Back to the Roots: Ein Schritt zurück in die Privatsphäre

Mit einem Satz lässt es sich recht einfach beschreiben: „Sei du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ In Zeiten der totalen Vernetzung gehört das Smartphone für viele zum Alltag wie die Luft zum Atmen. GPS, Facebook, Whatsapp und wie die ganzen schönen Dinge heißen – ohne scheint der Alltag nicht mehr zu bewältigen zu sein. Bereits kurz nachdem ich mein HTC seinerzeit ausgepackt hatte, sehnte ich mich zu meinem alten Nokia zurück. Standby ohne Ende und kein unnötiger Schnickschnack. Der Versuch, es wieder in Betrieb zu nehmen, wurde jedoch jäh vom Simlock unterbrochen. Seit dem nahm ich mir immer wieder vor, es bei der Telekom (die ich aus dem Haus gejagt habe) freischalten zu lassen, bei dem guten Vorsatz blieb es auch – bis jetzt.


Inspiriert durch einen Kommentar von Chris habe ich nicht lange gefackelt und habe mir einfach ein neues, simlock freies Nokia bestellt. Da ich mobiles Netz, GPS und andere Dienste eh immer deaktiviert hatte, wenn ich diese nicht brauchte, ist es nun kein großer Verlust.

Man muss sich die Frage stellen, ob man sich derart abhängig machen muss von Technik und ob man der Welt zu jeder Zeit mitteilen muss, was eigentlich eh niemanden interessiert. Für ein paar „gefällt mir“ werden die Privatleben im Internet ausgebreitet und gehen sogleich in einem niemals enden wollenden Datenstrom unter.

Wenn ich etwas suche, werde ich auf Mittel wie Kommunikation oder eine Karte zurückgreifen müssen. Ich glaube, es gibt Schlimmeres. Menschen, die mir in einer Diskussion nicht glauben, werden sich gedulden müssen bis ich den Beweis antrete, mit dem Browser auf dem Mobil hat es sich jetzt halt erledigt. Auch das ist zu verschmerzen.

Ein sehr großer Vorteil neben dem Zugewinn an Privatsphäre ist: Ich brauche nicht bereits beim Telefonieren mit hastigen Blicken nach einer Steckdose zu suchen. Natürlich ist das nur ein erster Schritt, denn den Standort kann man auch triangulieren, wobei eben nicht die GPS-Daten permanent aufgezeichnet werden.

Hier möchte ich ein weiteres Zitat einbringen: Es ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, … na gut, das wäre dann doch etwas „dicke“ aufgetragen. 😉 Ich werde mal sehen, wie ich mit dieser Situation zurecht komme, ich vermute aber gut.

Danke an Chris für die Initialzündung.

Carpe diem


18 Responses to Back to the Roots: Ein Schritt zurück in die Privatsphäre

  1. Steppolante sagt:

    Willkommen im Club 🙂

  2. Tester sagt:

    Gratuliere! Ich bin schon seit über einem Jahr aus etlichen asozialen Netzwerken raus, Internet am Handy wird nur nach Bedarf eingeschaltet und die Glotze ist nur selten mal an, wenn ein guter Film kommt oder so. Mein persönliches Ergebnis – das alltägliche Leben wurde deutlich entspannter und stressfreier!

  3. Fallstrom sagt:

    Jens Du sprichst mir aus der Seele.Man fragt sich wirklich,womit nicht wenige Menschen vor der Smartphone/Handy-Ära ihre Zeit vergeudet haben.Es müssen
    für manche echt trübe Zeiten voller Leere und Bedeutungslosigkeit gewesen sein.
    Habe selbst ein billiges Prepaid-Handy,welches ich nur gelegentlich mitnehme.
    Halte mich nicht für so wichtig,um immer und überall erreichbar zu sein.
    Einen Volks(verblödungs)empfänger besitze ich auch nicht mehr.Wozu auch,um mir Primaten-TV zum Fremdschämen oder um 20 Uhr die Lügenschau anzusehen?
    Geht raus in die Natur,trefft Euch mit Gleichgesinnten,bildet Netzwerke/Tauschringe und lasst den Technik-Schnickschnack zuhause.Besser noch,man gibt sein Geld für Sinnvolleres aus.

  4. chris321 sagt:

    Also, ich bin mit meinem neuen Outdoor Handy sehr zufrieden:

    http://www.pearl.de/a-PX3405-4071.shtml

    Steinmetz meinte die Sprachqualität wäre bei Simvalley vielleicht schlecht. Kann ich nicht bestätigen. Vermutlich anderes Modell. Ich hatte auch mal jemanden gehört und zwar war das einer der das 9,99 Euro Modell gekauft hat was es damals kurzzeitig gab.

    Das einzige Negativum was mir bisher aufgefallen ist: Wenn man es einschaltet macht es das mit einem sehr lauten Ton. Und ich finde keine Stelle wo man das abschalten kann. Auch nicht bei der Profilwahl z.B. Besprechung / Outdoor … Werde mal den Hersteller anfunken.

    Ansonsten: Taschenlampe und Laser super, funktionieren auch im ausgeschlateten Zustand. Noch besser wäre wenn der Laser auch Entfernungsmesser wäre.

    Kompass, Höhenmesser, Barometer auf der Rückseite => darauf würde ich mich mal nicht verlassen, hatte aber auch noch zu wenig Zeit das genauer zu testen.

    Runterfliegen kann es locker, ins Wasser geschmissen => rein zum Testen muss nicht sein.

    Display gut lesbar, Akku hält ewig obwohl es kein besonderer ist, Einschaltzeit / Bootzeit => in 5 Sekunden ist das Netz da und Telefonbuch geht auf. Diese beiden Merkmale „ewig haltender „normaler Akku“ und extrem schnelle Einschaltzeit sind sehr deutliche Zeichen, dass es keine Soft-Spionage drin gibt. Hard-Spionage kann man nur dadurch verhindern, dass man den Akku an sich rausnimmt. Das geht bei dem Modell auch leicht ohne Werkzeug rein mit dem Fingernagel.

    Dienste sind möglich, habe ich keinen aktiviert. Ich benutze das Telefon zum Telefonieren und SMS und mehr will ich nicht. Kontakte habe ich alle auf der SIM Karte. Ich benutze eine alte Ordnungs- und Suchmethode und damit habe ich keine Probleme auch 250 potentielle Adressen über SIM sofort zu finden. Sollte das Handy mal kaputt gehen, SIM raus, in anderes Handy rein, Adressen wieder da, Ordnungsmuster bleibt.

    Also, wer unentschlossen ist und sein Smartphone los werden will, das wäre meine Empfehlung. Denke auch für das was es bietet ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis. Vor Ort bei Pearl in Auggen bekommt man es sogar für 90 Euro.

    Wenn jemand sonst seine Erfahrungen rüber bringen will, bin gespannt. Jemand mit einem alten Handy ist auch noch recht sicher bzgl. Datenschutz. Gegen gezielte Hardware-Spionage hilft nur der Entzug der Energiegrundlage, also den Akku raus nehmen. Die konnten schon damals Handys ferngesteuert einschalten wenn sie wollten, ist aber aufwendig. Das ist eben nicht so billig wie Facebook und Soft-Spionage. Daher sehe ich das nicht so kritisch. Wie gesagt: Wer irgendwann mal ganz sicher gehen will, der nimmt den Akku raus.

    Zum Tracing: Die oben erwähnte Triangulation gilt bei konventionellen Modellen für den eingeschalteten Zustand. Ich gehe davon aus, dass heute egal ob Ihr diese Funktion beim Provider zugesagt oder das verweigert habt, Eure Positionen permanent erfasst und gelogged werden. Jeder der das Handy anlässt, der wird getraced (mein Verdacht). Untersuchungen haben gezeigt, dass mit diesem Tracing das Verhalten des Menschen in den meisten Fällen sehr genau voraussagbar ist. Sprich: Wer jeden Tag um 7 zur Arbeit fährt, da wissen die bereits durch das Tracing Profil, dass er mit höchster Wahrscheinlichkeit auch am Folgetag um die Minute X an dem Ort Y sein wird. Die Bewegungsmuster wiederholen sich bei den meisten Menschen sehr genau und das ist wissenschaftlich inzwischen erwiesen. Wer das nicht will, weiss ja wie er sich verhalten sollte. Er sollte sich fragen, ob er nicht das Handy dann einschaltet, wenn er sich dort bewegt wo er sich normal nicht bewegt und eher dort auslässt wo er sich normal regelmässig bewegt. Natürlich lässt sich das Tracing Profil täuschen wenn man weiss dass man getraced wird und entsprechend drauf reagiert.

    Wegen der Erreichbarkeit bei Abschaltung. Sagt doch den Leuten sie sollen Euch SMS schicken oder nutzt stärker die Funktion „Anrufumleitung bei nicht Erreichbarkeit“. Sobald ausgeschaltet geht der Anruf auf den Festanschluss daheim oder Firma der eh bekannt ist. Und SMS: Sobald Ihr das Handy einschaltet, kommt sie ja rein. Wenn Eure Gesprächspartner das wissen, dann können sie ja darauf reagieren.

    Wenn Ihr natürlich hochverfügbar sein müsst, dann klappt dieses Modell nicht. Aber ich glaube nicht, dass jeder hier hochverfügbar und damit telefonisch immer Online sein muss oder? Wie ging es denn früher?

    Hinweis, wenn doch 24h Erreichbarkeit gefordert: Da gibt es z.B. Lösungen über Satellit, aber der ist etwas mühsam und kostet auch mehr. Es gibt Systeme über Satellit, da seit Ihr nicht zu orten, bekommt die Nachricht aber dennoch weltweit. Das wollen die aber nicht, also ist das immer etwas mühsam das einzurichten. Die versuchen diese Systeme los zu werden weil sie nunmal sich ihrer Kontrolle entziehen. Sie mobben diese Systeme auch über die Preispolitik damit sie unattraktiv werden. Inzwischen werden sie für Notfall-Systeme (Katastrophen, Unwetter …) umgemoddelt welche deren Vorteil erkannt haben dass sie auch dann noch funktionieren, wenn die gesamte terrestrische Infrastruktur durch eine Katastrophe zusammengebrochen ist oder durch Überlastung nicht mehr nutzbar ist.

    Soweit also mal paar Tips was man so alles wissen sollte und auch tun kann. Nicht dass das falsch verstanden wird: Ich habe nicht gesagt, dass jeder z.B. das Tracing abschalten müsste. Jeder muss von den Rezepten oben überlegen was ihm PERSÖNLICH wichtig ist und was nicht. Es ist Eure freie Entscheidung wie Ihr dazu steht, ob Ihr das wollt oder nicht. Mir geht es darum aufzuklären weil ich das STASI Modell damals für falsch gehalten habe und daran hat sich für mich nichts geändert. Deswegen kläre ich die Leute auch in Firmen auf und sage: Ihr könnt das so tun, aber … Was sie dann persönlich daraus machen, das ist dann ihre freie Entscheidung. Wichtig ist für mich Aufklärung und es gesagt zu haben.

    Mit der Technik ist es wie mit den Medien. Wenn sie transparent sind, dann kann ein User / Bürger / Leser auch frei entscheiden wie er sich dann verhalten will. Wenn hier aber verheimlicht wird und das Ziel verfolgt wird gezielt falsche Vorstellungen bei Laien zu wecken oder Fallen zu verstecken, dann hat das nichts mehr mit einer freiheitlich demokratischen Grundordnung aus dem Volk heraus zu tun. Dann verarscht man in beiden Fällen das Volk und führt es gezielt hinter das Licht. Im Falle der Medien handelt es sich bei der nächsten Wahl um eine raffinierte Form der Wahlfälschung. Und das Ende wird dann eben Polizeistaat und Diktatur und eben der Tod der Demokratie und der Freiheit sein.

  5. Irmonen sagt:

    ich liebe mein alt-alt Motorola handy zum zuklappen, mit wenig Extras und prepaid Karte….

    mein Rat nicht „weinen“ sondern – Handys ohne Schnickschnack: gugst du………

    http://www.waschbaer.de/Mobiltelefone–2029d.html

    oder ein Seniorenhandy muss man halt im Netz nachsuchen…

    allein schon das rumfummeln auf einen Touchscreen unterwegs mit pappigen, unhygienischen Fingern, nach einer Currywurst aus der hand gegessen oder so…..igittt

  6. dirk sagt:

    Wieso Privatsphäre opfern?
    Ich besitze ein Galaxy S4 – also Smartphone der allerneuesten Generation.
    Drinen steckt eine 100% anonyme Prepaidkarte – In Österreich bekommt man soetwas noch und braucht weder bei Kauf oder Aktivierung den Klarnamen angeben. Zum Aufladen sollte man immer nur Bar bezahlen. Also kein Prob…
    Bei Diensten von Google oder irgendwem sonst gebe ich doch nicht meinen echten Namen an… Also mein Smartphone auf meine Person zuzuordnen sollte einigermaßen schwer sein und den Datenkraken den Aufwand nicht
    wert.
    Besitzen tu ich das nur, weil ich auch tatsächlich zahlreiche Öps auf dem Gerät nutze.
    Aber eines stimmt. Die meisten Leute brauch die Dinger nicht wirklich – und mein Leben würde ich dem kleinen Computer auch nicht anvertrauen…

  7. DreiZt sagt:

    Das alles nützt gar nichts, wenn die wissen wollen wer du bist. Man nehme dein Bewegungsprofil und vergleiche dieses mit dem deiner Nachbarn. Und schon wissen die, wer du bist, was du so den ganzen Tag machst. Was das Herz begehrt 🙂

  8. Mi-cha sagt:

    n bekannter ist bei der polizei für die onlinekriminalität zuständig. der sagt die callya karte ist in deutschland die einzig anonyme möglichkeit ins netz zu kommen und zu telefonieren

  9. kaphorn sagt:

    aus dem leben: mein kollege der mir gegenüber sitzt war bis vor kurzem ein leidenschaftlicher gegner der smartphones, iphones und wie die dinger alle heissen. er erzählte mir, das sein kumpel selbst beim bierchen nur mit seinem smartphone rumdaddelt. „der ist süchtig“ meinte er und „das würde mir nie passieren“…nun, als seine tochter sich das neueste smartphone galaxie 4 oder so kaufte, nahm er probeweise von ihr das alte um zu schauen was man damit alles so anstellen kann….(er ist technikinteressiert). das resultat ist, das er sich ein smartphone von acer bestellt hat und angefixt ist…diese digitale droge ist ein fluch, mehr kann man dazu nicht sagen. mein altes nokia wurde mit einer neuen schale versehen, neue batterie und mehr gibt es nicht. wie heisst es so schön: führe mich nicht in versuchung…;-)…überall, auf dem fahrrad, an bushäuschen, im freibad…überall sieht man diese dinger und alle haben den blick nach unten gerichtet, was für eine krasse zeit. aber diese, und da bin ich mir sicher wird auch vorübergehen…spätestens dann, wenn die jungen menschen erkennen, das man digitale freunde nicht umarmen kann…

  10. coerny sagt:

    ein böser fluch die dinger.

    http://www.alois-irlmaier.de/Neue%20Recherchen.htm

    interessante,erschreckende übereinstimmung.
    ich ,jedenfalls ,nutze mein altes siemens S65 .alt,robust und beim autofahren bedienbar.

  11. KurmanG sagt:

    Warum gerade die Callya Karte? Die ist doch von Vodafone, wenn ich mich nicht irre. Sind denn andere Prepaid Karten nicht anonym?

  12. Melissa sagt:

    ein Gleichgesinnter Knuutsch….. ich hab´s natürlich gut brauchs nicht beruflich und nutze es nicht privat weil mich das ganze Zeugs nur nervt. Nen Fernseher hab ich schon seit der Studizeit nicht mehr.

    Wir haben einen PC mit allem drum und dran zu viert für die inzwischen auch recht kurzen Infochecks und es würde mir auch ohne nicht wirklich was fehlen.

  13. Melissa sagt:

    Wir können inzwischen FAST alles ersetzen was überhaupt Strom braucht bis auf die Waschmaschine. Allerdings haben wir mal nen 3 Monate Test ohne Waschmaschine gemacht. Das war sehr ungewohnt aber Jeans, Shirts und BW-Röcke sind schnell von Hand gewaschen. Das ist dann Camping-Urlaubsfeeling im Alltag *smile*

    Für den benötigten Strom wollen wir uns ein geräuschloses Windradsystem anschaffen ,ein recht neues Patent aus der Schweiz.

  14. tugrisu sagt:

    gibt es dazu eventuell einen link?

  15. bruujo sagt:

    Brieftauben – wie Freeman meint …

  16. steen1888 sagt:

    Ich kann jedem nur empfehlen, dass Smartphone zur Seite zu legen. Ich hatte auch bis vor 3 Jahren den ganzen Hype um die Smartphones mitgemacht, Iphone und HTC bis ich mich dann so über das ständige Nachschauen, ob man etwas verpasst hat, aufgeregt habe. Daraufhin hab ich mir mein altes Nokia wieder geschnappt.

    Das einzige was mir jetzt noch bleibt ist telefonieren und sms schicken. Leider hab ich es noch nicht geschafft, diesen Konsum auch noch zu beenden, aber ich bin dabei das schrittweise zu verringern.

    Doch ganz verteufeln möchte ich Handys nicht, denn praktisch sind sie doch irgendwo schon…

  17. Jens Blecker sagt:

    Bereits drei Tage ohne Steckdose und bisher ist der Akku noch bei 100% 😀 Herrlich!

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