Peoples Bank of China zahlungsunfähig?

Die Tage machte ein Gerücht die Runde, die PBoC wäre zahlungsunfähig. Wenn dieser Fall eintritt, dann gibt es so wahr nichts mehr zu lachen. Eines lässt sich auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen: Der Tag wird kommen, die Frage ist nur, ob es bereits soweit ist. Es wurden große Summen abgezogen, das ist unbestritten. Bisher jedoch hat China selbst die Druckerpresse noch überhaupt nicht angeworfen. Im Gegenteil, man war permanent damit beschäftigt, der Entwicklung entgegen zu steuern. Während in Europa die Mindestreserve auf 1% gesenkt wurde und die Leitzinsen bei 0,5% lagen, hatte die PBoc eine Mindestreserve von über 20% und einen Leitzins von 6,75%. Was ist also von den Gerüchten zu halten?


China ist sehr sparsam, was Informationen angeht und jene, die es über die chinesische Mauer schaffen, sind immer mit Vorsicht zu genießen. Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Kurse, ist von einer Pleite der PBoC jedoch nicht auszugehen. Der Tag, an dem die PBoC zahlungsunfähig wird, wird in die Geschichte eingehen – ähnlich wie der schwarze Freitag. Die „marginalen“ Kursbewegungen in den vergangenen Tagen sind ein Zeichen für einen massiven Kapitalabzug.

Die Frage muss lauten, wer hat das Geld abgezogen und aus welchem Grund? In meinem Artikel „Chinesischer Interbankenmarkt kollabiert: Steht die Welt vor dem deflationären Schock?“ hatte ich bereits geäußert, es könnte sich um einen Schuss vor den Bug handeln und aus heutiger Sicht scheint das der Fall gewesen zu sein.

Während die PBoC seinerzeit versuchte, die massive Kreditexpansion einzudämmen, befeuerten angelsächsische Banken den Markt von außen. Ein riesiger Schattenbankenmarkt entwickelte sich und wie ich so oft schrieb, hielt man die Hand am Stöpsel. Jederzeit könnte man diese gewaltige Blase – bei Bedarf – zum Platzen bringen. Die andere Möglichkeit sind „Warnschüsse“ wie jetzt, die unterschiedlichsten Zwecken dienen können. Noch einmal möchte ich betonen: Nur weil es jetzt noch nicht endgültig geknallt hat, ist das nicht abgeblasen.

Zwischen all den Gerüchten um die PBoC geht eins völlig unter, in England haben wirklich einige Banken gewaltige Probleme. Dort sollte man durchaus den Fokus nicht verlieren und schauen, wie es dort weitergeht. Bereits das offizielle Loch von fast 40 Milliarden Euro ist nicht ohne, die inoffiziellen Risiken sind jedoch noch viel höher.

Fazit: Noch ist die PBoC nicht pleite, denke ich. Wenn es soweit ist, wird es an den Börsen, Bondmärkten, Rohstoffhandelsplätzen zu einem wahren Blutbad kommen. Die Bondmärkte stabilisieren sich im Augenblick wieder, der große Selloff bleibt also eben noch aus. Unvorbereitet sollte man trotzdem nicht in die Zukunft gehen, Diversifizieren und Absichern ist die Devise.

Carpe diem


13 Responses to Peoples Bank of China zahlungsunfähig?

  1. Nordic Talking sagt:

    Achtung ! Die chinesische Zentralbank „Peoples Bank of China“ und die einer Insolvenz verdächtige Geschäftsbank „Bank of China“ sind zwei Paar Stiefel – wurde sogar am Freitag im DAF verwechselt, von Moderator wie Interviewpartner ;-):

    http://www.daf.fm/video/marktexperte-becker-eine-pleite-der-bank-of-china-ist-absolut-unmoeglich-50162951.html

    http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Volksbank

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bank_of_China

  2. Jens Blecker sagt:

    Mein Artikel stützt sich auf die angebliche Pleite der PBoC : https://www.google.de/search?q=PBoC+Pleite&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a

    Da scheint es einiges an Wirren zu geben.

  3. Tester sagt:

    „Wenn es soweit ist, wird es an den Börsen, Bondmärkten, Rohstoffhandelsplätzen zu einem wahren Blutbad kommen.“

    Bondmärkte sind nun dran, das ist meine Meinung. wird auch Zeit. Und wenn China tatsächlich das Geld ausgehen sollte, haben sie ja einen schönen Haufen US-anleihen, die noch ein paar schnelle Scheine einbringen können…

    Manch einer kann auch zurückschießen, nicht vergessen 😉

  4. Frank H. sagt:

    Moin Jens.

    Es geht tatsächlich nur um die ICBC (große Zocker-Privatbank wie DeuBa in Shanghai) und nicht um die PBC (= Chinesische Sparkassen).

    Hier die ultimative Nachricht!!!! goldman Sachs ist im Mai mit Gewalt aus dem chinesischen markt ausgestiegen. Gleiches Muster wie bei der Lehmann Blase!!

    „Sollte der chinesische Finanzsektor in ernste Schwierigkeiten geraten, dürften die Folgen dennoch von China aus die gesamte Welt erreichen. Goldman Sachs stieg 2007 kurz vor dem Crash mit aller Gewalt aus dem Geschäft am US-Immobilienmarkt aus. Ihre letzten Anteile an der chinesischen ICBC, der inzwischen größten Bank der Welt, haben die Goldmänner im Mai vollständig verkauft.“

    http://www.n-tv.de/wirtschaft/Crash-Kurs-in-Schanghai-article10878256.html

    Denke Du wirst da nochmal was zu bringen.^^

  5. Jens Blecker sagt:

    Ich denke noch wird man das Pulver trocken halten. (Seitens China)

  6. Mansour sagt:

    Habt ihr mal auf die verschiedenen Indizes geschaut. Da geht aber gerade einiges Bergab!
    Siehe auch Brasilien, Türkei usw….
    Ich höre da Einschläge näher kommen und ich glaub‘ diesmal wird’s hässlich!

  7. Tester sagt:

    Ahhh, die Schönheit liegt doch im Auge des Betrachters… ein Schuldenerlass und Währungsschnitt von (geschätzt) 50% muss nicht unbedingt für ALLE so häßlich sein, manche freuen sich auch drüber. Der ganze Dreck muss schließlich irgendwann bereinigt werden.

  8. Schwarzblut sagt:

    http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/1422632/China_BankomatAusfaelle-schueren-Angst-vor-Bankenkrise

    In China passiert wohl wirklich was, aber typisch CHina, sind Meister in Geheimhalten und Unterdrücken von Informationen so das halt nur Glaskugellesen angesagt ist.

  9. Nordic Talking sagt:

    Hui, und einige andere Charts schießen so richtig nach oben, mit Bebenwellen bis nach Australien: Interbankenzinsen, Kreditausfallprämien…

    http://www.zerohedge.com/node/475681

  10. Frank H. sagt:

    Was an einem Ende abfließt wird am anderen ende wieder aufgefüllt. Doppelte Buchhaltung. Daher wundert mich nix mehr. Das Tempo ist enorm hoch und die Fieberkurven haben große Sprünge. Die Entzündungshemmer von Helikopter Bernanke wirken nicht. Depressionen, Repressalien, Mangel, Zersetzung, Jeder gegen Jeden nehmen weiter zu.
    Das verrohte und verlogene Imperium zerfällt in Einzelteile. Aus der Asche entsteht etwas völlig Neues. Allerdings dauert es seine Zeit. Wir werden auf relativ niedrigem Niveau neu beginnen. Eine Art neues Mittelalter sehe ich kommen. Und es werden einige Centurien wider sein, bis zum nächsten Neustart.
    Spannende Tage finde ich.

  11. Irmonen sagt:

    Erklärt mir mal einer wie das in China möglich ist: einerseits wird jeder pups von jedem kontrolliert und überwacht, andrerseits können sich rießige Schattenbankensysteme außer Kontrolle entwickeln.
    Wie geht das zusammen?

  12. Tester sagt:

    Du hast ein falsches Bild von China. Die ganze Industrie und Finanzwesen dort gehören größtenteils den Amis und Briten, sprich der NWO-Kabale.

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