Fröhliche Gesellschaften der Elite Teil 2 „Die Bilderberger“
Die Bilderberg-Konferenzen sind informelle private Treffen von einflussreichen Personen aus Politik, Wirtschaft, Militär, Gewerkschaften, Medien, Hochadel und Hochschulen. Die meisten Teilnehmer kommen aus NATO-Staaten, seit 1989 nehmen zunehmend Personen aus anderen Staaten an den Konferenzen teil.
Die Konferenz wurde zum ersten Mal im Mai 1954 im Hotel de Bilderberg in Oosterbeek, Niederlande veranstaltet. Bei der Bilderberg-Gruppe (international auch als Bilderberg-Club bekannt) handelt es sich um keine formelle Organisation, es existieren weder Mitgliedschaft noch Gründungsvertrag. Quelle: Wiki
Nun gibt es zu den Bilderbergern eine Menge Theorien, die meisten davon als Verschwörungstheorien verschrieen. Ich möchte versuchen auf der Basis von ßberlegungen, ein wenig Logik und auf bekannten Fakten ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, wer oder was die Bilderberger sind. Natürlich werden meine ßberlegungen subjektiver Natur sein, die auch auf einer teilweise vorgefassten Meinung beruhen. Dennoch werde ich versuchen, so objektiv wie möglich zu bleiben.
Die Bilderberger werden meist als geheime Organisation bezeichnet, aber das ist definitiv falsch. Es ist kein Geheimnis, dass es sie gibt. Es ist kein Geheimnis, dass sie sich jedes Jahr treffen, an wechselnden Orten. Es gibt ein Sekretariat, welches nach den Veranstaltungen auf Anfrage auch die Teilnehmerlisten versendet. Auf Anfrage werden auch die Gesprächsthemen genannt.
Was also ist dann noch geheim, warum dann Verschwörungstheorien? Guido Westerwelle, der 2007 auch mal hin durfte, wurde auf Abgeordnetenwatch nach den Bilderbergern gefragt. Er antwortete:
Auf den Bilderberg-Konferenzen treffen sich regelmäßig Teilnehmer aus den verschiedenen Bereichen von Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Neben Fragen der Weltwirtschaft werden vor allem die internationalen Beziehungen besprochen.
Die ca. 120 Teilnehmer werden so ausgewählt, dass eine ausgeglichene Diskussion über vorgegebene Tagesordnungspunkte stattfinden kann.
Gehen wir einen Schritt zurück und schauen zunächst auf die Struktur der Bilderberger. Die Idee dazu hatte der in Polen geborene Literaturwissenschaftler und politische Berater Józef Retinger. Retinger gilt als Gründer der Europäischen Bewegung und des Europarats (nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat [Ministerrat der EU]).
Für die Grundlage müssen wir bis zum Jahre 1948 zurück gehen, da Josef Retinger und Churchills Schwiegersohn Duncan Sandys kurz nach dem Haager Kongress in die USA fuhren, um dort für die europäische Integration zu werben. In ihren Gesprächen mit dem Begründer der CIA, William J. Donovan, und Allen Dulles, deren künftigem Direktor, wurde klar, dass die USA ein Interesse daran hatten, die Schaffung eines vereinigten Westeuropas zu unterstützen. Einige Forscher und Historiker sind der Meinung, dass das American Committee on a United Europe (ACUE) von 1949 bis 1960 vom State Department dazu benutzt wurde, das Projekt eines Vereinigten Europas in Form einer ß?liberalen Verschwörungß? voranzutreiben. Auf jeden Fall ist klar, dass Amerika nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf dem alten Kontinent einen politischen, militärischen und wirtschaftlichen Brückenkopf schaffen wollte, der in der Lage war, dem Sowjetreich entgegenzutreten und dabei die expansionistische Doktrin der USA voranzubringen.
ß?Als der Kalte Krieg ausbrach und Europa für immer geteilt schien, brauchten die Amerikaner feste Unterstützung im Westen des Kontinents, weil sonst ihre Anwesenheit auf Dauer hätte vereitelt werden und die Ideologie des Ostens vordringen können. Daher zielte der Marshallplan darauf ab, die sowjetische Bedrohung auszuschalten sowie auf die kommunistischen Parteien in Frankreich und Italien Einfluss zu nehmen, aber auch der von ßberproduktion bedrohten amerikanischen Wirtschaft einen ungeschützten Markt zu sichern.ß? [Virgil Magureanu, Political Sociology, RAO International Publishing Company, Bukarest 2006, S. 530]
Bernard Cassen ging in ß?Le Monde Diplomatiqueß? vom Januar 2003 sogar so weit zu behaupten, bei der Vereinigung Europas hätten die USA eine größere Rolle gespielt als die Völker Europas, die eher Zuschauer als Gestalter des Prozesses ihres eigenen Integration waren.
Die Bilderberger entstanden 1954 und der wohl erste politische Akt war die Abfassung der römischen Verträge, genauer, sie wurden von den Bilderbergern ausgearbeitet. Auch dieser Umstand verdeutlicht, dass die Bilderberger eben nicht nur ein Debattierklub sind, sondern ganz konkret politische Ziele vorantreiben. Da sie aber nicht für diese Aufgabe gewählt wurden, verdeutlicht der Klub alleine durch seine Entstehung den Pseudocharakter aller Aussagen über Demokratie, in ganz Europa.
Aber zurück zum Konstrukt Bilderberger. Da ist zunächst die Leitung. Sie oblag bis 1976 dem Altnazi Prinz Bernhard der Niederlande, dem Vater von Königin Beatrice (heute ständiges Bilderberg-Mitglied). Weil Prinz Bernhard in die Lockhead Affäre verwickelt war, lies man das Treffen 1976 ausfallen und Prinz Bernhard übergab die Leitung der Konferenzen an den früheren britische Premierminister Alec Douglas-Home. Douglas-Home folgten:
* Walter Scheel,
* Lord Roll of Ipsden (Warburg Bank),
* Peter Carington (ehem. NATO-Generalsekretär),
* Prof. Victor Halberstadt
* und seit 2000 ßtienne Davignon Ehem. Mitglied der EU-Kommission).
Wer die Bilderberger erwähnt, darf in diesem Zusammenhang die Trilaterale Kommission nicht vergessen. Sie ist eine Gesellschaft mit über 300 Mitgliedern aus Europa, Nordamerika und Japan mit dem Ziel, die Zusammenarbeit dieser Regionen zu verbessern und wurde von David Rockefeller 1973 gegründet. Ebenso ist nicht verwunderlich, dass in dieser Kommission viele Namen der Bilderberger als Mitglieder geführt werden (wenn nicht sogar alle).
Dem Vorsitzenden (Chairman) stehen 2 ehrenamtliche Generalsekretäre zu Seite, einer für Europa und einer für die USA. Außerdem gibt es einen ehrenamtlichen Leiter der Finanzen. Die zwei Sekretariate der Bilderberger befinden sich in Leiden (Europa) und in New York (USA). Hinzu kommt ein aus 8 Leuten bestehender, vom Vorsitzenden ernannter Lenkungsausschuss. In Absprache mit dem Lenkungsausschuss werden dann jedes Jahr die Teilnehmer ausgewählt, die zur Bilderberg-Konferenz eingeladen werden. Seit 1959 gibt es zusätzlich noch ein (vermutlich auf Lebenszeit ernanntes) Beratungsgremium.
Die Teilnehmer werden nach Bekanntgabe der offiziellen Organisatoren so ausgewählt, dass eine wohlinformierte, ausgeglichene Diskussion über vorgegebene Tagesordnungspunkte sichergestellt werden kann. Für gewöhnlich nehmen rund 115 -130 Personen teil, von denen zwei Drittel aus Westeuropa und ein Drittel aus Nordamerika stammen. Etwa ein Drittel der geladenen Teilnehmer kommt aus Regierungen oder politischen Institutionen und zwei Drittel aus Finanzsektor, Industrie, Gewerkschaften, Hochschulen und Medien. Alle Beteiligten nehmen an den geheimen Konferenzen ausschließlich als Privatpersonen und nicht in ihrer offiziellen Position teil.
Der letzte Satz ist aus meiner Sicht einfach Humbug, nur zu dem Zweck erdacht, Verschwörungstheorien entgegenzuwirken. Auf der anderen Seite werden Verschwörungstheorien durch Vorgehensweisen geradezu herausgefordert.
* Geheimhaltung: Die Teilnehmer verpflichten sich zu striktem Schweigen über die diskutierten Inhalte der Treffen. Nicht einmal Geheimdiensten gelingt das Schweigen in den eigenen Reihen so perfekt wie den Bilderbergern, obwohl es eine Menge Teilnehmer gibt, die nur einmal an diesen Treffen teilnahmen. Dass damit Spekulationen erzeugt werden, ist eine zwangsweise Folge.
* Tagungsorte: Die Urlaubsorte und Hotels, in denen die Konferenz jeweils stattfindet, werden von Bewohnern, Personal und Besuchern geleert und durch Soldaten, bewaffnete Wächter, dem Geheimdienst (welchem?) und von nationaler und lokaler Polizei abgeriegelt. Alle Konferenz- und Besprechungsräume werden vor jeder Zusammenkunft auf Abhörgeräte untersucht. Ein wenig zu viel Aufwand für eine Diskussionsveranstaltung, wie ich finde.
Kommen wir zurück zu den römischen Verträgen. Sie wurden von den Bilderbergern ausgearbeitet. Ist es nicht naiv, zu glauben, dass es die Bilderberger dabei bewenden ließen? Oder ist es wahrscheinlicher, dass alle folgenden Verträge incl. der Machtausweitung wirtschaftlicher Interessen in den Folgeverträgen ebenfalls ein Werk der Bilderberger sind?
Ist es nicht wirklich seltsam, dass z. B. Clinton unmittelbar nach dem Besuch einer Bilderberg-Konferenz US-Präsident wurde?
Dass Tony Blair kurz danach Premierminister in Großbritannien wurde?
Dass Gerhard Schröder 2 Wochen nach dem Besuch einer Bilderberg-Konferenz mit der Idee von Neuwahlen sogar die eigene Partei überraschte und im Anschluss Angela Merkel, ebenfalls Teilnehmerin dieser Bilderberg-Konferenz 2005 zu Kanzlerkandidatin wurde? Ist es nicht seltsam, dass die starke Präsenz der Bankgewaltigen, angefangen von der Weltbank, über Landeszentralbanker bis hin zu den Großbanken die aufkommende Finanzkrise nicht im Vorfeld erkannte? Oder kann es sein, dass diese Finanzkrise ein Instrument der Bilderberger ist, ein Instrument auf dem Weg zu den nicht genannten Zielen, die ja lt. Retinger durchaus vorhanden sind. Der Verdacht dieser gewollten Krise wird bestärkt durch einen Ausspruch von Rockefeller 1994 vor dem US-Kongress zur so genannten neuen Weltordnung (NWO).
Die strikte Geheimhaltung der Inhalte der Treffen begründete Rockefeller 1991 mit diesen Worten.
Teilnehmerlisten
- Teilnehmerliste 1991
- Teilnehmerliste 1993
- Teilnehmerliste 1994
- Teilnehmerliste 2004
- Teilnehmerliste 2005
- Teilnehmerliste 2007
- Teilnehmerliste 2008
- Teilnehmerliste 2009 (bisher bekannt)
Carpe diem
Quelle: Flegel
One Response to Fröhliche Gesellschaften der Elite Teil 2 „Die Bilderberger“
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
[…] Die Bilderberger […]