JPMorgan Chase: Rekordstrafe für hemmungslose Abzocke?
Wenn man Überschriften wie die folgende aus der New York Times liest, könnte man meinen es gibt doch Gerechtigkeit auf der Welt. Dort heißt es „Tentative Deal Hands JPMorgan Chase a Record Penalty„. Ja die 16 Milliarden Dollar sind eine Rekordstrafe, aber ist das wirklich eine Wiedergutmachung für einen globalen Schaden und die irrsinnigen Profite die durch den – wie ich meine Betrug – entstanden sind? Das darf eher bezweifelt werden, es geht um astronomische Summen. Bereits die Einigung auf diese Strafe, kann wie ein Schuldeingeständnis gewertet werden und doch scheint es nicht mehr als ein billiger Ablasshandel zu sein, auf Kosten der Menschen insgesamt.
Eigentlich klingen Begriffe wie „Mortgage Backed Securities (MBS)“, „Collateralized Debt Obligation (CDO)“ oder auch „Asset-Backed Securities (ABS)“ nach Sicherheit, letztes erinnert sogar an den Bremsassistenten, welcher Leben retten kann. Als JPMorgan Chase und die 2008 gekaufte Investmentbank Bear Stearns Mitte 2000 damit begannen den Markt im großen Stil mit Hypothekenpapieren zu fluten, griffen nicht nur die UBS und andere Geschäftsbanken zu, auch die IKB Deutsche Industriebank beispielsweise mischte auf einmal groß mit im Markt der Papiertiger. Der daraus resultierende „Subprime-Markt“ brach im Jahr 2007 zusammen, JP-Morgen hatte das große Karussell rechtzeitig verlassen.
Die so genannten Wertpapiere wurden in unzählige Portfolios von Kleinanlegern verklappt, mit dem platzen der Subprime-Blase stellten sich die meisten der Papiere als wertlos heraus. Das ersparte und die Renten unzähliger Menschen waren auf einen Streich verpufft. In dessen Folge gab es auch etliche Selbstmorde ehemalige Rentner mussten auf einmal wieder für den Lebensunterhalt arbeiten. Auch hier gilt nach wie vor die alte Regel: „Die Verluste des einen, sind die Gewinne des anderen“. So offensichtlich auch im Fall von JPMorgen.
Es gibt noch unzählige weitere Dinge in welche JPM verstrickt sein soll, unter anderem die massiven Manipulationen im Markt der Edelmetalle. Das ist jedoch ein anderes Thema. Zunächst zwei kurze Ausszüge aus Wikipedia:
Anfang Oktober 2012 reichte die Staatsanwaltschaft von New York Klage gegen J. P. Morgan ein. Vor dem Zusammenbruch von Bear Sterns im Jahr 2008 und deren Übernahme durch JPMorgan Chase sei es 2006 und 2007 zu massiven Betrug beim Verkauf von Hypothekenpapieren gekommen. Bear Sterns habe Investoren im Glauben gelassen, dass mit Immobilienhypotheken gedeckte Wertpapiere sorgfältig bewertet und laufend überprüft werden würden, tatsächlich hätten diese aber auf faulen Immobilienkrediten basiert. Der Staatsanwaltschaft zufolge verloren Investoren damit bislang 22,5 Mrd. US-Dollar (ca. 17,5 Mrd. Euro).
[…]
JP Morgan werden – wie vielen anderen Großbanken auch – Tricksereien beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilien-Krediten vor der Finanzkrise zur Last gelegt. Nachdem der US-Häusermarkt kollabiert war (siehe Subprime-Krise), verloren die meisten mit Hypotheken besicherten Wertpapiere einen Großteil ihres Wertes; ihre Besitzer erlitten hohe Verluste. Viele von ihnen machten danach Schadenersatz geltend, weil sie sich bewusst getäuscht sahen.[1]
Die zitierten 22,5 Milliarden Schaden sind nur die direkt nachweisbaren und im unmittelbaren Zusammenhang stehenden Summen. Betrachtet man all die Anderen – damit im Zusammenhang stehenden Schäden, es ist eine Summe die gewaltig ist. Ob UBS, Hypo-Real Estate oder die daraus resultierenden Staatschuldenkrisen, das Ausmaß ist unvorstellbar.
Nun zumindest könnte man meinen, JPMorgan hat auch gewaltig gelitten in der Krise, dem ist jedoch keineswegs so. Eine Dumping-Übernhame hat die nächste gejagt und die Gewinne sprudelten nur so. Das ist eine weitere Blase, aber auch das gehört in einen anderen Artikel. Werfen wir einen Blick auf das Konzernergebnis:
Nun wenn man das „unter der Krise Leiden“ versteht, so bin ich zu nahezu grenzenlosem Leid bereit. 😉
Insgesamt soll JPM nun bereits 20 Milliarden Dollar – mittels billigster Notenbankkredite – an Strafen gezahlt haben, im Hinblick auf den globalen Schaden nicht mehr als ein Taschengeld.
Carpe diem
3 Responses to JPMorgan Chase: Rekordstrafe für hemmungslose Abzocke?
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Am 30.6.2013 konnte man auf MMNews folgendes lesen:
„JPMorgan will Euro-Diktatur
Die US-Bank verlangt in einer neuen Analyse ein autoritäres Regime für die Eurozone. Der Grund: Einige Staaten würden nicht die notwendigen Sparmaßnahmen durchsetzen. Bürger- und Arbeitnehmerrechte könnten zur Destabiisierung führen. Die Politik sei unfähig, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Euro zu retten.
Nichts geringeres als die Beseitigung der bürgerlich-demokratischen Verfassungen in einigen europäischen Ländern und die Errichtung autoritärer Regime fordert die US-Bank JPMorgan in ihrer jüngsten Studie. Das Werk mit dem Titel “Die Korrektur der Euro-Zone – sie ist auf halbem Weg stecken geblieben” fordert indirekt eine Beseitigung der Regierungen besonders in den Südstaaten zugunsten autoritärer Regime, damit die notwendigen Sparmaßnahmen durchgesetzt werden können und um mögliche Unruhen einzudämmen.
[…]“
http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/13637-jpmorgan-will-euro-diktatur
Hier die Studie:
http://homment.com/JPMorgan-Euro
Mit materiellen Strafen kann man denen nicht beikommen. Die haben zu viel beiseite geschafft. Das was die kapieren wäre eine Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und ihrer Lebenszeit. Heisst Knast bis zum Ende ihres Leben?
Das Blutgeld zahlen die Konzerneigner und Anleger gerne. Hauptsache Partytime und Börsenralley. So what!