Mother of Bubbles : Die Mutter aller Blasen

Nicht erst einmal erlebte die Welt eine Spekulationsblase, die jetzige jedoch, stellt alles bisher dagewesene in den Schatten. Die erste Dokumentierte Blase war die „Große Tulpomanie“. Zwischen 1636 und 1637 erreichten Tulpenzwiebeln ein Preisniveau, dass man mit einer Zwiebel eine Immobilie an den teuersten Stellen kaufen konnte. Hier kann man die wichtigste Börsenweisheit aller Zeiten zitieren : Gier frisst Hirn. Im Augenblick herrscht eine rein von Liquidität getriebene Hausse, welche in naher Zukunft mit einer Katastrophenhausse also einem so genannten Crack up Boom enden düfte.


Auch wenn Tulpen schöne Pflanzen sind und seinerzeit noch recht rar gesät waren, würden Sie heute den Gegenwert eines Hauses für eine seltene Blumenzwiebel bezahlen? So geschehen im 17. Jahrhundert, ohne Sinn und Verstand. Getrieben einzig und allein durch die Gier.

Es gab zwischenzeitlich immer wieder mal solche Blasen, jedoch hatten diese meist eher regionale Auswirkungen. Im 20. Jahrhundert wurden die Blasen und die Bubble Economys perfektioniert. Japan ist hier der prominenteste Fall, mit weitreichenden Konsequenzen bis zum heutigen Tage.

Spätestens in der Dotcom-Blase begann das Quantitativ Easying von Alan Greenspan den Nährboden für alle nun folgenden Blasen zu bilden. Seinerzeit begann das Volk ohne annäherndes Hintergrundwissen, an den Börsen mit zu spekulieren. Firmen ohne echten Wert oder tragfähige Modelle wurden bereits beim Börsengang mehrfach überzeichnet, niemand beschäftigte sich jedoch mit dem Unternehmen, an dem er sich gerade beteiligte. So waren eigentlich wertlose Unternehmen auf einmal hunderte Millionen Euro wert und wurden mit Kapital überhäuft. Der Volkssport „Neuer Markt“ vernichtete erhebliche Teile der privaten Vermögen von Kleinanlegern und das hat sich bis heute nicht geändert. Mit hohen Mengen an Liquidität – aus heutiger Sicht eher Peanuts -, wurde der Absturz abgefedert und es wurde der Nährboden für weitere Blasen wie zum Beispiel die „Subprime-Krise“ geschaffen. Immer mehr Geld wurde verliehen an Menschen, die sich das nicht leisten konnten. Die USA waren nur der Auslöser dieser neuen Krise.

Merke: Bis heute ist aufgrund hoher Liquiditätszuflüsse und eine Menge Tricksereien noch lange nicht die Luft aus den Märkten entwichen. Das ganz große Luftablassen kommt erst noch.

Die Subprime Krise markierte den Beginn der jetzigen Mother of Bubbles. Es wurden und werden unvorstellbare Summen an Liquidität in die Banken und Märkte gepumpt. Diese Liquidität kommt in der Realwirtschaft nicht an, jedoch liegt es in den Kasinos auf den Tischen. Dieses Geld ist durch NICHTS gedeckt und hier ist es wichtig zu verstehen, dass Geld ein Zahlungsversprechen ist. Im Fall von Griechenland wird deutlich, auf was sich die Welt zu bewegt.

Im kommenden Monat soll seitens der EZB ein weiterer „Geldsegen“ in Höhe von 1 Billion Euro an die Banken ausgeschüttet werden, nach den 500 Milliarden im Dezember 2011. Leider haben mittlerweile die Menschen sich von dieser „besorgniserregenden“ Entwicklung komplett abgekoppelt, zu unbegreifbar sind die Summen, welche im Raum stehen. Um hier einen kleinen Vergleich anzubringen, die 500 Mrd. Euro im Dezember sind fast 2 komplette Jahreshaushalte der Bundesrepublik.

Eine der wichtigsten Fragen sollte sein, wird das etwas ändern? Geht so der Kelch des Crashs an uns vorbei? Diese Frage lässt sich EINDEUTIG mit nein beantworten. Die Summen werden immer größer und die Zeiträume immer kleiner. All das Ausgeteilte Geld, ist unsere Schuld. Also die Bürger werden am Ende dafür einstehen müssen. Die Nationalstaaten in Europa sind unheilbar verschuldet ebenso wie die USA und andere Staaten.

Weitere Liquidität wird die Preise für dringend benötigte Güter weiter treiben und so ist ein ßlpreis von übe 150 $ pro Fass in Kürze, sicherlich keine große ßberraschung. Da das Geld aber nicht bei den Bürgern ankommt, wird sich der Druck erheblich erhöhen. Wie ich schon in meiner Prognose geschrieben habe, vermute ich für 2012 zumindest eine sich vertiefende Rezession mit Tendenzen für eine Depression. Griechenland befindet sich bereits darin und Spanien dürfte in Kürze zusteigen.

Sehr wahrscheinlich wird an den Börsen die Party noch weitergehen, wenn die nächsten 1000 Milliarden sinnlos auf den Tisch geworfen werden und so würde mich ein Dax über 8000 Punkten nicht überraschen, jedoch wird der Tag kommen, wo man es den Tulpen gleich tun wird.

Vor diesem Tag darf man sich zu Recht fürchten, denn im Anschluss, wird man Ihren Sparstrumpf umkrempeln, Ihre Matratze aufschneiden und das letzte Kleingeld aus Ihren Taschen reißen.

Die Weltwirtschaft ist nur noch eine Mega-Blase und solange alle Beteiligten die Lüge mit tragen, kann es noch ein wenig weitergehen. Der Tag der Wahrheit jedoch wird kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Wie wird man diese Blase wohl geschichtlich archivieren? In meinen Augen als „Mutter alle Blasen“.

Carpe diem


12 Responses to Mother of Bubbles : Die Mutter aller Blasen

  1. Lucy Sky sagt:

    kl. Korrektur: 17.Jahrhundert, nicht 16.
    Schoener Artikel!

  2. tugrisu sagt:

    Und das Schlimmste daran ist, wir sehen und wissen dies (die Aufgewachten zumindest), und können dagegen nicht ankämpfen. Man ist demgegenüber einfach ohnmächtig!

  3. Lux sagt:

    Ich frage mich, wie man nach all diesen Erkenntnissen über Börsenspekulationen und die Gier, es dennoch fertigbringt, die Entwicklung von DAX & Co. ernsthaft abzubilden?
    Beteiligt man sich dadurch nicht an diesen Unsinn?
    Die Hokuspokus- Angaben der Börsen beruhen auf welchen Naturgesetzen?

  4. Jens Blecker sagt:

    Auf dem Naturgesetz : Gier frißt Hirn 😉

  5. Habnix sagt:

    Man wird all die Banken irgendwann schließen und in dem Moment ist der Dieb,Betrüger und Mörder über alle Berge.

  6. Habnix sagt:

    Moin Cheffe,

    hattest du einen erholsamen Schlaf?

  7. Michael Leitner sagt:

    Altes muss zerfallen, damit Neues wachsen kann! Ohne den großen Crash gibt es weder ein Ende der Zinsknechtschaft, noch einen Zerfall der Herrschaftsstrukturen des Finanzadels und seiner Lakaien.

    Ich verstehe oft die Dooms-Day-Stimmung nicht, wenn über den Untergang der globalen Finanzkrake geschrieben wird. Die Krise, die dem ganzen folgt, ist die einzige Chance, dass diese blaue Kugel noch die Kurve kriegt!

  8. Jens Blecker sagt:

    Dafür bin ich leider nicht spirituell genug. Die „Reinigung“ wird es in sich haben und ob danach etwas besseres entsteht, steht mehr als in den Sternen.
    Das Doomsday ist sicher, ob dann das „große Erwachen“ ansteht, oder das „böse Erwachen“ wird erst die Zukunft zeigen. Blinder Optimismus ist zumindest nicht
    mein Ding und daher besser auf das schlimmste vobereitet sein und auf das Beste hoffen 😉
    Hoffnung alleine, ist allerdings der Wegweiser der Dummen, sagt ein Sprichwort.

  9. rainer vogel sagt:

    und das kurz zu ergaenzen, habe ich mal in einem vwl-vortrag gehoert. der legende nach war der ausloeser zum platzen dieser blase ein unbekannter seemann, der im hafen von rotterdam angelegt hatte. nachdem ihm ein haendler eine einzelne, sehr wertvolle tuplen-zwiebel gezeigte hatte und er von dem voellig unverhaeltnismaessig hohen preis dafuer erfahren hatte, zerkaute er die zwiebel kurzerhand in seinem mund und schluckte selbige herunter. dieser vorfall sprach sich wie ein lauffeuer herum und so wachten die menschen ploetzlich auf und erkannten, dass es eben doch nur zwiebeln waren, fuer das sie soviel bezahlten… gruesse aus cambodia

  10. Frank H. sagt:

    Solange das Kasino genug Geld sieht geht das ewig weiter. Die Verarmung ist gewollt und ob schnell oder langsam ist den Mächtigen der Finsternis egal.

  11. mostwantedenemy sagt:

    DDas ist genau der Artikel auf den ich gewartet hab, werde morgen mal ne rundmail auf der Arbeit losschicken : ) danke cheffe

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