Lese-Empfehlung: Ersetzen „Gefällt mir“, die Unterschrift unter einen Aufruf und andere symbolische Aktionen wirkliches Engagement?

Wer schon einmal für eine Sache eingetreten ist, fühlt sich besser und wird womöglich schwerer zu verlocken sein, sich noch einmal zu engagieren. Die Pflichtschuld wurde schließlich erbracht, die Buße ausgeführt, die Absolution selbst erteilt. Dieser Zusammenhang wird in Zeiten der Online-Inflation an Petitionen und Likes nicht nur auffällig und hat sich bereits im Begriff Slacktivism niedergeschlagen, sondern könnte auch für das Engagement fatale Folgen haben. Es reicht ja, etwas mal schnell mit einem Klick gut und richtig zu finden, um dann guten Gewissens abtauchen zu können, weil man seine Haltung ja öffentlich bekundet hat und man sich so unter die Gutmenschen einordnet. Fördert das Internet also den Slacktivism, eine billige Geste, auf die kein weiteres Engagement mehr folgt? —-> Weiterlesen auf Telepolis


2 Responses to Lese-Empfehlung: Ersetzen „Gefällt mir“, die Unterschrift unter einen Aufruf und andere symbolische Aktionen wirkliches Engagement?

  1. chris321 sagt:

    Ich mache bei so Aktionen schon lange nicht mehr mit. Ich gehe inzwischen davon aus, dass bestimmt die Hälfte solcher „Aktionen“ Adress- / Profilsammler und Bauernfänger sind. Viele der Motive also rein scheinheilig mit „Träne im Knopfloch“ inszenieren um an Daten zu kommen. Oder sogar nicht nur scheinheilig (Vorwand), sondern bewusst von der Gegenseite (bösartig) so Aktionen inszeniert werden um an die Kontaktdaten oder das Volumen der Anti-Leute zu kommen.

    Um solche „Falschheit“ zu erkennen, musste man nur genauer hinter die Kulissen schauen und sich genauer informieren und siehe da … Das machen (wie wir wissen) die absolute Mehrheit nicht, Schlamperei ist heute IN. Also gehen die Mehrheit diesen Bauernfängern auf den Leim und merken danach dass z.B. Nichts passiert, vielleicht sogar genau das Gegenteil. Das merken selbst die „Schwärmer“.

    Die Mentalität hinter diesen „Schwärmern“ ist aber nichts Ganzes zu machen. Sie springen von A über B nach C wie so Wasserläufer. Und das ist ihr Lebens- und Konsumverhalten. Vorteilhaft für den Konsum im Kapitalismus! Hauptsache FUN, Hauptsache es wird einem nicht langweilig. „Langweile bekommen“ ist für viele das grösste Problem. Das liegt ganz einfach daran dass sie zu wenig oder zu einseitig arbeiten, viele aber auch schlichtweg „zu gut versorgt werden“ und dabei die Motivation für EINE RICHTIGE SACHE EINZUSTEHEN (manchmal auch einstehen zu MÜSSEN) verlieren. Wenn ich eine Sache richtig mache, mich darauf spezialisiert habe, daran meine Freude habe, mich daran quasi „festbeisse“ und wenn es der Hobbygärtner im Schrebergarten oder das Engagement bei der lokalen Feuerwehr ist, dann habe ich etwas mit dem ich mich besser identifizieren kann.

    Die Springerei ist z.B. typisch für Computerspieler oder Medienkonsumenten mit Raubkopien. Sie ZAHLEN ja nicht für die Spiele bzw. Medienschwemme. Bedeutet KEIN EINSATZ FÜR ETWAS, mangelhafte Identifikation. Alles wird mal ausprobiert. Nach 5 Minuten -> gefällt mir nicht, nächstes Spiel / Musikstück bitte. An Masse fehlt es ja HEUTZUTAGE nicht mehr. Schwemme statt Mangelware. Spätestens wenn dieser Spieler sich mal FÜR EIN SPIEL RICHTIG EINSETZT, dafür auch finanziell BLUTET, dann wird er es spielen. Und dann wird er da RICHTIG GUT DRIN.

    Und genauso könnt Ihr das mit dem politischen oder sozialen Engagement sehen. Ich kann nicht auf 1000 Hochzeiten tanzen, wenn ich aber auf einer richtig tanze, dann wird es gut. Alles wollen, heisst nichts erreichen! Das ist die eigentliche Logik dahinter! Und EINES RICHTIG WOLLEN, heisst umgekehrt ALLES erreichen! ALLES nicht verstanden als „Welteroberung“, sondern als „alles was ICH mir als Ziel gesetzt habe“.

  2. Jens Blecker sagt:

    Agree 😉

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