Europa: Die Zukunft des Euro

Eigentlich geht es immer um die Zukunft des Euro, wenn irgendwo das Geld verklappt werden muss. Die Phrasen gleichen sich fast wie eineiige Zwillinge. Damals Irland, dann Griechenland, mal Spanien oder Portugal und nun Italien. Mit der Angst wird das Sparschwein der Bürger zur Schlachtbank geführt. Leider muss man sagen, dass das Schicksal des Euro tatsächlich an diesen Ländern hängt, denn eins haben sie alle gemeinsam, sie sind Pleite.


Werfen wir zunächst einen Blick auf die aktuellen Meldungen, bevor wir einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit machen. Bei Reuters gibt es folgendes zu lesen:

Deutsche-Bank-Chefökonom: Zukunft des Euro hängt von Italien ab
Die Zukunft des Euro wird nach Einschätzung von Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Thomas Mayer im kommenden Jahr in Italien entschieden.

Das ßberleben der europäischen Gemeinschaftswährung werde von der wirtschaftlichen Entwicklung des südeuropäischen Landes abhängen, sagte Mayer im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.[1]

Wer die vergangenen Wochen aufmerksam die Nachrichten verfolgt hat, dem dürfte nicht entgangen sein, wie Italien aktuell auf das Schafott geführt wird. Betrug im Bio-Bereich, gepansche bei Olivenöl und immer heißt es dabei nur „Italien“. Die Vermutung liegt nahe, dass die wirtschaftliche Entwicklung eher miserabel werden dürfte. Zumindest die Märkte gehen für eine düstere Zukunft bei Italien aus, was die inverse Zinskurve bei den Staatsanleihen belegte.

Mit den Szenarien wird das trojanische Pferd mit dem ESM im inneren langsam vor die Tore der nationalen Parlamente gerollt. Nicht mehr lange und das Pferd steht mitten drin.

Beginnen wir nun mit einer kleinen Zeitreise, um zu zeigen, dass die Zukunft Europas schon mehrfach „abhing“.
So ging es im November 2010 zum Beispiel noch um Irland wenn wir von der Zukunft des Euro sprachen:

ß?In Irland geht es um Zukunft des Euroß?
Die schwere wirtschaftliche und politische Krise Irlands wird mehr und mehr zur Nagelprobe für die gesamte Eurozone.
[…]
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte die Bedeutung der aktuellen Krise. In Irland stehe auch die Zukunft des Euro auf dem Spiel.[2]

Es dauerte nicht lange und auch Portugal und Spanien entwickelten sich zum Zünglein an der Waage.

Die Euro-Zukunft hängt an Spanien und Portugal
Ein Land, das stillsteht, gelähmt ist, nicht mehr abheben kann: Dieses Bild haben auch Anleihe-Investoren vor Augen, wenn sie an Portugal denken. Das ärmste Land Westeuropas sei nach Griechenland und Irland der nächste Kandidat für den EU-Rettungsschirm, glauben immer mehr Analysten. Auf 30 bis 70 Mrd. Euro wird der Finanzbedarf taxiert.[3]

Griechenland war zu oft für die Zukunft des Euro im Ganzen verantwortlich, es dürfte kaum notwendig sein, hier mit entsprechenden Artikeln zu arbeiten.

Der Euro ist und bleibt ein politisches Konstrukt. Die Zukunft des Euro hängt von Europa ab und besonders Deutschland wird dieses Konstrukt bis zum Hirntod verteidigen. Wir werden die Zeche zahlen, solange es geht. Was nach den Rettungspaketen kommen wird, dürfte nicht weniger unerfreulich bleiben. Vermutlich wird die Roadmap in Richtung World Currency über ein zuvor SDR based System in naher Zukunft Realität werden. Etwas das nicht funktioniert, kann man auch nicht mit viel Geld zum funktionieren bringen. Je größer die Einheiten werden, umso heftiger werden die Verwerfungen. Auf Sicht hat auch die Blaupause des IWF keine Zukunft.

Selbstverständlich hat der elitäre Klüngel ein Interesse daran, das Weltgeld zu kontrollieren und nach Möglichkeit eine rein digitale Währung zu schaffen, jedoch treten bereits im Kleinen (Euro) unlösbare Probleme auf und so wird eine weitere Ausweitung in noch größere Einheiten schlussendlich zum Kollaps führen.

Vermutlich wird das Jahr 2012 zu weiteren erheblichen Verwerfungen führen und man wird sich mit Gewalt versuchen näher an das Ziel zu bugsieren. Hierzu jedoch in einem anderen Artikel mehr.

Carpe diem

[1] http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE7BP02T20111226
[2] http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Wirtschaft/Nachrichten/NWZ/Artikel/2483066/%26bdquo%3BIn+Irland+geht+es+um+Zukunft+des+Euro%26ldquo%3B.html
[3] http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/613033/Die-EuroZukunft-haengt-an-Spanien-und-Portugal


10 Responses to Europa: Die Zukunft des Euro

  1. strom23 sagt:

    moin gemeinde, für einen rundumschlag bzw. die auswertung der horror meldungen aus 2011 ist es noch zu früh. was aber nicht groß beschrieben werden muß ist der folgende fakt „die krise war da aber wir haben sie nicht gespürt“. mit recht warnen viele vor der großen pleite in europa. die zahlen sind so eindeutig schlecht wie eindeutig beängstigend. jedoch glaube ich spätestens nach dem mega kredit von 500milliarden nicht mehr an ein scheitern europas. sie werden mittel und wege finden. die aussage von augenbrauen waigel „der euro hält wie der römische dinar 400 jahre“ verstehe ich vollkommen weil der herr waigel genau weiß was noch alles möglich ist von seiten der zentralbanken und des iwf. das einzigste was ich mir vorstellen könnte um diesem total überschuldeten konstrukt den atem zu nehmen ist ein ereignis aus der riege naturkatastrophe oder krieg. ersteres ist wird nicht passieren und letzteres ist mehr als waage. die atom patt situation ist einfach ein unlösbares problem für die kriegstreiber.

    achtung subjektiv..

  2. „Achtung drohende Stealth-Strategie der Notenbanken für die Entschuldung der Staaten (und Sanierung der Eurozone)!
    Wenn Staatsanleihen jahrelang zu ungünstigen Preisen (unterhalb der Inflationsrate) gekauft werden, hilft diese implizite, raffinierte Subvention den Regierungen, ihren Schuldenberg über mehrere Jahre abzutragen. Die Schönheit dieser Stealth-Subvention ist genau das: zu raffiniert für die meisten Wähler, um sie zu verstehen.“

    http://www.jjahnke.net/rundbr88.html#2569

  3. Berg sagt:

    Weihnachtsgrüße an die Seeleute von Minister Ramsauer

    wir müssen deshalb die kräfte aller seehandelsnationen bündeln, um gemeinsam, entschlossen aber auch mit augenmass, gegen gewalt und erpressung vorzugehen, denn zum friedlichen handel gehören friedliche handelswege. zitat: ramsauer in seiner weihnachtsansprache zu den seeleuten.

    http://youtu.be/guh7pA_Xvo4

  4. Ghost sagt:

    Jens, Pleite ist jemand, wenn er kein Geld mehr bekommt – dabei spielt es keine Rolle ob es eine Firma, ein Staat oder eine Person darstellt.

    …und Pleite ist nach dem derzeitigen Stand nicht mal Griechenland, denn selbst die bekommen noch Geld.

    Es geht hier nicht ums Zurückzahlen – die Schuld ist ein sehr wichtiges Konzept der dahinter liegenden Mächte. Es ging nie um Rückzahlung, es geht immer darum den ‚Hamster im Rad‘ solange laufen zu lassen, wie es geht. Der Hamster sind die Menschen, deren Unternehmen und als Staatsgebilde. Die Demokratie und die darin propagierte Macht des Bürgers durch Wahlen ist und war seid Anbeginn eine Farce und Show.

    Es gilt nicht mehr mitzumachen. Aber dafür sind wir (die Menschheit)(noch) zuweit durch verschiedene aufgebaute Ideologien, Konzepte und Strukturen voneinander getrennt worden um das durchzuziehen.

    Geduld, geduld – unsere Zeit wird kommen in 2012.

    Liebe Grüße an der Stelle!
    Namaste

  5. […] Euro tatsächlich an diesen Ländern hängt, denn eins haben sie alle gemeinsam, sie sind Pleite. weiterlesen Share this:TeilenTwitterFacebookGefällt mir:LikeSei der Erste, dem dieser post […]

  6. tugrisu sagt:

    Die Zeit war in den letzten 2000 Jahren nie gekommen, warum also ausgerechnet nächstes Jahr?

  7. Geschoepf sagt:

    @Ghost

    „….es geht immer darum den ß?Hamster im Radß? solange laufen zu lassen, wie es geht. Der Hamster sind die Menschen, deren Unternehmen und als Staatsgebilde. Die Demokratie und die darin propagierte Macht des Bürgers durch Wahlen ist und war seid Anbeginn eine Farce und Show.“

    So sieht’s aus – WELTWEIT nicht nur in Deutschland. Den Menschen immer schön am „Laufen“ (arbeiten) halten. Damnit er nicht nachdenkt, bekommt er noch unter anderem durch idiotische Werbung auf allen Gebieten eingehämmert was er „braucht“ und konsumieren soll, um das Hamsterrad am laufen zu halten. Nach der Gleichung: Arbeiten + Konsumieren = Gewinn der besitzenden kapitalistischen Schicht.
    Natürlich müssen wir arbeiten um unseren Lebensunterhalt usw. zu bestreiten. Doch wenn Arbeit + Einkommen gleichmässig – so wie es JEDER nach seiner Eignung vollbringen kann – verteilt wäre, so hätten wir ALLE, weltweit max. 4 / 5 Std. /Tag zu arbeiten. Jeder hätte sein „Brot“ und noch etwas darüber hinaus verdient, und könnte noch JEDEN Tag frei LEBEN (nicht nur im Urlaub). Es gäbe keine Schmarotzer, die andere im Hamsterrad laufen lassen würden und selbst, in teilweise unermesslichem „Reichtum“ schwelgen würden. Meinst du das mit „….unsere Zeit wird kommen in 2012″…? oder so ähnlich….? Was heißt eigentlich „Namaste“ ?

    Auch ein lieber Gruß an Dich!

  8. Ghost sagt:

    Weil 2012 das inzwischen global vernetzte, auf Betrug basierte Geldsystem zerfallen und die Menschheit den Betrug und das gesamte System dahinter durchschauen wird.

  9. Ghost sagt:

    Ich meinte mit ‚unsere Zeit wird kommen‘, dass die weltweit zerstörischen Machtkonstrukte auffliegen werden, das globale, betrügerische Geldsystem zerbrechen wird und neue, gerechte Strukturen entstehen werden. Stück für Stück.

    Namaste bedeutet soviel wie: ‚ich verehre den Geist in Dir, den ich auch in mir verehre, denn wir sind eins.‘

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