Obama ist bereits jetzt nicht mehr Präsident

30.000 amerikanische und laut „Le Monde“ 2000 deutsche Soldaten sollen zusätzlich nach Afghanistan. Die Regierung Obama hat damit faktisch abgedankt und sich dem Militär unterworfen. Die Regierung Merkel-Westerwelle sieht sich, dank des deutschen Parlamentarismus, sehr, sehr harten Zeiten entgegen. Denn der umfassende Asien-Krieg, der die Nachbarstaaten Iran und Pakisten mitverwickeln soll, er wird nicht stattfinden.


Am frühen Mittwoch unserer Zeit spricht US-Präsident Barack Obama in der Militärakademie West Point. Er wird, so heisst es nun vom Weissen Haus gegenüber CNN, 30.000 Soldaten zusätzlich nach Afghanistan schicken (1). Nachdem er bereits im März die Truppenstärke um 21.000 Soldaten erhöht hat, wird Obama mit dieser Entscheidung in nur einem Jahr Amtszeit die Stärke der regulären Bodentruppen in der strategisch wichtigen Besatzungszone Zentralasiens auf 100.000 verdoppelt haben. Das ist etwas, was selbst die Bush-Regierung vorher in 8 Jahren Krieg nicht gewagt hat. Die Truppenstärke wird damit, wie vom Mil

itär gefordert, bis zu den nächsten Präsidentschaftswahlen 2012 steigen und nicht fallen. Damit ist General David Petraeus bereits jetzt Oberbefehlshaber der ehemaligen Republik USA und nach den Wahlen 2012 ihr nächster Präsident.

Barack Obama gibt heute früh in West Point keine „Strategie“ bekannt, er hält eine Abdankungsrede. Das Militär hat in den USA, vor den Augen der Weltöffentlichkeit, die Macht übernommen. Dieser hochgerüstete Staat ohne zivile Führung, der allein im Irak den Tod von einer Million Menschen verursacht hat, ist spätestens ab morgen früh eine Gefahr für die gesamte Menschheit.

Die Angriffspläne gegen den Iran liegen nicht nur auf dem Tisch, sie werden seit Jahren durch verdeckte, psychologische und asymmetrische Kriegführung bereits umgesetzt. Und wieder soll die Lüge mit den „Massenvernichtungswaffen“ herhalten, die man selbst besitzt und einsetzen will. In Pakistan haben die USA ihren seit 2007 höchstoffiziell angekündigten Versuch, die Kontrolle über die pakistanischen Atomwaffen zu bekommen (2), mit der ßbergabe der Einsatzvollmacht von Pakistans Präsidenten Asif Ali Zardari an Premierminister Yousuf Raza Gilani durchgesetzt. Die aus Saudi-Arabien 2007 wieder zurück importierte Witzfigur Navaz Sharif (3) , der sogenannte „Oppositionsführer“ Pakistans und eine Marionette Washingtons und Londons, verlangte natürlich einen „Verzicht auf weitere Vollmachten“ (4). Die kommen im „Krisenfalle“, dann werden nämlich US-Spezialeinheiten die direkte Kontrolle über die pakistanischen Atomwaffen übernehmen (5). Das erklärte Seymour Hersh Anfang November, quasi stellvertretend für die US-Regierung, in „Defending the Arsenal“ (6) einer staunenden Weltöffentlichkeit. Denn nun „weiss“ man: das pakistanische Militär könnte Kontrolle über die eigenen Atomwaffen haben und dann „einen Sprengkopf“ an „die Taliban“ liefern.


Das soll also nun die Gefahr für die Welt sein, wegen der die USA selbstverständlich eingreifen müssen; dabei sind es die USA, welche laut einem Bericht des Zentrums für Internationale Zusammenarbeit an der New York Universität zusammen mit ihrem Nato-Bündnis, seit Jahren „Taliban“ (irgendwelche Milizen irgendwelcher Kriegsfürsten) in Afghanistan bezahlen, ausrüsten, mit Waffen beliefern und für Attentate einsetzen (7). Ebenfalls seit Jahren betreiben US-Militär und Spionagedienste wie die CIA Todesschwadronen aus US-Militärbasen und Gebäuden unter Kontrolle hochrangiger afghanischer Besatzungs-Beamter heraus (8). Niemand schert sich darum, alles geht einfach immer weiter. Die ßffentlichkeit schweigt feige, die „Parteien“ schweigen feige, jeder kollaboriert oder meckert ein bisschen für´s Protokoll.

Das gleiche Spiel mit dem Iran, wenn da auch keine Atomwaffen sind, was niemand bestreitet; aber Atomwaffensperrvertrag, Inspektionen und Völkerrecht hin oder her, man kennt das bereits, dass ist nur was für „Zivilisten“: es werden einfach Fakten geschaffen und sich hinterher irgendwie rausgeredet.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel belohnte gestern in Berlin den neuen ausführenden Gehilfen der US-Regierung bei der „Sicherung“ der pakistanischen Atomwaffen: Pakistans Premier Gilani. Dieser konnte 40 Millionen Euro Sofortdankeschön in Form von „Schuldenerlass“, sowie „militärische Hilfe“ verbuchen. Hilfe bei was nur, muss man sich fragen, wenn in Pakistans ßffentlichkeit sich schon jeder fragt, ob bereits die USA die Kontrolle über das Land übernommen haben, US-Söldner wieder freikommen, obwohl sie schwer bewaffnet durch die Strassen Islamabads patroullieren, aus der US-Botschaft bezahlt und beschützt werden und nach Angaben hochrangiger pakistanischer Polizeioffiziere direkt in die blutige Attentatsserie verwickelt sind, wegen denen jetzt Pakistan durch die USA „beschützt“ werden müssen (9). Es spielt sich nicht nur ein offener Staatsstreich in Pakistan ab, der ganze Staat steht vor der völligen Zerschlagung, unter Anleitung der USA. Und gleichzeitig steht man da und blödelt in Berlin, Kabul und Islamabad in die Kamera.

Gestern meldete die französische Zeitung „Le Monde“, dass „Präsident“ Obama aka das US-Militär von Deutschland nochmal 2000 Soldaten mehr will (10). Kanzlerin Angela Merkel, sowie der neue Aussenminister Guido Westerwelle, werden sie ihm schon geben wollen, davon ist auszugehen. Aber bekommen wird sie das US-Militär nicht, und wenn das heisst, dass hier wieder jemand von der Regierung fliegt, um in der Opposition zu genesen und sich dem lästigen „Dings“, dem eigenen verblödeten Parteivolk stellen zu müssen. Auch die Mehrheit der ganz normalen Konservativen und Liberalen der Republik werden dem US-Militär keine 2000 deutsche Soldaten zusätzlich in die Finger geben, egal wie krumm sich da wieder UntertanInnen zu Berlin machen. Die letzten Jahre, in denen sich Deutschland von der „grossen Koalition“ in eine stufenweise Eskalation quatschen hat lassen, werden sich nach der nun aufgeflogenen Kunduz-Affäre nicht wiederholen.

Und es bleibt dabei: ohne Deutschland kein „siegreicher“ Krieg. Wir haben es beim Irak-Krieg 2003 schon einmal bewiesen.

Die Deutschen, zumindest die Teilnehmer und Multiplikatoren der ßffentlichen Meinung, können sich jedenfalls schon mal mit dem wirklichen Machthaber der USA und nächsten Präsidenten ab 2012 befassen: General David Petraeus, Chef des US-Zentralkommandos, dessen „Verantwortungsbereich“ Zentralasien, Pakistan, Iran, Irak, das von aufgetauchten „Piraten“ überflutete Arabische Meer, sowie Ostafrika bis zum Sudan umfasst.

Wie sehr sich die Vereinigten Staaten von Amerika in acht Jahren Krieg verändert haben, wie gefährlich sie geworden sind, das zeigen nicht nur die Kriegsbilder, die Opfer, die Not, die Zerstörung, die Folter und der Tod von Millionen – das zeigt vor allem dieses Bild. Es reiht sich ein in einen kleinen Vergleich, der bei youtube bereits 3.5 Millionen Mal gesehen wurde:

Bush versus Obama und der Beifall der Truppen

Entweder man ist Oberkommandeur, oder man ist es nicht. Entweder man ist ziviler Präsident und Verteidiger der Verfassung der Republik, oder man ist es nicht. Wer Angst vor dem Militär hat, der soll verdammt noch mal nicht ins Weisse Haus gehen, sondern zuhause bleiben.

Der Präsident Obama ist ab heute eine Marionette. Die Generäle und Admiräle haben in den USA die Macht übernommen. Mal sehen, wo sie das noch versuchen. In der Berliner Republik können sie  sich jedenfalls auf was gefasst machen.

(…)


Quellen:
(1) http://edition.cnn.com/2009/POLITICS/12/01/obama.afghanistan/
(2) http://www.radio-utopie.de/2007/08/16/pakistan-us-regierung-will-kontrolle-ueber-atomwaffen/
(3) http://www.radio-utopie.de/2007/08/23/pakistan-ex-premier-sharif-kann-zurueckkehren/
(4) http://de.rian.ru/world/20091129/124175908.html
(5) http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/520657/index.do?direct=520652&_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do&selChannel=
(6) http://www.newyorker.com/reporting/2009/11/16/091116fa_fact_hersh?currentPage=all
(7) http://www.radio-utopie.de/2009/11/04/afghanische-warlords-stehen-jahrlich-mit-hunderten-von-millionen-dollar-margen-auf-nato-gehaltslisten/
(8) http://www.radio-utopie.de/2009/10/28/nyt-karzais-bruder-organisiert-als-cia-agent-todesschwadronen-aus-altem-taliban-hauptquartier/
(9) http://www.radio-utopie.de/2009/11/02/pakistan-laut-polizei-inspekteur-us-soldner-indien-israel-und-afghanistan-hinter-attentat-von-peshawar/
(10) http://www.focus.de/politik/deutschland/kundus-angriff-deutschland-uebernimmt-verantwortung_aid_459137.html


2 Responses to Obama ist bereits jetzt nicht mehr Präsident

  1. Renitent sagt:

    Ich geb’s nicht gerne zu: Ich war ein Obamafan! Und deshalb darf ich dem Satz „Der Präsident Obama ist ab heute eine Marionette“ wiedersprechen.

    Nein, nicht ab heute! Dieser Präsident war von Anfang an eine Marionette. Er hat von Anfang an fast sämtliche Versprechen gebrochen.

    Da werden nach wie vor die Menschenrechte in Guantamano, im Irak, Afganistan, Pakistan und demnächst vielleicht Iran mit Füssen getreten.

    Ansonsten ist der Artikel gut.

  2. Ramona sagt:

    Der schäbige „Witz“ an der Sache ist ja, dass es so offensichtlich ist, was sich abspielt. Und es wird immer noch nicht geglaubt. Stattdessen hält man sich besser an die Lügen. Ist ja viel bequemer. Ein Feindbild braucht der Mensch eben.

    Wer sich für die „Kriegslügen“ der Amerikaner interessiert, könnte sich das Video „war made easy“ auf youtube einmal zu Gemüte führen.

    Und dabei nicht vergessen, dass es nicht nur die USA sind, denen wir die aktuellen Kriege in Afghanistan, dem Irak usw. zu verdanken haben. Deutschland steckt genau so tief im Kriegssumpf. Aber darüber schweigt man doch besser.

    So, jetzt habe ich mich genug aufgeregt! Stattdessen möchte ich den Artikel loben. Gefällt mir wirklich sehr gut und trifft den nagel auf den Kopf.

    Liebe Grüße!

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