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Es war erfrischend das Schauspiel zu genießen, was CDU und SPD dem geneigten Zuschauer präsentierten. Ein Blick in die Medien vermittelt durchaus den Eindruck, dass man dort diese Farce geschluckt hat. Beispielsweise im Handelsblatt ist der Leitartikel: „CDU, CSU oder SPD – Wer schluckt die größte Kröte?“ Entertainment für die billigen Plätze, mehr war all das nicht. An dieser Stelle bereits in frenetischen Siegestaumel zu verfallen, ist auch durchaus verfrüht. Sollten die Mitglieder nicht alle Prinzipien über Bord geworfen haben, könnte die Mitgliederabstimmung die „echte Kröte“ werden, die es noch zu schlucken gilt.

Das Politiker sich prostituieren um an kuschelige Pöstchen zu kommen, das ist keine Seltenheit, wie aber sieht es an der Basis aus? Werden auch die Mitglieder die eigenen Werte und Normen mit Füssen treten, nur um bei diesem Schmierentheater mitzuspielen? Ehrlich gesagt zweifel ich daran noch ein wenig und sollte man nicht die Ergebnisse fälschen – ich schließe bei diesen Sauhaufen nichts mehr aus – könnte der große Kater noch folgen.

Was als Erfolge der Koalitionsverhandlungen präsentiert wird, ist in Wahrheit nichts als Augenwischerei. Spricht man mit Mitgliedern der Basis ist das auch der einhellige Tenor. Nicht ohne Grund kriecht Herr Gabriel schon auf Gewerkschaftsveranstaltungen herum, irgendwie muss das Fussvolk schließlich auf Linie genordet werden.

Einen Verlierer der Verhandlungen kann ich Ihnen auf jeden Fall schon nennen. Der Bürger. Wochenlang wurde Backgammon, Halma und Rommé gespielt um die härtesten Verhandlungen seit den Pariser Verträgen vorzugaukeln. Knallhart drohte man sogar damit die Verhandlungen platzen zu lassen, für nichts war man sich zu schade. Nun soweit die Theorie. Meine Realität zeugt eher von einem Schattenboxen und der Verdummung der Bürger. Man zieht noch kurz die Linke an den Haaren herbei und schon ist klar „wie Ernst“ man das meint. Selbstverständlich kontert die CDU mit einem Wink in Richtung der Grünen, ach wie herrlich. All das beweist eins unmißverständlich, es gibt keine Werte mehr in der Politik. Wären diese noch gegenwärtig, drückt man sich lieber auf die Oppositionsbank bevor man seine Wähler mit Anlauf in den Hintern tritt. Wo das hinführt, dazu kann Ihnen die FDP nämlich eine ganze Sonate vorflöten. Ein abgenagter Knochen, an dem keine Faser Profil mehr hängt wurde in die Analen der politischen Jagdgründe versenkt.

Carpe diem