US-Bankeninsolvenzfonds kommt

Verhandlungsführer im Senat stehen kurz vor einer Einigung zu einem Gesetzentwurf, um einen $50 Milliarden schweren Treuhandfonds ins Leben zu rufen, der sich aus den potenziellen Gebührenzahlungen von großen Finanzinstituten finanziert, zu denen wahrscheinlich auch Goldman Sachs und Citigroup gehören. Der Fonds soll dazu dienen, vor dem Bankrott stehende Finanzinstitute abzuwickeln, erklärten Personen, die mit den anhaltenden Diskussionen vertraut sind.

Senator Mark Warner, Demokrat aus Virginia und Senator Bob Corker, Republikaner aus Tennessee, stehen kurz vor einer Einigung, um einen Mechanismus zu schaffen, der vor der Insolvenz stehende Unternehmen in einer geordneten Weise abwickeln wird, ohne dabei auf die Gelder der Steuerzahler zurückgreifen zu müssen. Finanzminister Timothy Geithner traf sich gestern mit Warner und Corker, um sich einen ßberblick über die Diskussionen zu verschaffen, ohne bislang jedoch zu einem Ergebnis zu gelangen, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person mitteilte. Eine Vereinbarung zur Ermächtigung, große Institute zu schließen, würde einen der größten Bremsklötze beseitigen, die die Verhandlungen im Senat in Bezug auf die Gesetzgebung zur Finanzreform bislang festgefahren haben. Ein abschließendes Ergebnis zur Ermächtigung konnte noch nicht erreicht werden, um diesen Treuhandfonds ins Leben zu rufen. ß?Das Ziel ist es, ein Gesetz zu haben, das dem entscheidenden Senatskomitee präsentiert werden kann, das nah genug an einem Kompromiss liegt, und den Entscheidern Spielraum verschafft stichhaltige Zusätze zu verabschieden, wenn nötigß?, erklärte Corker gestern auf CNBC. ß?Ich denke nicht, dass wir versuchen sollten, eine Gesetzgebung zu verabschieden, die alle Probleme in der Welt zu lösen imstande ist.ß? Das Repräsentantenhaus verabschiedete bereits im Dezember eine Gesetzesversion, die einen weitaus größeren, insgesamt $150 Milliarden schweren Fonds vorsieht, um zukünftig Bailouts durch die Steuerzahler zu vermeiden, wie er zum Beispiel im Falle der American International Group (AIG) im Jahr 2008 vonstatten ging. Die Maßnahme würde der Regierung dazu ermächtigen, große Nicht-Banken zu stützen, eine Autorität, von der Finanzregulierer sagen, dass sie diese nicht gehabt hätten als Lehman Brothers einen Insolvenzantrag einreichte im Jahr 2008. Der Kompromiss im Senat würde der Zentralbank Federal Reserve die Macht verleihen zu entscheiden, welche Unternehmen in den geschaffenen Treuhandfonds einzahlen müssten, der unter der Verwaltung des Finanzministeriums stehen würde. Banken, die als systemisches Risiko angesehen werden, würden in den Fonds Gebühren einzahlen, auf die sie jedoch Zinsen verdienen könnten. Der Fonds würde derart strukturiert sein, um zu vermeiden, dass das Eigenkapital der Unternehmen komplett ausradiert würde. Sollte ein systemisch wichtiges Unternehmen bankrottieren, würde das Finanzministerium aus dem $50 Milliarden umfassenden Fonds Cash transferieren, um das entsprechende Unternehmen durch die neu zu inthronisierende Resolution Authority abzuwickeln, und alle Kosten zu decken, die mit der Schließung verbunden sind. Die FDIC könnte sich in einem weiteren folgenden Schritt an die Bankenindustrie wenden, um die durch den Treuhandfonds entstandenen Verluste einschätzen zu lassen, so die Person.

Ein Anfang wäre zumindest gemacht. Soll das reichen? $50 Milliarden sind Peanuts, wenn es richtig kracht, man sieht das gut anhand der Citigroup, die weiterhin mit $325 Milliarden an Regierungsgarantien und einer Kapitalspritze, die sich auf einen staatlichen Kapitalanteil am Institut in Höhe von rund 27% beläuft, gestützt werden muss. Und das ist lediglich eine Bank. Wie sieht es aus, wenn wie im September 2008 Lehman, Wachovia, WaMu und Co. zusammen vor der Insolvenz stehen oder tatsächlich Bankrott gehen? Zumal das Herdenanlageverhalten wie immer die vorherrschende Richtung an den Märkten verschärft, da vor allem die Big Player nahezu dieselben Anlagestrategien verfolgen und ähnliche Investments tätigen? $50 Milliarden reichen etwa gerade einmal für einen Kapitalanteil in momentaner Höhe an der Citigroupß?mehr aber auch nicht.


2 Responses to US-Bankeninsolvenzfonds kommt

  1. otto sagt:

    Solch ein Rettungsfond wuerde natuerlich nur aus mit Farbe verziehrtes Papier bestehen. Nirgendwo stapelt man eine Haufen wirkliches Geld, welches auch eine Deckung hat. Selbst die sogenannte Deposit versicherung besteht nur aus Virtuellem Geld. Selbst wenn es mit Hypoteken oder aehnliches kuestliche Geld gedeckt ist, so kann man an dieses Virtuale Geld nicht heran, weil derjenige der die Hypothek aufgenommen hat Zahlungs unfaehig ist. So geht dann selbst die Versicherung in den Bankrott. Die Federal Depisit Insurance betreibt sogar schon jetzt Kellerwirtschaft im Roten Feld.

  2. ecco1347 sagt:

    ein systemisch wichtiges Unternehmen?ab wann ist ein unternehmen systemisch wichtig?
    das ist eine sehr grausame art einem unternehmen sagen zu müssen „hey,sorry ihr seid nicht wichtig.wir werden euch nicht helfen“ und die 50 milliarden sind schneller aufgebraucht als mein holz im kamin.also was soll die augenwischerei?

    beste grüsse ecco1347

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