Spanien: Zunächst 60 Milliarden in die Bad Bank
Nach einigen Anderen Nationen, will sich nun auch Spanien endlich eine eigene Bad Bank gönnen. Die Bezeichnung Bad Bank ist an dieser Stelle etwas irreführend, denn es handelt sich eigentlich eher um Urnen-Banken. Good Banks fallen einem auf Anhieb auch eher wenige ein. Ähnlich wie bei der deutschen Variante, der FMS-Wertmanagement dürfte allerdings nur ausgelagert werden, was eh nicht mehr über den Berg zu bringen ist. Man könnte die Bad Banks auch als palliative Intensivstation für fiktive Vermögenswerte bezeichnen.
Bis Ende November soll in Spanien eine gigantische Abwicklungsanstalt auf die Beine gestellt werden, welche vor Allem Immobilienkredite aufnehmen soll, so das Handelsblatt. Immerhin sind für den ersten Schritt bereits 60 Milliarden Euro oder auch 60.000 Millionen Euro geplant. In der jetzigen Zeit sind das natürlich keine Summen mehr, allerdings müsste ein Unternehmen wie MAN zum Beispiel, 200 Jahre mit seinen Weltweit 56.000 Beschäftigten für diese Summe arbeiten. Nicht gerade ein Pappenstiel, oder?
Nun ein mathematischer Salto Mortale im Handelsblatt dazu:
Durch die „Bad Bank“ soll der Kapitalbedarf der Institute, der in einem Stresstest im September auf insgesamt 60 Milliarden Euro veranschlagt worden war, um fünf bis sechs Milliarden Euro sinken. Mit dem zusätzlichen Kapital sollen sich die Institute für die Rezession wappnen.
[…]
Als erstes sollen Vermögenswerte vom Staat geretteter Banken im Umfang von 45 Milliarden Euro auf das Abwicklungs-Institut übertragen werden. Ausgelegt ist es auf 90 Milliarden Euro.[1]
Die Banken müssten noch mit Abschlägen von ca. 33 % rechnen, wenn diese die Wertlosen Immobilien – welche im Augenblick mit riesigen Abschlägen von bis zu 80 % gehandelt werden – in die Bad Bank auslagern würden.
Da auf die Bad Banks kaum geachtet wird, können so Milliardenbeträge still und heimlich abgeschrieben werden. Für Spaniens Immobilienmarkt dürfte das allerdings nur eine kurze Verschnaufpause bringen und die Preise bald weiter ordentlich unter Druck geraten.
Carpe diem
2 Responses to Spanien: Zunächst 60 Milliarden in die Bad Bank
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Apropos 60 Milliarden:
Seltsam, um just ziemlich genau diesen Betrag von rund 60 Milliarden Euro, oder genauer 55,964 Mrd. Euro, sind im September beim Target2 Saldo die Forderungen der Deutschen Bundesbank gefallen.
Siehe hier:
http://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2011/11/1a345.jpg
Gleichzeitig sanken im selben Zeitraum die Target2-Verbindlichkeiten der spanischen Zentralbank, um stolze 34,287 Mrd. Euro.
Siehe hier:
http://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2011/11/1a351.jpg
Ob da wohl unser „liebes“ Goldmännle, der italienisch-stämmige AngelSACHSe Draghi mit seinem EZB-Verein die Hände mit im Spiel hat?
Ja wenn nicht, Zufälle gibt’s…
🙂
AE-35
[…] Auch Chagaev fehlt bei Sturm-Kampfabend Emotionen: 11* In Blogs gefunden: Spanien : Zunächst 60 Milliarden in die Bad Bank IKNewsDurch die Bad Bank soll der Kapitalbedarf der Institute der in einem Stresstest im September auf […]