Neue Kolumne – Schätze der Natur

Bereits häufiger wurde ich von Lesern angesprochen, ob ich nicht auch Lösungsansätze bringen könnte. Umso mehr war ich erfreut, als mich vor ca 3 Wochen Dr. Markus Strauß kontaktierte, welcher über enormes Wissen im Bereich der Wildpflanzen verfügt und nach einer Zusammenarbeit fragte. Nachdem einleitend das Konzept einer etwaigen Kolumne besprochen war und Probetexte zugesandt wurden, war es wirklich vielversprechend. Am kommenden Freitag wird der erste Text mit praktischen Hinweisen veröffentlicht und wir hoffen, so dem Wunsch der Leser Rechenschaft zu tragen. Vielen Dank an Herrn Dr. Strauß für diese Initiative.

Leben von und mit den Schätzen der Natur – von Dr. Markus Strauß

Portrait

Markus Strauß wurde 1966 in einem Dorf im Hinterland des Bodensees in der Nähe von Konstanz geboren und wuchs in dieser Gegend auf. Schon als kleiner Junge begann er zu Gärtnern und Kräuter zu sammeln. Entsprechend seiner Verbundenheit zur Natur studierte er später in Heidelberg die Fächer Geographie, Geologie und Biologie und promovierte in Mainz über den ökologischen Teeanbau im Nepal-Himalaya. Heute lebt er auf einem Hof im Südharz und arbeitet als Buchautor und Geschäftsführer der Simply Wild GmbH.

Ziel der Kolumne ist es, den Lesern aufzuzeigen, was die Natur uns an Köstlichkeiten zu bieten hat und wo, wann und wie man diese Pflanzen am besten findet und zubereitet.

Diese Kolumne wird jeweils am Freitag erscheinen. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Dr. Markus Strauß.


Dr. Markus Strauß

 

Essbare Wildpflanzen:

eine echte ß?Lebensversicherungß?

 

Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema essbare Wildpflanzen. Dabei spielen unterschiedliche Motive eine Rolle: die Suche nach wirklich natürlichen und gesunden Lebensmitteln, der unmittelbare Kontakt zur Natur oder schlicht und einfach, um Geld zu sparen. Vor dem Hintergrund der so genannten Finanzkrise wird nun aber immer deutlicher: im Falle eines Systemkollapses werden das heute im Rahmen dieses gesunden Hobbys angeeignete Wissen sowie die eingeübten Fertigkeiten sehr schnell lebensnotwendig.

 

Ein Blick zurück in unsere Geschichte kann uns helfen unsere heutige Situation besser verstehen zu können:

 

Das Sammeln von wild wachsender Pflanzennahrung ist keine Erfindung unserer Zeit: über viele Millionen Jahre sicherte die Wirtschaftsform des Jagens und Sammelns die Existenzgrundlage der damaligen Bevölkerung. Auch wenn der Jagderfolg einmal ausblieb: essbare Wildpflanzen standen den Menschen immer zur Verfügung. Das Wissen um die Beschaffung und Zubereitung von pflanzlicher Nahrung aus der Natur war die ß?Lebensversicherungß? unserer Vorfahren.

 

Erst vor einigen Tausend Jahren gingen die Menschen mehrheitlich dazu über an einem Ort sesshaft zu werden, um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Zwar wurden auch weiterhin Jagden und Sammeltouren unternommen, diese verloren jedoch im Verlauf der Zeit immer weiter an wirtschaftlicher und allgemein kultureller Bedeutung.

Das Wissen um die Verwendung heimischer Wildgemüse und Heilpflanzen konzentrierte sich mehr und mehr auf wenige eingeweihte Personen, wie im Mittelalter zum Beispiel Hildegard von Bingen, bevor es in der Neuzeit, vor allem im Gefolge der Industrialisierung, fast vollständig erlosch.

Doch Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts formierte sich auch eine Gegenbewegung: Menschen wie Pfarrer Kneipp, Maria Treben oder Johann Künzle sowie die Begründer der Reformhausbewegung und des Vegetarismus knüpften an das alte Wissen um die Schätze der Natur an und machten es ihren Zeitgenossen wieder in neuer Form zugänglich.

 

Als in Folge der Weltwirtschaftskrise und des zweiten Weltkrieges große Teile der Bevölkerung Not und Hunger erleiden mussten hatte das Thema essbare Wildpflanzen auf einmal wieder Hochkonjunktur. Leider bildete sich zu dieser Zeit aber auch das negative Image des ß?Arme-Leute-Essensß? aus und verstellte den objektiven Blick auf die offensichtlichen Qualitäten von Bucheckern, Brennnesseln & Co, so dass sich die Menschen mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder so schnell wie nur möglich den vermeintlich besseren Lebensmitteln zuwandten. Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein geriet das Wissen um die Artenkenntnis und die Zubereitungsmöglichkeiten der essbaren Wildpflanzen daher erneut fast vollständig in Vergessenheit.

 

Heute dagegen erleben die essbaren wilden Pflanzen aus ganz verschiedenen Beweggründen erneut eine Renaissance:

 

1.            Immer wiederkehrende Skandale um die Qualität industriell hergestellter Nahrungsmittel führten bei vielen Verbrauchern zu einer dauerhaften Vertrauenskrise und einer Neuausrichtung ihrer Konsumgewohnheiten. Der Bio-Boom der letzten 20 Jahre schuf ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung fast ausgestorbener Obst- und Gemüsesorten, sortenreinem Saatgut ohne Gentechnik und Produkten regionaler Herkunft. Für viele Menschen eröffnete die Beschäftigung mit diesen Themen den Zugang zu den essbaren Wildpflanzen. Wer wirklich sicher sein wollte: hier war er angekommen.

 

2.            Die besonderen Inhaltsstoffe und Aromen der Wildpflanzen animieren immer mehr Sterne- und Mützenköche der gehobenen Gastronomie: die ß?Arme-Leute-Gerichteß? von einst werden heute als Genuss der besonderen Art kreativ nachgekocht.

 

3.            Immer mehr Menschen möchten aktiv Gesundheitsvorsorge betreiben und emanzipieren sich von einem von ökonomischen Interessen geleiteten Medizin- und Pharmabetrieb. Getreu dem Leitsatz des Hippokrates ß?Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel und Eure Heilmittel Eure Nahrungsmittel seinß? spielt dabei das Thema Ernährung eine zentrale Rolle. Die Beschäftigung mit essbaren Wild- und Heilpflanzen sowie den dafür notwendigen Fertigkeiten ermöglichen es Ihnen, ihre Vorsätze in die Tat umzusetzen.

 

4.            Die Zahl der Menschen, welche am Rand der so genannten modernen Leistungsgesellschaft stehen und ihren Lebensunterhalt von Harz IV, einer bescheidenen Rente oder anderen Sozialleistungen bestreiten müssen, wächst beständig. In Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise fühlen sich viele Menschen von Arbeitslosigkeit, sozialem Abstieg, ja vom Zusammenbruch des gesamten heutigen Wirtschaftssystems bedroht und suchen nach Möglichkeiten im Ernstfall unabhängiger und möglichst autark leben zu können. Das Gratisangebot an frischen Lebensmitteln in der Natur kann hier eine willkommene Unterstützung sein.

 

Es gibt also reichlich gute Gründe sich mit den wilden, essbaren Pflanzen näher zu beschäftigen. Viele meiner Seminarteilnehmer erzählen von ihren ganz persönlichen Motiven mehr über diese Form der Ernährung lernen zu wollen. Die meisten berichten davon, dass Sie sich bei Spaziergängen oder Wanderungen nicht nur schon oft gefragt haben, wie diese oder jene Pflanze heißt, sondern auch, ob diese Pflanzen essbar sind oder nicht und welche Wirkungen, welchen Geschmack diese wohl haben. Viele der Seminarteilnehmer, auch die naturverbundenen unter ihnen, hielt bis jetzt aber so eine Art Schwellenangst davon ab mehr als nur zum Beispiel ein paar Blättchen Bärlauch für den Kräuterquark im April zu pflücken. Es ist mein Anliegen, Ihnen, im Rahmen dieses Blogs, mit meinen Büchern und vielleicht auch im persönlichen Kontakt während eines Vortrags oder Seminars, über diese Schwelle hinweg zu helfen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude in Natur & Küche!

 

Markus Strauß

 

 

 

Buchreihe Natur&Genuss:

Band 1: Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen

Band 2: Köstliches von Waldbäumen

Band 3: Köstliches von Hecken und Sträuchern

Die Bücher sind Ratgeber und Kochbuch in einem und führen Sie genussvoll in die Wildpflanzenküche ein. Mit Pflanzenporträts, Sammeltipps, Erntekalender und Rezepten. Je Band (D) ß? 9,80.  Weitere Infos und Bestellmöglichkeit über die Website des Autors:
www.dr-m-strauss.de

 


22 Responses to Neue Kolumne – Schätze der Natur

  1. Dref sagt:

    Super Sache!
    Ich habe mich im Rahmen meiner Vorbereitungen bezgl. Wirtschaftszusammenbruch auch seit letztem Jahr zum „Wildkräuterexperten“ gemacht und habe derzeit ein volles 120 Literfass voll Wildkräuter. Mache mir mein Tees daraus, usw. ßbrigens fühle ich mich seitdem viel besser und habe viel Mist ausgeschwemmt und satt abgenommen!

  2. Cheffe sagt:

    Vielleicht kannst du trotzdem noch einiges Lernen aus der Kolumne 😉 Und wenn nicht bestätigt sie dir vielleicht dein Wissen!

  3. Blubb sagt:

    Also Wildkräuter sind für mich ein neues Gebiet, was aber sehr interessant erscheint. Wir haben hier unseren eigenen Gemüsegarten mit Gewächshaus angelegt und das Anpflanzen von Kartoffeln, Obstbäumen und ßhnlichem, macht nicht nur ne Menge Spaß, es schmeckt auch unglaublich lecker. Mal sehen, was man noch an Erfahrung mit Wildkräutern sammeln kann.

  4. Dref sagt:

    Aber Cheffe! Was soll ich noch lernen? Ich hab das höchste Karma schon erreicht!
    😉

  5. Frank H. sagt:

    @cheffe. Guten Abbo auch. *ggggg*

  6. Zinssklave sagt:

    Wir gehen immer Pilze sammeln und vor 20 Jahren hatten wir da einen Lehrgang bei einem Naturfreak. Man kann da Körbeweise rausschleppen, aber nur weil die Mehrheit vorm TV sitzt. Sobald der Supermarkt zu teuer wird, wird es eng im Wald…

  7. Jarkheld sagt:

    Toll geschriebener Prolog!

    Ich finde es klase, daß dieses Thema hier behandelt wird!

    Was soll ich sonst dazu sagen? Ich kenne mich zwar in der Materie relativ gut aus, aber auch grade deswegen freue ich mich bseonders auf die Artikelserie. ich hoffe dadurch werden sich mehr Leute mal mit dem Thema beschäftigen und es ausprobieren. Man glaubt gar nicht was alleine eine einfache Brennesselsuppe am nächsten Tag für einen Energieschub geben kann.

    Ich halte das Thema grade in allen oben aufgezählten Punkten für sehr wichtig und es sollte auch dementsprechend von den betroffenen Personen (also unterm Strich wohl wir alle) auch umgesetzt werden.

  8. stupido sagt:

    ick freu mir ooch – ne ehrlich…gute idee…

  9. Gutmensch sagt:

    Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Sache.
    Vielleicht ist es ja auch möglich, eine Tabelle ins Netz zu stellen, Wo die pflanzen mit Namen, Abbildung und wann und wo man diese findet, dargestellt werden.
    Ich wünsche dem Herrn Dr. Strauß auf jeden fall viel Erfolg mit dieser Kolumne, denn das Thema hat mich schon vorher interessiert.
    Leider habe ich bisher nur Tipps für den heimischen Garten gefunden.
    -Nicht dass Gärtnern icht toll wäre. Ich hab nur leider keinen Garten. Also bleibt mir nur das Sammeln, wenn ich mal lust auf etwas ohne Monsantos Spezialwürze haben will.

    In dem Sinne: Daumen hoch!
    Grüße, Gutmensch

  10. Kama sagt:

    Ohh, das ist super, da freu ich mich drauf, danke!

  11. Babs sagt:

    tolle Idee und tolles Thema Cheffe.

  12. Der 4. Weg sagt:

    Eine sehr gute Idee. Meiner Familie hat nach dem Krieg die Kräuter, Nüsse und Früchte im Wald und auf der Heide buchstäblich vor dem schlimmsten Hunger bewahrt. Damals kannte man noch die wichtigsten Pflanzen. Auch wenn damals natürlich viele Sammeln gegangen sind. Man hat immer seine Geheimplätze bewahrt. Und so ist man nicht allzuoft mit anderen ins Gehege gekommen. Die Natur bietet mehr als viele heutige Menschen wissen.

    An Hunger muss man in Chaoszeiten nicht sterben. Im Gegenteil, die Wildpflanzen halten fit und gesund. Und natürlich hatte man damals noch die Heilkräuter und deren Gebrauch gekannt. Nun gut, ich komme in das Schwärmen.

    Eine wahre Bereicherung für diesen Blog!
    Danke Cheffe

  13. Habnix sagt:

    @ Gutmensch,

    Hallo Gutmensch,hast du keinen Balkon,Garagenflachdach,Terrasse?

    Wenn ja,eine alte Mörtelbütt oder/und Blumenkübel,Blumenkästen und Pflanzenerde rein und nach bedarf und Möglichkeit Pflanzen ziehen.

    Wenn nein,ein stück Land pachten Holzhütte drauf stellen Behälter für Wasser neben die Hütte stellen und damit die Pflanzen giesen.

  14. leser sagt:

    ich weiss nicht mehr genau, wer aus raum düsseldorf kommt,- ich glaube stupido,-
    ich bin bewandert beim pilzesuchen, kenne allerdings nur eine sorte,- bei uns heisst es stuplinge.
    sonst Hallimasch.
    Wer dazu was wissen will- ich stehe zur verfügung.
    ßbrigens ist Saison ab 20. September
    zubereitung weiss ich auch
    lg

  15. stupido sagt:

    14

    Zum ersten Absatz – richtig – NUR Wenn ich etwas garnicht traue…nach dem Motto „Junge 4fache Witwe sucht netten jungen mann – meine Hobbies sind Pilze sammeln und kochen“ – dann Pilzen 😉

  16. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    @ Stupido

    Wer wird denn so Misstrauisch sein. 😀
    Immer kucken das sie denn selben Topf mit ausfuttert.
    Und keine LV Abschliesen. 🙂

  17. roush sagt:

    Was die Stadtmenschen vermissen?
    Natur, was ist das eigentlich?

    Soweit ich mich erinnern kann, war das Thema zwischenzeitlich im IKN EX-Forum gut frequentiert. Die Idee, eine Online-Kolumne daraus zu generieren, ist ein guter Ansatz, die Nahrungsmittel „am Wegesrand“ mal wieder zu besprechen. Wenn die IKN-Leser mit konstruktiven Ideen ihren Beitrag zu der professionell geführten Exkursion in unsere genießbare Umwelt begleiten ohne sich zu verzetteln, wird es für alle bestimmt ein lehrreicher Aha-Effekt werden.

    Das ist gut und schön und macht Sinn.
    Auf die Ausführungen von Herrn Dr. Strauß darf man neugierig sein.

    Diesbezüglich hätte ich einen Wettbewerb vorzuschlagen, der zum Mitmachen und Lernen motiviert.
    Zum Ende der Kolumne wird ein Fragenkatalog eingestellt, der Multiple-Choice-Antworten zu den vermittelten Themen fordert.
    Die drei Besten werden nominiert und erhalten ein Trainings-Zertifikat für gute Leistung sowie einen Sachpreis. Wie wär´s?

    LG roush

  18. Platte sagt:

    Warum verkauft George Soros Gold und investiert stattdessen in Ackerland?

    Die Preise für Lebensmittel steigen weltweit rasant, ein Ende ist nicht absehbar. Nach Auskunft der Vereinten Nationen liegt der Anstieg zurzeit bei 30 Prozent pro Jahr. Durch dem rapiden Wertverlust des Dollar erscheinen die Lebensmittelpreise sogar noch höher (anders als bei einer allmählich schwächer werdenden Währung). Da der Wert des Dollar also aufgrund der massiven Gelddruckerei bei der Federal Reserve schwindet, ist zu erwarten, dass sich die Kosten für importierte Lebensmittel in den nächsten Jahren ß? und möglicherweise in der Folgezeit erneut alle zwei Jahre ß? verdoppeln.

    Vermutlich ist das die Ursache dafür, dass Investoren in aller Welt jetzt landwirtschaftliche Flächen als neue Wachstumsindustrie betrachten. Wie das Bloomberg Magazine berichtet, greifen Investoren angesichts weltweit in die Höhe schnellender Lebensmittelpreise nach Ackerland in den USA, Europa, Lateinamerika und Asien. »Ein vom Hedgefonds-Milliardär George Soros kontrollierter Fonds hält einen Anteil von 23,4 Prozent an der südamerikanischen Ackerland-Beteiligungsgesellschaft Adecoagro SA.«

    Auch Jim Rogers wird in dem Artikel mit den Worten zitiert: »Ich sage schon seit geraumer Zeit, dass Ackerland in Zukunft zu den besten Investitionen der Welt zählen wird.«

    Denn die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt, während radikale Klimaveränderungen, der Rückgang an Wasserquellen und das Scheitern des Anbaus von gentechnisch verändertem Getreide und Feldfrüchten die Ernteerträge weltweit reduzieren. Das Investitionshaus Ceres Partners, das in Ackerland investiert, hat seit seiner Gründung jährlich satte 16 Prozent Gewinn eingefahren. Und das unter Bedingungen einer schrumpfenden Wirtschaft, wo die meisten anderen Branchen Verluste verzeichnen.

    Warum Anbau und Lagerung eigener Lebensmittel eine wahre Goldmine sein können

    Für die nächsten drei Jahre zeichnen sich die drei folgenden Trends ab:

    Vorhersage Nr. 1) Die Lebensmittel werden noch knapper.

    Vorhersage Nr. 2) Die Lebensmittelpreise werden sich in den nächsten zwei bis drei Jahren verdoppeln, und aller Voraussicht nach noch einmal in den darauffolgenden zwei bis drei Jahren.

    Vorhersage Nr. 3) Wenn die Nahrungsmittelpreise das Vierfache der heutigen betragen, lohnt sich der Anbau im eigenen Garten, so dass richtig Geld gespart werden kann.

    Mit anderen Worten: Angesichts rapide steigender Lebensmittelpreise lohnt es sich immer mehr, Lebensmittel selbst anzubauen (oder einzulagern, während die Preise noch niedrig sind). Ich führe unten einige Quellen an, wo Sie mehr über den Anbau eigener Lebensmittel oder die Lagerung nährstoffdichter Superfoods erfahren können. Doch in der Zwischenzeit sollten Sie schon einmal darüber nachdenken, im nächsten Frühjahr einen eigenen Garten anzulegen.

    Gold kann man nicht anbauen. Auch sein eigenes Geld kann man nicht drucken (es sei denn, man wäre die Fed). Aber man kann etwas anbauen, das mehr wert ist als Gold und Geld: Lebensmittel!

    Lektionen aus Taiwan in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Warum Lebensmittel wertvoller sind als Gold

    Ich habe zwei Jahre in Taiwan gelebt und dort Gelegenheit gehabt, mit Menschen zu sprechen, die den Wiederaufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt haben. Während des Krieges war Taiwan vom japanischen Kaiserreich militärisch besetzt (damals galt das Kriegsrecht).

    Nach Kriegsende und dem Rückzug der Japaner brachte Taiwan unter Tschiang Kai-schek[E1] eine eigene Regierung ins Amt. Die ließ umgehend in großen Mengen die alte taiwanesische Währung drucken, die Folge war eine galoppierende Inflation des so genannten »alten Taiwan-Dollars«. Doch schon bald brachte die Regierung eine neue Währung in Umlauf, den Neuen Taiwan-Dollar (NT$). 1949 wurde der alte Taiwan-Dollar mit einem Kurs von 40.000 zu 1 in Neue Taiwan-Dollars umgetauscht. (Oje, da hatte man gerade noch 40.000 Dollar und jetzt sind die nur noch einen Dollar wert ß?)

    Wer in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wohnung mieten, ein Haus kaufen oder irgendwo leben wollte, für den war Bargeld wertlos, und selbst Gold nützte nicht viel. Das Einzige, das einen echten Wert darstellte, waren Lebensmittel. Wer Lebensmittel besaß, konnte sie gegen alles eintauschen: ein Auto, ein Haus, Werkzeug, Kleidung und sogar Land. Wer keine Lebensmittel besaß, war bankrott, und wenn er noch so viel Bargeld oder Gold hatte.

    Ein Huhn, das Eier legen konnte, war mehr wert als eine Unze Gold!

    Gold kann man nicht essen, Leute. Silber auch nicht. Jeder muss essen, um am Leben zu bleiben. Das heißt, jeder braucht die ständige Zufuhr von Lebensmitteln, nur um weiter atmen zu können. Deshalb ist die Investition in Lebensmittel so sinnvoll.

    Mit »Investitionen in Lebensmittel« meine ich:

    Investitionen in Lebensmittel, die man im Regal lagern und für künftige Tauschgeschäfte aufheben kann.

    Investitionen in die eigenen gärtnerischen Fähigkeiten, um notfalls seine eigenen Lebensmittel anbauen zu können.

    Investitionen in nicht-hybrides Saatgut, um langfristig Lebensmittel anbauen zu können, weil sich jedes Jahr Samen für eine neue Aussaat aufheben lassen.

    Investitionen in Ackerland ß? besonders Ackerland mit Wasser ß? das fruchtbar und klimatisch für den Anbau von Lebensmitteln geeignet ist.

    Investitionen in Weiterbildungskurse über die Erzeugung von Lebensmitteln auf unterschiedliche Art, wie Wildgärtnern, Gärtnern allgemein usw.

    Wissen über Lebensmittel wird überlebenswichtig

    Bleiben Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden über den Anbau eigener Lebensmittel. Das macht heute enorm viel Spaß und wird sich in den nächsten Jahren auch finanziell lohnen, da die Lebensmittelpreise weiterhin rasant steigen werden.

    Und denken Sie daran: Gold kann man nicht essen. Sorgen Sie also dafür, dass auch Produktion und Lagerung von Lebensmitteln Teil Ihrer Vorsorgestrategie werden. Natürlich sind Gold und Silber extrem nützlich, ich empfehle sie ja auch ß? aber vergessen Sie nicht, dass Sie essen müssen. Sie können in einem Haus aus purem Gold verhungern, wenn Sie vergessen, sich um die Produktion Ihrer Lebensmittel zu kümmern!

    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/wirtschaft-und-finanzen/mike-adams/warum-verkauft-george-soros-gold-und-investiert-stattdessen-in-ackerland-.html

  19. Pidder Lüng sagt:

    Schätze der Natur !
    Klasse Idee, diese Kolumne. Da bin ich ja schon gespannt auf morgen..

    „Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.“

    @ Platte – Lebensmittelpreise
    Na endlich ! Aber – bloss 30% pro Jahr? Kann das nicht schneller gehen? 😉

    Und wenn es dann soweit sein sollte, dass die völlig wahnsinnige Landflucht sich umkehrt in eine belebende und bereichernde Stadtflucht, dann haben unsere Gebete gefruchtet und wir sind auf einem guten Weg in die Zukunft.

    Nebenher könnte durch eine zunehmende Verödung der zubetonierten Flächen zwecks gewinnmaximierender Stapelung von sich krank arbeitendem Humankapital auch der Bereich Stadtplanung sich selbst revolutionieren und das notwendige Update endlich annehmen.
    Gerne würde ich die Ideen von Friedensreich Hundertwasser an vielen Orten realisiert und auch weitergedacht sich ausbreitend sehen können.

    Für eine buntere, rundere, lebendige und liebevolle städtische Lebensart mit vielen Gärten und bepflanzten Flächen!
    Ach ja, und natürlich : Legalize it! 🙂 Yeahh..

    P.S: wer das jetzt unbedingt negativ sehen will, so vonwegen dass es ja nicht der „freie Wille“ (haha) sondern der pöhse Zwang über den Preishebel sei, der diese Entwicklung anschiebt, dem sei gesagt, dass einerseits das irre Rasen der Massen in die Betonburgen ja hauptsächlich aus denselben Gründen stattfand (die Verantwortungsunwilligen mal auslassend) und ausserdem im Sinne einer erkannten Notwendigkeit schon mal nachgeholfen werden darf 😉

    Gute Reise uns allen..

  20. roush sagt:

    @ 19 Platte

    Das ist ein schöner, netter Beitrag!
    Deine Gedanken sollten dazu beitragen, einem Landwirt seines Vertrauens, einen Streifen Land ab zu kaufen.
    Ich lebe inmitten einer riesigen Agrarfläche (zwischen Münsterland und Meppen) und daher glaube ich, dass es hier Menschen gibt, die sich zusammen finden können und einen Landwirt überzeugen können.
    Diesbezüglich werde ich mich umhören und -sehen.
    Besser bald als zu spät.

    FG roush

  21. Vandenberg sagt:

    ganz tolles thema!

    bin da zwar schon recht bewandert, aber a bisserl was mehr geht allerweil 😉

    für die, die ihren familien sowas schmackhaft machen wollen, versuchts doch anfangs mal mit kapuzinerkresse, ok, keine echte wildpflanze, aber für mich „einsteiger-kraut“ – die blüten sind ein optisch traum und einfach lecker!

    mahlzeit zusammen!

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