Munibonds als Minenfeld für deutsche Banken

Als hätten wir nicht bereits genügend Sorgen, meldet Reuters auch noch, dass deutsche Landesbanken mit erheblichen Summen in US-Munibonds investiert sind. Die Kommunen in den USA stehen fast geschlossen als zahlungsunfähig da und hier hat man im zweifel mal wieder die Risiken sozialisiert. Bei den 38 Milliarden Euro handelt es sich mit Sicherheit wieder nur um die Spitze des Eisbergs.


Die so genannten Municipalities dienen den Komunen als Kreditfinazierung, ähnlich wie bei den Staaten die Treasury Bonds.

Wie man bei Reuters schreibt, liegen erhebliche Teile der Finanzierungen bei den Landesbanken und damit bei den Bundesländern. Es wird beschwichtig, dass Zahlungsausfälle in der Vergangenheit eher die Seltenheit wären und die Ratings überwiegend sehr gut. Diese Aussagen mögen für die Vergangenheit gegolten haben, allerdings ist momentan in den USA auf kommunaler Ebene der Pleitegeier am kreisen. Selbstverstädnlich wird man versuchen einen Zahlungsausfall bis zu Letzt herauszuzögern allerdings wird dieser in letzter Konsequenz kaum vermeidbar sein.

Wie in diesem Fall die Landesbanken den Ausfall schultern wollen, dürfte eine wichtige Frage werden.

Einige Zeilen aus Reuters dazu:

US-Kommunen bringen deutsche Banken hohe Risiken

In deutschen Bankenbilanzen schlummern Milliardenrisiken aus Kredit-Engagements bei hoch verschuldeten US-Kommunen.
In einer Reuters am Mittwoch vorliegenden Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine parlamentarische Anfrage ist von Außenständen von 38 Milliarden Dollar gegenüber den US-Gebietskörperschaften (Municipalities) die Rede.
[…]
„GRßSSERE ZAHLUNGSAUSFßLLE ßUSSERST UNWAHRSCHEINLICH“
[…]
Das Ministerium sieht daher keinen Grund für große Befürchtungen. „Es ist nur schwer vorstellbar, dass alle Gemeinden ausfallen werden“, heißt es in seiner Antwort auf die parlamentarische Anfrage. Es machte zugleich deutlich: „Allerdings dürften die größeren und bekannteren Emittenten, die derzeit oftmals wegen ihrer hohen Schuldenlast bereits als finanziell angeschlagen gelten, auch eine höhere Gewichtung im Gesamt-Exposure einnehmen als kleinere Provinzkommunen.“[1]

Es wäre Interessant ob diese Einschätzungen auch gelten würden, wenn die emmitenten solcher Nachrichten für Ihre Aussage haften müssten? Aus Anlegersicht dürften die Munibonds mittlerweile Trash-Nievau haben und zumindest gedanklich macht eine Vorbereitung auf den Ausfall sinn.

Carpe diem

[1] http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE71N0BM20110224


8 Responses to Munibonds als Minenfeld für deutsche Banken

  1. roush sagt:

    @ Cheffe

    Das ist besonders gut, wenn es die Verbrecher der WEST-LB betrifft. Diese Manager gehen nämlich mit einer fürstlichen Abfindung nach Hause.
    Nur mal so am Rande bemerkt. Und wer bezahlt das?

    LG roush

  2. roush sagt:

    Im Grunde darf sich das „Deutsche Volk“ glücklich schätzen für die Amerikaner zu dienen.

    Was ist denn sonst unsere Aufgabe?
    Mal rein politisch gesehen?

    LG roush

  3. roush sagt:

    Nachsatz:
    Man könnte auch sagen:
    Es ist unsere ewige Schuld.
    Oder nicht?

    LG roush

  4. XOX sagt:

    D_.,mnb fvcdsxay<ysxgfvbhjklpöäü+üßp0o98762qwertzuiopü+p9oz7ut65r4e3w2q1

  5. XOX sagt:

    Die verantwortlichten Personen
    (Banken und Gesetzgeber in der BRD)
    können doch nicht behaupten, dass SIE damals
    (ab 2003 erste BAD BANK „HRE“)
    von NICHTS wussten, oder doch?

  6. tomtom.munich sagt:

    Hey, schön, dass die Kom.-Funktion wieder läuft…

    Ein herzliches Hallo an Cheffe und „den harten Kern“ der Schreiber hier aus dem „Königreich Bayern“!!

    Na, wer wird das schon zahlen?
    Das Volk, wer sonst, also wir.
    Sieht man doch schon an der rasant gestiegenen Verschuldung der BRD GmbH auf 2 Bio. ß? und da sind die 326 Mrd. ß? der BuBa noch gar nicht mit eingerechnet.

    Da sind ja die angeblichen, also bis dato offiziellen, nur 38 Mrd. Engagement der Landesbanken in die Muni-Bonds nur Peanuts (wie ja schon Hilmar Kopper sagte).

    Die Preise für Rohstoffe und Lebensmittel, genauso wie für sonstige lebensnotwendige Güter, werden schön weiter steigen und das wird nächstes Jahr nicht anders werden.

    Aber wie wir ja schon von dem „hochgeschätzten“ Ex-Finanzminister Peer Steinbrück und unserer Mutter der Nation Angie wissen, ist das alles ja „ALTERNATIVLOS“!!

    Also schön brav weiter schuften und löhnen, Mutti Merkel wir schon richten, oder… 😉

    Gruß

    tomtom.munich

  7. Michl sagt:

    Das kommt davon, wenn man die Spieler im Kasino weitermachen lässt, ja, ihnen neue Chips zuteilt.

    Leider ist die breite Masse nach wie vor völlig uninteressiert, und die Medien trampeln nur auf Nebenschauplätzen herum. So wird sich nichts ändern, bis Hartz IV und die Renten gekürzt werden. Die merken ja nicht einmal, wenn ihr Geld auf dem Konto weniger wert ist.

  8. Eliasa sagt:

    Ich bin immer wieder überrascht, wie einfach es den US-Eliten gelingt, ihre eigenen und ausländische Steuerzahler auszuplündern. Auf diese Weise bezahlen wir für ihre Expansion in aller Welt und sind noch dankbar dafür. Genial.

    Was die Landesbanken angeht: die treten auch wirklich in jeden Haufen, den sie finden können. Es ist nicht zu fassen.

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