Schätze der Natur XVII : Brombeer-Blätter
Brombeeren wachsen bei uns in Mitteleuropa sehr weit verbreitet. Im Unterholz fast jeden Waldes, an Waldrändern, Bahndämmen, in Gebüschen und auf ßdland ß? die stacheligen Ranken der Brombeere sind überall zu finden. Dabei ist noch interessant: ß?dieß? Brombeere an sich gibt es gar nicht, vielmehr handelt es sich bei der als Rubus fruticosus bezeichneten Art um eine Sammelart mit etwa 70 Unterarten. Da aber alle essbar sind und alle die typischen dunkelblauen und aromatischen Beeren tragen (je nach Unterart sind diese mal größer mal kleiner) braucht uns das nicht weiter zu kümmern. Jetzt im Winter interessieren den Wildpflanzen-Sammler sowieso nur die immergrünen Blätter!
Rubus fruticosus, Folia
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Die Brombeere wächst als mehrjährige Staude und treibt oft über 2 m lange, bogig überhängende oder am Boden kriechende Ranken. Diese sind dicht mit als Haken gebogenen Stacheln besetzt. Die Blätter stehen wechselständig an den Ranken und sind 3-, 5- oder 7-fach gefiedert. Die einzelnen Fiederblätter haben eine eiförmige Grundform mit einer ausgeprägten Spitze. Der Blattrand ist deutlich gezähnt, die Farbe dunkelgrün. Die meisten Blätter bleiben auch im Winter grün.
Die Blätter enthalten Gerbstoffe, organische Säuren und Flavonoide. Volksmedizinisch finden die Blätter wegen des sehr hohen Gehaltes an Gerbstoffen bei der Behandlung von Durchfallerkrankungen Verwendung. Der Geschmack der Brombeerblätter ist herb-aromatisch.
Die im Frühjahr geernteten jungen und zarten Blätter eignen sich zusammen mit anderen Wildgemüsen wie Giersch oder Taubnesseln zur Herstellung von Spinatgerichten und können auch roh in Mischsalaten genossen werden. Des weiteren ist die Verwendung der jungen, sehr aromatischen Blätter als Grundsubstanz für einen Haustee mit fruchtigem Geschmack sehr zu empfehlen: besonders als Mischung mit anderen Blättern von Beerensträuchern wie Schwarze Johannisbeere und Himbeere ergibt sich ein herrlicher Tee!
Jetzt im Winter haben die Blätter jedoch eine völlig andere Konsistenz: sie sind härter, etwas ledrig und vor allem: ausgewachsene Brombeerblätter sind nicht nur an ihrem Stiel, sondern auch noch auf der Blattrippe selbst mit Stacheln besetzt. Daher ist es empfehlenswert bei der Ernte Handschuhe zu tragen. Später in der Küche legt man jedes Blatt mit der Blattoberseite nach unten auf ein Schneidebrett und schneidet die mit Stacheln besetzten Mittelrippen heraus, so dass später nichts im Hals stecken bleibt 😉
Rezeptidee
Grüner Smoothie mit Brombeer-Blättern
(für 4 Personen)
3 reife Bananen, 2 ßpfel (Kerngehäuse entfernt, aber ungeschält), Saft einer Zitrone oder Limette, 1 Hand voll klein geschnittene Brombeerblätter ohne Mittelrippen, 0,5l Wasser
In einem leistungsstarken Mixer für eine Minute pürieren. Ein idealer Start in den Tag!
Viel Freude in Natur und Küche sowie eine schöne Weihnacht!
Markus Strauß
Buchreihe Natur&Genuss:
Band 1: Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen
Band 2: Köstliches von Waldbäumen
Band 3: Köstliches von Hecken und Sträuchern
Die Bücher sind Ratgeber und Kochbuch in einem und führen Sie genussvoll in die Wildpflanzenküche ein. Mit Pflanzenporträts, Sammeltipps, Erntekalender und Rezepten. Je Band (D) ß? 9,80. Weitere Infos und Bestellmöglichkeit über die Website des Autors:
www.dr-m-strauss.de
© Dr. Markus Strauß 2011
One Response to Schätze der Natur XVII : Brombeer-Blätter
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Ich liebe diesen Teil Deiner Seite, lieber Jens. Die Informationen sind gut. Mir rufen sie auch immer wieder vergessene Kräuter ins Gedächtnis.
Eine Bitte hätte ich jedoch: könntest Du die Bilder größer machen. Auch die Bilder sind wohltuend, gerade wo immer wieder schlimme Nachrichten kommen. Dann sind die Fotos von den Pflanzen wie eine Oase in der Wüste.