Euro : Ein Weg aus der Krise

Gibt es einen Weg, um den Euro vor dem Untergang zu retten? Bereits vor einer ganzen Weile, gab ich in einem Radiointerview genau die selbe Antwort, welche nun von Hans-Werner Sinn kam. Er plädiert für einen Austritt der schwachen Südländer . Vom Grundprinzip her, eine gute Idee. Wobei ich eher für einen Austritt der Kernländer wäre.


Sollte ein solcher Schritt gegangen werden, würde als direkte Konsequenz eine massive Abwertung der Währung die Folge sein. Genau dieser Effekt wäre dringend notwendig für die mittlerweile arg gebeutelten europäischen Pleitekandidaten.

Auch für das daraus resultierende Problem der Länder, nennt Sinn die korrekte Lösung. Da der Großteil der Schulden dieser Staaten auf Euro lautet und der Kapitalbedarf in Landeswährung dramatisch steigen würde, müssten die Gläubiger auf einen großen Teil Ihrer Forderungen verzichten.

Hier allerdings liegt die schier unüberwindbare Grenze. Jene, die uns mit Ihrer Casinomentalität in diese Krise hineinmanövriert haben, sehen überhaupt nicht ein, auch nur einen Euro der Verluste mitzutragen. Bereits der Umstand, dass die Casinowelt wieder zu ß?Business as usualß? zurückgekehrt sind ohne auch nur den Ansatz einer Lehre aus dem Geschehenen gezogen zu haben, ist der Beweis für die absolut hemmungslose Einstellung dieser Menschen.

Selbstverständlich würde es auch beispielsweise Deutschland treffen, wenn der Euro dann extrem erstarken würde, allerdings könnte man auf eine solche Entwicklung reagieren. Wer tatsächlich der Illusion erliegt, in Kürze würde wieder alles beim alten sein, dem ist wirklich nicht zu helfen.

Als Schaufenster zum Osten hatte man Deutschland auf Hochglanz poliert, mit der Osterweiterung jedoch, ist dieses nichtmehr der Fall. Unser Lebensstandard ist zu hoch und andere Nationen wie China, Russland oder Argentinien beanspruchen Ihren Anteil am Weltbruttosozialprodukt, welcher Ihnen ohne Frage zusteht.

Das größte Problem besteht in unserer Dekadenz, zu glauben wir hätten ein Anrecht darauf wie die Maden im Speck zu leben und andere Länder mit als heimliche Kolonialmacht zu berauben. Es ist an der Zeit, neu zu verhandeln.

Welcher Umstand prädestiniert uns dazu, bei weniger Arbeit mehr von der Wertschöpfung zu partizipieren? Warum steht jemandem der maximal acht Stunden am Tag bei einem Auto die gleichen zwanzig Schrauben anzieht mehr zu, als jemandem der 14 Stunden auf einem Zuckerrohrfeld arbeitet?

In den Köpfen der Menschen, besteht die Sklavenarbeit fort, wie vor 100 Jahren. Nichts anderes ist das, was jeden Tag passiert. Wir sollten uns aber gewiss sein, das wird nicht lange so weitergehen.

Carpe diem

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