ESM-Aufstockung: Bundesregierung signalisiert Bereitschaft
Der ESM ist noch nicht ratifiziert und schon jetzt wird an der Aufstockung gedoktort. Zunächst ist eine Erhöhung von 500 Milliarden auf 700 Milliarden Euro im Gespräch, jedoch dürfte auch das wie beim Staffellauf nur eine Zwischenposition sein. Natürlich wird diese Summe bei Weitem nicht reichen, das ist allen Beteiligten klar, aber da hält man sich strikt an den „Frog in the Pot“.
Wer tatsächlich an den getriggerten Widerstand der „Kanzlerin der Herzen“ geglaubt hat, dem ist durchaus eine gewisse Naivität zu unterstellen. Es war von Anfang an klar, dass eine drastische Erhöhung des ESM „alternativlos“ ist, wenn man das alte System noch etwas am Leben erhalten will. Um zwischenzeitlich die anderen Rettungspakete durch zu bekommen und nicht völlig in der Wählergunst abzurutschen, war jedoch die „Ablehnungshaltung“ bei der Aufstockung des ESM obligatorisch.
Merkel wurde in den Medien gefeiert, weil sie die Position hielt und nicht umfiel, welch eine Farce. Auf Sicht können wir die ganzen Rettungsgelder und Bürgschaften abschreiben und es wird in vollem Umfang auf Deutschland durchschlagen. Natürlich werden dann wieder die üblichen Floskeln folgen, wer hätte das schon voraussehen können etc. Es ist einfache Mathematik, das zu erkennen, nicht mehr und nicht weniger. Ebenso der Mathematik folgend, wird der deutsche Bürger diese Rechnung begleichen müssen, ob er will oder nicht.
Hier kurz einige Zeilen dazu von Welt-Online:
Euro-Krise : Merkel-Regierung zu größerem Rettungsschirm bereit
Bislang hat sich Deutschland gegen eine Aufstockung des Rettungsschirms gesperrt. Doch nun signalisiert Berlin, dass 200 Milliarden mehr machbar sind.
[…]
Allerdings werde es der Bundesregierung schwer fallen, sich dauerhaft dem Drängen aller anderen Euro-Partner, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der USA zu widersetzen. [1]
Zunächst sei angemerkt, dass 200 Milliarden Euro sehr viel Geld sind, ungefähr 2/3 eines Jahreshaushalts der Bundesrepublik. Aufgrund der tatsächlichen Situation der großen Euro-Staaten wie Spanien, Italien oder Frankreich werden immer mehr der Zahlungsrisiken an Deutschland alleine hängen bleiben. Wie sollen Länder real zahlen, wenn diese selbst am Tropf hängen?
Was wirklich bedenklich ist, was haben hier die USA oder der IWF eigentlich zu drängen? Die USA sitzen selbst in einem völlig durchlöcherten Schlauchboot und es läuft mehr Wasser hinein, als diese in der Lage sind herauszuschöpfen. Vielleicht sollte Obama nicht über den großen Teich blicken, sondern in die eigenen Haushaltsbücher?
Wie ich zum IWF stehe, habe ich bereits mehr als hinreichend erklärt. So retten wir uns noch über einige Wochen, Monate oder vielleicht sogar wenige Jahre, um dann nach dem Systemreset ohne Hosen dazustehen.
Carpe diem
7 Responses to ESM-Aufstockung: Bundesregierung signalisiert Bereitschaft
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Obs noch soweit Kommt.
Geert Wilders: ß?Raus aus dem Euro ß? zurück zum Guldenß?
„“Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders will den Gulden zurückhaben. Er plädiert dafür, dass Holland aus der Eurozone austritt, den Euro aufgibt und den Gulden wieder einführt. Das sei billiger als auf Dauer Griechenland mit vielen Milliarden Euro zu unterstützen, meint Wilders. Er begründet dies mit einer Studie des Londoner Wirtschaftsforschungsinstituts ß?Lombard Street Researchß? (LSR). Allerdings: Wilders hat diese Studie beim LSR selbst in Auftrag gegeben. Und: Es ist wohl kein Zufall, dass Wilders für diese Untersuchung ausgerechnet ein britisches Institut wählte, wohl wissend, dass im Vereinigten Königreich die Europa- und Euroskeptiker den Ton angeben. Auch beim LSR. Es hat also den Anschein, dass es sich um eine ß?bestellte Studießßß handelt. Ergebnis vorprogrammiert.““
„“Dieser Presse-Artikel schummelt ein wenig!
Klar ist, dass sich Geert Wilders gegen den derzeitigen Euro-Wahnsinn stellt, aber laut der Nachrichtenagentur REUTERS möchte Wilders und seine Freiheits-Partei über einen Ausstieg aus der Euro-Zone eine Volksabstimmung abhalten! (Populisten scheuen nicht die Meinung des Volkes!) Sieheß?.““
http://sosheimat.wordpress.com/2012/03/04/geert-wilders-raus-aus-dem-euro/
Warum noch aufregen, sie mögen an ihrem bunten Papier ersticken. Geld kann man nicht essen und brauchts auch nicht.
Es ist völlig irrelevant, ob die Rettungsschirmchen noch um 200 oder 500 oder 1000 Mrd. mehr oder weniger aufgestockt werden. Zu den zugehörigen Zahlungen wird es nicht kommen. Echtes Geld kann und wird nicht fließen. Das System ist tot. Das Vertrauen ins Papiergeld ist fort. Es wird momentan nur noch eine Theatervorstellung für die Massen geboten.
Es wird Zeit gewonnen. Wofür? Keine Ahnung. Vielleicht für den großen Krieg, der die EU-Staatsgründung mit Blut und Eisen erzwingt.
EU/US ßkonomie by Bill Bonner, ßbersetzt von RottMeyer
An den iden des März (http://www.rottmeyer.de/meisterwerke-hurra-es-ist-eine-krise-die-iden-des-marz/)
(von Bill Bonner) Der Gott Abrahams mag im Vatikan herrschen, aber eine andere Gruppe von Göttern herrscht über die Finanzwelt. Sie sind wie die griechischen Götterß? verspielt und böswillig, mit einem ausgeprägten Sinn für Humor. Sie blicken nicht wie ein gutmütiger Hirte vom Himmel herab, der seine Herde bewacht, sondern wie ein kichernder Gaffer, der auf die wettet, die im Schlamm kämpfen…
Hier auf diesen Seiten ist es nicht das erste Mal, dass ich diesen geringeren Gottheiten meine Ehre erweise. Es ist auch nicht das erste Mal, dass ich ihre perversen Methoden behandle. Diejenigen, die von diesen Göttern zerstört werden, werden zuerst mit zu viel Glück verflucht. Heute blicke ich auf die positive Seite: später werden sie vom Unglück gesegnet werden.
Eine längere Lebenserwartung
Einer Reihe von Forschern von der Universität in Michigan zufolge, leiste eine Wirtschaftskrise mehr für ein langes Leben als eine Diät oder sportliche Ertüchtigung. Die Lebenserwartung ist in den schlimmsten Jahren der Weltwirtschaftskrise von 57,1 Jahren im Jahr 1929 auf 63,3 Jahre im Jahr 1933 gestiegen, heißt es in einem Bericht von Jose A. Tabia Granados und Ana Diez Roux. Es war gleichgültig, ob man ein Mann oder eine Frau war, schwarz oder weiß. Und es kam auch nicht darauf an, ob man während der Weltwirtschaftskrise in den USA war, oder ob man sich in Spanien, Japan oder Schweden aufgehalten hat, als diese Länder ihre Krisen erlebten. Das Ergebnis war in allen Fällen das Gleiche.
Im Gegensatz dazu ist die Lebenserwartung in den Jahren des Booms zurückgegangen. Für die meisten Altersgruppen hat die Sterblichkeitß? den Gipfel in den Jahren der wirtschaftlichen Expansion erreicht (z.B. im Jahr 1923, 1926, 1929 und in den Jahren 1936-1937)ß?, schrieben sie in den ß?Proceedings of the National Academy of Sciences.ß?
Es ist gängige Meinung, dass die Zeiten der Rezession Zeiten der Anspannung sind. Die Menschen ernähren sich nicht so gut. Sie gehen nicht zu den medizinischen Untersuchungen. Sie sollten früher tot umkippen. Stattdessen leben sie länger. Vielleicht liegt es daran, dass eine Wirtschaftsschwäche den Menschen erlaubt, in einem angenehmeren Tempo zu leben. Vielleicht bekommen die Menschen mehr Schlaf. Ich weiß es nicht. Aber wenn man vorhat, zusätzliche sechs Jahre zu leben, dann hilft nichts besser als eine Konjunkturschwäche. Und wenn es auch noch um die wirtschaftliche Gesundheit geht, dann ist nichts besser als eine Krise.
Unerhörte Privilegien
In der vergangenen Woche erklärte der Präsident der Weltbank, Robert B. Zoelick in Washington, wie der Dollar die Amerikaner reicher hat werden lassen.
Die Vereinigten Staaten hatten ein unglaubliches Glück, dass der Dollar einen so besonderen Status genießt [als Weltreservewährung].ß? Das hat es den Amerikanern ermöglicht, dass sie Dinge im Ausland kaufen konnten für die sie mit dem Dollar bezahlten. Und dann blieben diese Dollar, anstatt in die Vereinigten Staaten zurückzukehren und dort Ansprüche auf amerikanische Anlagewerte geltend zu machen, in den Schatzkammern der Zentralbanken in den entsprechenden Ländern. Es war, als könnten die Vereinigten Staaten, und nur die Vereinigten Staaten, Schuldscheine ausstellen und diese niemals begleichen. Ein exorbitantes Privilegß?, sagte Valery Giscard dß?Estaing dazu.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Welt keine echte Alternative. Sie musste den Dollar bei internationalen Transaktionen verwenden, genauso, wie sie einst Gold verwendet hatte. Das hatte einen ganz beachtlichen Effekt auf den Welthandel und ungefähr den gleichen Effekt für Amerika wie ein Lottogewinn. Und wie bei einem Lottogewinn, hat es dazu geführt, dass Amerika dadurch ruiniert wurde.
Ohne eine echte Einschränkung bei der Zahl der Schuldscheine, die man ausstellen konnte, haben die Amerikaner deutlich zu viele davon ausgestellt. Von einem Tiefstwert von 2% des verfügbaren Einkommens im Jahr 1945 ist der Betrag, der zum Bedienen der amerikanischen Schulden notwendig war, auf fast 15% im Jahr 2007 angestiegen. Betrachtet man das Verhältnis Gesamtverschuldung und Bruttoinlandsprodukt, dann lag es im Jahr 1945 bei nur 150%, aber da kamen die öffentlichen Schulden aus den Kriegsjahren hinzu, die bei 120% des Bruttoinlandsprodukts lagen. Im Jahr 1950 waren die Kriegsschulden auf ungefähr 70% des Bruttoinlandsprodukts reduziert, wobei die Privatverschuldung immer noch ungefähr 35% ausmachte. Zum Höhepunkt der Blasenjahre ß? in den Jahren zwischen 2005 und 2007 ß? hat die Gesamtverschuldung in Amerika 360% des Bruttoinlandsprodukts erreicht, wobei nur 60% davon auf die Bundesregierung entfallen.
Die meisten Wirtschaftswissenschaftler haben natürlich nichts erkennen können, was für sie Grund zur Sorge gewesen wäre. Stattdessen haben sie sich an die Arbeit gemacht und versucht zu beweisen, dass eine derartig dynamischeß? und flexibleß? Wirtschaft niemals scheitern würde.
Sie haben sogar mit ihren eleganten Formeln, mit denen sie den Investoren zeigen konnten, wie man den Markt schlagen kann, jedes Jahr aufs Neue den Nobelpreis für Wirtschaft gewonnen.
Die Götter lachen
Dann haben die Anlagepreise in den Jahren 2007 bis 2009 den Boden verloren. Im März dieses Jahres stellten die Amerikaner fest, dass ihre Aktien wieder auf Realwerte gefallen waren, die sie schon seit 1968 nicht mehr gesehen hatten. Ihre Häuser sind auch zu schnell im Preis eingebrochen. Bis März 2009 stand einem von vier amerikanischen Hausbesitzern das Wasser bis zum Hals ß? d.h. die Hypothek war größer als der Wert seines Hauses. Einkommen und Gewinne fielen, zusammen mit dem Reinvermögen der amerikanischen Haushalte. Alles ist gefallen ß? außer den Schulden. Wie die Götter gelacht haben müssen, als sie sahen, wie die Leute dann aus der Wäsche guckten. Während des größten und längsten Booms aller Zeiten ß? und dass mit einem Monopol auf die Reservewährung der Welt ß? hatten die Amerikaner den Boden unter den Füßen verloren.
Und während die Amerikaner einst von zu viel Glück verflucht wurden, sind sie nun mit zu viel Pech gesegnet. Blickt man nach vorne, dann wird es zunehmend mehr Alternativen zum Dollar gebenß?, sagt Mr. Zoelick. Dank der bösen Götter. Die Amerikaner sparen wiederß? sie bringen ihre Bilanzen wieder in Ordnungß? und irgendwann auch ihre Wirtschaft. Sie können sich sogar darauf freuen, länger zu leben. Und wenn sie noch ein wenig mehr Pech haben, dann werden vielleicht auch die Dummköpfe unter ihren Wirtschaftswissenschaftlern irgendwann schlauer werden.ß? (von 2009) Seite 2 ->
http://www.rottmeyer.de/meisterwerke-hurra-es-ist-eine-krise-die-iden-des-marz/2/
Um hier schon mal die übernächste Aufstockung vorwegzunehmen u wie sie abläuft.
Da Merkel u Schäuble hiernach für die Bevölkerung keinen weiteren Schirm durchdrücken können,bedarf es einer neuen Regierung die entweder
a) aus Rot -Grün(wenn möglich)weil man so das meisste Geld Richtung Banken transferieren kann,bis die Leute aufmucken
b)Rot-Schwarz Regierung um die Wählerschichten „alternativlos“ zu vereinigen ,wobei der BundesGanzleer in beiden Fällen von der SPD gestellt wird,weil Merkel zu verbraucht.
Welches der beiden Szenarien eintrifft u ob diese Regierung aufgelöst wird oder aufgelöst werden muss um den Schirm auf 900 mrd- 1 billion zu erhöhen wird beim nächsten Bildeberger Meeting bekannt gegeben.
Kann dem Artikel nur voll zustimmen.
Sie werden jetzt versuchen, scheibchenweise den ESM zu erhöhen, mehr Souveränität den europäischen Institutionen zu zuschustern und so die Macht der nationalen Parlamente schrittweise auszuhebeln.
Sie fangen ja direkt mit dem Königsrecht der Parlamente an, dem Haushaltsrecht. Wenn die Krise dann kommt, liegt die entscheidende Macht bereits bei der EU.
Salami-Taktik ist das, wie bereits vor 12 Jahren Jean-Claude Juncker dem SPIEGEL sagte:
„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.“
Bisher machen die Politiker wirklich einen verdammt guten Job…
Habe heute auch einen Artikel auf meinem Blog zum Euro und der EZB geschrieben:
http://orwellschewelt.blogspot.com/
Griechenland: Offene Drohungen gegen Schuldenschnitt-Verweigerer
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/03/39210/