Kanada XP und Einwanderung

Gestern in meinem Artikel zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes erwähnte ich, dass ich Deutschland den Rücken kehren werde. Es war wirklich erstaunlich, was ich an Emails dazu bekam, wo Leser mich fragten, wie so etwas ablaufen würde und was dafür notwendig ist. Mit einer solchen Resonanz hatte ich nicht gerechnet. Die ßberschrift ist im ßbrigen für mich vom 24.09 – 03.10 Programm denn ich werde mit einem guten Freund in Kanada auf unserem Grundstück eine kleine survival Aktion starten, hierzu später mehr. Im Folgenden nun ein paar Dinge zu Kanada und der Auswanderung.


Als erstes möchte ich festhalten, dass es töricht wäre zu glauben, wer hier nichts kann, würde in Kanada schon irgendwie auf die Füße fallen. Man darf nie vergessen, man nimmt sich selbst und die eigenen Probleme immer mit. Weglaufen vor den Problemen, auch in der Familie ist also keine Option. In Kanada hat man noch mehr Zeit und Ruhe die Probleme richtig zu genießen. Daher, wer auswandern möchte sollte mit sich und seinem Umfeld im Reinen sein. Das ist der wichtigste Punkt.

Kanada in ländlichen Regionen, unterscheidet sich sehr stark von Deutschland und man sollte gewisse Punkte für sich abfragen:
Mag ich es sehr ruhig und weitläufig? Kann ich auf den Trubel und das Halli Galli der Stadt verzichten? Bedeutet mir Zusammenhalt und echte Freundlichkeit mehr, als einmal lang hinzuschlagen um in einem Einkaufsladen zu landen? Eine der wichtigsten Dinge ist es, nicht die Kanadier deutsch machen zu wollen, sondern sich Ihrer Mentalität anzupassen. Es ist dort wirklich alles sehr gemütlich und die deutsche Pünktlichkeit kann so sehr schnell zu einer Qual für einen selbst werden. Im unteren Teil werde ich noch ein wenig auf die Möglichkeiten von Schule und Universität eingehen.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten und Programme um in Kanada einzuwandern, diese werde ich hier in kurzen Zügen versuchen aufzuzeigen.

Einer der einfachsten Wege ist die so genannte Skilled Worker Class Immigration:

Diese Kategorie ist für Personen, die auf der Basis ihrer eigenen Leistungen und ohne die Unterstützung eines sponsors/parrain nach Kanada einwandern möchten. Voraussetzung für die Zulassung als skilled worker/travailleur qualifié ist eine Kombination aus Ausbildung, Berufserfahrung, Englisch- und/oder Französischkenntnissen, persönlicher Eignung sowie anderen Faktoren, die mit einem Punktesystem bewertet werden. Ihre beruflichen Fähigkeiten müssen leicht auf den kanadischen Arbeitsmarkt zu übertragen sein. Die Erlaubnis zur Ausübung mancher Berufe ist in Kanada durch die Provinzen/Territorien geregelt. Prüfen Sie, ob Ihre Fähigkeiten und Erfahrung Sie dafür qualifizieren, als skilled worker/travailleur qualifié in Kanada aufgenommen zu werden.[1]

Etwas schwieriger, des hohen finanziellen Aufwandes wegen, ist die Business Class Immigration.

Möchte man als Investor nach Kanada einreisen, muss man mittlerweile 1600.000 Ca$ nachweisen und mindestens 800.000 davon in Kanada investieren. Wer hierfür das nötige Kleingeld hat, dem wird es verhältnismäßig einfach gemacht, wenn dabei gar noch ein paar Arbeitsplätze entstehen. Auch nachzulesen unter [1]

Außer diesen Möglichkeiten gibt es noch einige Andere, wobei ich hier nur noch die lokalen Immigrationsprogramme ansprechen möchte. In den Unterschiedlichen Countys gibt es noch Möglichkeiten im Zuge spezieller Programme einzuwandern, diese sind jedoch von Region zu Region unterschiedlich. Wenn man sich für eine Region entschieden hat, lassen sich bei den örtlichen Behörden die Notwendigen Formalitäten abfragen.

Ausgebildete Fachkräfte sind in Kanada stark nachgefragt und so ist es relativ einfach dort eine Migration zu bekommen, wenn man bereits im Vorfeld einen Arbeitsplatz nachweisen kann. Offene Stellen kann man zum Beispiel beim Arbeitsamt abfragen. Man sollte jedoch nicht dem Glauben erliegen, dass in Kanada der Honig in Bächen fließt und überprüfen, ob der Beruf auch wirklich in Kanada gebraucht wird. An für sich haben die Deutschen in der Welt einen sehr guten Ruf wegen ihrer sorgfältigen und zuverlässigen Art und es ist absolut von Vorteil wenn man dieser Erwartung auch ein wenig entspricht. Ich habe oben bereits beschrieben, dass man auch in Kanada nichts kann, wenn man hier nichts kann.

Auswahl der Region


Sehr wichtig kann die Wahl der Region sein, bei seiner Größe hat Kanada einige Facetten zu bieten. Wir haben uns für Nova Scotia entschieden, weil die Flugzeiten von und nach Deutschland relativ kurz sind. (Hinflug direkt dauert 7:20 h und wegen des Jetstream der Rückflug 6:20h ) Die Klimazone ist sehr Angenehm, da es auf einem Breitengrad mit Frankreich liegt. So sind die Durchschnittstemperaturen im Sommer bis 30° C und im Winter bis ca. -10° C. Auf Cape Breton ist man eigentlich immer irgendwie am Wasser und so haben wir von unserem Grundstück aus ca 500 m bis zum Bras Dór Lake, ein Binnensee mit der Doppelten Größe des Bodensees und ca 15 Autominuten bis zum Atlantik.

Bildung-Schule


In Kanada herrscht ein sehr liberales Schulsystem und es findet eher Gruppenunterricht statt, wo die Stärken gefördert und Schwächen bearbeitet werden. Kinder werden kostenlos am eigenen Grundstück von einem Schulbus abgeholt und nach der Schule wieder zurückgebracht. Für die Kinder ist die Schule ein sehr Zentraler Punkt, da bis Nachmittags weiter in unterschiedlichen AG´s geschult wird. Auf Nova Scotia besteht die Chance eines Studiums auch ohne ein „Abitur“, das ist eine sonderregelung, welche nicht auf ganz Kanada übertragbar ist. In den größeren Städten wie z.B Sydney oder Antigonish gibt es Universitäten, welche zu den Besten an der kanadischen Ostküste zählen. Auch solche Informationen kann man sehr gut über die Botschaft beziehen.

Unterhaltungskosten


Zumindest in der Region wo wir unser Grundstück gekauft haben kann ich einige Angaben dazu machen. Es unterscheidet sich einiges von Deutschland. Wer zur Miete wohnen würde, für den sind die oberen Punkte nicht so wichtig.

In der Property Tax, sprich Grundsteuer sind viele der Kosten bereits enthalten, welche in Deutschland zusätzlich anfallen. Die Grundsteuer berechnet sich anhand des Wertes von Grundstück und Immobilie. Bei einer privat genutzten Immobilie kann man von ca 500-1000 Ca$ im Jahr ausgehen, nur Grundstück ist erheblich günstiger(je nach Region). Es fallen keine Zusätzlichen Müllgebühren an, Straßen- und Schneereinigung sind auch inbegriffen, ebenso wie beispielsweise der Transfer der Kinder von und zur Schule. Da es kein Kanalnetz gibt, hat man am Haus eine so genannte Septik (Klärgrube mit Versickerung) Wasser bekommt man üblicherweise aus dem Hauseigenen Brunnen.

Die Strompreise sind erhbelich günstiger als in Deutschland, da in Kanada die Dächer nicht mit subventionierten Photovoltike-Anlagen zugepflastert werden. Die KW/h liegt umgerechnet bei ca 7 eurocent. Die Häuser werden in der Regel mit Holz beheizt in vielen Fällen mit zusätzlichen Elektoheizungen. Feuerholz fällt entweder auf dem eigenen Grundstück ab, ansonten kann man auch im Crwonland (Kronenland) seinen Bedarf decken.

Heimische Lebensmittel sind verhältnismäßig Preiswert, wer allerdings deutsche Produkte kaufen möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Milchprodukte sind auch Teurer als in Deutschland. So kostet ein Liter Milch beispielsweise 2 Ca$ was umgerechnet ca 1,42 Euro sind. Alkohol und Zigaretten sind auch ein Luxusgut, wo der Staat ordentlich hinlangt und so zahlt man für ein einfaches Dosenbier 0,33 im Laden auch um die 2 Ca$ und für eine Schachtel Zigaretten (25 stck) sind 11 Ca$ aufgerufen.
Der Liter Normalbenzin ist mit ca. 1,-/l zwar günstiger als in Deutschland, jedoch relativiert sich das sehr schnell über die zurückzulegenden Entfernungen.

In der Gesamtsumme kann man jedoch sagen, dass die Lebenshaltungskosten insgesamt etwas niedriger sind als in Deutschland.

Wohnen


Mietswohnungen oder Häuser sind nicht so verbreitet wie in Deutschland und so muss man schon etwas länger nach einer entsprechenden Unterkunft suchen.

Eigene Immobilien oder auch Grundstücke sind nicht so schwer zu finden, jedoch gibt es hier etliches zu beachten. Sollte dort jemand fragen haben, kann ich diese gerne per Mail beantworten, dass würde in diesem Artikel zu weit führen.

Gesundheit/Krankenversorgung


Die Krankenversorgung ist in Kanada kostenlos und man zahlt nicht wie hier in eine Krankenkasse ein. In einigen Bereichen ist es trotzallem Ratsam sich über eventuelle Zusatzversicherungen ein etwas mehr an Leistung zu sichern, auch dieses muss im Einzelfall genauer betrachtet werden.

Lohn und Steuern


Die Löhne in Kanda sind in der Regel etwas höher als in Deutschland. Lohnsteuer oder Einkommenssteuer sind ßhnlich wie in Deutschland gegliedert und unterscheiden sich nach Regionen. Eine ßbersicht gibt es unter folgendem Link –>http://www.cra-arc.gc.ca/tx/ndvdls/fq/txrts-eng.html

Ich hoffe hier die wichtigsten Fragen zumindest teilweise erklärt zu haben. Sollte ich etwas wichtiges Vergessen haben, bitte einfach in den Kommentaren nachfragen.

Nun noch ein paar Worte zu dem Projekt Kanada XP (Experience)


Wie ich bereits angedeutet habe, haben ein guter Freund und ich ein Grundstück auf Cape Breton gekauft. Wir werden in 2 Wochen nach Kanada fliegen und auf dem Grundstück (50ha) eine kleine Survivaleinlage machen. Selbstverständlich hätten wir für die Kosten (kauf und verschicken der Ausrüstung) wesentlich komfortabler bei Ebehard einkehren können, wo ich mich während meines Urlaubes im ßbrigen mehr als wohl gefühlt habe. Unser Ziel ist es aber, zu sehen wie wir mit rudimentärsten Dingen 10 Tage in Kanda über die Runden kommen. Das Ganze wird per Kamera und Photos dokumentiert und ich werde selbstverständlich einen Bericht darüber schreiben.

Als ich mich mit Andreas gestern darüber unterhielt, kamen wir auf die Idee ein paar Zeilen dazu zu schreiben, vielleicht gibt es ja noch jemanden, der zu einer solchen Erfahrung lust hätte. Platz ist zumindest ausreichend vorhanden 😉

Hin- und Rückflug liegen bei ungefähr 800 Euro. Kosten für Essen, Trinken etc kommt natürlich sehr auf die eigenen Bedürfnisse an. Wasser gibt es von einer nahegelegenen Quelle, deren Qualität hervorragend ist. Bras Do´r Lake und Atlantik sind um die Ecke, daher kann auch Fisch geangelt werden. Ein Backup aus Dosenbohnen schadet trotzdem nicht 😉 Wasserkanister, Grillroste, Kocher, selbstgebaute Dusche etc sind bereits im Paket unterwegs nach Kanada. Ein eigenes Zelt und Schlafsack ist natürlich notwendig und beim Gepäck dürfen 20 Kg im Koffer nicht überschritten werden. Sollte jemand spontan sein und interesse an dieser Aktion haben, kann man mich gerne per Mail mit einer kurzen Selbstbeschreibung kontaktieren.

Hier ein Video von mir, welches ich in der Region gedreht habe. Es gibt einen kleinen ßberblick darüber wovon ich hier spreche.

Carpe diem

[1] http://www.canadainternational.gc.ca/germany-allemagne/visas/immigrate-immigrer.aspx?lang=deu&view=d


55 Responses to Kanada XP und Einwanderung

  1. KxAlpha sagt:

    Gute Entscheidung wie ich finde. Ich habe selber mal ein Jahr drüben gelebt und bin auch stark am ßberlegen meine sieben Sachen zu packen, bevor ich hier zu starke Wurzeln in den Boden setze. Wenn man sich ein wenig anpassen kann, dann sind die Kanadier entspannte und nette Zeitgenossen. Ich kann jedem nur empfehlen erst einmal alleine rüber zu gehen, da man so besser reinkommt. (sofern man die Möglichkeit hat)

    Was Einwandern betrifft so kann ich mal kurz die Standardlösung beschreiben (ich habe mal eine Infoveranstaltung eines Profis besucht, der Menschen dabei hilft Einzuwandern):

    Der einfachste und generelle Weg: es gibt drei verschiedene 1 Jahres Visas, die ein Kontingent haben, daher möglichst gleich im Januar ordern. Man kann von den drei Visas nur maximal zwei in Anspruch nehmen und jede Sorte nur einmal. Einschränkung bei allen: man muss zwischen 18 und 35 Jahren alt sein.

    1) das Working Holiday-Visum: ein Jahr arbeiten ohne Einschränkung
    2) das Praktikums-Visum: ein Jahr bei einem Unternehmen ein bezahltes Praktikum machen
    3) das Young Professionals-Visum: ein Jahr bei einem Unternehmen arbeiten, dass gewillt ist, sich durch den Papierkrieg zu arbeiten, der damit verbunden ist und bei dem das kanadische Arbeitsamt Zustimmung gibt

    Wenn man eine permanent residency (Daueraufenthaltgenehmigung) haben möchte, sollte man idealerweise 2 Jahre in Kanada gelebt und gearbeitet haben. Daher bietet sich an das Working Holiday Visum als Einstieg zu benutzen und dann mit einem netten Arbeitgeber mit dem dritten, dem Young professionals-Visum die Dauer auf 2 Jahre aufblähen. Dann kann man nämlich relativ einfach die Daueraufenthaltgenehmigung bekommen.

    Der zweite generelle Weg ist, dass man in einem Provinzprogramm (Provinz = Bundesland) unterkommt. Diese Programme unterscheiden sich ziemlich und während man z.B. in British Columbia als meinetwegen Geologe mit Kusshand genommen wird, so wäre das z.B. in Nova Scotia ein No Go. (willkürliches Beispiel ohne Recherche ob der Beruf nun richtig ist). Die Provinzprogramme erlauben es halt direkter einzusteigen, aber jede Provinz macht es anders. Da muss man einfach mal die Provinzregierungsseiten abklappern.

    Der dritte Weg: man heiratet ein oder hat Familie dort. Aber dazu habe ich keinerlei Informationen. Politische Flüchtlinge aus Deutschland zieht glaube ich bei Canadian Bordernd and Immigration officers auch nicht so 😉

  2. Cheffe sagt:

    @ KxAlpha

    Mercie für deine fundierte Ergänzung

  3. muck sagt:

    Hallo Cheffe

    Aus Neugier hätte ich zwei Fragen:

    1. Wie wirst du denn in Kanada deine Brötchen verdienen?

    2. Wird Infokrieger-News weiterlaufen wie bisher?

    Ansonsten kann man dir glaube ich nur alles Gute wünschen 🙂

    MfG, muck

  4. das_schneidi sagt:

    Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt und bin auch schon dabei die Auswanderung zu planen. Ich habe Kanada aber aus diversen Gründen verworfen und favorisiere Island. Man muss zwar Islisch lernen, aber das ist es Wert.

    @Cheffe: Viel Spaß in Kanada und danke das du trotzdem weiter hier wirken willst.

    Man könnte fast schon sagen die ehernen und Aufrechten gehen langsam ins Exil.

    Und bevor jemand anfängt irgendwem vorzuwerfen das Handtuch zu schmeißen:
    Niemand wandert leichtfertig aus und lässt Freunde und Verwandtschaft, Sprache und Kultur, Kindheit und Erinnerungen einfach so hinter sich.

    Die politische Situation verschlechtert sich zusehends und gerade wer Familie hat sollte sich ernsthaft überlegen ob er seine Kinder in einer sozialistischen Diktatur aufwachsen lassen will oder lieber in Freiheit.

    MfG

  5. Andy sagt:

    @ muck

    ß?Wie wirst du denn in Kanada deine Brötchen verdienenßß

    Ganz einfach, wir machen auf ß?Konny Reimannß? und soooß?..

  6. Cheffe sagt:

    ^^
    Also ja IKN wird natürlich weiterlaufen. Der Wahnsinn in der Welt hört ja nicht auf und für mich ist IKN eine Art der Therapie. Durch das Schreiben bekomme ich meinen Kopf frei 😉

    Tatsächlich auch wenn Andy das etwas ins lustige zieht, haben wir vor einige Cottages zu bauen und dann zu vermieten. Das allerdings dient dann eher dem Zeitvertreib. Was genau wir dann in Kanada machen werden, müssen wir uns noch in Ruhe überlegen, jedoch ist da finanziell kein Druck, so das wir das Ganze sehr entspannt angehen können.

  7. Cheffe sagt:

    @ Schneidi,

    deine Worte kann ich nur unterstreichen. Das Ziel muss natürlich jeder für sich selbst finden, bei mir/uns ist es halt Kanada.

  8. Frank H. sagt:

    Klingt schon Mal recht interessant. Und bedeutet wo ein Wille und gute Basis da auch ein Fortkommen.
    Tja, gesunde Natur fördert den Geist. Dann mal good look everybody. Und schön das die ganze Familie da mitzieht. Das ist Oberwichtig denke ich! Es bedeutet immerhin: One Way Ticket.
    Für uns wärs nix, habs mal in der Familie angesprochen, keine gemeinsame Linie, zu bodenständige Haltung und es geht uns doch gut kams aus der familyecke. Projekt abgebrochen.
    Was also auch bedeutet, es kann ganze Familien im Crash zerreissen! An Flucht und Vertreibung will ich gar nicht erst denken……verdrängen wirs halt noch ein bischen.

  9. kernschatten sagt:

    @cheffe

    Sieht super aus! Von mir auch ein dickes „good luck“!

    Ich werde hier mit dem Schiff untergehen… was soll’s habe meine Familie und meine Freunde. Mal sehen…

    Jaaa und wenn’s gekracht hat und die Bonzenratten das sinkende Schiff verlassen haben, dann hoffe ich, dass nicht plötzlich Frau Merkel und Herr Schäuble deine Nachbarn dort werden! 😉

  10. History sagt:

    Vor 4 Jahren hatte ich erste Maßnahmen ergriffen um nach CA auszuwandern, leider musste ich die Pläne auf Eis legen. Wer sich noch weiter über eine Auswanderung nach CA informieren möchte kann dies in diesem Forum: http://kanada.siteboard.eu/index.php

    Hier in DE gibt es auch immer mal wieder sogenannte Jobmessen wo Arbeitsplätze in CA angeboten werden und es gibt unzählige Jobbörsen im Netz. Die Links und Termine findet man alle im Forum. Als ich mich noch mit dem Thema Kanada beschäftigte waren auf alle Fälle Handwerker, LKW-Fahrer und Kräfte in der Gastronomie sehr begehrt. In diesen Bereichen ein WP zu bekommen sollte nicht sehr schwierig sein. Allerdings sollte man sich die Jobangebote auch sehr genau anschauen.

    Viel Spaß bei eurer survival Aktion
    wünscht euch eine schniefendes Häufchen Elend das euch sehr beneidet (natürlich im positiven Sinn) 🙂

  11. dirk sagt:

    Junge Junge Cheffe, bist aber auch ein echter Wampenträger 😛

    Nein Nein und nochmals Nein! Nochmal bei 0 anfangen steht für mich nicht zur Debatte. Ich bin nun 30 Jahre jung und habe in den letzten 12 Jahren 3x bei 0 angefangen… Inzwischen hat es mich von meinem ostfriesichen Geburtsort bis in einen Vorort von Wien verschlagen.
    Ach das sind ja nur tausend Kilometer werden die meisten sagen und in ßsterreich sprechen sie deutsch…
    Denkste! Wenn du so eine Entscheidung triffst, lässt du alles zurück, was dir lieb und heilig ist! Auch wenn du nur ins Nachbarland gehst. Du must deinen Freundeskreis aufgeben oder aufs Internet verlegen. Und auch in ßsterreich sind deutsche Ausländer. Das lassen einen grade hier die einheimischen oft gerne spüren… Auch wenn das Verhältnis ßsterreicher-Deutsche eine Hassliebe ist, nicht immer angenehm.
    Mir ist das gehen nicht schwer gefallen, weil ich einige Jahre bei der Marine war und danach in Deutschland nicht mehr richtig Boden unter die Füsse bekam.
    Meine Lebensgefährtin, die ich ein Jahr bevor ich hierher aufgebrochen bin kennengelernt habe ist Wienerin, war ein echter Anker. Dank ihr gelang es mir auch recht schnell ein neues soziales Umfeld hier zu schaffen.
    Aber wie es auch sei, man gibt seine alte Heimat auf. Meine Eltern sehe ich z.B. wenn es hoch kommt 2x im Jahr. Aus meinem alten Freundeskreis kenne ich noch genau 2 Personen, mit denen ich Kontakt habe. Und bedenkt, ich bin nur von Norddeutschland nach Wien gegangen.
    Mir ist es in nur 3 Jahren gelungen hier einen Betrieb aufzubauen und ein gefestigtes Umfeld zu schaffen. Das ist harte Arbeit, die ich nicht noch einmal machen will…

    Wer sich hier mit dem Thema Auswanderung beschäftigt, dem sollte klar sein, dass er in jedem Fall, egal wie er es macht bei 0 anfängt. Mit nada nichts und gar nichts…
    Dazu sollte man über ein ordentliches finanzielles Polster verfügen. Je weiter weg und je verschiedener die Kultur, desto mehr. Man kann nicht einfach in ein fremdes Land ins sozialsystem imigrieren, das lassen nur die Deutschen mit sich machen.

    Eine Auswanderung ist ein wirklich schwerer Schritt. ßberlegt euch sowas gut. Dir wünsche ich viel Glück Cheffe, du scheinst ja wirklich dazu entschlossen und gut vorbereitet zu sein.

  12. dirk sagt:

    P.s. auch im Ausland wird man auf gesellschaftliche und oder politische Probleme stoßen, die man aus der Ferne oder im Urlaub nicht erkennen kann.
    Wenn man sich dann intergriert, werden sie dann auch zum eigenen Alltag.

    Alles in allem kann ich mich nir wiederholen. ßberlegt es euch gut. Wer es trotz allen Risiken und hindernissen wagt, dem wünsche ich viel Glück auf seinem Weg.

  13. Cheffe sagt:

    Ich habe oben im Artikel bereits geschrieben, dass in Kanada auch kein Honig in Bächen fließt. Mein Wunsch ist es jedoch die Lebensqualität zu verbessern und das ist in jedem Fall gegeben. (sodenn man das alles mag)

  14. autarquia sagt:

    @cheffe, gute entscheidung. viel glück und erfolg in kanada!!! 🙂

    wir hier in kolumbien können dieses gut nachvollziehen, denn vor einigen jahren sahen wir uns vor den gleichen entscheidungen, wegen der sich am „horizont“ abzeichnenden düsteren zukunftsaussichten in deutschland gestellt.

    wir haben auch für leute die finanziell nicht so gut betucht sind eine alternative bereit. wen es also interessiert: http://vida-autarquia.blogspot.com/2011/08/autarkes-leben-nivel-3.html

  15. Cheffe sagt:

    @ autarquia

    24-Stunden Wachdienst (bewaffnet) und Alarmanlage

    Genau das ist der Grund warum Südamerika für mich keinesfalls in Frage kommt 😉

    Auf Cape Breton brauchst du nichtmal dein Haus abschließen.

  16. autarquia sagt:

    @cheffe

    hoffen wir es bleibt so in cape breton. aber hier bei uns: vorsicht ist die mutter der porzellankiste und das sicherheitssystem, was wir hier derzeit haben wird sich sicherlich auch noch in den „entwickelten“ ländern zeigen, sobald die „schlafschafe“ aufgewacht sind und durch stadt & land ziehen… ich befürchte nichts gutes…

  17. strom23 sagt:

    amerika oder und speziell nordamerika sind mehr als eine überlegung wert. ich hätte nie gedacht das wir in der familie auswandern wirklich mal ernsthaft diskutieren.
    who knows wo der weg hinführt aber mein weibchen und ich wären nicht die ersten in der sippe die die reisleine ziehen.

  18. Cheffe sagt:

    Na Strom, dann kehrste in unsere gemütliche Enklarve ein 😉

  19. Berg sagt:

    ich kann zu diesem entschluss nur gratulieren jens..das machst du ganz bestimmt richtig.
    wenn ich das rad der zeit noch einmal zurückdrehen könnte.. 30 jahre früher stand ich vor der gleichen frage..habe ich mich entschlossen hier zu bleiben. was für ein fehler, wenn ich mir heute anschaue was aus deutschland geworden ist. damals stand neuseeland und kanada auf meinem fokus, mit eindeutiger präferenz zu kanada. dort suchte damals der canadische wetterdienst dringend personal..ich zögerte bis ich es im sande hab verlaufen lassen. ich kann nur sagen, hätte ich das mal gemacht. jetzt ist es zu spät und ich bereue es zutiefst.

  20. stupido sagt:

    Flucht kann keine Lösung sein…man muss HIER was ändern zu Hause – alles andere ist Vermeidung…

  21. Der 4. Weg sagt:

    Flucht ist etwas anderes. Es bedeutet Ausweichen. Das mit der Sicherheit in einem Land kann sich schnell drehen. Allerdings wird das auf Kandada in den einsameren Gegenden selten zutreffen. Ich selbst habe Verwandte dort. Aber mir ist es da zu kalt. Hier in Paraguay ist es auf dem Land auch besser mit der Kriminalität. Aber aus dem ehemals sichersten Land Südamerikas ist es inzwischen auch nicht mehr besser als in Deutschland. Nur, dass ich mich hier nicht hilflos zu fühlen brauche. Da wird viel übertrieben. Warum wohl?

    Auswandern ist nicht einfach. Vor allem wenn man sein Heimatland aus Gründen verlässt die ausserhalb seines Einflussbereiches liegen oder das Heimatland sich tatsächlich so langsam zu einem Unterdrückungsstaat entwickelt.

    Mich hat ja damals die Bürokratie davongeekelt. Viele andere Menschen sind nicht mehr mit dem Deutschen Schulsystem einig. Auch ich nicht. Ich war ja für ein paar Jahre in Deutschland mit meiner Familie. Aber mit vier Kindern und ich als Freidenker ist mir Deutschland wieder einmal zuwider geworden. Deutschland kann man zur Zeit vergessen. Das hat mir sogar eine Büroangestellte in einem Einwohnermeldeamt bestätigt. Und das schon vor einigen Jahren.

    Letztes Jahr war ich wieder mit meiner Familie dort und habe mit dem Gedanken gespielt zurückzuwandern. Da meine Kinder inzwischen Erwachsen sind und keine Schulverdummung auf sie mehr wartet. Nach fünf Monaten war ich geheilt und bin wieder auf meine Datscha zurück nach Paraguay. Was ich in dieser Zeit in Deutschland wahrgenommen habe hat meine schlimmsten Befürchtungen übertroffen.

    Nicht nur das scheiss diesige Wetter sondern auch die gedrückte Stimmung dort. So ganz anders als in dem lebenslustigen Paraguay wo man die Menschen noch herzlich lachen sieht. Auch die ärmsten der Armen. Ich kann mich noch als Kind nach dem Krieg in Deutschland erinnern. Auch da waren die Menschen herzhafter und vergnügter. So langsam glaube ich auch, dass da was vom Himmel den Menschen in das Hirn geschissen wird. Hier habe ich noch schönen klaren Himmel. Der ist mir immer ein Trost wenn ich an Deutschland zurückdenke. Denn offen gesagt wäre ich lieber in Deutschland. Aber so doof bin ich nicht, dass ich zur Zeit meine Stellung wechsle. Dazu geht es mir zu gut.
    Vielleicht wenn es wieder etwas aufzubauen gibt. Ich habe ja Erfahrung damit denn ich kenne noch die zerbombten Städte.

  22. Wachtraum sagt:

    Ein freund von mir war frueher auch sehr begeistert von Keinerda :/
    Er war allerdings schnell wieder zurueck…
    Was schief gelaufen ist ka aber wohl nee menge.
    Das ist das problem,nach einiger Zeit kommen dann so dinge auf einen zu mit denen man nie gerechnet hat.
    Mir erging es fast genauso,nur dass ich halt ein paar Jahre aushielt,aber nur weil ich finanziell unabhaengig war.Mit Swift konnte ich immer schnell auf mein Geld Zuhause zugreifen das dauerte nur ein paar Tage.
    Heute wuerde ich auf keinen fall auf ein abenteuer losgehen.
    Wenn die ferne mich wieder ruft kaufe ich sofort ein Haus,dann Ferien dort verbringen so lange ich will oder kann,fertig.Hat man hier in Europa Mist am Schuh kleben ist man auch noch schnell weg.

    Trotzdem viel Glueck.
    kopie
    Schönes Thema: Paraguay

    Also hier einige Infos ungeschminkt vor Ort – die Wahrheit, die nackte, schonungslose Wahrheit.

    Paraguay hat wie Bolivien kein Meer und ist (nach Bolivien) der zweit ärmste Staat im ohnehin schon armen Südamerika.

    Hier gibt es nichts außer Natur, Kühe und Soja. Keine Jobs, keine Infrastruktur, keine Kultur, keine Bildung – kein gar nichts.

    Die Menschen die glücklich genug sind eine Arbeit zu haben, verdienen einen Dreck. Schwere Arbeit wird mit ca. 25000 Gs pro Tag (das sind Eur 5) entlohnt. 6 Tage Woche versteht sich. Der Mindestlohn sind 1.600.000 GS (etwa 300 Eur), wer das bekommt verdient schon gut. Auto kannst du dir davon allerdings keines leisten, deshalb fahren die Paraguayos mit Mopeds rum.

    Die Mehrheit der Menschen ist bettelarm und lebt in Hütten, mit Erdboden, ohne Fenster, ohne Bad, ohne Küche dafür 5 Personen in einem Raum. Körperwärme für den Winter, das ist nämlich jetzt. 5 Grad in der Nacht können ganz schön kalt sein, wenn du in einer zugigen Bretterbude ohne Fenster (nur mit Brett davor) schlafen sollst. Dafür sind sie unglaublich abgehärtet. Wir Weißen würden das keine Woche aushalten, ohne ins Krankenhaus zu müssen.

    Ach ja Krankenhaus. Zahlst du alles 100% selber – ist relativ billig für europäische Verhältnisse, aber kannst dus nicht zahlen, kannst du verrecken. Kommt keine Rettung dich abholen, wenn nicht klar ist, du kannst zahlen. Bleibst halt liegen und stirbst – so läuft das hier.

    Wirst du ausgeraubt (und Kriminalität gibts hier reichlich, besonders auch von Deutschen Auswanderern) mußt du die Polizei bestechen damit sie ermitteln. Sonst passiert gar nix – nicht mal Fingerabdrücke werden nach einem Einbruch genommen.

    Das Preisniveau ist etwas 30-35% von ßsterreich, Autos kosten jedoch erheblich mehr, Internet ebenso. Es ist möglich als Einzelperson mit Eur 500/Monat ganz ok zu leben, da sollte es allerdings dann mindestens Eur 10 000 als Rücklagen für Krankheit, Raub, Unfall oder ähnliches geben.

    Das Einkommen sollte sicher sein und aus EU/USA kommen – erwartet euch 0.00 als Einkommen aus dem Land. Egal was für geniale Pläne es sind, ganz besonders im Tourismus, das haben schon 10 vor euch probiert und sind nach 1 Jahre wieder heimgefahren.

    Das angesprochene Lippa Hotel in der Hauptstadt Asuncion ist mir bekannt, der Besitzer ist einer der netteren Deutschen hier und ich wünsche ihm, daß er endlich sein Hotel verkaufen kann.
    Das geht ja jetzt schon einige Zeit – vielleicht findet er auf diesem Weg einen Investor, der ihm Eur 770.000,- für sein Anwesen zahlt.

    Das traurige ist, es kommen immer wieder Leute hierher, die zu Hause gescheitert sind und hier nochmal durchstarten wollen. Das geht zu 99.99% schief und endet im Desaster. Geld verdienen ist niergends so einfach wie in der EU/USA, merket euch das.

    Was schon geht ist die vielen Pensionisten, meist über 60 mit einer jungen Einheimischen, meist unter 20. Das gibt es häufig und das funktioniert auch über Jahre gut, solange die Rente pünktlich kommt.

    Wer also Rente oder Geld hat und sich zur Ruhe setzen will – da bietet Paraguay schon so einige Anreize. Jedoch bieten das auch andere Länder wie zB Uruguay oder Brasilien. Mit nix auszuwandern und hoffen „im Ausland ist alles leichter“ endet all zu oft im Fernsehen „die Rückwanderer“.

  23. pups sagt:

    Hallo
    an eine Auswanderung hatte ich schon gedacht aber wenn man es genau berachtet ist es die gleiche schei…e nur in Grün. Entschultige wenn ich das so audrücke du wechselst nur die Umgebung aber die Korrupten der Politiker bleiben gleich egal ob die nun Deutsch, Englisch, Oder Chinesisch reden. Leider kann man den Planeten nicht wechseln……

  24. Twinviuwbay sagt:

    Na schau an………
    Hat dich das Virus Kanada auch erwischt?
    Hatte ich das nicht in unserem Telefonat vorausgesagt?
    War das ein spontaner Entschluss oder kamst Du schon mit Vorsatz her?
    Ich bin noch bis 07.10. hier.
    Wenn Du dauerhaft hier sein wirst werden wir uns sicher mal sehen.
    Schick mir doch nochmal eine Mail. Ich habe die Adresse vermüllt.
    Viel spass beim Vorhaben outdoor…Hoffentlich kommt das Paket rechtzeitig an. Bei meiner Nachbarin war das letzte 5 Wochen unterwegs.

    Viele Grüsse vom Southshore

    Mike

  25. Der 4. Weg sagt:

    @ zu Ko. 23, Wachtraum,
    im Voraus: Die oben angegebenen Angaben zu Paraguay stimmen bei oberflächlicher Betrachtung zu hundert Prozent. Deshalb würde ich dem Auswanderer aus Deutschland empfehlen sich selbst zu überzeugen ob das Land etwas für ihn ist. Für Abenteuerer und Aussteiger, so wie ich einer bin kann Paraguay ganz lustig werden. Allerdings für die Meisten nicht nachahmbar.

    Krank sein ist kein Problem. Es gibt sehr gute Schamanen die aber für den neu zugewanderten nicht auffindbar sind. Sie werden von Mund zu Mund empfohlen. Und dazu muss schon ein Kontakt mit den Einheimischen vorhanden sein. Sie nehme meistens nur eine freiwillige Spende an. Bei Verletzungen jedoch kann es kritisch werden. Aber es gibt natürlich auch in Paraguay hilfsbereite Menschen. Und wenn es halt über den Jordan geht ist es egal wo und wie es passiert. (Meine private Einstellung ohne die ich Paraguay nicht durchgehalten hätte)! Für den vermögenden Einwanderer ist das natürlich kein Problem. Es gibt hier sehr gute Privatkliniken. Ich selbst würde in eine der staatlichen Kliniken gehen. Die sind kostenlos ausser Medikamente die man bei Antrag auch kostenlos bekommen kann. Natürlich im beschränkten Masse. Aber mein Motiv in eine staatliche Klinik zu gehen ist ein anderes. Da sind wirklich erfahrene und motivierte ßrzte und „Lehrlinge“ Tag und Nacht da. Und wenn einem ein Familienmitglied versorgt das auch Tag und Nacht bei einem sein kann, (schlaf unter dem Bett des Patienten), fehlt es einem an nichts mehr. Aber wiederum nichts für den verwöhnten Europäer.

    Vergesst eine Arbeitsstelle wenn ihr verwöhnt seid. Aber mit dem Mindestlohn von ca. 300 Euro kann man leben. Natürlich auf paraguayische Art. Es geht nur auf selbstständiger Art. Und da gibt es sehr erfolgreiche Deutsche. Denn Fleiss und Cleverness ist auch in Paraguay ausschlaggebend für Erfolg. Allerdings sollte man da etwas Kapital von Deutschland haben. Oder so wie ich früher, zum Arbeiten ab und zu saisonweise nach Deutschland gehen.

    Ich selbst bin vor 27 Jahren in Paraguay eingewandert. Ich hatte 10 000 DM zur Verfügung und keine Sprachkenntnisse. Nach einem Jahr habe ich eine Einheimische geheiratet und dies mit wenig Geld und es hatte gerade noch für eine kleine Gaststätte für jedermann gereicht. Die einfache Inneneinrichtung habe ich selber zusammengebastelt. Von da ab lernte ich natürlich das Innenleben Paraguays kennen. Dies hat mir vieles erleichtert.

    Paraguay hat für den Kenner des Landes Freiheiten zu bieten die für Deutsche fast unglaubwürdig sind. Und den Rest an Behördenkram kann man sich mit einem kleinen Bakschisch vom Halse halten. Ja, dies ist nicht immer Nachteilig. So können auch die schlechtbezahlten Staatsangestellten überleben.

    Paraguay ist wie eine grosse Familie. Wenn man die paraguayische Mentalität kennt kann man mit den Paraguayern Pferde stehlen. Aber vertrauen darf man keinem. Man darf sich keine Blösse geben und sollte den starken und gerissenen Mann spielen. Aber dies lernt man als Abenteurer der schon einiges hinter sich hat schnell. Es ist ein Spiel zwischen den Männern. Selten bei Frauen weil die Paraguayerinnen noch unverfälschte Frauen sind. Wenn sie halbwegs gut behandelt werden und sie sich versorgt fühlen gehen sie mit einem durch dick und dünn. Natürlich gibt es auch andere. Aber da fallen meistens die Anfänger herein und welche für die Menschenkenntnis ein Fremdwort ist.

    Es ist richtig, wenn man Rente oder sonst ein Nebeneinkommen hat ist Paraguay natürlich kein Problem. Man kann hier sehr gut leben. Es gibt wirklich sehr schöne Anwesen hier und auch unglaublich billig. Allerdings nur für den, der sich nicht an Deutsche klammert. Da sollte man sich dann schon in den Preisen auskennen. Dazu möchte ich leider noch darauf aufmerksam machen, dass die meisten Neueinwanderer von den eigenen Landsleuten beschissen werden. Aber es gibt auch sehr viel gute und hilfsbereite Deutsche hier. Nur fallen die natürlich weniger auf.

    Familienzusammenhalt ist für den Paraguayer sehr wichtig. Auch wenn man oft zerstritten ist. Bei ausgesprochenen Notfällen wird einem immer unter den Arm gegriffen. Das trifft auch auf meine gemischte Familie zu.

    Wenn einer im Handel und gleichzeitig im Handwerk etwas taugt hat er das beste Sprungbrett um über die Runden zu kommen. Gaststätten und Hotels sind zur Zeit weniger zu empfehlen. Akademische Berufe haben es am Anfang sehr schwer. Da stehen Gesetze und Behörden dazwischen. Im Handwerk überhaupt nicht und im Handel natürlich auch nicht. Gut ist vielleicht auch ein Transportbetrieb. Aber das sollte man schon einige Landeserfahrung haben.

    Die Justiz ist ein grosses Problem. Aber schliesslich kommt man nicht jeden Tag mit ihr in Berührung. Die meisten Deutschen ihr Leben lang nicht. Ich einmal durch Verleumdung eines meiner Kinder. Seither erledige ich die Schweinereien in Selbstjustiz. Man darf sich eben nichts gefallen lassen. Die Polizei ist leicht auf seine Seite zu bringen. Eine reine Verhandlungssache. Der lebenskluge Leser wird schon wissen was ich meine.

    Allerdings hat es schon einige Deutsche schwer verwischt. Das Staatsgefängnis Tacumbu ist nicht gerade ein liebenswerter Ort. Einmal hat man einem Deutschen die ganzen Kleider dort gestohlen. Er hat dann zwei Löcher in einen Zementsack gemacht und ihn als Hose benützt. Es ist mir nicht bekannt wie lange er so herumgelaufen ist.

    Paraguay hat etwas besonders wenn man sich dort länger aufgehalten hat und sich eine Existenz schaffen konnte oder man sonstige Einnahmen hat. Man kann es dort wirklich aushalten. Allerdings ist das Heimatland immer das gefühlmässig geeignetste Land um zu leben. Sofern es einem lebenswert sein kann. Mir leider zur Zeit nicht. Aber was nicht ist kann ja noch werden.

  26. dr.scoop sagt:

    Mein Freund im Geiste,

    Ich gratuliere Dir zu Deiner Entscheidung.
    Mein Respekt ist Dir sicher.

    Ich wünsche Dir auch weiterhin den Mut, die Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen, damit Du in Deiner neuen Heimat richtig Fuss fassen kannst.

    😉

    The new Canadian Bacon, Cheffe!
    …klingt nicht so schlecht.

  27. kiwi sagt:

    dann mal alles gute …..
    wir sind selber ausgewandert. (neuseeland) war schon hart und ist es manchmal noch. aber missen moechte ich die erfahrung trotzdem nicht.
    die lebensqualitaet ist besser und man besinnt sich auf das wesentliche…. aber….
    machmal denke ich, dass ich alles was meine eltern (und andere aus deren generation) getan und aufgebaut haben mit meiner auswanderung „verrate“.
    auf der andern seite (nachdem mein vater gesehen/erlebt hat wie gut es uns geht) kann er e absolut nachvollziehen dass wir nicht zurueck gehn wollen…
    anyway… gruss an alle und ich hoffe, dass immer mehr aufwachen und sich tataechlich was aendert.

  28. Rizzo sagt:

    Erstmal Glückwunsch zu der Entscheidung. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen ob das eine Option für ihn wäre und er diesem einschneidenden Schritt auch gewachsen ist ohne ein hilfreiches Kamerateam im Rücken. Sofern ich die Zeilen richtig gelesen habe wird das kein Blauäugiger Schnellschuss alà „Ich kenne das Land nicht, kann die Sprache nicht und kann auch nicht kochen aber mach da mal nen Restaurant auf“.
    Wird sicher ne Erfahrung, so oder so … 🙂

    Ich hatte auch lange Zeit mit mir selbst gerungen auszuwandern. Mein erstes Ziel wäre auch Kanada gewesen, als zweite Option Chile. Doch bin ich mittlerweile zu dem Entschluss gekommen das dies keine Option darstellt.

    Meine gesamte Familie und alle meine Freunde würde ich dann hier zurücklassen, hier wo ich jeden Baum und jeden Stein kenne. Da ich hier auch vorgesorgt hab kann ich mich auch um den ein oder anderen kümmern der mir am Herzen liegt. Sollte es tatsächlich zu einer Weltweiten Krise kommen hat man als Fremder immer erstmal die schlechtesten Karten. Zumal ich körperlich etwas angeschlagen bin bleibt für mich persönlich nur der Status Quo: Da zu bleiben wo ich bin, selbst wenn die Halbe Welt auf dem Weg ist ich geh nirgendwo hin. Es wird temporär sicher nochmal recht ungemütlich, aber das geht auch vorüber und dann wird es besser, da bin ich recht zuversichtlich.

    Viel Glück in Kanada und gutes Gelingen

  29. andre sagt:

    Glückwunsch und Respekt für Deine Familie und Dich UND eine Träne!

    Ich wünsche Euch nur das Beste!!!

  30. Conclave sagt:

    Ich glaube auch, überall auf der Welt ist es wie überall.
    Der erste Eindruck weicht mit der Zeit und der Erfahrung einer Erkenntnis:
    Du bist überall Du – Punkt.
    Eine Alternative für Alle, die zuhause bleiben:
    http://www.neudeutschland.org/index.php/Wir_suchen….html

  31. Habnix sagt:

    Baut in Kanada eine „Brücke“ für Deutsche die Auswandern möchten.

    Ein Ort von dem aus Deutsche leichter in ein neues Leben gehen können,mit Beratung für wie,wo,was und so weiter.Um einen leichteren Start zu haben.

    ………………………………………….
    Nur mit Mopeds rum fahren werden wir in Deutschland auch irgendwann.

  32. Bernd Hase sagt:

    Auch wenn ich nicht so oft bei dir vorbei komme, wirst du mir ein wenig fehlen 🙁

  33. Jarkheld sagt:

    „Auf Cape Breton brauchst du nichtmal dein Haus abschließen.“

    Oh ha, daß ist aber dann doch gefährlich, so nett und hilfesbereit wie ich Kanadier kennengelernt habe könnte es passieren, daß Deine Blumen zu oft gegossen werden.

  34. LIMMY sagt:

    Lieber Jens,

    meinen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung. Ob sie richtig ist wirst Du herausfinden. Ich sehe es nicht als Flucht oder Verrat. Sollte es wirklich so schlimm kommen auf unserem Planet wie manche unken, ist es in der Natur auf jeden Fall ungefährlicher als in einer Großstadt. Ich bin ebenfalls ausgewandert, von Baden Württemberg nach Bayern und wohne jetzt grenznah zu ßsterreich und der Schweiz. Wenn ich die Kohle habe komme ich Dich mal besuchen. Ich wünschs Dir und Deinen Lieben alles erdenklich Gute auf Eurem Weg.

    LG LIMMY

  35. lildemon sagt:

    Ich weiß nicht, Cheffe. Ein schönes Abenteuer,sicherlich, aber reichts um glücklich zu sein? Wer flüchtet, verändert nichts und ob es reicht, den Wahnsinn der Welt in die Tasten zu schlagen, wer weiß. Was ich sehe, ist, statt Widerstand und Kampf, lieber die Flucht und die Katastrophe im Fernsehen. Hut ab, vielleicht bin ich zu blöd, sehe hier etwas nicht oder was auch immer, aber eines weiß ich, nur Worte ohne Taten is nicht.

  36. KxAlpha sagt:

    Ist vielleicht nicht mehr so, aber als ich das erste Mal länger in Kanada war, hat ein Bekannter seinen nicht gerade günstigen Wagen mit laufendem Motor auf dem Parkplatz des Einkaufzentrums stehen gelassen und ist dann erstmal in aller Ruhe 30-45 Minuten einkaufen gegangen. OK, war nur ein kleinerer Ort in Ontario und jeder kannte jeden quasi, aber das ist hier undenkbar. Und ja, für Kanadier sind abgeschlossene Haustüren, sowie Zäune am Grundstücksrand eher selten (außer in Ballungsräumen).

    @diejenigen die von Flucht etc reden

    Klar hat man woanders andere Probleme und man ist immer noch man selbst, egal wo man ist. Das edle an Kanada ist aber, wenn man die Nase voll hat, setzt man sich ins Auto und 2 Stunden später egal wo man war (meistens schon in 30 Minuten) kann man der ganzen Welt den erigierten Mittelfinger entgegenstrecken und hat seine Ruhe. 😉 Diese Freiheit ist unbezahlbar! 😉

  37. Quotenossi sagt:

    @36.: „Wer flüchtet, verändert nichts und ob es reicht, den Wahnsinn der Welt in die Tasten zu schlagen, wer weiß. Was ich sehe, ist, statt Widerstand und Kampf, lieber die Flucht und die Katastrophe im Fernsehen.“

    Dem stimme ich voll zu. Abhauen und die Landsleute im Stich lassen wäre nicht mein Ding. Und wenn schon nicht die Landsleute, dann wenigstens die Heimat ist es, welche Dich und mich braucht. Was wäre, wenn wir alle auswandern würden? Und vor allem, wenn die Krise zunimmt und die Auswanderer exponential zunehmen (es gibt genügend Leute mit finanziellem Polster) und nur ein gewisser Prozentsatz nach Kanada und die wenigen anderen Ecken dieser Welt gehen, wer weiß ob dann die Deutschen da immer noch willkommen sind… Ist alles eine Frage von: „Die Menge macht das Gift…“. Denn wenn es kracht, dann weltweit und dann der Arbeitsplatzkonkurrent zu einem Einheimischen zu sein ist dann auch nicht so prickelnd. Da ist dann auch mal schnell der Begriff Gastfreundschaft weg, wenns um s ßberleben der Familie geht. Verstehts nicht falsch, es sei jedem gegönnt der dies macht. Gern und viel Glück. Jedoch für mich ist es eine Frage der Prinzipien, hier zu bleiben und dafür einzutreten, wieder ein lebenswertes Vaterland für unsere KINDER zu entwickeln. Auch ich hab Familie und wir haben uns hier viel aufgebaut (und demzufolge viel zu verlieren). Gerade deshalb bleiben wir. Abhauen is nicht…
    @Cheffe: War ein allgemeiner Gedanke von mir zum Reflektieren des für und wider und nicht auf Dich persönlich gemünzt. Alles Gute für Euch wenns so weit ist.

    Gute Energie Euch Allen.

  38. Der 4. Weg sagt:

    Prinzipien taugen nichts wenn es hart auf hart kommt. Auswandern ist kein Verrat an seinem Heimatland. Denn wir alle leben auf einem Plantet. Nur ist es manchmal in einigen Winkeln der Erde sehr frustrierend geworden. Soll man das über sich ergehen lassen um die Politik des Heimatlandes zu retten. Im Grunde genommen sind wir eine Menschheit.

    Ich würde sogar für mein Heimatland an zweiter Stelle kämpfen. Aber an erster Stelle kommt meine Familie. Vielleicht bin ich mit meiner Familie der letzte deutsche Indianer und kann dann das von Schmarotzern gereinigte Land wieder übernehmen. Warten wir es einmal ab.

    Aber offen gesagt wird für eine Zeitlang alles zusammenbrechen und gibt es überhaupt noch Leute die aufstehen wenn der Honigtopf leer ist? Die Zeiten eines Wilhelm Tells sind vorbei. Und Männer die vor Kampfeslust zittern habe ich bei meinen letzten Besuchen in Deutschland nicht wahrgenommen. Ich habe keine Lust in einem Bürgerkrieg meine Familie als Schlachtvieh darzubieten. Ja bin ich den voll verblödet oder verantwortungslos. Nicht einmal Waffen besitzen kann ich dort. Wenn mir Fanatiker nachstellen wie soll ich meine Familie verteidigen. Wird dies der Staat übernehmen? Dass ich nicht lache!

    Was hat mir Deutschland bisher geboten? Drei Kleinunternehmen sind mir von der Bürokratie kaupttgemacht worden. Ich habe und hatte den Kanal voll von solchen Verrückten abhängig zu sein. Da wo ich bin scheisst mir keiner in den Korb. BASTA!!!

  39. roby sagt:

    Ich würde mal sagen, die Heimat ist da wo es mir gut geht. Alles andere ist doch völliger Quatsch.
    Sorry, aber mit Nationalismus habe ich nichts am Hut.
    Lg an alle

  40. Der 4. Weg sagt:

    @ Ko. 40, roby,
    so sieht es aus. Und wenn es mir in meinem Gastland nicht mehr gefällt ziehe ich in den Busch. Denn dann ist die ganze Welt Untertan geworden. Knecht statt freier Herr. Nein danke!!

    Und noch möchte ich etwas zu dem Ko. 23 von Wachtraum sagen. Die hiesigen Menschen auf dem Land und in den wenigen Slums die es hier gibt sind hart im nehmen. Im Gegensatz zur Stadt sind sie auf dem Land zudem äusserst gesund. Die Kinder laufen barfuss bei jedem Wetter. Auch wenn es knapp über null Grad hat. Keiner würde sich da aufregen. Sie sind ausserhalb der Gesetze und haben noch nie eine Impfung bekommen. Man muss dieses Land mit anderen Augen betrachten.

    Bettler wird man kaum mehr als in Deutschlands Strassen sehen. Und kaum Alkoholiker. Nur die Stadtkinder schnüffeln Kontaktkleber. Die sind total verdorben. Natürlich die ausgestossenen. Stadt eben. Hunger gibt es keinen. Höchstens ab und zu Schmalhans und einfache Eintopfgerichte. Wer in Paraguay hungert ist ganz einfach faul. Denn auf dem Land kann man anpflanzen. Es gibt immer Ecken in diesem unterbevölkerten Land. Und ausserdem hat der paraguayische Staat schon so oft Parzellen kostenlos verteilt und auch Samen und sonstige Hilfe geboten. Was wird gemacht? Die Parzellen wurden verkauft und weiter über den Staat geschimpft.

    Die Landbevölkerung wird von den sogenannten Sozialisten aufgehetzt und verbringen den Tag mit Demos in der Stadt. Mit Bussen werden sie da hingekarrt. Für Verpflegung wird gesorgt. Das andere kann man sich ja denken. Der Staat soll unsicher gemacht werden. Und die verführten Landbewohner verlieren ihren Halt. Auch hier ist die Politik eine Dreckshure!

    Ein paar Politiker suchen Alternativen. Kein Sozialismus nach westlichem System sondern neue Wege. Nur ist man noch von dem Dollar und dem militärischen Druck von den USA ausgeliefert. Besonders die kleinen und wehrlosen Staaten. Wenn die USA fällt geht hier in Südamerika die Sonne auf. Ich warte schon darauf.

    Wenn man manchmal eine Hütte sieht die kurz vor dem Zusammenfallen ist braucht man sich nicht die Hände über den Kopf schlagen. Daneben steht ab und zu ein 38 Tonner LKW der oft wochenlang unterwegs ist. Die verdienen mindestens 5000 Dollar netto im Monat. Ihr Leben ändern sie trotzdem nicht. Oft wird dadurch eine ganze Sippe versorgt.

    Es gibt noch mehr Beispiele wie der Paraguayer überlebt. Ich habe viel davon gelernt. Die Deutschen die hier mehr mit ihren Landleuten Kontakt pflegen schütteln oft den Kopf wie einige Paraguayer leben. Den ganzen Tag liegen sie faul in der Sonne. Aber nachts geht der Schmuggel los. Der Lebenskampf macht nicht vor Gesetzen halt die den Spekulanten schützt.

    Ich könnte noch tausende von weiteren Beispielen bringen wie ein Leben zwischen Recht und Unrecht funktioniert. Vielleicht habe ich einige Augen öffnen können und etwas mehr für Respekt vor einer anderen Kultur gesorgt. Es wird viel Scheiss verbreitert. Und nicht nur über Südamerika und da besonders über Paraguay. Die eingebildeten Menschen in den sogenannten „Wohlstandsländern“ müssen noch viel lernen. Bald haben sie Gelegenheit dazu. Ein Aussenstehender kann sich gar kein Urteil erlauben. Und Journalismus ist ein Lügenberuf und meistens sind Stümper am Schreiben. Ihre Kenntnisse haben sie aus den einschlägigen Stammkneipen für die deutschen Säufer und Nieten. Ich habe früher ein paar Schreiberlinge gekannt. Schwamm drüber. Es lohnt sich nicht darüber zu schimpfen.

    Am Schlimmsten sind die Deutschen die kläglich gescheitert sind. Sie wissen alles besser. Derweilst haben sie nur an der Oberfläche gekratzt. Haltet euren dummen und unwissenden Schnabel und bleibt Zuhause. Wenn ich das heutige Deutschland sehe bekomme ich das Kotzen. Leider! Es sind dort zuviel Klugscheisser ohne Lebenserfahrung und Mumm in den Knochen unterwegs. Sie wissen nichts und meinen sie könnten sich ein Urteil erlauben. Und so etwas soll ich verteidigen? Erst müsst ihr mir zeigen ob ihr euer eigenes Land aufräumen könnt. Ich alleine konnte es nicht.

  41. kernschatten sagt:

    Das Abhauen aus D-land finde ich auch nicht verwerflich. Abgesehen davon, dass ich mir das nicht leisten kann, möchte ich nicht alle meine Leute hier im Stich lassen. Angefangen bei meinen Eltern über sonstige Familie bis hin zu Freunden und allen, die ich mag – dann rücken wir eben zusammen… mehr als sterben kann man nicht. Ich habe keine Kids, um deren Zukunft ich mir Sorgen machen muss.

    Ich würde mich kaum wohlfühlen, wenn es mir ganz passabel geht ginge und ich „unter Palmen“ liege, während meine Leute hier diesen Wahnsinn ertragen müssen.

    Da man nicht alle mitnehmen kann, bleibe ich eben auch hier…

  42. Der 4. Weg sagt:

    @ Ko.42, kernschatten,
    das ist ein Argument. Ich selbst habe keine nähere Familienmitglieder in Deutschland. Meine Eltern sind altersmässig gestorben. Und als ich in das freiwillige Exil ins Ausland ging war Deutschland noch stolz auf sein Wirtschaftswunder und Notzeiten nicht denkbar. Natürlich würde auch ich meine Familie nicht im Stich lassen. Sie sind ja alle bei mir.

    Freunde sind mir allerdings wurscht. Die kann man austauschen. Meistens wenden sie sich ab wenn man in der Scheisse hockt. Die Meisten wenigstens. Und wegen ein, zwei Busenfreunden kann man sich nicht sein ganzes Leben versauen. Das Leben ist Wandel.

  43. Der 4. Weg sagt:

    Wenn ich den Wandel in Deutschland nähers betrachte wird mir so langsam klar, dass ich dort Harz-Empfänger wäre. Keine Schande in einem hoffnungslos mit falschem Sozialismus gestrickten Land.

    Meine Kinder wären in Deutschland ohne Perspektive und hier bauen sie sich jetzt ihre eigene Existenz auf. Sie haben es besser als ich. Denn ich kann sie mit meinen Erfahrungen unterstützen. Welch ein Unterschied zum deutschen Denken. Wo man alles abschiebt. Sogar die Verantwortung für seine Kinder. Man sollte auch das bei einer möglichen Auswanderung mit einbeziehen.

    Aber auf jeden Fall ist eine Entscheidung für eine Auswanderung Privatsache wo kein anderer das Recht hat sich negativ darüber zu äussern. Oder sogar unterschwellig Auswanderer als Charakterschweine denunziert. Da wird wieder pauschalisiert. Sozusagen an der Oberfläche gekratzt.

    Ich selbst sehe da einen Menschen der an seine Zukunft denkt. Von dem Elternhaus hat man sich losgerissen. Man ist flügge geworden. Man hat an seine eigenen Kinder zu denken. Und das Volk, das es versäumt hat sich eine ehrenhafte und kluge Führung zu ERZWINGEN, wenn es denn sein muss, kann man nicht als Einzelner bekämpfen. Da weicht man eben aus.

    Einem trägen und motivationslosen Volk ohne Visionen kann man nicht helfen. SIE WERDEN LERNEN!!! Es ist keine Evolution die stattfindet sondern ein zyklischer Prozess. Eben ein Lernprozess für die im Geiste Unselbstständigen.

  44. kernschatten sagt:

    zu 43:

    >Freunde sind mir allerdings wurscht. Die kann man
    >austauschen. Meistens wenden sie sich ab wenn man
    >in der Scheisse hockt. Die Meisten wenigstens. Und
    >wegen ein, zwei Busenfreunden kann man sich nicht
    >sein ganzes Leben versauen. Das Leben ist Wandel.

    Da muss ich dir allerdings heftigst widersprechen. Entweder hast du die falschen Freunde, oder eine (für mich) ziemlich üble Einstellung! Freunde kann man austauschen… meine Güte, total kaputt! Sry!

    Wenn jeder Mensch sich -gerade in unserer Gesellschaft- ein wenig mehr um das Wohl des anderen kümmern würde, wenn es jedem etwas mehr ausmachen würde, wie es seinem direkten Mitmenschen geht, anstatt sich auf sein eigenes Konto und sein eigenes Wohlergehen zu besinnen, dann wären wir nicht in dieser jetzigen Situation!

    Ich kann mich bei so vielen Leuten sehen lassen und jeder wird mir helfen, wenn es nötig ist (und umgekehrt) … egal was kommt, es wird schon gehen!

    Sorry, 4.Weg… aber DAS konnte ich so nicht stehen lassen!

    So, und da ich eingeladen bin (von meinen Freunden), fahre ich jetzt aufs Land und heute Abend werde ich im Feuerschein sitzen, ein paar Gambas auf dem Grill und ein Bierchen in der Hand… btw. es sind ebenfalls Leute, die wissen, was hier in D-land die Stunde geschlagen hat!

    Prost!

  45. Geschoepf sagt:

    kernschatten@45. – du warst vermutlich noch nie in einer total schlechten und auswegslosen Situation. Ob durch schwere Karnkheit, Unfall oder andere Schicksalsschläge, wenn die Lage auswegslos erscheint, hast du KEINE Freunde mehr. Sie ziehen sich zurück. Ich meine jetzt nicht nur kleine Patzer im Leben wie wir sie alle kennen, sonderen echt ausweglos scheinende Situationen – denn die machen Angst. Da gebe ich 4.weg recht, die Familie , Frau und Kinder (wenn man hat) sind was Elementares und man würde auch sein Leben dafür einsetzen. Ausserdem ist es tatsächlich so, dass das Leben einem Wandel unterzogen ist, wie alles auf der Erde und im Universum. Falls in diesem Wandel doch der eine oder andere Freund oder Freundin bleibt, ist es ja schön – doch ich glaube eher die Ausnahme.

  46. Der 4. Weg sagt:

    @ Ko.45, kernschatten,
    meine Lebenserfahrung sagt mir etwas anderes. Aber ich gönne Dir Deine Einstellung.

    Sich um andere kümmern ist sehr nett. Auch ich praktiziere dies wenn es in meiner Macht steht. Aber warte einmal bis es Dich selber erwischt.

    Ich habe inzwischen gar keine Freunde mehr. So lebe ich ruhiger und bescheidener. Das hat allerdings nicht mit Geld zu tun sondern mit Abgeklärtheit.

  47. Kama sagt:

    Hmm.. ich sehe manch einen Freund als erweiterte Familie.

    Ich finde nur fuer die eigene Familie da zu sein hilft am Ende auch nicht viel. Dafuer sind heutige Familien von maximal sechs Personen oder so viel zu klein geworden.

    Und wenn meine Freunde nicht fuer mich da sind, na und? Wenn ich genauso waere und wegsehe wenn sie mich brauchen, dann wuerde sich ja nie was aendern…

  48. Platte sagt:

    Freunde kannste in die Tonne hauen (um es mal drastisch auszudrücken) da gebe ich meinen Vorpostern uneingeschränkt Recht und meistens sind heute auch noch der größte Teil der Familien total zerstritten (Teile und Herrsche) trifft auch hier zu!!

    Ich rede da aus eigener Erfahrung, mein Bruder spricht seit 2008 kein Wort mehr mit mir und ich weiß nicht warum evt. ist er neidisch auf mich, das ich schon 1994 den Schritt wagte und nach Frankreich in die totale Wildnis/Einsamkeit gezogen bin, mit enormen finanziellen Verlusten dafür aber mit materiellen Zugewinn, hatte früher immer 10.000 Mark im Monat jetzt noch 840ß? aber uns geht es wesentlich besser stimme 100 Prozent mit 4.Weg überein.

    Und das mit meinem Bruder ist nicht der einzige Fall, kenne da sehr viele wo die Familien total zerstritten und zerrissen sind und in fast allen Fällen, ist Neid und Geld im Spiel, genauso wie es von Medien und Politverbrechern gewollt ist!

    Was brauche ich vergoltete Wasserhähne und EbenholzscheißhausbrillenßWir leben schlicht und einfach in selbst renovierten (Hauptsächlich Sperrmüll und Container) kleinen Bauernhaus und mittelgroßen Garten und unsere 2 Kinder (Genau wie es 4.Weg sagt) sind aufrechte selbstdenkende Naturnahe und lebensbejahende Menschen geworden, sprechen auch 3 Sprachen und sind zur Zeit in der Schweiz, mein Sohn wird nach der Rückkehr (Ist ausgebildeter Handwerker/Schreiner) nach Vorbild von Sepp Holzer (Bei dem er im Mai war) anfangen was eigenes auf zuziehen (ßbrigens er ist 21 Jahre jung und wer sich weiblich oder männlich angesprochen fühlt, kann gerne bei seinem Projekt mitmachen Kontakt:(bernd.klanke@gmail.com)

    Nochmal zum Thema Freunde, Bekannte, Familien, Verwandte und Menschen im Allgemeinen das was Habnix im OT schrieb:

    http://www.infokriegernews.de/wordpress/2011/08/12/offtopic-2-1-2/#comment-117843

    trifft es 100 Prozent, und da dem leider nicht so ist, habe ich auch keine große Hoffnung das sich in dieser Hinsicht was im großen ändert.

    Zum Schluß hört euch mal folgenden wunderbaren Kommentar ab ca.Min.38 von Frau Kruste an zum Thema „Armut im Alter – haben Sie Angst davor?“

    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/09/09/drk_20110909_0105_1f05e276.mp3

    Wenn man diese Frau hört, ist evt. doch noch nicht Hopfen und Malz verloren, schön das es doch noch denkende und machende Menschen gibt unbedingt hören!!

  49. Der 4. Weg sagt:

    Ein Freund würde nie in den inneren Kreis meiner Familie eintreten. Wenn ich ledig wäre hätte ich sicher noch Freunde. Aber mehr zur Unterhaltung.

    Ab einem gewissen Alter und dem eventuellen erreichen eines individuellen Reifegrades kann man sich selbst beschäftigen. Man denkt in anderen Dimensionen und man freut sich wenn man seine Ruhe hat. Ich wenigstens, der wirklich ein buntes und spannendes Leben hatte und noch hat. Denn immer bin ich noch voller Tatkraft.

    Ich habe alle Stufen der verschiedenen Menschengrade kennengelernt. Hohe Tiere, Künstler, Schriftsteller, Forscher, Pflastermaler. Bettler, Bauarbeiter in den härtesten Knochenjobs. Sesselfurzer, Beamte und Behördenknechte. Alkoholiker, Kiffer und Spiesser. Kaputte Typen und erfolgreiche Typen. Spinner, Irre und Genies. Mir fehlt nichts mehr in meiner Sammlung. Leute, es sind alles die gleichen Scheisser. Nur der Rothschild fehlt noch in meiner Sammlung. Ich glaube, dass ich mich dann warm anziehen müsste, so viel Kälte dürfte der ausstrahlen. Aber offen gesagt kann ich auf diese Typen verzichten.

    Noch so eiskalte Typen habe ich umständehalber in den Paradekliniken in Deutschland erlebt. Die Oberärzte. Was eingebildeteres ist mir noch nicht einmal unter den Bankstern unter die Augen gelaufen.

    Habe ich etwas vergessen? Freunde? Ja, Prinzipe mein Hauskater. Fritz, meine Hauskröte. Pascha, mein Haushund. Und Daysi, mein zweiter Haushund. Eine Schnappschildkröte die noch keinen Namen hat. Eine grosse Echse die weiss der Teufel wie sie zu uns gefunden hat. Meine Familienmitglieder sind natürlich auch dabei. Was wohl selbstverständlich ist. Fast schon zu normal, als dass es erwähnenswert ist.

    Mir wird es nie langweilig. Ich habe noch Visionen. Nebenher schreibe ich noch Storys und überkandidelte Manuskripte die sicher für viele schweres Brot zum Verdauen sind. Weil kluge Worte und mit Quellenangaben vollgestopfte Texte fehlen. Denn einfach geschriebenes wird nicht für voll genommen.

    Ich baue umständehalber meine Existenz um. Gerüstbau und Transportbetrieb ist jetzt Sache. Dies ist hier eine Lücke und in beiden habe ich Erfahrungen aus Deutschland. Dazu mache ich noch einen Holzkohlegrosshandel und wiege die Holzkohle auch ab und vertreibe sie im Einzelhandel mit einem eigenen kleinen Geschäft. So kann ich ein paar Leute beschäftigen und nütze dem Land das mir so viel gegeben hat. Deutschland hat mich ja als Kleinunternehmer fertiggemacht.

    Hat es bei diesem Umtrieb noch Platz für Stammtischbrüder? Für Freunde um dummes Zeug anzustellen? Dies habe ich in meiner Jugendzeit ausgiebig gepflegt. Das Leben ist an mir nicht vorbeigegangen. Nur ein nutzloses Jahr habe ich als Betriebselektriker vergeudet. Das einziste Interessante war der Betriebsfussball am Wochenende. Ansonsten hat man den kleinsten Grund für eine Sauferei am Feierabend ausgenützt. Schön war es manchmal doch. Aber in der dritten Halbzeit.

    Also, kommt mir bitte nicht mit Freunden. Ich hoffe, dass man mich verstanden hat und nicht als verbitterten Egoisten und Schuft hinstellt.

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