Fukushima in Deutschland – eine verschwiegene Gefahr
Wahrscheinlich weiß ganz Deutschland, was sich in Japan abspielt, wenn es um die Katastrophe von Fukushima geht. Anders sieht es mit einem drohenden Supergau in der Mitte von Deutschland aus. Ein kleiner gemütlicher Gebirgszug namens Asse – gehört hat man davon vielleicht schon mal, aber wirklich beschäftigen tut es nur die Anwohner der Region. Rund um die Asse wurde bis 2010 ein Datenbestand an Leukämie- und Schilddrüsenerkrankungen aufgebaut, die Daten sind beunruhigend. Auch kommt es immer wieder zu Wassereinbrüchen im Lager und eigentlich müsste die Asse geräumt werden.
Einige Fässer wurden bereits zu Testzwecken geborgen, in etlichen Gebinde waren nicht – wie deklariert – schwachradioaktive Abfällen. Ein Lager zu Testzwecken wurde still und heimlich zu einem Endlager umfunktioniert, denn die Fässer zu bergen war nie geplant. Alleine die Art und Weise der Verklappung macht dieses deutlich. Seit Jahren korrodieren in etwa 700 Metern Tiefe nun die Fässer, eine tickende und vor allem nahezu unbeobachtete Zeitbombe.
Durch die permanenten Wassereinbrüche geht in Verbindung mit dem Salz die Korrosion natürlich um ein vielfaches schneller, zum Leidwesen einiger Beteiligten noch zu deren Lebzeiten. Mit dem Einlagern des radioaktiven Mülls wurden seinerzeit etwa 900.000 Euro an Gebühren erzielt, Schätzungen der Kosten für eine Sanierung des Lagers Asse gehen bis zu 6 Milliarden Euro – natürlich getragen vom Steuerzahler.
Obwohl man bereits 1979 in einer Studie auf die Gefahr von Wasserzuflüssen hingewiesen hatte, wurden hunderttausende Fässer dort eingelagert. Deren Inhalt weicht zum Teil deutlich von der deklarierten Beschreibung ab und ungefähr 16.000 Fässer haben nicht einmal eine Deklaration. Ans Tageslicht kam die Affäre durch einen Bericht der Braunschweiger Zeitung über radioaktiv kontaminierte Salzlauge. Im Jahr 2008 wurde dem Betreiber vorgeworfen, die Aufsichtsbehörden unzureichend informiert zu haben und jahrelang heimlich kontaminierte Lauge aus der Asse abgepumpt und in zwei stillgelegte Bergwerke verbracht zu haben.
Hier ein kurzer Trailer zu dem Thema und ein Link zu einer Doku vom NDR.
Link zur Doku vom NDR: http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/minuten691.html
Hier noch einige Links von Tilman, der mich auf das Thema angesprochen hat:
www.asse2.de
www.aufpassen.org
www.endlager-asse.de/DE/1_Home/home_node.html
www.asse-2-begleitgruppe.de/
Carpe diem
8 Responses to Fukushima in Deutschland – eine verschwiegene Gefahr
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Das Gimmik der Zukunft ist dann im Dunkeln leuchtendes Grundwasser. Aber das wird ja eh privatisiert 😉
Ja und dann werden sie uns das leuchtende Grundwasser durch seinen Mehrwert ( beim baden braucht dann keiner mehr Licht etc.) zum Wucherpreis auf glasige Auge drücken!
Klasse informativer Beitrag! Danke Jens!
Gott segne und beschütze Dich!
undn ich wiederhole, ein Großteil der Industrie in Deutschland ist hochkorrupt, kriminell, bestechlich, gandenlos, meneschenverachtend
Wow! Da brauch ich statt röntgen nur ein Glas Wasser zu trinken…
Gute Information zu einem schrecklichen Sachverhalt!
Wir werden von einer „gwissen Schicht“ offensichtlich regelrecht missbraucht und geopfert.
Das war schon öfters Thema, schon vor Jahren.
http://duckhome.de/tb/archives/5342-Asse-II,-Helmholtz-Gemeinheiten-und-ein-versuchter-Massenmord-ohne-Suehne.html
Die damalige Umweltministerin Angela Merkel hat hier kräftig mitgearbeitet.
Ach, am Rande, wusstet ihr, dass die Doktorarbeit von Frau Merkel nicht mehr auffindbar sein soll. Das hat mir neulich ein Zahnarzt gesagt.
…und wenn das Grundwasser dann Nestle gehört, verklagen wir Nestle.