USA am Ende des schnellen Geldes: China in Gefahr?

Die Zentralbankbilanz in den USA wächst stetig an, ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Das weiß auch Ben Bernanke und gab beim letzten Statement des FOMC zumindest durch die Blume bekannt, dass die Quantitative Easing-Maßnahmen noch in diesem Jahr auslaufen könnten. Immerhin werden im Augenblick monatlich 45 Milliarden Dollar monatlich über die Operation Twist in den Immobilienmarkt gepumpt und weitere 40 Milliarden zur Stabilisierung der Wirtschaft eingesetzt.


Der Einfluss auf die USA wird relativ schnell klar, sollte Bernanke der „Druckerpresse“ den Stecker ziehen, wie aber sieht es aus mit China? In diesem Fall geht es nicht um den sinkenden Konsum aus den USA, es geht um die immensen Summen, welche auf der Suche nach Rendite in diesen „Emerging Market“ geflossen sind.

Bei der letzten G20-Sitzung warnte der IWF eindringlich vor einem Abfluss dieser Gelder, sollten die USA sich von der lockeren Geldpolitik verabschieden. Bisher hat das auf die Märkte wenig Eindruck gemacht und das, obwohl die Gefahren unkalkulierbar sein könnten. Neben etlichen Assets könnte auch der Schattenbankenmarkt eine schwere Schlagseite erleiden, welcher in China mittlerweile erhebliche Dimensionen erreicht hat.

Die Signalwirkung für die Europäische Zentralbank und vor allem für die Japanische Notenbank wäre eindeutig, auch dort würde das kaum für Freude sorgen. Die Regierungsnahe Nachrichtenseite China.org schreibt dazu:

China sollte sich auf massive Kapitalabflüsse vorbereiten
Seit dem Start des amerikanischen QE-Programms vor zwei Jahren wurde eine große Menge an US-Dollars in die Märkte vor allem der aufstrebenden Schwellenländer gepumpt. Dieses aus dem Nichts kreierte Geld war auf der Suche nach höheren Renditen – und hat in den besagten Märkten dazu geführt, dass neben den jeweiligen Währungen auch die Preise in verschiedenen Assetklassen deutlich nach oben gingen.
[…]
Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass die amerikanische FED noch in diesem Jahr ein Ende ihres QE-Programms verkünden könnte. Mit einer auf über 3,3 Billionen US-Dollar angewachsenen Bilanz muss die Fed die Risiken einer starken Beschleunigung der Inflation und das Platzen einiger „Asset-Bubbles“ gegeneinander abwägen.[1]

Voraussichtlich tagt der FOMC am 18. und 19. Juni, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Sollte geplant sein, die QE-Programme zum Ende des Jahres auslaufen zu lassen, dürfte das im Statement von Ben Bernanke relativ klar kommuniziert werden. Ab dem Zeitpunkt würden die Märkte beginnen, stark zu reagieren und die Sanduhr für den chinesischen Schattenbankenmarkt ablaufen. Wenn dies geschieht rückt, ein deflationärer Crash in greifbare Nähe.
Man ist gut beraten, sich die kommende Sitzung der FED genau anzuhören, es könnte den Anfang vom Ende der lachsen Geldpolitik bedeuten und damit einen starken Impuls auf die gesamte Welt auslösen.

Carpe diem

[1] http://german.china.org.cn/business/txt/2013-05/28/content_28956335.htm


One Response to USA am Ende des schnellen Geldes: China in Gefahr?

  1. Wolfgang sagt:

    Ich denke nicht, dass die FED den Geldhahn langfristig zudreht. Sie dreht ihn im Moment zu, da jetzt Japan ihren Part übernimmt. Sobald Japan erschöpft ist, wird die EZB und die FED wieder loslegen.

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