Henry Paulson: Russland drängte China, Bonds von Fannie & Freddie abzuladen

Aus den Memoiren des ehemaligen US-Finanzministers Henry Paulson geht hervor, dass Russland die Chinesen im Jahr 2008 dazu gedrängt haben soll, gehaltene Anleihen von Fannie Mae und Freddie Mac auf den Markt zu schmeißen.

Russland drängte China im Jahr 2008 dazu, seine gehaltenen Bonds von Fannie Mae und Freddie Mac zu verkaufen, darauf wettend, dass diese Maßnahme einen Bailout der beiden größten US-Hypothekenunternehmen erzwingen würde, wie der ehemalige US-Finanzminister Henry Paulson schrieb, so bloomberg.com. Paulson erfuhr über dieses ß?unerhörte Vorhabenß?, während er die Olympischen Sommerspiele in Peking besuchte, wie aus seinen Memoiren namens ß?Am Abgrundß? hervorgeht. Die Russen richteten sich ß?an die höchste politische Ebeneß? der Chinesen, um ihnen schmackhaft zu machen, ß?dass man zusammen große Anteile ihrer gehaltenen Positionen an den beiden GSEs auf den Markt schmeißen könne, um die Vereinigten Staaten dazu zu zwingen, auf ihre Nothilfemaßnahmen zurückgreifen zu müssen, um die beiden Unternehmen zu stützenß?, sagte Paulson, sich auf das Akronym GSE (durch die Regierung unterstützte Unternehmen) beziehend. Die Chinesen hätten das abgelehnt, so Paulson. Russlands fünftägiger Krieg mit dem mit den USA in Allianz stehenden Georgien begann am 08 August, demselben Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele. Der russische Premierminister Vladimir Putin teilte dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush während der Eröffnungszeremonie mit, dass der ß?Krieg begonnenß? habe, so Dmitry Peskov, Putins Sprecher. ß?Paulson´s Enthüllungen waren angsteinflößend ß? starke Verkäufe hätten zum sofortigen Verlust des Vertrauens in die GSEs führen können und wären dazu in der Lage gewesen, die Kapitalmärkte zu Fall zu bringenß?, schrieb Paulson. ß?Ich wartete ab, bis ich wieder zu Hause angekommen war, um in einem sicheren Umfeld den Präsidenten über die Lage zu unterrichten.ß? Russland habe China zu keinem Zeitpunkt darauf angesprochen, US-Bondemissionen an den Märkten abzuverkaufen, erklärte Peskov heute. ß?Das ist nicht der Fallß?, erklärte er am Telefon. Russland verkaufte im Jahr 2008 alle seine bis dahin gehaltenen Bestände an ausstehenden Schulden von Fannie und Freddie, nachdem sich die Positionen in den entsprechenden Anleihen auf insgesamt $65,6 Milliarden zu Beginn des Jahres 2008 beliefen, wie aus Daten der russischen Zentralbank hervorgeht. Fannie und Freddie wurden durch die US-Aufsichtsbehörden unter Staatliche Obhut genommen am 06. September 2008, inmitten des schlimmsten Absturzes an den US-Häusermärkten seit der Großen Depression. Paulson sagte, dass er überrascht gewesen sei, nicht gefragt worden zu sein in Bezug auf die Bonds von Fannie und Freddie, während seines Besuchs in Moskau im Juni 2008. ß?Ich lernte jedoch schnell, dass die Russen eine ganze Menge darüber nachgedacht hatten über die durch die GSEs emittierten Anleihenß?, sagte er rückblickend auf das damalige Treffen mit Dmitry Medvedev, der Putin im Monat davor als neuer Präsident Russlands folgte und in den Kreml einzogen war. Putin ließ Paulson vor ihrem angesetzten Treffen in der Regierungszentrale warten, und machte sich aus der Konversation einen Spaß, indem er ihm gegenüber ß?sehr direkt und ein wenig bissigß? gewesen sei, sagte Paulson. ß?Er wurde jedoch niemals aggressiv bei diesem Spielchen, so dass der Ball zwischen und hin und her gespielt wurdeß?, so Paulson. Paulsonß?s Buch wird voraussichtlich am 01. Februar veröffentlicht, obwohl Bloomberg News bereits eine Ausgabe in einem New Yorker Buchladen käuflich erwerben konnte.


3 Responses to Henry Paulson: Russland drängte China, Bonds von Fannie & Freddie abzuladen

  1. […] Henry Paulson: Russland drängte China, Bonds von Fannie & Freddie abzuladen – Aus den Memoiren des ehemaligen US-Finanzministers Henry Paulson geht hervor, dass Russland die Chinesen im Jahr 2008 dazu gedrängt haben soll, gehaltene Anleihen von Fannie Mae und Freddie Mac auf den Markt zu schmeißen. (infokriegernews.de) […]

  2. hirnheiner sagt:

    Da schau mal an.Die Großen der Welt spielen ein bischen, auch wenn das Millionen Kleinanlegern das Gesparte kostet.So schauts aus.Alles nur Verbrecher.

  3. Harald sagt:

    Das glaubt Paulson doch wohl selbst nicht. Er braucht jemanden auf den er die Aufmerksamkeit ablenken kann bzw die Schuld zuschieben kann.
    Paulson war einer der ganz extrem kriminellen.

    2008 war es wohl eher so, dass sogar dem dümmsten bewußt wurde welch Schrott Fannie und Freddie sind. Die Chinesen hatten das auch längst gemerkt und begonnen aus diesen Schrott auszusteigen und in „sicherere“ Staatsanleihen umzutauschen.
    Meines Wissens wurde von Seiten der Chinesen auf die USA sogar druck gemacht die Chinesischen Anlagen zu schützen – was dann einen Bailout der genannten Institute durch die Regierung nach sich zog.
    Das ganze Geschwätz von Paulson, dass die Russen dahinter stecken ist doch Mist.
    Schrott waren und sind diese Firmen auch ohne die
    Russem oder will Paulson behaupten, dass ansonsten nichts passiert wäre, kein Bailout usw – und alles in sei in Butter. Die Subrime Hypothekenkrise ging bereits im Jahre 2007 los.
    Die USA haben die halbe Welt mit ihrem Subrime Müll betrogen – so herum wird ein Schuh daraus.

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