Israel vs. Palästina: Tear down this wall!
Die schier endlose Geschichte im Nahen Osten nimmt immer bizarrere Formen an. Gestern sollen zwei Männer in einer Synagoge mehrere Juden angegriffen und getötet haben, drei mit US-Staatsbürgerschaft und einen Briten. Wird damit der Konflikt nun wieder international? Immer mehr Nationen erkennen Palästina mittlerweile als Staat an, auch die gestrige Abstimmung im spanischen Parlament verlief pro Palästina. Diese Abstimmung war nicht bindend, aber es wurde ein weiteres Zeichen gesetzt. Mit 319 zu zwei Stimmen ein absolut eindeutiges Ergebnis. Bibi alias Benjamin Netanjahu hingegen gießt gleich ordentlich Brandbeschleuniger ins Feuer, er will die israelische Bevölkerung nun stärker bewaffnen.
So richtig konnte die Freundschaft zwischen Israel und dem US-Präsidenten Obama nicht in Gang kommen, das Verhältnis war überwiegend sehr kühl. Ob das einer der Gründe für die objektivere Politik der Welt im Konflikt zwischen Israel und Palästina war, bleibt natürlich eher spekulativ. In den vergangenen Monaten sind so auf jeden Fall einige Nationen dazu übergegangen, Palästina als souveräne Nation anzuerkennen. Eigentlich ein Schritt in die richtige und vor allem friedliche Richtung. Auch wenn Netanjahu und der militärisch industrielle Komplex da sicher Schaum vor dem Mund bekommen, die Zeit ist lange reif, um endlich eine finale Lösung zu erlangen.
Die meisten Israelis möchten auch ein friedliches Miteinander, was die Regierung in Tel Aviv jedoch immer wieder mit extremen Aktionen unterminiert. Ob nun der völkerrechtswidrige Siedlungsbau, Militäraktionen gegen den Gazastreifen oder andere Provokationen – bevor das Feuer des Hasses erlischt. wird schnell ein Stück Kohle nachgelegt.
Jahrzehnte schwelt das Feuer nun schon und immer, wenn ein Ende zum Greifen nahe scheint, eskaliert die Situation auf ein Neues. Eins hat sich jedoch in den letzten Jahren deutlich verändert, die Menschen sind nicht mehr bereit, einfach nur wegzusehen. Netanjahu verfolgt seit Jahren die Strategie der Spannung und isoliert Israel dabei zusehends und die Weltgemeinschaft sollte und darf auch nicht wegsehen, wenn fehlgeleitete Regierungsoberhäupter Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen. Es ist an der Zeit, eine weitere Mauer einzureißen. „Mr. President, tear down this wall!“ Ich spreche nicht von der Mauer an der innerdeutschen Grenze, sondern von jener, die den Gazastreifen zum größten Freilandknast der Welt macht.
Überall spielen sich die Industrienationen als Retter des Weltfriedens und Boten der Demokratie auf, nur in Israel wird geflissentlich seit Jahrzehnten weggesehen. Die Formulierung vom „Opfervolk“ zum „Tätervolk“ halte ich trotzdem für unzutreffend. Der einzige Vorwurf, den man der Bevölkerung machen kann und sollte, ist die Untätigkeit gegenüber der eigenen Regierung. Das einfache Volk will auch in Frieden leben, da bin ich mir sicher. Diese Art der „Zurückhaltung“ wird dort allerdings schon Kindern in der Schule in die Hirne gebrannt. Wenn nicht… dann wird das Gleiche wieder geschehen, so die offenkundige Botschaft und es gibt kein besseres Mittel, um Menschen zu unterdrücken, als die nackte Angst. Damit möchte ich die Untätigkeit nicht rechtfertigen, aber ich möchte zumindest mein Verständnis zum Ausdruck bringen. Die Strategie der Spannung und permanente Angst haben schließlich auch in unseren Nationen die Bürger in Apathie und Handlungsunfähigkeit verfrachtet.
Carpe diem
52 Responses to Israel vs. Palästina: Tear down this wall!
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@ Tester
… wäre schon möglich gewesen. Dann rate ich noch einmal:
Gebürtig nicht in Deutschland.
Sorry aber langsam wirds doof, steht alles weiter oben wenn man aufmerksam liest…