Pimco sieht schwarz für Portugal

Die Warnung vor dem Kollaps Portugals kommt von keinem geringerem als dem Topinvestor Pimco. Pimco ist der weltgrößte Anleihenhändler und hat normalerweise eine sehr gute Expertise. Im Fall der US-Staatsanleihen hatte sich Bill Gross seinerzeit geirrt, allerdings war dieses ein recht seltener Ausrutscher. Pimcochef El-Erian sagt nun den Kollaps von Portugal zu Ende dieses Jahres vorher. Der nächste Stresstest für Europa und mit Sicherheit nicht der letzte.
Portugal ist ähnlich wie Griechenland eher eine kleine Nation. Mit einem BIP von ca. 247 Mrd. US-Dollar sollten keine nennenswerten Probleme auftauchen, so könnte man denken. Den Fehler machte man allerdings schon bei Griechenland, dessen BIP nur unwesentlich höher – bei 300 Mrd US-Dollar – liegt.
Werfen wir einen Blick auf den Output der Industrieproduktion, sieht es noch nicht ganz so fatal aus wie in Griechenland, die Tendenz hingegen passt.
Auch im Target2 System steht Portugal nicht zwingend als Musterschüler da. Der negative Saldo betrug im Januar -62,646 Mrd. Euro.
Großzügig wie Dr. Schäuble nunmal ist, sagte er dem portugiesischen Finanzminister bereits einen weiteren Schluck aus der Pulle zu. Nur der Moment wäre etwas ungünstig, wenn man gerade über die Finanzhilfe für Griechenland abstimme.
Es wäre in diesem Fall durchaus verwirrend, sollte Schäuble beim nächsten Schub für Portugal also wieder den ßberraschten spielen. Lagarde sieht ja am Horizont schon die Greenshots sprießen und die Sonne der Glückseeligkeit aufziehen.
Nun zu den ßusserungen von Pimco:
Warnung vor Kollaps : Topinvestor Pimco sieht schwarz für Portugal
Das Euro-Krisenland Portugal wird sich in diesem Jahr zu einem „zweiten Griechenland“ entwickeln. Davon ist der US-Vermögensverwalter Pimco überzeugt. EU-Währungskommissar Rehn hat Portugal indes erst kürzlich noch ein gutes Zeugnis ausgestellt.
[…]
„Das erste Rettungspaket wird sich als unzureichend herausstellen“, sagte Pimco-Chef Mohamed El-Erian dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.Portugal werde seine europäischen Nachbarn und den Internationalen Währungsfonds (IWF) wie zuvor Griechenland erneut um Geld bitten. „Dann gibt es eine große Debatte, wie die Lasten zwischen EU, Kreditgebern, IWF und der Europäischen Zentralbank aufgeteilt werden sollen. Und dann werden die Finanzmärkte nervös, weil sie sich um die Beteiligung des Privatsektors sorgen.“ [1]
Fazit: Diese Sorge ist durchaus berechtigt und fusst auf der am besten erforschten Wissenschaft, der Mathematik. Auch Portugal wird nach dem Vorbild des Reichskanzlers Brünning in die Depression gespart werden, Griechenland war hier nur die Blaupause. Noch reden wir über die „Fliegengewichte“ der Eurozone und schon diese bringen das System an den Rand des Zerberstens. Was werden dann wohl Spanien, Italien und Frankreich auslösen? Was die Target2-Debatte angeht ist es zunächst natürlich richtig, dass Ausfälle auf die Beteiligten Zentralbanken nach deren Schlüssel aufgeteilt werden würden, haben Sie sich jedoch mal die Salden der besagten Zentralbanken angesehen? Happy Halloween.
Carpe diem
[1] http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/0,2828,822074,00.html
11 Responses to Pimco sieht schwarz für Portugal
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moin,
ne überaschung ist das ja nun nicht.die portugiesen sind seit über 1 1/5 bond zinsen technisch in der todeszone. es ist eigentlich verwunderlich wie sich dieses greece 2 land solange aus der negativ presse halten konnte.
mit hilfe der target leistungen wird hinter unserem rücken der patient künstlich beatmet.
wenn man es zusammen nimmt hat sich an der ganz großén lage nichts aber auch gar nichts verändert. nur das eben noch mehr papiergeld und wertlose versprechen in den portmonaise der marktteilnehmer herumschwimmen.
ich bleibe bei der großen inflations entschuldung und die erwischt uns wenn die herren es wollen. dann ist es zu spät und die gesichter werden laaaaang sein.
[…] Pimco sieht schwarz für Portugal […]
man kann ich im grunde nur angewidert abwenden und hoffen, dass diese typen irgendwann einmal die gerechte strafe bekommen, die sie sich verdient haben.
+s (sich)
Alles muss raus: Winterschlussverkauf in der EU
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/torben-grombery/alles-muss-raus-winterschlussverkauf-in-der-eu.html
und von Sundance
http://iknews.de/2011/11/05/offtopic-2-3/comment-page-36/#comment-139159
Die wollen uns doch alle nur retten, oder haben die wirklich etwas anderes im Sinn?
Der total normale steuerzahlende Bürger, der seine Familie durchbringen muss, ständig mit dem Alltag beschäftigt ist, weil ihm das System in dem er lebt keine ruhige Minute lässt, für den klingt das Wort „Rettung“ wie eine Beruhigung. Nicht jeder kann sich mit der Sache so intensiv befassen. Darauf lässt sich gut herrschen. Erst wenn diese Menschen kein Auskommen mehr haben, dann werden sie wach, vorher nicht, dann ist es aber zu spät. Wir hatten am Samstag Aktion in einer großen Innenstadt, die Menschen sind fast wie paralysiert, was ist das nur? Ich habe den Vergleich von vor drei Jahren, meinem Gefühl nach wird es immer schlechter mit dem Zustand des Bewusstseins der Menschen. Sollte es diese Mittel der Beeinflussung geben, welche hier schon eingehend behandelt wurden, dann zeigen diese deutlich ihre Wirkung.
Man bekommt regelrecht Gänsehaut was da abgeht?
Geld arbeitet nicht, folglich muss jeder Cent und Euro, der durch Anleihen, Spekulationen oder Zinsgeschäften ergaunert wird letzendlich durch irgendeinen Idioten real erarbeitet werden. Ein Betrugssystem also. Wann hört die Menschheit endlich auf irrealen Werten hinterherzuhecheln und befasst sich endlich mit der Schaffung realer Werte?
http://www.youtube.com/watch?v=vUY54_2wQRU
Gern lese ich die kritische Berichterstattung.
Eine Frage kann und muß hier gestellt werden – wem nützt es?
Pimco vertritt wessen Interessen – meiner Meinung die der angelsächsischen Finanz“industrie“!
Zitat Folker Hellmeyer: (ßbrigens einer der wenigen, die das Spiel durchschauen) „Da kommen ß?unsere Freundeß? aus London und NY ins Spiel, die jetzt wohl ihre kontinentaleuropäischen Kohorten, die sie fraglos haben, mobilisieren wollen.Da muss doch noch ein klitzekleines europäisches Land vergleichbar zu Griechenland sein, das eine Attacke losgelöst vom Reformpaket ß?verdientß? und dass sich eignet, damit die
ganze Eurozone zu attackieren. Man bedient sich des Stilmittels ß?Pars pro Totoß? (ein Teil für das Ganze). Das erscheint sachlich recht ambitioniert zu sein, aber einmal hat es ja bereits funktioniert. Wollen wir ein zweites ß?Eventß? zulassen?
Quelle:
http://www.bremerlandesbank.de/fileadmin/user_upload/rss/forex_reports/120319_BLB_Forex_Report.pdf
Unbedingt lesen…
Der Plan geht immer weiter auf, ein Staat nach dem anderen geht an seiner von ihnen geschürten Gier bankrott.
Sie bekommen alles, wir verlieren alles.
Uns war der Konsumrausch heilig statt unheilig.
Nun bekommen wir die Rechnung für den Vorfinanzierten Luxuswahn.
Wer A sagt muss auch B sagen. Der Lohn des Teufels ist immer doppelt schwer.
[…] Der sogenannte Anleihegott Pimco sieht nun schwarz für Portugal. Das ist für Portugal schon deshalb ärgerlich, weil es viele Anhänger von Pimco gibt, bzw. er oft recht hatte in der Vergangenheit und sein Wort ein gewisses Gewicht hat an den Märkten: http://iknews.de/2012/03/19/pimco-sieht-schwarz-fur-portugal/ […]