Operation Twist 2.0: FED Bilanzexpansion gut für den Goldpreis

Ben Bernanke hat das nächste halbherzige Programm verlängert und so will die FED vom nächsten Jahr an monatlich langfristige Staatsanleihen in Höhe 45 Milliarden Dollar kaufen. Unter dem Namen „Operation Twist“ war das Programm bereits im Juni diesen Jahres verlängert worden unter der Prämisse, die Bilanzsumme der FED nicht zu erhöhen und die Niedrigzinsen stabil zu halten. Wirklich gelingen mag das jedoch nicht, hat sich doch die Bilanzsumme der FED seit dem Ausbruch der Krise 2008 verdreifacht. Die Fast Nullzinspolitik der FED wurde zunächst bis Mitte 2015 festgezurrt.


Die Ankündigungen von Ben Bernanke dem Chef der Federal Reserve haben kaum jemanden wirklich überrascht. Der seit vier Jahren nahe der Null-Linie liegende Leitzins soll so lange nicht erhöht werden, bis die Arbeitslosenrate auf 6,5% gesunken ist. Ohne eine ordentliche Portion Manipulation, also bis zum Sankt Nimmerleinstag. Die Kennzahlen der USA geben großen Anlaß zur Sorge, die Wirtschaft will einfach nicht in die Gänge kommen.

Das Fiscal-Cliff ist nur eine weitere Hürde, wo eine Verschiebung der Zeitachse möglich ist, aber der rasante Anstieg zeigt es recht deutlich, eine Erholung ist sehr unwahrscheinlich.

Neben der Verlängerung der „Operation Twist“ wurde auch das Aufkaufprogramm für die „Mortgage Backed Securities“ (MBS) sprich durch Hypotheken gesicherte Wertpapiere beschlossen. Damit sollen weitere 40 Milliarden Dollar Liquidität im Monat bereit gestellt werden. Die Gold-Bugs dürfte es freuen, hier ein Chart welchen ich auf der Seite von Rottmeyer.de gefunden habe.

Wenn die Zinsen auf einem derart niedrigem Niveau liegen und die Wirtschaft trotzdem nicht aus den Socken kommt, wird gerne mit den Quantitativen Lockerungen gearbeitet. In den letzten zwei Jahren hat es auch für kurzfristige Entspannungen gesorgt, allerdings brachte es keine nachhaltige Verbesserung. Die USA befinden sich am Scheitelpunkt in die Deflation abzurutschen, das will man seitens der Notenbank verhindern. Bernanke gab damals an, zur Not Dollars aus Helikoptern abwerfen zu lassen um eine mögliche Deflation zu verhindern, was ihm den Spitznamen „Heli-Ben“ einbrachte.

Ein großes Problem sind die mangelnden Reformen in den USA, man versucht nach wie vor ein totes Pferd zu reiten und da ist es eigentlich egal wie gut der Jockey ist, das Unterfangen ist Per se zum Scheitern verurteilt. Hier spielt die Arroganz eine gewichtige Rolle, derer sich die USA nicht entziehen können. Bereits in den 80er Jahren ging man dazu über sich auf IT, Militärtechnologie und Finanzmarktgeschäfte zu beschränken. Groß, stark und widerstandsfähig hingegen wurden die USA einst durch die Industrie. Die heutige Welt ist multipolar und ohne Flexibilität und Fleiß wird man immer mehr und schneller an Marktanteilen in allen Segmenten verlieren. Einige Jahre mag das Aufblähen der Zentralbankbilanzen noch funktionieren aber die „Emerging Countrys“ sind dabei sich mit den nötigen Tugenden ihren verdienten Anteil am Weltbruttosozialprodukt zu sichern. Der Einfluß der USA nimmt weltweit ab, während andere Staaten wie China, Rußland oder Indien an Bedeutung zunehmen. Ich habe es hier schon oft geschrieben, wenn die Binnenmärkte funktionieren, wird die Illusion der USA sich in einem Knall auflösen.

Die weitere Ausdehnung der Geldmenge und Zentralbankbilanz dürfte dem Goldpreis zuträglich sein, jedoch darf man hier China nicht aus den Augen verlieren. Trotz der massiven Bestrebungen der Regierung die Immobilienblase unter Kontrolle zu bekommen, befeuerte man seitens der Angelsachsen diesen Markt weiter. Bevor das Land die Weltmärkte wirklich dominiert, wird man bereit sein den Stöpsel zu ziehen und den daraus resultierenden deflationären Crash in Kauf nehmen. Um dieser Gefahr Rechnung zu tragen, ist man gut beraten einen Anteil des Vermögens in Cash zu halten und hier sind keine Bankguthaben gemeint. Wie hoch dieser Anteil sein sollte, ist von Fall zu Fall unterschiedlich, eine generelle Regel gibt es dort nicht. Verstehen Sie diese Sätze bitte nicht als Vermögensberatung, es stellt nur meine persönliche Meinung dar.

Carpe diem


3 Responses to Operation Twist 2.0: FED Bilanzexpansion gut für den Goldpreis

  1. Frank H. sagt:

    Das heisst doch nix anners, als das keiner die faulen Staatsanleihen mehr haben will. NICHT mal die eigenen Finanzjongleure. Sie Nassauern sich durch, aber sie zahlen nichts an den Staat zurück.
    Und die Konkurrenz aus Asien die noch Geld hat, haben mit der USA politsich fertig.
    Selber Schuld. Das Imperium ist defacto platt! Will blos keiner in Europas Regierungseliten real wahr haben.
    Immer schön den „Schein“ wahren.
    Auch wenn die FED angeblich europäische Schulden aufgekauft habe, so ändert es doch nichts am kranken Mann. Und Japan kann auch nicht mehr.
    Umgekehrt haben Staaten wie die BRD amerikanischen Schrott natürlich auch angehäuft.
    Mal sehen wer zuerst umfällt. Normalerweise müsste doch GS längst gegen die USA wetten! gegen den Euro haben ja Rockefeller und Rothshield schon gewettet.
    Da der Euro aber doch nicht kippen will, kommt der Boomerang nun zurück.
    Fazit. Wenn der mittlere Osten ganz plötzlich von heute auf morgen friedfertig ist, dann kannste nur noch in den Bunker gehen. Die 4 Titanen werden sich durch ihr eigenes Betrugsmodell FIAT Money und den Zinseszins an die Wäsche gehen müssen.
    Ich sehe nicht wie die USA von konsum auf Produktion umstellen wollen, wenn Asien alle Nieschen schon hält.
    Und das Thema „new science“ wurde ebenfalls längst nach Fernost (Indien) abgegeben.
    Wer lange genug die Äste auf denen er gerade sitzt absägt, dem blüht halt der Absturz vom Baum irgendwann.

  2. Frank H. sagt:

    nachsatz: Bernanke druckt also frisches Geld letztlich für die Banksters. Die pressen die Knete in den Markt. Die anderen ZBs müssen nachziehen. Gestern drohte ja bereits die BOE mit einem neuen Währungskrieg!
    Der nackte Wahnsinn in Dosen.^^

  3. Frank H. sagt:

    USA: Budgetdefizit wohl fünftes Jahr in Folge über $1 Billion

    Dezember 13, 2012

    Auch im fünften Jahr in Folge werden die Vereinigten wohl ein Haushaltsdefizit von über $1 Billion einfahren. Denn allein im Monat November wuchs das staatliche Budgetdefizit um $172 Milliarden. Während alle Welt über die ab Januar einsetzende Fiskalklippe diskutiert, gerät vollkommen in den Hintergrund, dass die Schuldenobergrenze Ende dieses Jahres einmal mehr erreicht sein wird.
    Jedermann spricht über die Fiskalklippe, doch niemand spricht darüber, dass auch die Schuldenobergrenze Ende dieses Jahres erreicht wird…..

    …hier weiterlesen http://www.wirtschaftsfacts.de/2012/12/usa-budgetdefizit-wohl-funftes-jahr-in-folge-uber-1-billion/

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