Einreiseverbot: Eine zweite Sicht auf die „Freunde Syriens“

Der Bad Boy Assad dominiert mal wieder die Schlagzeilen, verweigert er doch den UN-Beobachtern die Einreise, nur weil diese mit den „Freunden Syriens“ kolportieren. Was kann man denn gegen Freunde haben? Oder gilt hier mal wieder: Wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde? Zumindest wirkt die Berichterstattung in diesem Bereich sehr einseitig und wenn man beachtet, dass die USA zum Beispiel einem Autoren die Einreise verboten haben, weil er ein Buch geschrieben hat, was der Nomenklatura nicht passte, kommen doch einige Fragen auf.


Die sogenannten Freunde Syriens, stehen an vorderster Front, was die Unterstützung der aufständischen Truppen angeht und in den USA z.B. würde das als Terrorismus gewertet werden, in Deutschland würde der Verfassungsschutz Purzelbäume schlagen. Zunächst bleibt festzuhalten, dass Assad noch reguläres Regierungsoberhaupt ist, ob es der UN nun passt oder nicht.

Per Definition sind alle Beteiligten nichts anderes als Terroristen, zumindest wenn man die Definition aus Wikipedia zu Rate zieht:

Unter Terrorismus (lateinisch terror ß?Furchtß?, ß?Schreckenß?) sind Gewalt und Gewaltaktionen (wie z. B. Entführungen, Attentate, Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen.
[…]
Personen und Gruppen, die Anschläge verüben (ß?Terroristenß? oder ß?Terrororganisationenß?), werden oft zusammenfassend als ß?der Terrorismusß? bezeichnet, etwa in Begriffen wie ß?der internationale Terrorismusß?. Der Begriff Staatsterrorismus bezeichnet staatlich organisierte oder geförderte Gewaltakte, die nicht auf gesetzlicher Grundlage beruhen.[1]

Nun werfen wir einen Blick in einen Artikel der Zeit:

Golfstaaten zahlen syrischer Opposition 100 Millionen Dollar
Die „Freunde Syriens“ wollen die aufständischen Truppen finanziell stärken. Wie die „New York Times“ berichtet, haben mehrere Golfstaaten Millionenzahlungen zugesagt.
Mehrere Golfstaaten wollen den Kampf der oppositionellen Freien Syrischen Armee mit Millionen von Dollar finanzieren. Allein 100 Millionen Dollar seien den aufständischen Kämpfern für die kommenden drei Monate zugesagt worden, berichtet die New York Times. Demnach soll das Geld als Sold für die Rebellen verwendet werden.
Außerdem solle so ein Anreiz für Regierungssoldaten geschaffen werden, ebenfalls zu desertieren und sich den Aufständischen anzuschließen.
[…]
Die Kontaktgruppe der sogenannten Freunde Syriens hatte am Sonntag den Syrischen Nationalrat (SNC) als Dachorganisation der Opposition anerkannt. Der Rat sei „ein legitimer Vertreter aller Syrer“, erklärten die Vertreter von 83 Staaten und Organisationen.[2]

Also wenn Rebellen Sold bekommen, sind das in meinen Augen keine Rebellen, sondern Söldner. Wie gerne man sich Söldnern bedient, ist nicht erst aus Afghanistan bekannt. Der Grat zwischen Intervention und Verschwörung ist hier sehr schmal, zumal die Berichterstattung aus Syrien in etlichen Fällen mehr als unglaubwürdig anzusehen ist. Auch über die so genannte syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte, bestehend aus einem in England lebenden Syrer, haben wir bereits berichtet.

Hier nun der Stein des Anstoßes, zum Einreiseverbot für die UN-Beobachter.

Damaskus verweigert UN-Beobachtern Einreise
Die syrische Regierung verweigert laut Herve Ladsous, dem UN-Vizegeneralsekretär für Friedensoperationen, den UN-Beobachtern aus den Ländern, die sich an der Tätigkeit der Gruppe der ß?Freunde Syriensß? beteiligen, die Einreise ins Land, meldet die AFP unter Hinweis auf die UN-Botschafterin der USA, Susan Rice.

Ladsous teilte mit, dass Damaskus bereits eines der Mitglieder der ersten Beobachtergruppe nicht ins Land gelassen hat. Rice zufolge bezeichnete er solche Handlungen als vom Standpunkt der Uno aus absolut unzulässig.

Eine Konferenz der Gruppe der ß?Freunde Syriensß? erkannte Anfang April in Istanbul den oppositionellen Syrischen Nationalrat als einzigen legitimen Vertreter des syrischen Volkes an und beschloss, eine Arbeitsgruppe für die Erarbeitung von Sanktionen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad sowie einen Fonds für die Unterstützung der syrischen Opposition zu bilden.[3]

Unter den oben gelesenen Voraussetzungen, kann ich dieses Verhalten nicht per se verurteilen, so würde jeder Mensch mit halbwegs funktionierendem Verstand handeln. Mit der Anerkennung als einzigen legitimen Vertreter des syrischen Volkes, spricht man der aktuellen Regierung die Legitimität ab und ist somit ein Staatsfeind. Welches Land würde wohl in einer solchen Situation die Türen für solche „unabhängigen Beobachter“ öffnen?

Hier noch ein interessantes Interview zu den Freunden Syriens und der UN bei Russia Today:

Carpe diem und trau schau wem!

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Terrorismus
[2] http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-04/syrien-konflikt-opposition-aufstaendische-millionen
[3] http://de.rian.ru/world/20120425/263439651.html


11 Responses to Einreiseverbot: Eine zweite Sicht auf die „Freunde Syriens“

  1. roush sagt:

    Sobald man einen Reisepass beantragt/Besitzt, ist man automatisch in der Terror-Datei verhaftet.
    Dagegen kann man nichts tun, denn es wird einem angetan, ob man will oder nicht. Diese Durchgriffshaftung ist typisch oktroiert von einer Regierung, die ganz sicher und zu Recht unter Verfolgungswahn leidet.
    Nun möchte ich nicht über die Amerikaner schimpfen, denn ich bin selbst 1/4tel Ami. Aber deswegen will und kann ich nicht alles durchgehen lassen. In meinem Leben gibt es Momente, in denen ich mir wünsche, kein Bastard zu sein. Es ist ein hartes Los, so geboren zu sein, mit Nichten ein Zuckerschlecken.
    Viel mehr möchte ich die Leser dazu motivieren, ihren Verstand zu benutzen (das kann man nicht oft genug sagen) und und ihre persönliche Logik weiter zu denken.

    Cheffe gibt dazu einen hervorragenden Ansatz. Als langjähriger Leser von ik-news bin ich sicher, dass viele Leute den Weckruf empfangen.

    FG

  2. Frank H. sagt:

    Wer finanziert mal wieder diese „Freundschaft der Wölfe“?
    Bitte sehr die Lösung: http://iknews.de/2012/04/25/einreiseverbot-eine-zweite-sicht-auf-die-freunde-syriens/#respond

  3. roush sagt:

    In dieser eigenen Sache, möchte ich auf den Artikel hinweisen, den Jens geschrieben hat, bezüglich seiner Erfahrungen, mit exotischem Essen in Flugzeugen und deren GENUSS, wenn man das noch so nennen will.

    Ohne herum zu deuteln, sieht man offensichtlich, in welcher verqueren Welt wir zu Hause sind. Das zu sehen oder zu erkennen, braucht keine Verschwörer.
    Es ist alles glasklar.

    FG roush

  4. roush sagt:

    Da beißt sich die Ratte doch wieder in den Schwanz.

    Alles ist schon einmal geschehen und es wird wieder geschehen*. *Frei nach Text aus Battlestar Glactica.

  5. Frank H. sagt:

    Die Geschichten am Ort des Geschehens wiederholen sich in steter Folge immer, nur mit anderen Schauspielern und einer moderneren Kulisse.^^

  6. Gutmensch sagt:

    Da wird mal wieder der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.
    Es sollte jedem klar sein, dass Assad ein Verbrecher ist, der sich auf kosten seines Volkes bereichert.
    Die Korruption grassiert in diesem Land auf allen Ebenen. Ein einfacher Beamter in Syrien verdient in der Regel so wenig Geld, dass er ohne Bestechungsgelder nichtmal seine Familie ernähren könnte.
    Und wie will man etwas gegen korrupte Politiker tun, wenn man selbst auf bestechungen ANGEWIESEN ist…

    A B E R :
    Die letzen sogenannten „Befreiungen“ solcher Länder haben gezeigt, dass den netten „demokratischen“ Westlichen „Befreiern“ nichts daran gelegen ist, dass es den Menschen Besser geht.
    Es wird bloß eine Minderheitenregierung durch eine andere ersetzt, die vielleicht selbst weniger am Leid des Volkes verdient, die dem Westen aber Tür und Tor öffnet, um das Land zu Plündern und zu unterjochen.
    Der ßbergang zur neuen Regierung wird natürlich so Blutig und Qualvoll wie möglich gestaltet, damit das gebeutelte Volk Bloß nicht auif die Idee kommt, die neuen Despoten auch gleich wieder aus dem „Amt“ zu jagen, wenn diese sich Als genauso schlimm oder schlimmer als ihre Vorgänger entpuppen.

    Was da abgeht ist, als würde man einem Krebskranken Sagen, dass man seinen Krebs Heilen könnte, er dafür aber eine gefährliche Herzschwäche bekäme und zusätzlich an den Rollstul gefesselt wäre UND außerdem noch eine 50% Chance bestünde, dass die Behandlung ihn gleich umbringt.

    Die Syrer haben eindeutig ein Problem, dass sie jedoch nicht werden lösen können, indem sie sich und ihr Land an die Nato verkaufen.
    Ich sehe derzeit leider keinen weg, wie sie ihr Land retten könnten.

    Grüße Gutmensch

  7. EuroTanic sagt:

    Die Nazis waren sicher auch von sich überzeugt, die Freunde von Deutschland zu sein. Vielleicht hätten sie sich auch so nennen sollen? LOL

  8. Politicus sagt:

    Assad ein Verbrecher?
    Bush ein Verbrecher?
    Obama ein Verbrecher?
    Merkel eine Verbrecherin?
    Sarkozy ein Verbrecher?

    Diese Liste lässt sich beliebig erweitern.

    Jetzt mal eine Frage, ist Assad der größere Verbrecher als die vielen anderen?

    Gutmensch, Assad als Verbrecher besonders hervorzuheben, noch dazu mit der Argumentation der Korruption, ist gelinde gesagt vollkommen überflüssig.

    Ich bin kein ß?Gutmenschß? Gott sei Dank, muss somit auch keine Stimmung gegen Personen machen.

  9. Politicus sagt:

    Hm,

    die Idee ist gar nicht so schlecht.

    gründung einer Partei „die Freunde deutschland`s“

    folgendes parteiprogramm:

    1, UNEINGESCHRßNKTER FRIEDENSVERTRAG MIT DEN ALLIIERTEN
    2 ERLANGUNG DER VOLLEN SOUVERßNITßT
    3 EINE VERFASSUNG VOM DEUTSCHEN VOLK GEWßHLT
    4 ABSCHAFFUNG DES BISHERIGEN BANKENSYSTEMS
    5 ABSCHAFFUNG DES ZINSSYSTEMS

    Wer will kann erweitern.

    Ich wäre für solch ein projekt zu begeistern.

    Im übrigen, hat jemand die Punkte 1-3 schon mal in irgendeinem parteiprogramm gelesenß
    5

  10. Antifeminist sagt:

    Regierungsberater Hörstelß

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