Japan im Würgegriff des Dollars?

Auch heute gibt es wieder winzige Zeilen, deren Bedeutung nicht zu unterschätzen sind.

Wie Reuters meldet,  erwägt das Land mit der höchsten Staatsverschuldung (220% des BIP) auf dem Devisenmarkt zu Intervenieren.

Tokio (Reuters) – Nach dem Sinkflug des Dollar erwägt Japans Regierung ein Eingreifen auf den Devisenmärkten.[1]

Japan hat laut der Auflistung bei Wikipedia ungefähr 1,05 Billionen USD an Devisen. Sollten die Japaner sich entschließen mit Ihren Dollars einkaufen zu gehen, so dürfte dieser Umstand zu einem mächtigen Beben in der Weltpolitik führen.

Die Aussage der Japaner kann durchaus als Drohung an die US-Finanzpolitk angesehen werden.



Unterdessen mehrten sich die Zeichen für ein Eingreifen der Regierung. Finanzministerium und Notenbank Bank of Japan holten Marktteilnehmern zufolge am Morgen bei den Geschäftsbanken Informationen über den Dollar-Kurs ein.[1]

Entgegen vieler Beteuerungen von offizieller Seite kann es den USA durchaus recht sein, dass der Dollar aufweicht wie ein Stück Weißbrot im Wasser. Immerhin ist die USA der mit sehr großem Abstand Nettoschuldner der Welt.

Die Finanzierung des Lebensstandarts über die Notenpressen könnte durchaus als Betrug bezeichnet werden. Es bleibt abzuwarten wie lange die Kreditgeber diesem Treiben zusehen werden.

[1] http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE5AQ00T20091127


6 Responses to Japan im Würgegriff des Dollars?

  1. zeitwort sagt:

    +++Die Aussage der Japaner kann durchaus als Drohung an die US-Finanzpolitk angesehen werden.+++

    Kein Problem für die US-Finanzpolitik; sie machen dann einfach wieder mal ein Perl Harbor. Irgendwelche Dreckskerle spielen für Geld alles mit.

  2. memyselfeandi sagt:

    Ach haben die Japaner auch schon gemerkt das es mit dem Dollar bergab geht 🙂 Die Chinesen tauschen doch schon seit langem ihre Dollar in Rohstoffe um… Im Moment schauts so aus also ob die Welt sich vom Greenback verabschiedet…
    Ich bin mir aber noch nicht sicher ob das den Amis nicht sogar entgegenkommt?!?

  3. [MMC]Fux sagt:

    Das die japanische Notenbank und das Finanzminesterium den $-Kurs erfragen ist meiner leihenhaften Einschätzung nach Tagesgeschäft !
    (Ein bisschen weniger geschürte Dramatik wäre seriöser, schlisslich werden in Zukunft wesenlich mehr und tendenziell kritischere Menschen hier vorbei schauen ;))

    Das nimmt der Meldung selbst aber nicht die Schärfe und zeigt nur eine Verstärkung der Tendenz.

    Die Bombe tickt …

  4. [MMC]Fux sagt:

    Nachtrag: gratz zur 10ep6 🙂

  5. Jekyll sagt:

    Es stellt sich mir die Frage. ob bei der Anhaeufung der Dollarreserven man davon ausgegangen ist, diese jemals wieder als ‚Wert‘ eintauschen zu koennen? Wenn man erst den Yen mit Dollarkaeufen schwaecht, kann man doch nicht erwarten, dass man die Dollars dann nochmal benutzen kann… die Suppe muess der Japan als Staat dann selber ausloeffeln.

  6. Meckerziege sagt:

    Es ist doch aber allgemein bekannt – oder sollte in unseren Krreisen bekannt sein – dass der Dollar getradet wird. Eine der letzten Meldungen -die so genannten Minutes werden jeweils drei Wochen nach der letzten Zinsentscheidung bekannt gegeben und enthüllen häufig weitere Details über Strömungen und Sichtweisen im Zentralbankrat. Am 24.11.2009 hat die FED sich so positioniert:

    „Für den Devisenmarkt besonders hervorstechend war diesmal die Aussage, dass die Notenbanker die bisherige Abwertung des US-Dollars für normal halten und erst bei einem weiteren Ausverkauf besorgt wären.“

    Im März 2010 wird es vermutlich einen Zinsanstieg geben, dann sind so viele $ verschwunden in USA und wir haben den Dreck – so kann man nämlich auch inflationieren.

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