EFSF: Die zweite Billionenlüge

Wer noch nicht so lange meinen Blog liest, wird sich natürlich fragen, warum ich von der zweiten Billionenlüge schreibe. Die erste war jene von Frau Merkel, wo diese mit einer Billion für die Sparguthaben der deutschen garantierte. Es war zwar keine gesetzliche Garantie, aber wie Frau Merkel betonte, war diese „politisch belastbar“. Wo die ganzen Billönchen am Ende herkommen, darüber lässt man die Bürger natürlich im Dunkeln. Es gibt aber weitere Ungereimtheiten in dem Konstrukt des EFSF und da werden wir auch keine Antworten drauf bekommen.


Eine der wichtigsten Fragen ist, warum wird Kredit ein weiteres Mal gehebelt, wenn am Ende niemand dafür gerade stehen muss? ßberhaupt, warum werden noch größere Kredite erzeugt um Kredite zu bezahlen? Das wird niemals funktionieren, soviel ist sicher.

Bereits im Vorfeld gaben ßkonomen an, dass auch eine Billion nicht reichen wird, sollten Italien und/ oder Spanien fallen. Dieses wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, soviel ist auch klar. Selbst Berlusconi scheint sich langsam auf Neuwahlen in italien einzustimmen, die Party auf Pump geht dem Ende zu. Nun wird den Bürgern langsam der Saft aus den Adern gepresst.

Bei Interviews mit Bundestagsabgeordneten hat sich herausgestellt, dass fast niemand dort überhaupt einschätzen kann, was für Gefahren eigentlich entstehen. Würden Sie bei Ihrem Nachbarn für einen Kredit bürgen, wenn Sie wissen das dieser Pleite ist? Und dann noch mit einem kompletten Jahresgehalt? Ich zumindest nicht.

Kurz einige Zeilen aus dem Handelsblatt, vom ehemaligen Wirtschaftsminister Schleswig-Holsteins Werner Marnette:

ß?Das Risiko beim Euro-Schirm ist nicht mehr kalkulierbarß?

Anders als Börner hält der der ehemalige Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Werner Marnette, hat die Neuausrichtung des EFSF für einen Fehler. ß?Die deutsche Bundesregierung hat sich durch eine völlige Fehleinschätzung der tatsächlichen Finanz- und Verschuldungslage in Europa, aber auch durch mangelnde fachliche Kompetenz, in eine sehr schwierige Entscheidungslage bringen lassenß?, sagte Marnette Handelsblatt Online. ß?Am Ende wird sie einer Rettungsaktion für den Euro-Raum zustimmen müssen, die den Grundsätzen einer geordneten Haushaltsführung völlig entgegen steht.ß?

Mit der Nutzung des so genannten Hebels werde Kanzlerin Merkel ß?Marktmechanismen folgen, die sie als Regierung bekämpfen müssteß?, kritisierte der Ex-Minister. ß?Das Haftungs- und Ausfallrisiko wird dadurch für Deutschland in eine nicht mehr kalkulierbare Größenordnung katapultiert.ß?

Die Bürger und die Abgeordneten dürften erwarten, dass die Kanzlerin und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ß?die tatsächlichen Risiken im Best-Real-Worstß?Case offenlegenß?, mahnte Marnette. Erst dann könne verantwortlich entschieden werden. ß?Sonst wird das Parlament erneut zur reinen Alibi-Funktion genötigt.ß?[1]

Ei Politiker sich dazu hinreißen lassen können, ist mir ein völliger Schleier. Würden sie verstehen, worüber sie dort abstimmen, könnte niemand von denen mehr ruhig schlafen. Ein weiterer Schritt in den völligen Wahnsinn, soviel ist sicher. Von Widerstand ist nicht auszugehen und so wird Deutschland wieder ein Stück weiter in den Abgrund gestoßen.

Carpe diem

[1] http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/das-risiko-beim-euro-schirm-ist-nicht-mehr-kalkulierbar/5737230.html?p5737230=4


13 Responses to EFSF: Die zweite Billionenlüge

  1. Frank H. sagt:

    Ich denke das der EURO Rettungsaktionismus nur noch stochern im Nebel ist. Da blasen sich die Hochfinanzmarionetten in Euroland auf, sodaß man die Drahtzieher dahinter nicht erkennen soll.
    Die Medien fokusieren ja nur auf Politiker statt auf Brandstifter. Wenn sie mal was ausplaudern aus der Hochfinanzbranche dann ist das Schnee von gestern oder von den sie kontrollierenden Finanzmagnaten lancierte Desinfo. So einfach geht das Spiel im Kasino Royal Blue.
    Die Realindustrie und die Völkergemeinschaft ist längst damit überfordert das illegal generierte Luftgeldbuchungen (Girageld) ausgedacht und initiiert bei der Bank aller Banken der BIZ und ihr angeschlossenen Bankenkartelle, sowie Hedgefonds in reale Sachgüter zu verwerten.
    Die Geldversorgung an private Kunden ist für die Banken längst uninteressant.
    Das muss schief gehen und wird schief gehen.

  2. Tranfunzel sagt:

    Mir fällt dazu auch nur ein „total insane“. Ich habe noch mal etwas von der „Wissensmanufaktur“ und den Film „Fabian gib mir die Welt plus 5%“angesehen. Es ist einfach irre. Manchmal frage ich mich, ob die Menge der Menschen einfach nicht versteht, was da für Luftnummern abgezogen werden. Und genau wie Du sagtest, es wird nur auf Politiker und die Mainstrammedien geschaut. Der Trick ist, es wird mit Angst gearbeitet. Was passiert denn, wenn ein ganzer Staat „pleite“ geht. Die Realwerte bleiben nach wie vor da. Mein Gedanke ist noch ein anderer. Mit „Falschgeld“ werden reale Werte wie Firmen und Gebäude etc. „aufgekauft“. Die Frage ist nur ob man mit „Falschgeld“ überhaupt einen Eigentumsanspruch erwerben kann. An gestohlenen Dingen kann man bekanntlich kein Eigentum erwerben !! Mich macht es nur immer wieder traurig, wie dumm die Menschen sind und das man keinen Einfluß auf den Lauf der Dinge nehmen kann.

  3. Babs sagt:

    Abgeordnete müssen ja nach ihrem Gewissen entscheiden. Anbetracht der Tatsache, dass die meisten gar nicht wissen wie der Rahmen wirklich aussehen soll und sich auch kräftigst in der Presse über die Unmöglichkeit ob der kürze der Zeit beschweren, muss man sich ßberlegungen gefallen lassen, wenn sie dann doch dafür stimmen, wo deren Gewissen ist.

    Nur es zeichnet sich ja ab, dass je größer der „Rettungsschirm“ wird, je schneller bekommt Merkel ein Ja.

    Irrwitzig.

  4. Newsticker2012 sagt:

    Schön das die Griechen nun Konkret werden, so nach gespürten 1,5 Jahren 😉

    Mittwoch, 26. Oktober 2011
    EU-Gipfel bereitet Schuldenschnitt vor
    Athen nennt konkrete Zahlen
    Beim angestrebten Schuldenschnitt Griechenlands werden die Planspiele konkreter. Athen muss demnach nur die Hälfte seiner Verbindlichkeiten tilgen. Gläubiger erhalten eine Mischung aus Bargeld und neuen Schuldtiteln mit langer Laufzeit.

    http://www.teleboerse.de/nachrichten/Athen-nennt-konkrete-Zahlen-article4618551.html

  5. Newsticker2012 sagt:

    26.10.2011,

    Euro-Schuldenkrise Brasilien pfeift auf Bonds aus Europa
    Dämpfer für die Pläne zur Stärkung des Rettungsschirms EFSF: Europa hatte gehofft, mit Hilfe führender Schwellenländer die Krise seiner Gemeinschaftswährung in den Griff zu bekommen. Doch zumindest in Südamerika besteht daran kein Interesse.

    http://www.ftd.de/politik/international/:euro-schuldenkrise-brasilien-pfeift-auf-bonds-aus-europa/60120913.html

  6. Tranfunzel sagt:

    @ Babs das mit dem Gewissen ist sehr sehr naiv. Wenn die Politiker nämlich ein Gewissen hätten und kritische Fragen stellen würden.. Dort herscht Koalitionszwang. Es wird einfach „erwartet“ das sie dafür stimmen. Wenn sie das nicht tun würden, werden sie unter Druck gesetzt. Es wird wieder nur mit Angst und der Androhung von Folgen gearbeitet. Die einzige tatsächliche Opposition ist z.Z. „Die Linke“. Leider kenne ich auch die ideologischen Hintergründe dieser Partei und stimme damit absolut nicht überein. Was fehlt wäre eine echte Alternative quasi der „Mitte“ und für die meisten im Volk. Die Zeit für irgendwelche „Klassenkämpfe“ ist nicht da und ich wünsche sie mir auch nicht herbei. Finde dich einfach damit ab, das eine keine „richtige Basisdemokratie“ gibt. Die Banken und Konzerne sind so mächtig, das sie sich alles erlauben können.

  7. EuroTanic sagt:

    Es sind keine Barrieren zu sehen, selbst beim Michel nicht. Dieser hat längst abgeschaltet, gezappt, sich noch einen mehr hinter die Binde gekippt. Bloss nicht hinsehen, nichts höhren und auch nichts tun. Der einzelne Mensch ist im Gefangenendilemma gefangen. Er sagt sich, es ändert sich ja nichts wenn „nur“ er was tut. Also macht er so weiter wie bisher. Dieses Dilemma zeichnet eine unmündigen Menschen aus. Es müssen wohl wieder erst Millionen Deutsche sterben bevor sich was tut. Und mit Hinblick auf die nicht erfolgte Entnazifizierung bleibt zu befürchten, dass sich auch dann am falschen System nichts ändern wird, sondern lediglich der Resetknopf zum Neustart gedrückt wird.

  8. tomtom sagt:

    Für mich ist das ganze zunehmend eine Lachnummer, wenn auch eine extrem Gefährliche.

    Im Endeffekt ist das Ganze Konstrukt EFSF und auch ESM ein typisches Schneeballsystem, was jeden normalen Bürger eine mehrjährige Haftstrafe einbringen würde.

    Das Ergebnis, sprich wenn der Schneeball gegen die Wand klatscht, dürfte den Meisten klar sein und hier find ich den Spruch der Vorzeigemutter der Nation, von der Leyen, einen klaren Hinweis, was für ne Wand das ist:

    Vereinigte Staaten von Europa mit ca 500 Millionen verkauften Sklaven, die über Generationen für diese Herren ihren Frondienst leisten dürfen und das Ganze mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ohne souveräne Staaten, dafür mit einer in sich alle Macht bündelnden EU-Regierung.

    Ich kann über die „Kompetenz“ dieser Damen und Herren nur noch den Kopf schütteln…

  9. Tranfunzel sagt:

    Hier noch mal was zum Grübeln. Welche Rolle spielt der IWF ( wer steckt dahinter ?) und was macht die BIZ in Basel. Laut Wikipedia sollen da 7% der gesamten Weltwährungsreserven „liegen“ (Basel 1 bis 3 Beschlüsse und deren Folgen mal ausleuchten). Man könnte dann doch die sog. Sonderziehungrechte SZR (SDR) als neue alternative Weltwährung sehen… Wieso steckt denn hinter „Occupy Wallstreet“ diese „Geballte Faust“… Mal suchen was hinter George Soros und seiner „Open Society“ steckt. Inszenierte Revolutionen um etwas „Neues“ „Globales“ durchzusetzen. Ein Geld, eine Welt.. fehlt nur noch eine „Religion“.

  10. dacard01 sagt:

    Hallo erstmal. Ich bin neu hier und grüße euch erstmal ganz hertzlich.
    @Cheffe Ich danke dir auch nochmal das du mir geholfen hast.

    Ich habe gestrn Abend im TV Rtl „Sterntv“ geschaut.
    Dort hat ein Reporter sich mal den Jux gemacht und die Herren Abgeordneten gefragt auf wie viel sich denn jetzt der sogenannten Rettungsschirm der BRD beläuft? Ihr ahnt es bereits. Die Herren wußten es nicht. Die wußten nicht einmal für was denn die Abkürtzungen stehen wie zb ESF,EFSFF usw.
    Sorry wenn ich das nicht weiß ist das sicher eine Sache, aber ein Politiker sollte da er ja den Bürger vertritt sehr wohl wissen was es bedeutet und er sollte erst rect wissen auf wieviel die BRD sich verschuldet hat.

    Ich denke mal spätestens dann wenn Italien aus dem letzten Loch pfeift, tun sie eh schon, dann ist´s aus mit der EUdSSR.
    Schade hat ja auch was praktiches gehabt, das gleiche Geld, ohne Reisepass zum Nachbarn oder einfach so ins Euausland umziehen etc,usw.

    Wird nicht mehr lange dauern und dann fliegt uns der Laden um die Ohren.
    PS: So das wars erstmal zum Einstand.

  11. […] direkt auf „Los“ gegangen, allerdings ohne dort 4000 Euro zu bekommen. Statt dessen werden die Spekulanten mit einem Rettungsschirm gelockt, in dem noch mal eine Billion Euro steckt. Dass diese natürlich alles dafür tun werden, um an eine selbst für die völlig außer Kontrolle […]

  12. Newsticker2012 sagt:

    @dacard

    Herzlich Willkommen, lass die Seele Baumeln und lehn Dich nach hinten, fühl dich wie zu Hause, hier wirst du in schnellen Schritten mitbekommen das Du an Informationen kommst die „wir“ alle versuchen beizutragen.

    Nicht nur Stern TV

    Auch Panorama 😉

    http://www.youtube.com/watch?v=iLLfUIm4sWs

  13. Newsticker2012 sagt:

    1)
    „Unsere Herausforderung heute ist nicht einfach den Euro zu retten, es geht um den Schutz der Ideale, die wir so sehr schätzen in Europa.“ (Giorgos Papandreou, Griechenlands Premier, vor Sitzungsbeginn)

    2)
    „Ich glaube nicht, dass es heute Nacht eine endgültige Lösung geben wird.“ (Fredrik Reinfeldt, Schwedens Premierminister, vor dem Treffen der 27 EU-Mitglieder)

    3)
    „Es ist im britischen Interesse, dass wir diese Krise auch tatsächlich lösen.“ (Großbritanniens Premier David Cameron bei der Ankunft in Brüssel)

    4)
    „Wir haben unser Angebot angstfrei vorgebracht.“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Verhandlungen mit den privaten Gläubigern Griechenlands)

    5)
    „Das ist ein Marathon, kein Sprint.“ (EU-Kommissions-Präsident José Manuel Barroso begründet die stundenlangen Verhandlungen)

    6)
    „Wir haben keine Forderungen, nichts zu fragen.“ (EU-Ratspräsident Herman van Rompuy antwortet auf die Frage, ob die EZB weiter Staatsanleihen kaufen soll)

    7)
    „Wenn man ständig Gipfel einberufen muss, die so den Hintergrund der Krise haben, dann schafft das natürlich nicht ausreichend Vertrauen.“ (ßsterreichs Bundeskanzler Werner Faymann in der Hoffnung, vorerst nicht wieder zu einem Krisen-Gipfel reisen zu müssen)

    8)
    „Berlusconi war zwar anwesend, hat sich aber nicht geäußert.“ (Polens Premierminister Donald Tusk auf einer Pressekonferenz auf eine Frage zu Italiens Ministerpräsident)

    9)
    „Genug ist genug. Der private Sektor muss auch einen Teil der Verantwortung übernehmen.“ (Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite nach dem EU-Gipfel)

    10)
    „Wir haben ein Problem gelöst, das ist ok.“ (Ungarns Premierminister Viktor Orbán auf die Frage, ob er optimistisch sei)

    11)
    „Weil ihnen nichts anderes übrigblieb.“ (Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker antwortet auf die Frage, warum die Banken dem Schuldenschnitt in Höhe von 50 Prozent zugestimmt haben)

    12)

Schreibe einen Kommentar

Kursanbieter: L&S RT, FXCM