Schätze der Natur XV : Gänseblümchen

Die ß?schöne Ausdauerndeß?, so die ßbersetzung des lateinischen Pflanzennamens Bellis perennis, gehört der Familie der Korbblütler (Asteraceae) an. Die Eigenschaft ß?ausdauerndß? können wir uns jetzt zu Nutze machen: Die Blätter wachsen als kleine ß?Büschelchenß?, sehen dem bekannten Feldsalat sehr ähnlich und können genau wie dieser als köstlicher Wintersalat genossen werden!


Gänseblümchen : Bellis perennis

Die einzelnen Gänseblümchen wachsen aus einer ausdauernden, bodenständigen Blattrosette heran und werden maximal 15 cm hoch. Die Blütenstängel sind unverzweigt, leicht behaart und tragen jeweils eine einzige Blüte. Um das goldgelbe Köpfchen herum sind viele längliche, weiße, zuweilen auch rosafarbene, Blütenblätter strahlenförmig angeordnet. Die kleinen Blüten haben einen maximalen Durchmesser von 2 cm und erscheinen, außer in scharfen Frostperioden, fast das ganze Jahr über. Das Aussehen der Blattrosette als Ganzes ist der des Feldsalates sehr ähnlich, die einzelnen Blätter haben jedoch keinen glatten Rand sondern sie sind stumpf gezähnt und leicht behaart.

 

Das Gänseblümchen liebt nährstoffreiche, sonnige und halbschattige Standorte häufig gemähter Wiesen und Rasenflächen. Hier ist es eine sehr häufig anzutreffende Pflanze und bildet mitunter ganze Teppiche. Von Natur aus ist das kleine Blümchen eine rein europäische Pflanze, welche allerdings im Zuge der Kolonisierung über die ganze Welt hinweg verbreitet wurde und heute in allen Gebieten mit gemäßigtem Klima, bis hin an die Pazifikküsten Kanadas und Neuseelands, heimisch geworden ist.

 

Die kleine Pflanze ist reich an wertvollen Mineralstoffen wie Calcium, Phosphor, Eisen, Kalium und Magnesium. Außerdem enthält es viel Vitamin C und Provitamin A, sowie Eiweiß. An für die Heilanwendungen wichtigen Stoffen sind die vielen Gerb- und Bitterstoffe, Saponine sowie Schleimstoffe zu erwähnen.

 

Aufgrund der hohe Dichte an wichtigen Nähr- und Wirkstoffen spielt das Gänseblümchen in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle: es wirkt blutreinigend, entwässernd und entkrampfend, stillt den Hustenreiz und regt den Stoffwechsel an. Aus diesen Gründen ist das Gänseblümchen traditioneller Bestandteil von Frühjahrskuren.

 

Das Gänseblümchen hat fast ganzjährig Erntesaison! Nur bei gefrorenem Boden und bei geschlossener Schneedecke lassen sich die Blattrosetten schwer ernten. Diese werden mit einem kleinen Küchenmesser an der Erdoberfläche abgestochen und möglichst draußen auf der Wiese schon von Grashalmen oder abgestorbenen Blättchen grob gereinigt ß? dies erleichtert die spätere Arbeit in der Küche.

Die Blüten des Gänseblümchens erscheinen in milden Wintern schon ab Ende Januar zur Schneeglöckchenzeit und stehen daher ebenfalls fast ganzjährig zur Verfügung. Hauptsaison für Blüten ist natürlich der Frühling. Wer Blütenknospen in ßl einlegen oder Kapern herstellen möchte sollte in der Zeit von Ende März bis Juni sammeln gehen.

 

Rezepte

 

Im Winter äußerst wertvoll: Gänseblümchen ß? Salat

Die dunkelgrünen Blattrosetten, ähnlich wie Feldsalat, mit einem kleinen Küchenmesser an der Erdoberfläche abstechen. Große Blattrosetten auseinanderzupfen, kleinere können auch ganz verwendet werden, gründlich waschen, abtropfen lassen. Als Dressing empfiehlt sich eine Vinaigrette aus Olivenöl und Balsamessig, etwas Salz und Pfeffer oder eine Joghurtsoße mit frisch gepresstem Knoblauch, etwas Salz und Pfeffer, Zitronensaft, etwas Süßungsmittel wie zum Beispiel Ahornsirup, Agavendicksaft oder rohem Zucker. Zur Dekoration mit Gänseblümchen-Blüten bestreuen.

 

Weitere Blüten-Rezepte werden im Frühjahr 2012 vorgestellt

 

 

Viel Freude in Natur und Küche!

 

Markus Strauß

 

 

Den Mitschnitt des Interviews beim NDR finden Sie hier:

http://www.youtube.com/watch?v=M8tQf1h1Rmk

 

 

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© Dr. Markus Strauß 2011

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