Generationskonflikt und Alternative Medien
Alternative Medien = Internet! Wer behauptet das? Sicher, die sog. „alternativen Medien“ haben eine hohe Affinität zum Internet. Das Internet ist wie eine globale Noname-Nachrichtenagentur. Reporter und Quellen sind vielfach Volksreporter mit einfachen Mitteln, irgendwo auf der ganzen Welt verteilt. Das ist nicht wie bei den typischen GEZ-finanzierten konventionellen Medien deren Reporter mit ultimativer Kameraausrüstung auffahren und deren Nachrichtenagenturen ein Klüngelverein zu sein scheinen von denen dann alle abschreiben. Volksreporter, das bist DU, das bin ICH, das sind WIR ALLE. Wir, das Volk eben! FREI darin das, was wir denken, was wir recherchieren, was wir vor Ort erfahren haben einfach zu erzählen. Wir sind so frei!
Gastbeitrag von Chris321
Wenn wir als freie Volksreporter darin einen „Medien-Auftrag“ sehen, einen der keineswegs mit dem der gebundenen konventionellen Medien harmonisieren muss, seit wann muss dieser sich auf das Internet und seine User fixieren? Ist ein alternativer Medien-Auftrag wirklich ein Internet-Auftrag? Man könnte es meinen.
Ich will auf etwas bestimmtes hinaus: Wenn die CDU / CSU so viele Stimmen sammeln konnte und das auch noch in den älteren, aber doch zahlenmässig sehr starken Bevölkerungsgruppen, dann sollten wir Jüngeren uns mal fragen: WAS machen WIR eigentlich falsch? Warum können WIR eigentlich diese Bevölkerungsgruppen nicht adressieren? Was ist an unserem Informations-Angebot falsch, wenn wir doch EIGENTLICH nicht das Internet vertreten wollen, sondern unser aller ZUKUNFT? Und die muss eben auf allen Kanälen und Generationen vertreten werden.
Ich gehe jetzt mal von einem mittleren Alter aus, von einer Familie. Frage: Habt ihr mit Euren Eltern schon mal vernünftig versucht Themen anzusprechen welche aufzeigen, dass gerade die CDU / CSU / Tagesschau Variante die sie quasi seit Hitlers Ende gewohnt sind, suboptimal sein könnte? Habt Ihr mal versucht zu erklären was einen Internet-Volksreporter von einem GEZ-Reporter unterscheidet? Umgekehrt: Wenn Ihr Kinder habt, was habt Ihr als Eltern eigentlich dazu beigetragen, dass diese nicht jeden Sch… glauben der ihnen von dem System gepredigt wird? Auf grünen Hochglanzbroschüren mit blühenden Landschaften wird erklärt wie furchtbar giftig doch CO2 sei. Platz 2 hinter Sarin quasi. Habt Ihr Euch mal Zeit genommen zu erklären was diese GRÜNEN Pflanzen so aus dem CO2 machen. Nämlich Zucker und Stärke über die Photosynthese und dabei ATMEN SIE CO2. Nehmt Ihr Euch also z.B. jeden Abend 1/2 Stunde Zeit mit Euren Kindern diese vielfach komplexen Zusammenhänge zu diskutieren oder überlasst Ihr das lieber den Lehrern nach dem Motto „die werden alles schon richtig machen!“
Wenn wir also sagen „die Alten kapieren es ja eh nicht!“ oder „die Lehrer machen es schon richtig!“ und danach wieder an den Computer stürzen anstatt mal eine etwas andere generationsübergreifende soziale Verantwortung zu übernehmen, was erwarten wir dann? Dass sich die grossteils vom Internet entkoppelte zu alte und zu junge Generation mit dem versteht was unsere Sorgen sind? Und was erwarten wir von unseren Kindern einmal, wenn wir uns für sie eh nie Zeit genommen haben?
Die Leute die mich kennen wissen, dass ich dazu neige die Schuld immer mal zuerst „da unten“ und eben nicht wie gemeinhin geläufig „da oben“ zu suchen. Es ist immer schön leicht zu sagen: Die Sonne hat so stark geschienen, deswegen habe ich jetzt einen Sonnenbrand. Die Sonne ist Schuld! Dabei habe ich es doch provoziert. Ich kann auch nicht sagen: Oh, es hat geregnet, jetzt bin ich nass. Der Regen ist Schuld! Wer hat sich denn keinen Regenmantel oder Schirm mitgenommen obwohl der Himmel schon pechschwarz war?
Wir haben doch für das was wir tun und was uns zustösst eine Verantwortung. Wir sind doch keine Babies mehr die nur essen, trinken, schlafen und schreien können!
Es ist zur Gewohnheit geworden, dass wir unsere Probleme AUSLAGERN. Da war z.B. jemand der uns einen Sonnen- oder Regenschirm geliehen hat. Und jetzt wird das plötzlich selbstverständlich dass dieser Jemand „immer bei Fuss steht“. Er stand doch immer bei Fuss, also HAT ER EINFACH BEI FUSS ZU STEHEN. Nur, so geht diese Welt nicht. Zumindest nicht ohne Konsequenzen! Wenn man „neue Wege“ beschreiten will, „frei sein will“, dann sollte man sich vielleicht mal darüber Gedanken machen SICH SELBST einen Schirm anzuschaffen. Und damit geht man dann einfach mal locker frei dorthin wo man selber immer schon mal hin wollte. Und wenn einem dieser Schirm nicht gefällt, dann holt man einen Pinsel und Malzeug raus und gestaltet sich den Schirm nach eigenem Gutdünken. Und das ist jetzt MEIN Schirm, MEINE Welt.
Euer Medien-Auftrag ist doch auch das was ihr als Volksreporter seit und was ihr LEBT. Alternative Medien heisst doch auch alternativ und FREI leben. Das heisst nicht: Obama oder Merkel hat uns gesagt und jetzt kuschen wir alle … oder der Fernseher sagt uns das, deswegen glauben wir das oder müssen mit unserem Nachbarn mithalten usw.
Ältere Leute sind noch viel stärker wie wir in diesen Zwangs- und Abhängigkeitsmustern verwachsen. Sie sind im sog. „Kalten Krieg“ gross geworden. In den Hochzeiten war die USA der absolute Beschützer bzw. Retter in der Not. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass wir mit der Realität lebten jeden Moment kann ein 3. WK ausbrechen und dann sind wir genau dazwischen und in wenigen Stunden allesamt pulverisiert. Wir hatten als Kinder noch Sirenenalarm in der Schule und man musste lernen welche Sirene was bedeutet und wie man sich dann verhält usw. Weiss gar nicht, ob es das heute noch gibt. Auf paar Rathäusern sieht man noch heute solche alten Tröten. Die Düsenjäger schossen ohrenbetäubend im Tiefflug über die Stadt dass die Scheiben klirrten und man dachte sie fliegen gleich raus.
Ich will damit sagen: Das war eine immense Prägung die man nie mehr vergessen wird. Wenn jemand der das alles erlebt hat heute die CDU wählt, welche wiederum vor den USA bei allem auf die Knie fallen und bei jeder Kritik taub werden, dann ist das ein festgefahrenes Schema aus dem sich bestimmte Menschen nicht mehr be-frei-en können. Dieses historisch bedingte Schema könnt ihr durch ein Schema „gelebter Freiheit“ durchbrechen. Gelebte Freiheit bedeutet aber nicht, sich total daneben zu benehmen, sondern eben die oben erwähnte Form eines zivilisierten selbst Entdeckens und selbst Lebens. Entweder wir sind hier ÜBERZEUGENDER oder wir sind „nur auf eine andere Art und Weise genauso abhängig“ wie jene vor uns.
So! Und was machen wir jetzt? Ich habe mich im örtlichen Wanderverein mit 70.000 Mitgliedern eingetragen und der besteht zu 90% aus älteren Leuten. Wir gehen jetzt wandern, machen etwas für unsere Gesundheit und plaudern miteinander. Gute Idee? Wir haben viele viele Stunden Zeit zu plaudern z.B. warum im Internet die Informationen sofort in 5 Minuten um die ganze Welt gehen und was ein Volksreporter irgendwo im Sudan der Welt zu berichten hat. Warum dieses Modell die bisherige Welt der Nachrichten revolutioniert und eigentlich nichts mehr geheim bleibt. Erklärt den älteren Leuten doch frei heraus wie ihr lebt, wie ihr Eure Welt seht und WARUM IHR DESHALB DIE DINGE ANDERS SEHT.
Wenn wir unsere Demokratie und Freiheit retten wollen (viel Zeit bleibt uns glaube ich nicht mehr!), dann dadurch dass wir es real leben. Wenn man heute sagt „auf die Strasse gehen“, dann denkt jeder an Demos. Ist das wirklich das Modell was wir brauchen? Ist das wirklich das Modell mit denen wir die unzähligen älteren Leute überzeugen können? Denken die dabei nicht eher wir sind „die Krawallmacher“ wie es ja oft danach in den konventionellen Medien rüber kommt. Sprechen wir uns mit diesem Demo-Modell vielleicht in erster Linie nur selbst an? Brauchen wir nicht viel mehr eine VERSTÄNDLICHE und ÜBERZEUGENDE Multiplikation unserer Aussagen und Anliegen damit das auch bei den Zielgruppen Gehör findet, welche uns eigentlich fern sind?
Wenn wir diese erreichen wollen, müssen wir jedoch die Generationsbrücken überschreiten, altersmässig sowohl nach unten wie nach oben. Lass es auf der Strasse sein, beim Wandern, beim Radfahren, in einem Verein, beim Spielen usw. Lasst Euch was einfallen! Es gibt so viele noch „unerforschte Länder ausserhalb des Internets“ die da auf uns Volksreporter warten. Wir haben uns zu arg auf das Internet konzentriert und damit auf eine bestimmte Alters- und Zielgruppe. Deswegen erreichen wir allzu viele nicht und es ist sehr wahrscheinlich dass wir sie auch nicht mehr erreichen werden, wenn wir so weitermachen wie bisher. Für uns ist das Internet der 1. Generation und die Methodik uns damit frei auszutauschen absolut geläufig. Für andere hingegen ist nicht mal die Maus bedienbar. Für diese „Anderen“ ist aber die tägliche 8 Uhr Tagesschau oder Tageszeitung immer noch die Quelle #1. Das waren sie ihr ganzes Leben lang so gewohnt. Das wurde ihnen ihr Leben lang aufgetischt. Und wenn das Internet der 2. Generation kommt, dann werden wir, also die Alternativen und Volksreporter weiterhin aussen vor bleiben. Aber diesmal nicht freiwillig, sondern notgedrungen. Wollen wir das? Wenn nicht, dann sollten wir mal in die Gänge kommen, erfinderisch sein und mal mehr draussen bei den Leuten als drinnen vor der Klotze sitzen. Schaffen wir das? WOLLEN wir das? Ich weiss ja nicht: Vielleicht sind hier ja auch alle mit dem Wahlergebnis zufrieden und sehen überhaupt keinen Handlungsbedarf?
(A.d.R.
3 Responses to Generationskonflikt und Alternative Medien
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Dieses „Wir“ gibt es schlicht nicht, es sei denn man ist bei der SPD und faselt was von „Wir… gemeinsam“ und solchen Bullshit. Außerdem möchte ich mit vielen aus der „Szene“ bitteschön nicht im gleichen topf sein.
Die sogenannten „Alternativmedien“ sind zu mindestens 50% kontrollierte Desinformanten und mindestens 30% sind einfach verblödete Vollidioten und geltungssüchtige Dreckerzähler.
Die übrigen 20% haben was zu bieten, oder auch nicht – da muss man dann lange nach Perlen suchen.
Ja, real leben. Ein sehr guter Gedanke Generationen zu verbinden. Frei leben kann man auch noch heute. Wenn man vor allen Dingen Freidenker ist und sich weder von Politik, Religion noch Geld einfangen lässt. Aus diesem Grund gehe ich auch nicht wählen. Wen soll ich denn wählen? Ausbeuter und Schmarotzer? Da gehe ich lieber spazieren und teile meine Zeit mit den freien Tieren und der Natur.
Die Maus lebt in ihrem Loch und fühlt sich frei. Frei sein ist eine geistige Angelegenheit. Nur für Geld muss man sich versklaven. Wenigstens zeitweise, so wie ich. Und so bin ich auch in dieser Hinsicht relativ frei gewesen und älter geworden. Wenn man niemand schadet kann man die Anarchie als die beste Lebensform betrachten. Wenn man sittsam lebt und seinem Nächsten Respekt erweist. (Hier machen die sogenannten Anarchisten Fehler. Sexuelle Freiheit bedarf einer gründlichen Selbstkontrolle)! Respekt und nicht Toleranz ist angesagt, da wird man zum Trottel! Respekt und Mitgefühl ist wichtig.
Jens:
Danke für den Beitrag! Ich hätte es nicht besser sagen können.
Bin selbst in einem Verein tätig in dem der Altersdurchschnitt >60 liegt.
Nur einen Punkt hätte ich noch anzumerken:
Es ist nicht ganz so einfach wie es sich oben liest an die Leute ran zu kommen. Wie Du schriebst kennen sie nur die eine Welt mit kaltem Krieg, USA + Regierung sind die guten und die Demonstranten sind die Krawallmacher.
Wenn man die Leute erreichen will muss man mit vil Fingerspitzengefühl an die Sache ran gehen sonst wird gleich dicht gemacht. Das eigene Weltbild ja nicht in Gefahr bringen.
Wenn man da losprischt und gleich mal 9/11 und die Bilderberger NWO Geschichten auf den Tisch knallt hat man´s gleich vergeigt und gilt als kleiner Spinner und Paranoiker, den man nicht ernst zu nehmen braucht.
Übrigens muss man nichtmal notwendiger weise Mitglied werden. Viele Vereine haben ein vereinslokal das öffentlich geöffnet hat. Da kann man sich gut an den Stammtisch setzen umd mitsimpeln.
Aber Vorsicht! Ihr begebt euch auf Bild-Territorium, nur damit ihr wisst, was auf Euch zukommt;-)