Schätze der Natur IV : Brennnessel

Die Brennnessel ist ein echtes ß?all in oneß? – Produkt der Natur: Wildgemüse, Heilpflanze und Stärkungsmittel. Früher wurde sie zudem sogar als Faserpflanze genutzt ß? aus den alten, verholzten Stengeln gewann man Zellulosefasern, welche man verspann und zu dem so genannten Nesseltuch webte.


Die Brennnessel ist bei uns überall leicht zu finden: ganz besonders entlang von Feld- und Waldwegen, an Waldrändern, in nährstoffreichen Auwäldern, in und unter Hecken und Zäunen. Die Pflanze ist ein typischer Stickstoffanzeiger, d.h. sie liebt nährstoffreiche Böden.

Die Blätter und Triebspitzen der Brennnessel sind sehr reich an organisch gebundenen Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Phosphor, Magnesium und ganz besonders an Calcium und Eisen! Im Vergleich zu Kulturgemüse wie Weißkraut oder Kopfsalat liegen die Werte oft um das Zehn- oder Zwanzigfache höher! Zudem enthält diese Power-Pflanze drei mal so viel Vitamin C wie die dafür bekannten Gemüse Grünkohl oder Broccoli und bietet zudem reichlich Provitamin A und Eiweiß.

Aufgrund dieser geballten Ladungen an wertvollen Inhaltsstoffen wird die Brennnessel seit je her als Heilpflanze hoch geschätzt. Folgende Wirkungen auf den menschlichen Organismus werden beschrieben:
Blutbildend (hoher Eisengehalt, sehr gute Verfügbarkeit des in der Brennnessel enthaltenen Eisens). Sehr basisch, da hoher Gehalt an organisch gebundenen Mineralstoffen. Blutreinigend und harntreibend. Die Brennnessel ist folglich ein wertvolles Kraut für eine Entgiftungs- und Basenkur. Die Samen sind ebenso reich an Mineralien und Spurenelementen und bieten zudem wertvolles Fett mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. In der Volksmedizin und auch in der Tierzucht wurden die Samen als Stärkungsmittel verordnet.

Wann ist Erntezeit?
Blätter und Triebspitzen können von April bis Anfang August gesammelt werden. Man erntet das obere Drittel der Triebe, im Juli und August nur noch die oberen 10 cm, hier ist der Gehalt an den wertvollen Inhaltsstoffen am größten. Danach strömt die Kraft der Pflanze verstärkt in die Blüten und Samen. Werden die Brennnesseln ein oder zwei mal im Sommer abgemäht wachsen wieder junge Triebe nach. Auf diese Weise lässt sich die Saison für Blattgemüse bis zum ersten starken Frost verlängern.
Die schmackhaften und nährstoffreichen Samen werden im Herbst geerntet (September/Oktober).

Ein bewährtes Rezept:

Brennnessel-Kartoffel-Suppe
Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden und in Gemüsebrühe weich kochen. Mit dem Kartoffelstampfer zerdrücken. Brennesselblätter und Triebspitzen mit heißem Wasser kurz überbrühen, dann klein schneiden und in die Suppe geben, für ca. 5 Minuten mitköcheln lassen. Abschmecken mit: Pfeffer, eventuell noch mehr Salz, Muskat, Knoblauch oder Bärlauch, Liebstöckel. Zur Verfeinerung, falls gewünscht, Schmand oder Sahne zugeben. Als Geschmacksverstärker eine Prise rohen Zucker sowie etwas Zitronensaft.

Viel Freude in Natur & Küche!

Markus Strauß

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16 Responses to Schätze der Natur IV : Brennnessel

  1. Dref sagt:

    Die Brennnessel sollte wirklich Standard in der Ernährung sein! Jeder kennt sie und man hat keine Probleme sie zu finden. Zudem ist sie eine HOCHWERTIGE NAHRUNGSERGßNZUNG, wo viele Menschen für vergleichbare Qualität viel Geld ausgeben.

    BRENNNESSELTEE
    Man sollte hier nicht zurückschrecken. Ich sammele draußen auch MINZE. Brennnessel mit Minze, gesüßt mit Stevia schmeckt herrlich und das auch kalt! Man kann hier auch noch andere Wildkräuter wie Spitzwegerich beimischen. Das sind dann richtige Powerbomben, auch für Sportler geeignet!

    Zudem ist die Brennnessel auch eine alte heilige germanische Pflanze. Sie galt als Wächter des Tores zum Jenseits und hatte daher auch eine sehr große spirituell-mystische Bedeutung…

  2. Dref sagt:

    P.S. Hier noch ne Seite mit interessanten Infos:
    http://www.kraeuterfrau.ch/archiv/brennnessel.html

  3. grimoire sagt:

    Vielen Dank für die unbezahlbaren Kolumnen aus der Reihe „Schätze aus der Natur“! 😀

    Wer die sehenswerte französiche Doku, „l´sortie“ (Die Brennessel), in der deutschen ßbersetzung noch nicht kennt, sei sie hiermit empfohlen:

    http://www.youtube.com/watch?v=dGfbTZf6JeE

  4. grimoire sagt:

    Pardon, da hat sich ein Fehler eingeschlichen. Ich meinte „l´ortie“, die Brennessel. 😉

  5. kaphorn sagt:

    apropos wächter zum jenseits sei hier ein buchtip von jörgen bruhn, blicke hinter dem horizont. ein hervorragendes buch, der tod ist nicht das ende, sondern eine wende (paracelsus)…bruhn versteht es einen interessanten einblick ins jenseits zu vermitteln auf tatsachenberichten beruhend (hat mit vielen berichten über nahtodeserfahrungen zu tun gehabt)

    erst die brennessel, und dann zur großen schwester hanf…;-)
    von wegen first wie take manhatten and than we take berlin..grins, wir drehn den spruch einfach um.

  6. kaphorn sagt:

    sorry, bruhns muss es heissen..;-)

  7. Dref sagt:

    Alle bisher am Herumstürzen. Jeder braucht zwei Kommentare…:D

    @grimoire. Danke für den Videolink!
    Mich haute es gerade vom Schlappen. Die Brennnesseljauche vom Codex Alimentarius bekämpft? Das muss ich mir wirklich noch ansehen!!!

    Will nur mal die ßberschrift der Doku hervorheben:
    „Brennesseljauche Prohibition in Frankreich“

  8. roush sagt:

    (OT) Hallo zusammen!

    Frage zu Kastanienfrüchten:
    Können wir mal zusammentragen, welche Kastanien essbar sind, wie man Essbare erkennt und welchen Nährwert sie haben? Bzw. ob und wie sie lagerfähig sind? Derzeit fallen die Früchte von den Bäumen und vergammeln vor aller Augen auf der Straße.
    Was kann man denn daraus machen, außer Straßenmus?

  9. Platte sagt:

    Die „Esskastanie“, ist die Marone oder auch Edelkastanie. Sie gehört zu den Buchengewächsen und ist nicht mit der ungenießbaren Roßkastanie ( Seifenbaumgewächse)verwandt.
    Die Früchte sind kleiner und die Stacheln weicher als bei der Roßkastanie. Die Blätter sind länglicher und schmaler, die Blüten anders als bei der Roßkastanie auch eher unscheinbar.

    Zum Vergleich:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ro%C3%9Fkastanie

    http://de.wikipedia.org/wiki/Edelkastanie

  10. S.E.T.I sagt:

    Hier eine Echt gute Dokumentation dazu als Playliste, Moderne Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) : http://www.globale-evolution.de/Forum/viewtopic.php?p=34741#p34741

    Seht Informativ und Interessant 😉

  11. History sagt:

    Soeben habe ich meine Kartoffel-Brennessel-Suppe, in leicht abgewandelter Form des obigen Rezeptes, verspeist, und sie war lecker.

    Die Brennessel ist eine meiner Lieblingspflanzen. Man kann sie auch sehr gut bei Arthrose einsetzen, sie spült ordentlich die Entzündungsabfälle aus den Gelenken.

    @ roush (Kom. 8)

    Hier einige Infos zur Rosskastanie:
    http://www.heilkraeuter.de/lexikon/rosskast.htm

    Sie ist eine alte Heilpflanze und kann, nachdem man sie geröstet und gewässert hat auch gegessen werden. Näheres hierzu findest du in dem Link. Außerdem kann man aus ihr Seifenwasser herstellen, was in Krisenzeiten sicherlich hilfreich sein kann.

    Und hier noch ein Link zur Marone:
    http://www.heilkraeuter.de/lexikon/edelkast.htm

  12. stupido sagt:

    Anregung an den Herrn des Hauses CEHFFE:

    Vlt könnte man es so arrangieren, dass unter „Kolumne: Schätze der Natur“ alle betreffenden Artikel fortlaufend verfügbar sind? Ansonsten macht das doch irgendwie wenig sinn oder?

  13. Pappnase sagt:

    Die Brennessel ist eines der am leichtesten auffindbaren Heilkräuter.
    Ein Brennesseltee aus frischen jungen Trieben im Frühjahr ist was Feines.
    Bei Ischias leistet sie auch so ihre Notdienste.
    Den letzten Lendenwirbel mit einem Büschel Nesseln betupfen, ist zwar nicht gerade angenehm aber der Schmerz läßt auf Grund der besseren Durchblutung deutlich nach.

    Apropo Kastanie, Roßkastanie
    Ihre Heilwirkung auf die Gelenke erklärte mir mal ein Heilpraktiker anhand der Symbolik in Form der Frucht.
    Schale und Kugel(Frucht,Samen) entsprechen beim Gelenk Kugel und Pfanne.
    Die Kastanien in unserer Gegend sind fast durchgängig von einer Motte befallen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Rosskastanienminiermotte

  14. Lilly sagt:

    Brennnessel ß? Krieg

    ß?Bei Strafe von, man höre und staune 75.000 Euro, gibt es in Frankreich ein Anwendungsverbot und ein Weitergabeverbot von Informationen der Brennessel. Das heisst ein düngen und giessen der Gartenpflanzen mit natürlichen Stoffen ist verboten, die Ausbringung von Pestiziden ist jedoch erlaubt.ß?

    http://www.youtube.com/watch?v=Bc2qEhJQRRU

    Film möglichst runterladen, bevor er wieder verschwindetß?

    http://www.rumoro.de/news-reader/items/brennesselkrieg-in-frankreich.html

    ß?es wird immer skurriler ß? wenn das stimmt.

  15. […] für die bereitete Brennnesselsuppe und weitere Informationen zur Königin der Wildkräuter sind hier […]

  16. […] für die bereitete Brennnesselsuppe und weitere Informationen zur Königin der Wildkräuter sind hier […]

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