USA : Kein Recht auf Eigenheim

Hat sich der amerikanische Traum bald ausgeträumt? Bis heute gehörte es zur Normalität, dass der Amerikaner nach einem Eigenheim strebte. Nach den Demokraten, soll dieses nach den Wahlen im November vorbei sein. Entsprechende Steuerentlastungen sollen gestrichen werden.


Wenn es nach den Demokraten geht, ist der Eigenheimbesitz kein Grundrecht und sie sehen eher einen Schaden für die Allgemeinheit darin, so die FTD.

Seinen Ursprung fand der Boom der Eigenheime in den 30er Jahren, als Franklyn D. Roosevelt die Hyphotekenbank Fannie Mae ins Leben rief. Dieses Institut kaufte den Banken die Hypotheken ab und ermöglichte so eine sehr rasche und effiziente Refinanzierung der Banken, die dann wiederum neue Kredite vergeben konnten. Fannie Mae wiederum verbriefte die Hypotheken und verkaufte diese als Wertpapiere in aller Herren Länder.

In den 60er Jahren wurde das Schwesterschiff von Fannie Mae geschaffen, Freddie Mac. Zu diesem Zeitpunkt stieg die Zahl der Eigenheimbesitzer auf 64 % und die Grundlage für die spätere Immobilienkrise war geschaffen.

Im weiteren ein paar Zitate aus der FTD:

Ein Grund zu handeln. Zumal der Wohnmarkt weiter kranke Strukturen aufweist. Noch immer werden Milliarden in den Markt gepumpt, seit der Krise gingen rund 150 Mrd. Dollar Steuergelder an Fannie Mae und Freddie Mac. Die beiden kaufen fast alle Hypotheken, die in den USA vergeben werden, oder übernehmen Garantien dafür. Nur so halten sie den Markt am Leben.
Einflussreiche Kongressabgeordnete haben angekündigt, im Herbst eine Wohnungsbaureform ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen.
[…]
Teil 3: Für andere Investitionen fehlt das Geld
Eigenheime seien eine furchtbar schlechte Investition, sagt Karen Pence, die bei der US-Notenbank die Analyseabteilung für Immobilien führt. Pence betonte, dies sei ihre private Meinung und nicht die der Fed. Sie begründete ihre Einschätzung damit, dass Häuser anders als Aktien und Anleihen ein unteilbarer Vermögenswert seien: „Man kann nicht einfach sein Bad abtrennen und verkaufen.“ Und weil die Hauspreise eng an den Arbeitsmarkt gekoppelt seien, würde dieser Vermögenswert gerade dann einbrechen, wenn die Eigentümer am dringendsten Geld benötigen.
[…]
In dieser Logik könnte die nächste Subprime-Krise bevorstehen. Anzeichen dafür gibt es: Wie lax es weiter auf dem Markt zugeht, wie wenig einige Bundesstaaten es schaffen, aus den alten Mustern rauskommen, zeigt das Beispiel des Ehepaars Richardson aus Idaho. Die beiden haben das Heim ihrer Träume gefunden: Ein Haus im Kolonialstil mit fünf Schlafzimmern und zwei Bädern.
Die zwangsversteigerte Immobilie war für 106.000 Dollar auf dem Markt. Das Paar hatte 3500 Dollar für eine Anzahlung angespart, hätte sich im Normalfall das Haus nicht leisten können. Doch ein neues Programm des Bundesstaats machte es möglich, das Haus mit 1000 Dollar Anzahlung zu erwerben. Kann die Familie ihren Schuldendienst eines Tages nicht mehr leisten, springt der Steuerzahler ein. Fannie Mae kauft Darlehen aus dem Programm zurück, sofern der Zahlungsausfall nicht innerhalb von sechs Monaten nach Vertragsabschluss erfolgt.[1]

Also liebe Amerikaner, kauft keine Häuser sondern zockt lieber eine Runde am Aktienmarkt. Bis es soweit ist, kann sich aber jeder, der irgendwie einen Tausender auftreiben kann, erstmal den Traum vom Eigenheim erfüllen.

Das Vorhaben der Demokraten wird nach meiner Einschätzung eine dramtische Entwicklung auf dem Häusermarkt nach sich ziehen. Dann wird es heissen : „Manege auf für Sub-prime 2.0“ .

Es ist erschreckend zu sehen, wie hilflos hin und her gerudert wird und währenddessen alles mit einer Abrißbirne zerstört. Was die Welt braucht, sind ßkonomen mit Sachverstand um diese weltweite Krise zu meistern. Blinder Aktivismus führt hier nur in den Untergang.

Carpe diem

[1] http://www.ftd.de/politik/international/:agenda-amerikaner-verabschieden-sich-vom-eigenheim/50162811.html?page=3


6 Responses to USA : Kein Recht auf Eigenheim

  1. PlanB sagt:

    Zitat:
    „Entsprechende Steuerentlastungen sollen gestrichen werden.“

    Aus dem Wöreterbuch Neusprech -Deutsch:

    Neusprech: „Steuerentlastungen“

    Deutsch: weniger rauben

  2. hundhamm sagt:

    „It might actually be a good idea for us in the rest of the world to encourage US citizens to re-establish control over their own lives, to summon their leaders to stop being selfish, to punish their irresponsible ruling class. The whole world would be a better place if they did!“

    The American Nightmare von Hans Vogel auf pravda.ru

    http://english.pravda.ru/opinion/columnists/114806-1/

  3. roush sagt:

    FrettchenMac or FunnyFee.
    Alles gehört der gleichen Sippe.
    Die KfW genauso.
    Traue keinem Banker. Niemals.
    Das Geld gehört Gottes „auserwältem Volk“.
    Hoffentlich ersticken sie daran.

    würg, roush

  4. klaus-fidibus sagt:

    Das hat mit Schul-Mathematik schon lange nichts mehr zu tun.
    Das geht schon an die Grenzen der Magie, was sich hier abspielt, wenn man die Kunststücke des Magiers nicht verstände ßß Katastrophe!

  5. roush sagt:

    USA-today

    Leute, die ihr Heim verloren haben, vegetieren jetzt als sog. Tent-People dahin.
    Dann rückt die Polizei aus und „säubert“ das Gelände, in dem sie die letzte Habe der Menschen dem Erdboden gleichmacht. Das ist kein Scherz.

    Andererseits werden ganze Neubauviertel wieder abgerissen, weil keiner einzieht. Der Unterhalt leerstehender Stadtteile ist leider viel zu teuer für die so arg gebeutelte Immobilienbranche.

    Was sollen die millionen Obdachlosen davon halten? Ach so, die haben keinen Fernseher mehr, woher sollten die sich informieren. Also wenn man so tief gesunken ist, dann braucht man nur noch einen Löffel. Damit kann man sich dann selbst eingraben.

    Schockierend? Nein. Mich schockt nichts mehr.

    Das ist aktuelle Politik im Land der unbegrenzten Marlboro-Abenteuer.

    Erst dort, dann hier. Das ist nur eine Frage der Zeit. Kurzer Zeit.

    Arme Leute können schonmal an die Anschaffung eines wintertauglichen Schlafsacks denken.
    Spätestens wenn die Heizung kalt bleibt, wird er zum beliebtesten Kleidungsstück.

    Zumindest so lange, bis man letztlich den Löffel benutzt.

    Ohne Smile, das ist zu ernst.

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