Eurokrise : Nach Irland jetzt wieder Spanien

Irland wurde der Rettungsschirm aufgezwungen und die Märkte haben sich einen Augenblick lang beruhigt. Zumindest auf den ersten Blick, bei genauerer Betrachtung jedoch wird schnell klar, es ist ein Tropfen auf die Mühlen. Nun macht Spanien wieder von sich Reden.


Spanien, welches innerhalb der nächsten 30 Tage noch 10 Milliarden Euro am Markt aufnehmen muss, hat das Vertrauen der Anleger verloren. Die Riskoprämien für spanische Staatsanleihen stiegen auf Rekordniveau, was für das jetzt schon schwer gebeutelte Spanien nicht ohne Folgen bleiben dürfte.

Bei der letzten Auktion der Staatsanleihen wurden von 4 Milliarden, welche angestrebt waren schon nur 3,26 Milliarden erreicht und der Zinssatz für dreimonatige Anleihen verdoppelte sich fast im Vergleich zu der vorangegangenen Auktion.

ßhnlich sah es bei den sechsmonatigen Anleihen aus, wo der Zinssatz sich von 1,29 % auf 2,11 % erhöhte. Für 10 Jährige Anleihen forderte der Markt fast 5%, was deutlich über dem Satz von Deutschland liegt.

Betrachtet man diese Umstände, so wird sehr deutlich, dass die Peripherie-Staaten der EU langsam zerbröckeln und auf dieser Grundlage ist klar, dass der Euro zumindest langfristig keine Zukunft hat.

Die Financisl Times zum Thema:

Beistand erhielt Madrid von der Ratingagentur Moody’s . „Spanien steht auf einem soliden Fundament“, sagte Daniel McGovern, ein führender Mitarbeiter der Ratingagentur. „Wir machen uns aber Sorgen um Portugal.“ Die portugiesischen Banken hingen am Tropf der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Renditen auf zehnjährige portugiesische Staatsanleihen stiegen am Dienstag auf 6,90 Prozent.
Spanien ist wirtschaftlich solider, steht aber vor einem Problem: Nach Einschätzung der Analysten von Creditsights muss das Land in diesem Jahr noch rund 10 Mrd. Euro an den Finanzmärkten aufnehmen. Laut der Website der staatlichen Schuldenagentur sind für Dezember noch zwei Schatzbrief-Auktionen und zwei Anleihe-Emissionen geplant. Portugal will nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters dagegen nur noch Schatzbriefe im Umfang von 750 Mio. Euro emittieren.[1]

Die Frage ob Spanien und Griechenland fallen stellt sich eigentlich nicht, die Frage ist eigentlich nur wer fällt zuerst. Das eilig, und sowohl Maastrichvertrag als auch Grundgesetz zuwider laufende Rettungspaket kann diese Staaten nicht mehr auffangen, da bereits erhebliche Teile des Schirms aufgezehrt wurden für kleine Staaten. Wenn Spanien fällt, wird sich Brüssel etwas neues einfallen lassen müssen.

Carpe diem

[1] http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:schuldenkrise-anleger-entziehen-spanien-das-vertrauen/50197728.html


16 Responses to Eurokrise : Nach Irland jetzt wieder Spanien

  1. Frank H. sagt:

    Die zerstörerische Saat des Zinseszinses geht immer mehr auf. Dazu gesellen sich die Eitelkeit und die Raffsucht in den führungsetagen, die mehr oder weniger bis ganz nach unten ausstrahlt.
    Alle Alternativen wurden verworfen oder verpöhnt. Die Realität des steinigen Weges gegen müßiggang vertauscht. Also werden wir nun auch zur Kasse gebeten. Bunte Scheine, schöner Schein. Nichts wert, aber Werteverzehrend.
    Alle bisherigen Großreiche der Erde gingen am Ende immer am gestohlenen Reichtum zu Grunde.
    Die Herren der Finanzhäuser wissen genau um ihre Macht aber auch um diesen Tatbestand.
    Und solange wir dies Unterstützen und blind allen schönen süßen Worte aus der Presse glauben, werden sie das Spiel ewiglich fortführen mit Lügen, Terror und indirekter Gewalt.

  2. Newsticker2012 sagt:

    Last uns auch mal wieder über den Teich schauen.

    Mittwoch, 24. November 2010
    Probleme mit der Inflationsberechnung
    Argentinien bittet IWF um Hilfe
    Argentinien geht überraschend auf den IWF zu, weil die Regierung in Buenos Aires mit der Berechnung der überbordenden Inflation nicht klar kommt. Eine Delegation soll in der ersten Dezemberhälfte eintreffen. Argentinien steht dem IWF spätestens seit dem finanziellen Zusammenbruch 2001/2002 ablehnend gegenüber.

    http://www.teleboerse.de/nachrichten/Argentinien-bittet-IWF-um-Hilfe-article1999121.html

  3. Newsticker2012 sagt:

    Genau die richtige Zeit…Weihnachtszeit…

    Brüssel ß? Die rund 44 000 Beamten der Europäischen Union bekommen mit Wirkung vom 1. Juli 2009 eine Gehaltserhöhung in Höhe von 3,7 Prozent. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) erklärte in Luxemburg eine vom Ministerrat beschlossene Gehaltserhöhung von nur 1,85 Prozent für unwirksam. Die EU-Regierungen hatten Ende 2009 wegen der Wirtschaftskrise eine Erhöhung von 3,7 Prozent für zu hoch gehalten. Die EU-Richter entschieden, der Rat habe angesichts der Rechtslage ß?keinen Ermessensspielraumß?. Die EU-Kommission hatte geklagt, weil der Vorschlag von 3,7 Prozent genau auf den Regeln des EU-Beamtenstatuts beruhe.

  4. Newsticker2012 sagt:

    17 Monate Nachzahlung…recht fett…

  5. Newsticker2012 sagt:

    Dabei wollte Irland ja zuerst nichts haben…nun aber ratz fatz….

    Nachrichten

    Mittwoch, 24. November 2010
    Zwei Banken wackeln
    Irland braucht schnell Geld
    Der Kampf um die Rettung Irlands gewinnt an Dramatik. Die Märkte bringen das marode Bankensystem in Bedrängnis. Medienberichten zufolge brauchen zwei Banken noch diese Woche mehrere hundert Millionen Euro. Dublin spricht derweil mit EU und IWF über ein Hilfspaket in einer Größenordnung von 85 Milliarden Euro.

  6. Endo-Tubus sagt:

    Der hier sonst stille Leser stieß gestern bezüglich der Euro-Krise auf eine neue Analyse von H.Berniger.
    Sehr informative Darstellung zum Zwecke der persönlicher Meinungsfindung.

    http://www.youtube.com/watch?v=hF03WU5GZBs

    Mal schaun, wieviel Nebelkerzen überall noch gezündet werden, um das Unausweichliche in der Zeitachse zu strecken. Denn nur mit viel Rauch kann man ja noch etwas länger weiterspielen.
    Andernfalls erkennen die Völker ja die realen Zusammenhänge.Und das mag die Elite noch nicht.
    Der Focus obliegt ergo auf der nächsten Sau, die durch das Dorf getrieben wird.Da geht noch was.

    „Das Gefühl von Zeit hängt wesentlich davon ab, auf welcher Seite der Klotür man sich befindet.“

    -Albert Einstein-

  7. klaus-fidibus sagt:

    Ich sehe da kein Rettungsproblem.
    Für das „Berliner Engelchen“ gilt es ja auch noch 6,4 ? Billionen ß? an Sparvermögen der Deutschen zu verschleudern.
    Da ist doch dieser Rettungsschirm noch Penatus.
    Wenn sogar Frankreich schon anbettelt und sich womöglich noch vordrängeln will.
    No Panic. Es wird noch wundersam.

  8. Newsticker2012 sagt:

    @klaus-fidibus

    hast du eine quelle zwecks frankreich ?
    gruss NT

  9. klaus-fidibus sagt:

    Nu freilich, habe ich heute vormittag beim „Eichelhäher“ Eichelburg gelesen. War ein link.

  10. Newsticker2012 sagt:

    @klaus-fidibus

    dann link den mal den link .-)

  11. klaus-fidibus sagt:

    War ein MMnews Artikel
    http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/6843-frankreich-unter-rettungsschirm
    Im Momment ist gerettet werden „in“.

  12. XOX sagt:

    Das Euro Spiel ist aus! NachIrland kommt Spanien!
    Nigel Farage vom 24.11.10
    http://www.youtube.com/user/DieBananenrepublik#p/f/15/UcdnUE4LRMA

  13. 8sam sein sagt:

    ..tja, so was kommt von sowas, wir haben alle samt zu lange gepennt,
    ich wohl am aller meisten..
    kann die uhr leider nicht zurückdrehen…

  14. Newsticker2012 sagt:

    Die Spekulanten wetten jetzt also gegen Portugal.

    Solange das erlaubt ist…solange ist auch der Dominoeffekt der anderen Eurostaaten…ganz einfach.

    Portugal ß? Furcht vor Pleite wächst
    VON GEORG WINTERS – zuletzt aktualisiert: 25.11.2010 – 02:30

    Zehnjährige Staatsanleihen kosteten gestern mehr als sieben Prozent Zinsen. Der Renditeunterschied zu deutschen Anleihen war noch nie so groß seit der Einführung des Euro. Kaum einer glaubt, dass das Land ohne EU-Hilfe zurechtkommt. Gestern lähmte ein Generalstreik das Land.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass nach Griechenland und Irland auch Portugal Zuflucht unter dem Rettungsschirm der Europäischen Union suchen wird, steigt mit jedem Tag. Gestern stieg die Rendite für zehnjährige portugiesische Staatsanleihen auf 7,12 Prozent. Der Unterschied zu Bundesanleihen betrug damit etwa viereinhalb Prozentpunkte ß? was nichts anderes bedeutet, als dass potenzielle Investoren einen entsprechenden Risikoaufschlag als Belohnung für ihr Investment verlangen.

  15. klaus-fidibus sagt:

    Wie hat Katja Ebstein mal gesungen ?
    Wunder gibt es immer wieder . . .

    http://www.welt.de/wirtschaft/article11235590/Ackermann-will-Russland-in-die-Eurozone-holen.html

    Erinnert mich an den Ausspruch von Frank H.
    Zinsknechtschaft oder Blutzoll.

  16. Newsticker2012 sagt:

    Merkels Umgang mit Euro-Sündern
    EU zweifelt an Deutschland
    Die anhaltende Furcht vor einer Ausweitung der Schuldenkrise reißt in Europa tiefe Gräben auf. Die harte Haltung Deutschlands stößt nicht nur bei den Nachbarn zunehmend auf Kritik. Auch den Deutschen muss die Bundesregierung erklären, wie es angesichts immer neuer Milliardensummen mit der Euro-Rettung weitergehen soll. Mittlerweile im Gespräch: 1,5 Billionen Euro.

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