Bayers CO-Pipeline: Giftiges Gas durch Deutschland?
Die folgenden Zeilen dürften Ihnen unglaublich erscheinen, nach einer Prüfung der Fakten können wir es aber als valide bezeichnen. ßber eine Strecke von fast 50 Km soll eine Pipeline gebaut werden, durch die ein tödliches, unsichtbares Gas geleitet werden soll. Ein entsprechendes Gesetz für die eventuell notwendige Enteignung der Landbesitzer ist auch bereits beschlossen. Enteignung für einen Konzern stellt für mich auch ein Novum dar. Alles in Allem eine unglaubliche Geschichte und wir danken Maria-Gabriela für den Hinweis darauf.
Update 12:51 Uhr: Bitte den Kommentar beachten, da die Pipeline offensichtlich CO und nicht COCl2 transportiert wird, was dem Grundtenor jedoch keinen Abbruch tut.
Ab Montag den 23. Mai beginnt vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf ein Prozess, angestrebt von dem Landwirt Heinz-Josef Muhr. Auf der Anklagebank sitzt der Weltkonzern Bayer. Der 77 jährige rüstige Rentner führt einen Kampf für alle Menschen entlang der geplanten Trasse, die nicht selbst klagen können, da Ihre Grundstücke nicht direkt betroffen sind, wie in epaper geschrieben wird. Zur Not werde er bis zum Bundes- Verwaltungs oder Verfassungsgericht gehen so Muhr. Für den Prozess ist die gesamte nächste Woche angesetzt und etwas Unterstützung hat dieser Mann ganz sicher verdient.
Seitens des Verfassungsgerichtes Münster wurde das Enteignungsgesetz aus 2009 bereits kassiert, da eine Enteignung von Grund und Boden nur zugunsten der Allgemeinheit und nicht für die Bedürfnisse eines Unternehmens durchführen darf. Auf die Frage ob damit die Kuh vom Eis wäre, entgegnet Muhr zurückhaltend : „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“. Quelle: http://epaper.weiss-intermedia.de/anzeigenFlash.php?xmlFile=file/12/7/56360/main.xml
Prozessdaten :
Verhandlungsbeginn : 23.05.2011 9.00 Uhr
Einlass : Ab 7.30 Uhr
Verwaltungsgericht, Gasdachhalle, Bastionstraße 29, Düsseldorf
Sollte jemand hingehen, würde ich mich über einige Fotos und evtl eine Kontakt-Email von Herrn Muhr freuen.
Es hat bereits einige Unfälle gegeben und die Menschen entlang der Trasse sind einem erheblichem Risiko ausgesetzt, im Falle eines Unfalls, einer Störung oder auch bei einem „Terrorangriff“ auf die Pipeline schwere gesundheitliche Schäden, bis hin zu einem sehr qualvollen Tod erleiden zu müssen. Der Landwirt Muhr führt hier einen ungleichen Kampf zum Wohle aller, die entlang dieser Trasse leben. Hier einige Zeilen aus Scharf-Links:
BAYER gegen den Rest der Welt
Das Weltunternehmen BAYER möchte seine beiden Standorte Köln-Worringen (Dormagen) und Krefeld-Uerdingen mit einer Pipeline für das hochgiftige CO-Gas verbinden. Eine solche Planung durch ein erdbebenrelevantes Gebiet, durch Wohngebiete, vorbei an Schulen und Kindergärten, durch Munitionsrückstände aus dem 2. Weltkrieg ist weltweit einmalig.
Damit BAYER das Projekt durchführen kann, müssen an der projektierten Trasse zahlreiche Landwirte, aber auch Kommunen und „Häusle-Bauer“ Land abtreten. Dagegen wehren sie sich, denn sie halten das Giftgas-Rohr nicht für sicher. Untersuchungen gehen bei einem Worst Case davon aus, dass es Zehntausende von Toten geben kann.
Im Sinne von BAYER beschließt der Landtag von Nordrhein-Westfalen am 21. März 2006 einstimmig(!) das passende Enteignungsgesetz. Am 31. Januar 2007 kommen selbst im Landtag Zweifel an der Rechtmäßigkeit der „Lex BAYER“ auf.
Parlamentarisches Protest scheitert an der nahezu geschlossenen großen BAYER-Koalition von CDU/SPD/FDP.Der außerparlamentarische Widerstand wächst. Mehrere Bürgerinitiativen gründen sich entlang der Trasse. ßber 110.000 Bürger protestieren mit ihrer Unterschrift gegen die CO-Pipeline. Die Bürger überwachen die Baustellen und melden Planabweichungen. Mit vielen Aktionen machen sie auf Unrecht und Lebensgefahr aufmerksam. Selbst im Karneval wird BAYER kritisiert.
Den nächsten „Großen Termin“ bilden die Verhandlungen vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf ab dem 23. Mai 2011. Bauer Muhr klagt gegen die CO-Pipeline und BAYER. Für ihn ist es ein Kampf von David gegen Goliath, eines Pipeline-Gegner gegen einen Weltkonzern. Muhr: „Ich will mir nie den Vorwurf machen müssen, dass ich es nicht versucht hätte.“ [2]
Hier noch einige Zeilen, welche die Gefahr unterstreichen von der Webseite Regenwald.org :
Mit der geplanten Erweiterung würde sich auch die Menge des tödlichen Gases Phosgen, das in der Polyurethan-Herstellung als Vorprodukt verwendet wird, jährlich um Zehntausende Tonnen erhöhen. Phosgen, das im 1. Weltkrieg von BAYER als Kampfgas produziert wurde, ist für den Menschen schon in geringsten Dosen tödlich. Die Phosgen-Chemie gilt als die gefährlichste Technologie in Deutschland nach der Atomkraft. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) fordert seit Jahren phosgenfreie Verfahren in der Produktion von Kunststoffen. Entsprechende Verfahren existieren bislang nur im Labormaßstab. [3]
Es ist wirklich unglaublich, dass hierüber eigentlich nichts in den Medien berichtet wird, geht es doch um Lobbyismus, massiven Gefahren und einer unglaublichen Gesetzesbeugung. Lesern denen es zeitlich möglich ist, möchte ich ans Herz legen dieser Verhandlung beizuwohnen und die Unterstützung für den Landwirt, der hier einen Kampf gegen Windmühlen führt zu unterstützen. Sollten Berichte, Fotos oder auch Interviews an uns gesendet werden, veröffentlichen wir diese gerne unter Nennung der Urheber.
Carpe diem und vielen Dank an Maria-Gabriela für den Hinweis auf diese unglaublichen Vorgänge.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Phosgen
[2] http://www.scharf-links.de/42.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=15004&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=b278d274f4
[3] http://www.regenwald.org/mailalert/686/bayer-bringt-hochgiftiges-phosgen-gas-nach-brunsbuttel
57 Responses to Bayers CO-Pipeline: Giftiges Gas durch Deutschland?
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@ 48 aduado
Man sollte vielleicht einigermaßen Glücklich sein, wenn man noch das hat, was Familie ausmacht. Ansonsten ist es wohl besser, wenn man darüber Tränen vergießt. Schnief.
roush
@ cheffe Danke das du die Fakten klar auf den Tisch legst. Da soll CO durch und nicht COCl2.Ich habe mich auch so gefragt, wieso COCl2 über so eine lange Leitung transportiert werden soll. Das ist Blödsinn. Es ist immer am „günstigsten“ Synthesen „vor Ort“ zu betreiben. CO also Kohlenmonoxid ist giftig und brennbar. Es ist Hauptbestandteil des sog. Gichtgases von Kokereien gewesen. Es wurde oft abgefackelt. Man hat früher auch sog. Stadtgas welches CO ist für die Wohnungen als Gas zum Kochen und Heizen benutzt. Das Gas CO brennt ( wie normales Gas CH4) mit bläulicher Flamme. Weil es giftig aber geruchlos ist hat man etwas beigemischt, damit es nach Knoblauch stinkt. Deswegen sieht man in manchen alten Filmen auch Menschen die ihren Kopf in den Gasherd stecken um Suizid zu begehen. Das geht aber seit ganz vielen Jahren nicht mehr. Wer so etwas macht, nämlich Gasleitungen manipuliert gehört in die Klapse, weil sich explosive Gasgemische bilden und viele Menschen mit in den Tod genommen werden konnen. CO als Löschmittel zu nehmen ist totaler Schwachsinn. Man kann einen Computerraum mit CO2 fluten, wenn alle Menschen draußen sind. Oder man hat sog. Halonanlagen. Die sind aber auch nicht ganz gefahrlos. Ziel bei dieser Art der Brandbekämpfung dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen. Ich war bei der Marine und wir haben als Schiffstechniker viele ßbungen auch mit Atemschutzgeräten gemacht. Ich hoffe dieses Thema hier ist jezt durch.
@ roush
roush meint:
22.Mai 2011 at 00:38
@ 48 aduado
Man sollte vielleicht einigermaßen Glücklich sein, wenn man noch das hat, was Familie ausmacht. Ansonsten ist es wohl besser, wenn man darüber Tränen vergießt. Schnief.
roush
versteh ich nicht, mir fehlt jetzt echt der zusammenhang.
klär mich bitte auf.
merci aduado
Weiteres und fast alles, wie Genehmigungsunterlagen, Gutachten usw. unter http://www.ig-erkrath.de zum runterladen. Auch gibt der Vorsitzende der IG Erkrath Wolfgang Cüppers gerne persönlich Auskunft
https://erkrath.ratsinfomanagement.net/personen.do?pid=535
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