EHEC: Ist die „Killersprosse“ zurück?

Erinnern Sie sich noch, an den „Jack The Ripper“ der Gemüsetheke? Still und Heimlich schlug dieses Biest immer wieder zu und hüpfte dabei von Tomate zur Gurke und schlussendlich auf die Sprosse. Die zarten Triebe dieses Monsters erspähen in den Medien bereits wieder das Tageslicht und so dürfte es nicht lange dauern, bis der Ripper wieder das Tagesgeschehen dominiert. Während sich die „Killersprosse“ in großen Lettern auf den Titelseiten sonnt, lassen sich schließlich relativ unbeobachtet unpopuläre Gesetze beschließen, so war es ja auch schon beim letzten mal.


Solange die Bildzeitung noch mit dem Wahlkampf vom delegierten Bundespräsidenten Gauck beschäftigt ist, wird EHEC noch sein Dasein im Dunkel fristen.
Dann wenn der unpopuläre Teil der Politik wieder Programm ist, wird uns sehr wahrscheinlich die Killersprosse, oder Banane wieder von der Titelseite entgegenspringen.

Nebenbei lässt sich auch wieder eine Nation in die Knie zwingen, welche in Hohem Masse von landwirtschaftlichen Erzeugnissen abhängig ist.
Die Welt schreibt folgendes :

Sechsjährige soll an Ehec-Erkrankung gestorben sein
ß?Es handelt sich um einen Einzelfallß?, betonte der Behördensprecher. ß?Es ist überhaupt nicht mit der Situation im letzten Jahr zu vergleichen.ß? Bei dem größten bekannten EHEC-Ausbruch in Deutschland im Frühsommer 2011 waren bundesweit 53 Menschen gestorben. Norddeutschland war damals besonders betroffen.

Aus ßgypten importierte Bockshornkleesamen gelten als Quelle für die Infektionen.[1]

Nun noch ein weiterer Artikel dazu:

Nach der EHEC-Epidemie ß? Leben mit Folgeschäden
53 Menschen überlebten den Keim nicht

Im Frühsommer des vergangenen Jahres beherrschte Ehec in Deutschland wochenlang die Schlagzeilen. Kerngesunde Menschen lagen auf überfüllten Intensivstationen, Schwerpunkt des aggressiven Lebensmittel-Keims war Norddeutschland. 53 Menschen überlebten die Attacke nicht.[2]

Zunächst wäre es mal interessant sich dem Begriff Epidemie zu widmen.

Eine Epidemie ist die zeitliche und örtliche Häufung einer Krankheit innerhalb einer menschlichen Population, wobei es sich dabei im engeren Sinn um Infektionskrankheiten handelt. Aus epidemiologischer Sichtweise wird von einer Epidemie gesprochen, wenn in einem bestimmten Zeitraum die Inzidenz (als Anzahl der neuen Erkrankungsfälle) zunimmt.[3]

Mitte 2011 wurde sehr schnell ein Schuldiger ausgemacht, es war die Tomate, nein die Gurke! Die spanische Gurke, selbstverständlich. Entsprechend hart war der Einbruch bei den Landwirten der Südländer. Auch Landwirte anderer Nationen hatten zu leiden, jedoch traf es Spanien besonders hart. Ein Land wie Spanien, welches neben dem Tourismus einen großen Teil seines BIP mit Landwirtschaft erwirtschaftet, ist da schnell in die Ecke gedrängt.

Alleine im jetzigen Artikel der Welt, scheint es doch mehr um Theologie denn um Wissenschaft zu gehen. Soll, vermutlich, glauben…..
Insgesamt sollen sich ca 1000 Menschen mit dem Killerbakterium infiziert haben, im letzten Jahr. Hier sei angemerkt, dass es ein gefährliches Darmbakterium gibt, will ich nicht in Frage stellen. Die Frage ist nur bekommt es mediale Aufmerksamkeit und wird gezielt danach gesucht. Vermutlich sterben jedes Jahr mehr Menschen in Deutschland an Killer-Salmonellen oder anderen Krankheiten, jedoch ist natürlich ein so kunstvoller Name wie EHEC, H1N1 wesentlich besser geeignet als Salmonellen. ßber diese weiß ja mittlerweile jeder Bürger Bescheid.

Warten wir also ab, ob in Kürze die Titelseiten wieder voll sind mit dem „Ripper der Gemüsetheke“ und wenn ja, sollten wir verstärkt auf die Einzeiler der Medien achten.

Carpe diem

[1] http://www.welt.de/gesundheit/article13877159/Sechsjaehrige-soll-an-Ehec-Erkrankung-gestorben-sein.html
[2] http://www.welt.de/regionales/hamburg/article13878108/Nach-der-EHEC-Epidemie-Leben-mit-Folgeschaeden.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Epidemie


8 Responses to EHEC: Ist die „Killersprosse“ zurück?

  1. healer21 sagt:

    Wirklich gefährlich wird es, wenn die WHO eine Pandemie ausruft. Man schaue in die Lissaboner Verträge, was uns dann blüht.

    EHEC ist Nonsens.
    Jeden Tag sterben ca. so viele Menschen in deutschen Krankenhäusern an multiresistenten Bakterien, wegen fehlender Hygienevorschriften.
    DAS wäre mal ne Schlagzeile wert, aber es wird nicht darüber geschrieben.
    cui bono?

    das mag sich jeder selbst beantworten.

  2. Irmonen sagt:

    fehlende Hygiene Vorschriften – der Komm: verallgemeindernde Polemik…..

  3. Irmonen sagt:

    Auch in alten Zeiten (19.Jahrhundert)lebte die Gesundheitspolitik von Rivalitäten, Lug und Betrug, selbst unter heute allesamt im Walhall der Berühmtheiten angekommenen, wissenschaftlichen Vorvorderen.

    Interessanter Bericht über die Streitereien der berühmten Wissenschaftler Koch, Pasteur, Pettenkofer bezüglich Schutz-Maßnahmen bei Epidemien.

    http://www.freitag.de/community/blogs/klaus-binding/pettenkofer-koch-und-die-cholera

    zitiert:
    Es wurde deutlich wie wenig die Maßnahmen genutzt hatten. Nachdem die (Cholera)Epidemie vorüber war, wurde Koch, trotz der eben gemachten (erfolglosen)Erfahrungen, zum erfolgreichen Seuchenbekämpfer erklärt. Aus dieser Position forderte er möglichst rasch ein Reichsseuchengesetz, mit unbegrenzten Kompetenzen für den Staat, zu verabschieden.

    Pettenkofer lehnte (freiwilliges Opfer seiner Schüler) ab: ß? Ich handele nach dem alten ärztlichen Grundsatz: Fiat experimentum in corpore vili!ß? (Experimentiere mit einem wertlosen Körper) Er duldete keine Widerrede und betonte: ß? Ich habe das Recht mich als corpus vile zu betrachten.

    Ich bin 74 Jahre alt, leide seit Jahren an Glycosäure, habe keinen einzigen Zahn im Mund und spüre auch sonstige Lasten des Alters. Selbst, wenn ich mich täuschte, und der Versuch lebensgefährlich wäre, würde ich dem Tod ruhig ins Auge sehen, denn es wäre kein leichtsinniger und feiger Selbstmord, ich stürbe im Dienste der Wissenschaft.ß?

    Zur Vorbereitung schluckte Pettenkofer Bikarbonat, um die Magensäure zu neutralisieren, von der Koch sagte, sie wäre fähig die Bakterien abzutöten. Möglichen Einwendungen Kochs wollte er so zuvorkommen.

    Pettenkofer schluckte die ganze Kultur (Cholerabakterien), die etwa eine Milliarde Keime enthalten haben muss. Außer einem leichten Durchfall und Bauchgrummeln passierte gar nichts. Pettenkofer arbeitete weiter wie gewohnt, legte jeden Morgen den halbstündigen Weg zum Institut zu Fuß zurück und fühlte sich pudelwohl.

    An Robert Koch schickte er einen Brief nach Berlin: ß? Herr Doktor Pettenkofer übermittelt seine Komplimente an Herrn Professor Robert Koch und dankt herzlich für die ßbersendung des Fläschchens mit der so genannten Cholera-Vibrio. Herr Doktor Pettenkofer hat nun den gesamten Inhalt getrunken und freut sich, Herrn Doktor Koch davon in Kenntnis zu setzen, dass er sich weiterhin in aufrechter, guter Gesundheit befindet.ß?

    Zehn Tage später wiederholte Pettenkofers Mitarbeiter Rudolf Emmerich den Versuch,….

  4. Frank H. sagt:

    EILMELDUNG:
    Mädchen starb doch nicht an EHEC. Wieder nur Panikmache und Sensationslust der Medien? Oder bewusstes Lancieren von Desinfos um die Bevölkerung einzuschüchtern?
    Gesundheitslobby (Pharmazie) möchte Absatz steigern.
    http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/verdauung/ehec/hamburg-maedchen-starb-nicht-an-ehec-erreger-von-2011_aid_716392.html

  5. […] EHEC : Ist die “Killersprosse” zurück? | Ik-News […]

  6. nova sagt:

    EHEC-ALARM! ACHTUNG, EHEC-ALARM!

    das schreit nach einen michael leitner einsatz, hihihihi.

  7. Alienator sagt:

    Gott sei´s getrommelt ich hab mir mein MMS bestellt. 🙂
    Hoffe es ist noch vor der Mega-epi-pandemie da. Hehe

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