Deutschland: EU-Kommission setzt die finale Saftpresse an
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert; ein altes deutsches Sprichwort. Die Südperipherie soll nun entlastet und dem Ochsen vor dem Karren noch ein ordentlicher Aderlass verpasst werden. Während der Mittelstand und die Bürger in der Republik bereits ordentlich belastet sind, macht die EU einen Zettel mit Auflagen fertig, um noch die letzten Tropfen der Leistungsgesellschaft abpumpen zu können. Eines ist bereits heute sicher, Deutschland stehen schwere Zeiten ins Haus.
Brüssel hat sich die Budgetpläne der „noch teilsouveränen“ europäischen Nationalstaaten angeschaut und kommt mit überraschenden Reformvorschlägen. Deutschland als Esel Zugpferd, das den Karren zieht, wird auch gleich mit einem ordentlichen Rüffel bedacht. Während konsequenterweise die irrsinnigen Spardiktate in den Krisenstaaten gelockert werden, soll Deutschland Sparmeister werden. Die weichen für eine Deflation werden gestellt.
Bereits die Feststellung, dass die öffentlichen Finanzen insgesamt „gesund“ seien und die mittelfristigen Haushaltsziele erreicht worden seinen, stellt der EU-Kommission ein Armutszeugnis aus. Bereits die offizielle Staatsverschuldung – ohne Berücksichtigung der noch folgenden Kosten aus Garantien und Rettungspaketen – ist ein Desaster. Die Bundesregierung hat auf Kosten kommender Generationen mit Geld um sich geworfen, als würde es kein Morgen geben. Wie hoch die verklappten Summen in den schwarzen Löchern der Finanzindustrie am Ende ausfallen werden, ist noch schwer vorhersagbar. Die Summen werden jedoch enorm sein, das ist sicher. Seit Beginn der Krise haben die Schulden der Bundesrepublik sich um fast 50% erhöht, welch eine großartige Leistung?!?
Kommen wir nun zu den großartigen Vorschlägen der EU-Kommission.
1. Die hohen Steuern und Sozialabgaben für Geringverdiener müssen sinken.
Eine brillante Idee, solche Jobs noch attraktiver zu machen, überwiegend zahlt den Beitrag der Arbeitgeber. Minijobs und Co. haben bereits jetzt einen erheblichen Anteil an der schlechten Situation, aber sehen wir uns die weiteren Vorschläge an.
2. Deutschland müsse bei der Energiewende enger mit seinen Nachbarländern zusammenarbeiten.
Was die Energiewende angeht, ist es für die deutschen Bürger bereits jetzt ein enormer Kostenfaktor. Kein anderes Land in der EU quält seine Bevölkerung mit staatlich verordneten Konjunkturprogrammen so wie Deutschland. Bauvorschriften und Energiekosten sind dabei, die Bürger und die Wirtschaft zu erdrosseln, warum also sollten andere Nationen so bekloppt sein, unserem Beispiel zu folgen? Was ist hier der Vorschlag? Wie soll die engere Zusammenarbeit aussehen? Sollen wir noch die Windräder und Solarparks in den Nachbarländern subventionieren?
3. Die Liberalisierung des Dienstleistungssektors sei immer noch nicht weit genug vorangekommen.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Deutschland eigentlich eine „Industrienation“ ist. So gerne auch jeder Mensch nur im Dienstleistungssektor tätig wäre, davon kann unsere Gesellschaft nicht im globalen Wettstreit bestehen. Was eine „Liberalisierung“ angeht, könnte man darunter eine weitere Öffnung des Arbeitsmarktes verstehen, was wiederum zu einem enormen Preisdruck und sinkenden Löhnen führen dürfte.
4. Die Schritte zur Steigerung der Effizienz im Gesundheitswesen reichen nicht aus.
Was hier unter Steigerung der Effizienz verstanden werden kann, dürfte im Vergleich schnell zu erkennen sein. Eine Zweiklassen-Gesellschaft und steigende Beiträge bei schlechterer Leistung. Vergleicht man das Gesundheitswesen heute mit dem vor 15 Jahren, ist es doch schon ordentlich abgewirtschaftet. Noch mehr Effizienz wäre kaum zu ertragen.
5. Die Ausnahmen vom „regulären Mehrwertsteuersatz“.
Noch leistet sich Deutschland den „Luxus“, Kultur und Lebensmittel zum Beispiel nur begünstigt der Piraterie Besteuerung zu unterwerfen. Das muss sich aus Sicht der Kommission dringend ändern. Leben ist nach deren Auffassung anscheinend eben so wie Kultur der pure Luxus. Das Verblödungsprogramm der Fernsehsender muss reichen und wenn nicht, dann sollte dieser intellektuelle Anspruch doch gefälligst ordentlich versteuert werden. Aufgrund der steigenden Gewichtszunahme muss man auch bei Nahrungsmitteln davon ausgehen, dass diese noch viel zu günstig sind und daher die Steuern entsprechend anpassen. Danke Brüssel, Ihr legt eben Wert auf das Wesentliche.
Parallel zu diesen genialen Gedanken teilt man auch mit, dass Italien und Spanien aus dem Defizitverfahren entlassen werden sollen. Das ist doch endlich mal eine konsequente Linie. Dem Rest der EU will man auch die Tür weiter aufstoßen, um das Schuldenkarussell ein wenig weiter drehen zu lassen. Damit rücken drohende Geldbußen für Defizitsünder in weite Ferne und man hat mehr Zeit, die Taschen des deutschen Michel weiter umzukrempeln.
Carpe Diem
12 Responses to Deutschland: EU-Kommission setzt die finale Saftpresse an
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Jens ich denke du hast die folgenden Punkte fehlinterprediert, sorry
1. Die hohen Steuern und Sozialabgaben für Geringverdiener müssen sinken.
heisst ganz klar Geringverdiener bekommen demnächst mehr Netto vom Brutto. – die Geringverdiener zahlen weniger Steuern
2. Deutschland müsse bei der Energiewende enger mit seinen Nachbarländern zusammenarbeiten.
heisst den Strom den zb. wir (Österreicher) zuviel produzieren, schicken wir euch kostenfrei (können den eh nicht speichern) frei Haus
3. Die Liberalisierung des Dienstleistungssektors sei immer noch nicht weit genug vorangekommen.
heisst es wird künftigen Dienstleistern leichter gemacht, ihrer Berufung nachzukommen – weniger Bürokratiehürden, weniger Abgaben, Erhöhung der Löhne ect.
4. Die Schritte zur Steigerung der Effizienz im Gesundheitswesen reichen nicht aus.
heisst sie haben eingesehen, dass sie in den letzten Jahren Mist gebaut haben und nun effizienter an der Effizienz (natürlich für Patienten) arbeiten und zukünftig keine 2-Klassenmedizin mehr dulden möchten
5. Die Ausnahmen vom “regulären Mehrwertsteuersatz”
heisst das sie in Wahrheit den niedrigeren Mehrweitssteuersatz gegenüber dem regulären Steuersatz forcieren möchten – dann bleibt euch allen mehr und die Wirtschaft boomt …
–> alles nur Interpretierungssache 😉
Tom vor Präsident 😀
Gruss Perseus
Sry Tom musste sein !! 😀 😀
S. g. Perseus !
Macht mich zu eurem König !!! – Präsidenten taugen in der heutigen Zeit nix mehr und dürfen zudem nur eine gewisse Zeitspanne „regieren“, oder werden „abgedankt“, – siehe Horst K. oder Christian W.
Der König würde euch bleiben …
🙂
So jetzt mal Ernst,
Unser sogenanntes Jobwunder, ist defintiv auf die Schaffung von fast 6,8 Mio. neuen Jobs zurück zuführen, die zum Teil im Billiglohnbereich, Minijob und Leiharbeiter zurückzuführen wird. Die Anzahl von Vollzeitjobs ist mit Milfe u.a. Flukation usw sogar drastisch gesunken, was vermutlich 2,5 Mio. hier ausmacht. Im Gegenzug sind hier Halbtags und Stundenbasierede Jobs bis 25 Stunden Wochenarbeit um 3,2 Mio. gestiegen.
Das durchschnittliche Lohnniveu West ist Prozentual zu 2000 nur um Maginale 15% – 20% gestiegen, Ost 18-28% bereinigt und je nach Branche.
Bereingt man diese ganze Tricksereien und rechnet die auf Vollzeitbasis Stand 2003, ist die Arbeitslosigkeit nicht gesunken um fast 2 Mio. sondern hätten wir heute 6,8 Mio. mindestes. Prekär allerdings wirds in der Stufe der über 50 Jährigen, hier hat man eine Freisetzung von 03-013 etwa von 3,5 Mio. die im Grunde nur noch marginale Chancen am Arbeitsmarkt haben. Weitere Prekäre Bereiche sind Ex-Selbständige und von Berufsunfähigkeit betroffene, die im seltesten Falle in den Statistiken auftauchen.
Das ist nur mal Grob aus Kopf und entspricht zu 95% meinen eigenen Berechnungen aufgrund diveser Staistiken usw.
Gruss
Perseus
@Tom,hehe,
Wolle wa wohl ma net übertreiba oda? 😀
Tzzz, mit nix zufrieden der Kerle! 😀
Gruss 😀
Peresus
und ich abschließend im Ernst:
Ihr seid mittlerweile echt am Arsch. – Wir hier in Ö. werden zwar auch von Idioten regiert, doch bewegen wir uns zur Zeit noch, Betonung auf „noch“, ziemlich auf einer „Insel der Seligen“.
Allein wenn ich daran denke, wie viele deutsche „Gastarbeiter“ (Ärzte, Dienstleister, Handel, Baubranche, ect.) , wobei dieses Wort nicht negativ, oder abschätzig gemeint ist, bei uns in Tirol tätig sind, dann denke ich mir wirklich, dass es in Deutschland mit Perspektiven ziemlich lausig aussehen muss …
Nachdem die Einschläge ja täglich näher kommen, mache ich mir überhaupt keine Sorgen, dass wir auch bald den sprichwörtlichen „Arsch offen“ haben werden …
@Tom,
Das sind keine Idioten mehr, das sind sagen wirs Salomonisch Vollpfosten und zum Teil ist das offensichtlicher Betrug am Volk und kriminell. Die Frage ist nur wieso div. Völker sich das noch bieten lassen.
Ach ja, weisst ja seid ja unsere Kolonie, nennt sich Entwicklungshilfe. (ironisch) 😀 😀
Gruss
Perseus
Tom bei uns und euch gibts da son schön passenden Begriff, Asgschamte, Passt oder!!!
Könige kann man auch Köpfen….
In Tirol spricht man deutsch… 😉 meist Ost-Deutsch…
[Als Spam markiert von Antispam Bee | Spamgrund: Server IP]
[…] http://www.iknews.de/2013/05/30/deutschland-eu-kommission-setzt-die-finale-saftpresse-an/ […]
Was hier unter Steigerung der Effizienz verstanden werden kann, dürfte im Vergleich schnell zu erkennen sein…………..
das sieht so aus: für ca 134Euronen/pro Tag – und das sei nach Sparvorgaben zu teuer – bekommen sie/er folgende Leistungen:
Vollpension mit 3 Mahlezeiten, Zimmer täglich sauber gemacht, Physiotherapie, Masage, diverser Sport, ärztliche und psychologische Untersucheung und Betreueung, Behandlung, komplette Laboruntersuchung, EKG, Sono, EEG, Ergometrie, Medikamente, Sauna, Schwimmbad, Fitnesstudio mit Einweisung in die Geräte, Samstagfreizeitangebote, Schwesternbetreuung, rund-um-die-Uhr medizinischer Dienst, Vorträge zu Gesunheitsthemen,Lehrküche, Ernärhungsberatung ….vielleicht fehlt in der Liste noch die eine oder andere Kleingkeit, aber das im Überblick, wenn das nicht mal ein Schnäpchen! ist, ja und zahlen tut das die Allgemeinheit sprich Sozialversicherungswesen….
aber das ist zu teuer -134- Euros (sagt von ganz oben, der Bundes-Rechnungshof) pro Tag und Person. Es muss weiter gespart werden!!!
Was für ein absoluter Irrsinn! – Strom, Heizung, Nebenkosten, Wirtschaftskosten, Materialeien, alles andere steigt ja fröhlich weiter, also am Personal gespart, Auslagerung etc…
[…] […]