine Sicht der Dinge diebezueglich besser ausdrücken konnte, als ich selbst möglicherweise.

    Aber am ende muss eben jeder machen, was er für richtig hält.

    Lg

  3. Newsticker2012 sagt:

    @Stupido
    Sorry habe das Zitat mit den Kindern natürlich falsch gedeutet, aber da hast du natürlich recht, man sitzt da und bildet sich ein man hat sich abgesichert, und das ist natürlich auch die angesprochene Illusion wenn man denkt es ist alles parat, gut das dazu.
    Schön wenn Du sagst du hast Dich für deine Zwecke/Vorstellungen was alles passieren kann abgesichert, gegen eine Atombombe habe ich auch keine Lösung, aber gegen viele andere Sachen.
    Ich denke das erstere was ich genannt habe ist eher unwahrscheinlich…schönes Wochenende.

  4. Grisu sagt:

    Moin Moin *augenreib*

    Wochenauftakt direkt mit Doppel-ATH (ß?/$) bei Gold. Aktueller Stand pro Unze bei 1.597,30$ sowie 1.134,77ß?.

    Wird wieder eine spannende Woche

  5. Spielverderber sagt:

    Düsterer Ausblick

    Großbritannien fürchtet neue Finanzkrise
    Erstmals warnt ein britischer Spitzenpolitiker vor den Folgen der weltweiten Schuldenkrise: Er mache sich extreme Sorgen wegen der Probleme in Griechenland und den USA, sagt Vizepremier Nick Clegg. Auch wenn sein Land selbst kein Euro-Mitglied sei, hänge es voll mit drin.

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,774964,00.html

  6. Newsticker2012 sagt:

    In Italien hat ein Blogger brisantes Material in seinen Händen welche er nun Stück für Stück veröffentlichen wird.

    http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/678944/Italien_Blog-enthuellt-Privilegien-der-Abgeordneten?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do

  7. […] Yawlinsky · Die Rettung des Euro: Eurobonds und Quantitative Easing &8594; Italien : Nun ist anschnallen angesagt IkNewsEuroRettung endet auf jeden Fall im Horrorszenario Was die Finanzminister in der EuroZone derzeit an […]

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