Die größten Lügen um den IWF

Bereits zu Beginn dieses Blogs – da war der IWF noch eine Klitsche, welche sich um das Ausweiden der 3. Welt Peripherie kümmerte -, prognostizierte ich den kommenden Verlauf recht präzise. Man würde den Internationalen Währungsfonds zur Drehscheibe machen und immer mehr Machtbefugnisse einräumen. Im Laufe dieser wenigen Jahre, hat sich diese Befürchtung bewahrheitet und nach meiner Einschätzung ist es noch der Anfang. Einer der elementaren Punkte war sicherlich der 7. Mai 2009, wo die Mittel des IWF verdreifacht wurden. Was aber ist von den aktuellen Meldungen um den IWF zu halten?


Keine Institution hat Nationen derart drangsaliert und an den Abgrund gedrängt wie der IWF. Wann immer es möglich war, wurden Länder der Plünderung durch die Privatwirtschaft preisgegeben. Die Filets wurden mit der Kettensäge herausgetrennt und der Rest achtlos auf die Halde der Geschichte verfrachtet. Auf Anhieb würde mir zumindest nicht eine Situation einfallen, wo der IWF tatsächlich eine Nation gerettet hätte.

An dieser Stelle möchte ich einen Artikel aus der FTD als Grundlage nehmen, wobei bereits die ßberschrift ein Witz ist :

Schuldenkrise IWF – vom Euro-Retter zum knausrigen Zögerer

WF-Chefin Christine Lagarde pokert: Ihr Ziel ist es, die IWF-Forderungen durchzusetzen, allen voran, den ständigen Euro-Krisenfonds ESM drastisch aufzustocken, damit der Währungsfonds im Fall der Fälle finanziell nicht ausblutet.[1]

Genau an dieser Stelle trifft der Artikel den Nagel auf den Kopf, dem Rest möchte ich in weiten Teilen jedoch widersprechen und werde auch erklären warum.

1. Wie viel leistete der IWF beim ersten Griechenland-Paket?


Beim ersten Hilfspaket zur Rettung von Hellas zahlte der IWF gut 30 der insgesamt 110 Mrd. Euro. Auch an den Stützungsaktionen für Irland und Portugal beteiligte sich der Währungsfonds zu gut einem Drittel.[1]

Hier bin ich bereits auf die Aufstockung des IWF eingegangen. Bereits damals zogen sich die USA und England zurück und überließen Großzügig den Europäern das Füttern des IWF. Wer hier die Bärenanteile zahlte ist soweit klar und die anderen EU-Staaten holten sich hintenherum das Geld wieder zurück.

2. Was macht der IWF im zweiten Griechenland-Paket?


Er wird wohl eine Summe zahlen. Die Frage ist nur: Wie hoch ist sie? Der IWF hat bislang nur seine Absicht erklärt, Geld zu überweisen, jedoch keinen konkreten Betrag genannt.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geht von etwa 13 Mrd. Euro aus.[1]

In meinem Artikel „IWF : Rettung wieder ohne die Angelsachsen“ zeigte ich auf, dass auch beim zweiten „Rettungspaket“ mal wieder unsere angelsächsischen Freunde außen vor bleiben. Euopa rettet sich also selbst und holt dabei den „Mäzen“ IWF ins Boot. In dem Artikel formulierte ich es folgendermaßen :

Fazit: Der Plan dürfte der ESM sein und damit die Kontrolle der nationalen Steuer- und Haushaltspolitik.[2]

Ohne den maßgeblichen Anteil Deutschlands am IWF, finanziert auch bei dieser Runde Deutschland mit ~ 40 – 50 % den überwiegenden Teil. Doch nun weiter im Text:

3. Warum zahlt der IWF so wenig?


Eine These, warum sich der IWF so knausrig gibt, ist, dass er befürchtet, dass die Griechen die Anforderungen nicht erfüllen können und doch pleite gehen – und damit das Geld des IWF futsch wäre.[1]

Hier vom „Geld des IWF“ zu sprechen ist ja an Sich schon ein Witz, jedoch ist die Formulierung im Weiteren soweit korrekt. Leider wird nur der wichtigste Punkt unterschlagen, zu welchem wir noch kommen werden. Hierfür möchte ich zunächst jedoch auf den nächsten Punkt eingehen.

4. Was fordert der IWF?


IWF-Chefin Christine Lagarde fordert von den Europäern, den Euro-Krisenfonds ESM drastisch aufzustocken. Er wurde ins Leben gerufen, um Euro-Ländern in akuter Finanznot schnell helfen zu können. Wenn der Fonds funktioniert, so die Hoffnung des IWF, wäre er wohl dauerhaft aus der Verantwortung für Europa entlassen.[1]

An dieser Stelle nun wird es spannend. An dieser Stelle möchte ich aus dem ESM-Vertragsentwurf zitieren:

(13) Der ESM wird, wie der IWF, einem ESM-Mitglied Stabilitätshilfe gewähren, wenn dessen regulärer Zugang zur Finanzierung über den Markt beeinträchtigt ist oder eine solche Beeinträchtigung droht. Eingedenk dessen haben die Staats- und Regierungschefs festgelegt, dass der ESM ß? vergleichbar dem IWF ß? den Status eines bevorrechtigten Gläubigers haben wird, wobei akzeptiert wird, dass der IWF gegenüber dem ESM als Gläubiger vorrangig ist.
Dieser Status wird mit Inkrafttreten dieses Vertrags wirksam. In dem Fall, dass sich die finanzielle Unterstützung des ESM in Form von ESM-Darlehen an ein europäisches Finanzhilfeprogramm anschließt, das im Zeitpunkt der Unterzeichnung dieses Vertrags bereits besteht, wird der ESM den gleichen Rang haben, wie alle anderen Darlehen und Verpflichtungen des die Finanzhilfe empfangenden ESM-Mitglieds, ausgenommen die Darlehen des IWF.[3]

Hier wird bereits etwas klarer, wohin die Reise geht. Der IWF ist bei Weitem nicht das Endkonstrukt, sondern wie ich fürchte das Sprungbrett für eine globale Geldkontrolle von privaten Banken. Als wahrscheinlichsten Fall, sehe ich im Augenblick die BIZ, sprich Bank für internationalen Zahlungsausgleich. Der IWF darf auf keinen Fall das Kapital verlieren, denn noch einmal wird man nicht so ohne weiteres die Konten des IWF mit „unserem Geld“ fluten können. Im Augenblick sitzt er fest im Sattel und wird hofiert, als würde er wirklich etwas leisten. Zum Strategiepapier des IWF für eine Weltwährung hatte ich bereits mehrfach geschrieben.

5. Die Rolle der USA


Zum Thema „mehr Geld für Europa vom IWF“ zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Vertreter des US-Finanzministerium kürzlich mit den Worten, die Europäer hätten genug Ressourcen, sich selbst zu helfen.[1]

Das bestätigt im Wesentlichen, was ich oben bereits geschrieben habe. „Seht zu wie Ihr die Krise selber löst.“

6. Warum wird der IWF in Europa gebraucht?


Gibt der IWF Geld zur Griechenland-Rettung hinzu, erhalten die Maßnahmen den Charakter einer internationalen Hilfsaktion.
Wichtig an seiner Beteiligung an den Rettungsaktionen in Europa ist aber auch, dass der IWF über Expertisen verfügt, die EU und EZB nicht besitzen.
[…]
„Die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, die Stärkung der Finanzsektorstabilität sowie die Sicherung tragfähiger öffentlicher Finanzen, damit im Lauf der Zeit wieder Wachstum und Arbeitsplätze entstehen können.“ Diese Expertise hat der IWF, der EU-Kommission und der EZB fehlt sie.[1]

An dieser Stelle komme ich aus dem Lachen kaum heraus. Diese Logik gilt wirklich nur im Finanzsektor. Dort werden auch Manager mit millionen Boni belohnt, die das Unternehmen in den Abgrund gewirtschaftet haben. Der Begriff Expertise steht für Kompetenz und Fachkenntnis. Es ist fast eine Frechheit, diesen Begriff im Zusammenhang mit dem IWF zu nennen. Würden Sie einem Herzchirugen, dem bisher „ALLE“ Patienten verreckt sind, erlauben an Ihnen zu operieren?
Wie schon vor einer ganzen Weile beschrieben, geht es an diesem Punkt darum, die souveränen Nationen unter die Kontrolle der „Privat-Finanz“ zu bekommen und wir sind auf dem besten Wege dazu.

Fazit : In meinen Augen, ist der IWF im Augenblick das gefährlichste Konsortium für alle souveränen Nationalstaaten – vorallem in Europa. Leider lag ich bisher mit meinen Einschätzungen sehr gut, was diese „Bande“ angeht. Wenn es ganz offen zu Tage tritt, wird es zu spät sein um etwas zu ändern und bisher schickt sich die Politik nicht an, die Nationen vor diesen „Piraten“ zu schützen.

Carpe diem

[1] http://www.ftd.de/finanzen/:schuldenkrise-iwf-vom-euro-retter-zum-knausrigen-zoegerer/60172796.html
[2] http://iknews.de/2011/12/20/iwf-rettung-wieder-ohne-die-angelsachsen/
[3] http://eurodemostuttgart.files.wordpress.com/2012/01/120123-esm-vertragstext.pdf


5 Responses to Die größten Lügen um den IWF

  1. […] einräumen. Im Laufe dieser wenigen Jahre, hat sich diese Befürchtung bewahrheitet und Net News Express Feed Be Sociable, Share! Tweet Categories : […]

  2. Habnix sagt:

    Ja ja,ganz gewiss hat die Hillary Clinton gute Chancen irgend ein Mensch aus der USA-Regierung muss es sein.Damit alles im Sinne der Elite läuft.Im März muss alles geregelt sein für den vermutlichen Krieg gegen Syrien und/oder Iran der mit hoher Wahrscheinlichkeit im März stattfindet.

  3. plissken sagt:

    Das würde Passen.
    Die Lagarde beim IWF,Hitlary die Weltbank(von den Frauen lässt man sich die Bevölkerung scheinbar länger verarschen)
    Dann würde man wieder sehen wie unglaublich klein die Welt an der Spitze der Eliten ist-Lagarde arbeitete für einen Bill Clinton Minister.

    Was dagegen spricht-Hillary hat keine Ahnung,auch wenn der Focus was anderes behauptet ist bestimmt zu umstritten u ist nicht (crypto)jüdisch u ob sie dafür ihren Ministerposten aufgibtß?.Zuviele Sachen sprechen gg sie.

    Ich frage mich gerade wie teuer die Hilfe des IWF wird.
    Für jede Milliarde die die einem Geben bekommen sie das 50 fache zurück.

  4. FahrerO sagt:

    #cheffe
    Kompliment! Wieder mal eine hervorragende Analyse. Triple A von mir ;)!!
    Cheffe, du willst auswadern? Wir brauchen Dich hier!
    Lieben Gruß aus det Eifel…

  5. Antifeminist sagt:

    was ich nicht verstehe: wenn der IWF im Kern doch so gerne „helfen“ will (um ein Land auszuplündern), warum tut er es dann nicht in Europa und sagt, der ESM soll es tun? Wehren sich die Europäer vielleicht besser gegen das Ausplündern, in dem sie sicherstellen, dass das Beste für Europäer verkauft wird und nicht an die Angelsachsen? Das würde in meinen Augen mehr Sinn machen.

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