Highspeed-Überwachung: Laserweb LLCD im Testlauf

Was in großen Städten bereits mittels Glasfaserkabeln zur Normalität gehört, wird in ländlichen Gebieten noch lückenhaft mit Long Term Evolution (LTE) und einhergehender Drosselung ausgebaut. Wirklich Freude bereitet das nicht, aber in der Not frisst so mancher Teufel bekanntlich Fliegen. Als Teil der Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer (LADEE) Mission könnte bald eine neue Revolution ins Haus stehen, Datenübertragung mittels Laser. Der Download soll bis zu 600 Megabit pro Sekunde betragen.


Der eigentliche Zweck von LADEE ist die Erforschung der Atmosphäre und Oberfläche des Mondes. Die Mission soll bis Februar 2014 laufen und hat folgende Zielsetzungen:

  • Bestimmung der globalen Dichte, Zusammensetzung und zeitlichen Veränderung der extrem dünnen lunaren Atmosphäre, bevor sie durch weitere menschliche Aktivitäten auf dem Mond verändert wird.
  • Untersuchung, ob die von Apollo-Astronauten beobachteten diffusen Emissionen von Natriumdampf oder lunarem Staub herrühren.
  • Dokumentierung der Einschlagrate und Größe von Staubpartikeln in der Mondumgebung, um zukünftige Missionen besser planen zu können.
  • Technische Demonstration eines optischen Lasers zur Kommunikation mit bis zu 600 Mbps Bandbreite (Lunar Laser Communications Demo, LLCD).

Besonders der letzte Punkt dürfte jedoch den High-Speed-Junkys ein funkeln in die Augen zaubern. Hier ein Video wie es funktioniert:

Die Firma Laser Light Communications plant eine flächendeckende Versorgung und will dazu mehrere Kommunikationssatelliten in die Erdumlaufbahn bringen und entsprechende Detektoren auf der Erde platzieren. Das Projekt befindet sich noch in der Erprobung und es gibt noch unzählige Probleme zu lösen, die Mondmission ist jedoch ein sehr guter Testlauf. Zum Beispiel blockiert Bewölkung die Übertragung der Photonen, was sich allerdings mittels ausreichender Bodenstationen auf Dauer kompensieren ließe.
Auch die Nachjustierung beim Laser bietet noch einiges an Forschungsbedarf an.

Was die Detektoren für die Photonen angeht, hat das Licoln Laboratory am MIT ein ausgeklügeltes Bauteil entwickelt womit noch wesentlich größere Datendurchsätze möglich wären. Würde man die Öffnungen an den Bodenteleskopen von einem auf drei Meter erweitern, wären bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde machbar, zitiert die Technology Review Don Boroson den Leiter des Projekts.

Neben der möglichen Freude für Internetnutzer in aller Welt, bietet das System natürlich auch etliche Schattenseiten. Im Zeitalter der totalen Überwachung werden nicht nur positive Effekte für die Menschen dabei heraus kommen. Es gäbe völlig neue Möglichkeiten in der „globalen Überwachung“. Noch macht die Übertragung von High Resolution Bildern gewisse Schwierigkeiten, wie in dem Video erklärt, wären diese dann gelöst. Bisher wird die Laserkommunikation ausschließlich im All oder eben auf der Erde über relativ kurze Distanzen genutzt.

Carpe diem


10 Responses to Highspeed-Überwachung: Laserweb LLCD im Testlauf

  1. _franky_ sagt:

    quote:
    Die Firma Laser Light Communications plant eine flächendeckende Versorgung und will dazu mehrere Kommunikationssatelliten in die Erdumlaufbahn bringen und entsprechende Detektoren auf der Erde platzieren.
    __
    Na bei dem Grad an ‚Himmelsverschmutzung‘
    würde ich keine ‚Aktie dieser Fa. haben wollen
    bei einer Kommunikation duch die ‚Suppe‘ da Oben.

    Na, ob wohl…
    bei stärkerer Laserleistung kann man sich da bestimmt
    durchschneiden.
    Dann sterben die Fledermäuse nicht nur durch Windräder
    sondern werden auch noch von Lasern zerschnitten…

  2. chris321 sagt:

    Smartwatch die man immer schön bei sich trägt, Aufladen kontaktlos + Bluetooth Kopfhörer, Apps wie bei den Smartphones. Diese Super-Wanzen der Zukunft werden die Leute auch vermutlich in Heerscharen kaufen ohne sich dabei was zu denken. Hauptsache Fun und Bequemlichkeit maximal ausleben. Dann wird ein Smartphone einst wie die ersten Handies ein „dicker Knochen“ gegen sein. Natürlich Sprechen nach „Siri“ Art was die HMI Schnittstelle betrifft:

    http://www.elektroniknet.de/bilder/?gid=4028&cp=3
    http://www.elektroniknet.de/bilder/?gid=4028&cp=4

  3. Optimus sagt:

    Wirklich interessanter Ansatz! Wird, wenn es denn so kommt die Welt verändern. Adieu Kabelfernsehen aber auch adieu GEZ? wohl kaum..

    Zum Thema Überwachung: Mir ist es egal, ob ich die Freiheit habe hier schreiben zu dürfen was ich will, hauptsache ich kann mir HD-Filme in 2 Sekunden runterladen. ; )

  4. Tester sagt:

    Das funktioniert nur mit direktem Sichtkontakt… sehe ich als eine Randerscheinung, die kurzlebig sein wird. Im Prinzip ist das nur für Militär interessant (da abhörsicher für Kurzstecken), eine sinnvolle zivile Verwendung sehe ich nicht.

  5. bruujo sagt:

    Devices werden smarter und smarter, die Menschen blöder und blöder .
    Der Begriff „smart watch“ sagt eh alles …

  6. Jens Blecker sagt:

    Nun dann solltest du dir mal die aktuelle Technology Review kaufen, dann wird es etwas deutlicher.

  7. NeueZukunft sagt:

    Seh ich ähnlich. Luftverschmutzung, Wolken, Hitzeflimmern, Streulicht ect. Sind alles Dinge die so eine Technik (momentan) Unzuverlässig macht. Wenn, dann muss es ein alles durchdringendes Medium (ähnlich Mikrowellen) sein, dass sich sehr stark bündeln lässt.

  8. Tester sagt:

    Ist ja auch online drin, aber da steht quasi dasselbe was ich gesagt habe:

    „Optische Datenverbindungen über den Äther gibt es zwar bereits von mehreren Anbietern. Sie aber funktionieren bisher entweder nur im All – so etwa die Technologie der deutschen Firma Tesat. Oder nur auf äußerst kurzen Distanzen – etwa zwischen Campus- oder Bürogebäuden. Sie finden sich insbesondere dort, wo Hindernisse wie Straßen oder Gewässer das Verlegen von Glasfaserkabeln verhindern. Die Firma LightPointe aus San Diego etwa kann bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde über mehrere Hundert Meter Entfernung übertragen.“

    „Dazu gehört beispielsweise ein hochempfindlicher Detektor für die Photonen. Bei der LADEE-Mission besteht er aus supraleitenden Nanodrähten, die auf drei Kelvin heruntergekühlt sind.“

    „Da Wolken die Photonen blockieren, werden Detektoren in Teleskopen an drei verschiedenen Orten installiert: in Kalifornien, New Mexico und auf den Kanarischen Inseln. “

    http://www.heise.de/tr/artikel/Testlauf-fuer-das-Laser-Web-1963830.html

    Sprich, nichts für den User zuhause oder den Mittelständler um die Ecke.

    Oder vielleicht verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst…

  9. Tester sagt:

    Das passt schon – wenn man blöd ist, braucht man eben Sachen/Werkzeuge, die intelligent sind 😉

  10. Mansour sagt:

    Ach deshalb rennen alle mit einem Smartphone rum!
    Gut das ich keins hab, nu‘ weiß ich auch warum 😀

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