McAfee und Kim DotCom arbeiten an „neuem“ Internet

Der Ursprung vom Internet war das Arpanet, welches im Auftrag der US-Luftwaffe unter der Leitung des Massachusetts Institute of Technology und des US-Verteidigungsministeriums entwickelt wurde. Kern war eine dezentrale Netzstruktur und Paketvermittlung, die auch im späteren Internet einfloss. Gegen Ende der 90er Jahre fand eine gewaltige Entwicklung statt und es entstand eine – zu dem Zeitpunkt – kaum kontrollierbare Kommunikation.


Darüber wie aus dem militärischen Arpanet das Internet wurde, gibt es unterschiedliche Meinungen. Das soll allerdings auch nicht Hintergrund dieses Artikels sein.

Die Möglichkeiten des entstandenen Internets müssen der wahre Alptraum für Regierungen und Geheimdienste gewesen sein. Die Bürger zu kontrollieren war schließlich schon immer eines der Ziele gewesen. Auf einmal war es möglich Informationen – die vorher durch Zensur aufgehalten werden konnten – in Windeseile zu verbreiten. Es war für die Politik wie die Büchse der Pandora. Vermutlich hatten die Regierenden auch nicht die Hoffnung das jemals wieder einfangen zu können, es war ein stetig wachsendes und am Anfang noch unkontrollierbares Netzwerk.

Durch steigende Rechenkapazitäten und allerhand Regulierungen hat man es allerdings doch geschafft, was jedoch nur den wenigsten bewusst ist. Das Internet ist – für den normalen Nutzer – längst kein freies Netz mehr. Wer beispielsweise nutzt von Ihnen unabhängige DNS-Server? Wer könnte eine Webseite noch über eine IP ansteuern? Im Gegenteil, ein Großteil der Menschen ist durch immer mehr Vereinfachung mittlerweile zu technischen „Vollinvaliden“ geworden. Dieser Umstand macht das Internet zu fast 100 % kontrollierbar. Weiterhin steht bereits ein neues „Intranet“ in den Startlöchern, wo Privatsphäre schlicht nicht mehr existent ist.

Mit John McAfee und Kim DotCom stehen nun zwei Internetpioniere auf dem Plan, die sich zum Ziel gesetzt haben ein neues Internet zu schaffen, wo die Attribute Freiheit und Privatsphäre wieder hergestellt werden könnten. Natürlich ist es auch ein Businessmodell, aber sollte es zur Umsetzung kommen, könnte das noch als geringeres Übel gesehen werden. Details sind noch nicht wirklich bekannt, aber beide Projekte sollte man im Auge behalten. Zumindest wenn kuriose Selbstmorde ins Spiel kommen, taugt die Idee etwas. Es wäre nicht das erste mal.

Im Interview mit McAfee – dem Gründer von gleichnamiger Antivirus-Software – wird ihm eine interessante Frage gestellt:
RT: Kann McAfee zum ausspionieren benutzt werden oder wird es dafür benutzt?

McAfee: Natürlich kann es benutzt werden. Sie können sich nicht vorstellen wie leicht ein Programmierer eine Backdoor einbauen kann.

Auch folgende Aussage finde ich wichtig:

McAfee: Sie können den Menschen nicht alle Freiheiten nehmen, nur weil Sie Angst haben sie könnten mißbraucht werden. […] Auch das Telefon wird für Straftaten benutzt, deswegen können Sie ja nicht den Leuten das Telefon wegnehmen.

Kim DotCom: Mega Net Encryption wird die Welt verändern (Englisch 1 min)

Kernaussage: Mega Net ist ein dezentralisiertes Netzwerk dass nicht auf IP-Adressen basiert. Es erlaubt das versenden von Daten in einem separaten Internet, einem neuen Internet. Das Mega Network wird komplett verschlüsselt. Das wird die Welt verändern.

McAfee bei Russia Today

Carpe diem


43 Responses to McAfee und Kim DotCom arbeiten an „neuem“ Internet

  1. Jens Blecker sagt:

    Es ist wirklich eigenartig. Ich zahle horrormäßig Gebühren für die Staatssender aber wirklich wichtige Sendungen haben immer ein grünes RT-Icon?

  2. Jens Blecker sagt:

    Was das Businessmodell angeht. Die Menschen geben so viel Geld dafür aus sich nackig zu machen, da können die auch ruhig ein paar Euronen für Privatsphäre ausgeben. Just my 2 Cents.

  3. EuroTanic sagt:

    Ich glaube, dass die Macht der Menschen bei Ihnen selber, in ihren Familien, und maximal auf der Strasse liegt. Nicht im Internet, auch nicht in einem anderen.
    Das Internet wir immer hauptsächlich ein Platz für Pornographie, Gewalt, Betrug und Manipulation bleiben. Weil es nicht das reale Leben ist. Die Lösung liegt nicht in Massenbewegungen, die Lösung liegt im Individuum selbst.

  4. R1D2 sagt:

    Oh Mann, zum wiederholten Male: Das Arpanet war NICHT der Vorläufer des Internet, auch wenn es in der deutschen Desinfopedia so steht. Das ARPANET ging erst gute 7 Jahre nach der Geburt des Internet an den Start und ist ein TEIL des Internet – bis heute – sowie der Vorlaeufer des NSInet, das heutige ARPANET.

    Kim Schmitz alias DotCom ist ein bekannter Blender. Wenn sein „neuartiges Internet“ nicht auf IPs basiert, auf was denn dann? Telefonnummern? Postadressen? Was er da im Interview sagt, hrt sich verdammt nach cjdns und Hyperboria an, einem meshed network auf dezentralen IPv6-Adressen mit durchgaengiger Encryption und von der ICANN unabhaengigem DNS. Es waere auch nicht das erste Mal, dass sich Schmitz bekannter Standard-Techniken bedient und behauptet, es waere seine Erfindung.

  5. Jens Blecker sagt:

    Nun dann erleuchte mich mit deiner Information wo das Internet entstanden ist. Was Kim und McAfee angeht, warten wir doch einfach mal ab was die liefern und motzen dann? Wäre doch eine Möglichkeit?

  6. Jens Blecker sagt:

    BTW: steht im Artikel auch explizit, dass es nicht darum geht das weiter zu erörtern 😉

  7. R1D2 sagt:

    Das habe ich gelesen, Du beteiligst Dich trotzdem an der Bildung einer Urban Legend. Es wäre in etwa das selbe, wie zu behaupten, das Telefon wäre vom Militär erfunden worden, weil sie es auch benutzen und Verbindungen schließlich über Satelliten laufen, deren Entwicklung (auch) durch Militärgelder gefördert wurde. Ich sage Dir das als einer der ersten Aktivisten des deutschen USENET, DNet sowie des EUnet, den Vorläufern des Internet hierzulande.

    Ok, wenn Du Dich mit Schmitz‘ „neuer“ Erfindung abgeben magst, schau Dir seine Keynote an. Die ersten 8 Min. kannst dabei getrost überspringen, aber ich empfehle es trotzdem anzusehen und mal genau auf den Applaus zu achten, damit Du einen Eindruck bekommst, wie viele Besucher die Keynote hatte. Man sieht einige auch später im Bild.

    http://www.youtube.com/watch?v=e2HwRM9eBCs

    Ich gehe jede Wette mit Dir ein, dass er Hyperboria neu verpackt für die Mega-Jünger. Wir werden es sehen, ob ich richtig liege; es gibt sehr viele Indizien dafür in der Keynote aus dem Januar 2013. Schmitz‘ Mindset ist leicht zu durchschauen, es ist wirklich tragisch, dass so viele „Medienvertreter“ auf ihn reinfallen. Spricht aber nicht für Schmitz‘ Genius, sondern gegen die Intelligenz der Journalisten.

  8. Frank H. sagt:

    Hier hat R1D2 wirklich recht. Das öffentliche Internet entstand aus dem Intranet einiger Unis. Das Netz der Militärs dagegen ist völlig unabhängig davon gelaufen.
    Wir müssen also hier von 2 Paar Schuhen reden. Sonst verliert man seine Glaubwürdigkeit etwas genauer hin zu sehen.
    Facebook ist und bleibt zum Beispiel auch ein reines ziviles Projekt, das durch seine Zwangsneurose sich zu prostituieren auszeichnet und dadurch erst die Internetblase 2.0 generiert hat.

    Merke: Militärs scheuen IMMER das LICHT der Öffentlichkeitswahrnehmung.

    lg

  9. Frank H. sagt:

    Und was ist nun mit McAfees und Schmitz Hype vor der Presse?

    PERSÖNLICHE Rache am System. McAfee wurde Milliardär. Heute ist er versoffen und pleite. Genauso Schmitz. Gestrandet als Verurteilter. Zwei Systemlooser im Reich der Eliten nicht skrupellos genug bzw. zu dumm dazu.

  10. Frank H. sagt:

    Hier erklärt McAfee wie man sein eigenes Programm entfernt. Seine persönliche Rache am Aufkäufer. Das er aber davon gut lebt(e) das kratzt ihn dabei wenig.
    http://www.youtube.com/watch?v=bKgf5PaBzyg

  11. R1D2 sagt:

    Frank H., meinen Respekt! Mit Deinen beiden Kommentaren liegst Du genau richtig. McAfees Intention kann ich nicht bewerten, aber Schmitz‘ diverse Aktionen kenne ich nun schon gute 30 Jahre. Der Hype um ihn ist maßgeblich durch die BILD-Zeitung entstanden mit der Berichterstattung über seine „Hijack“-Aktion als „Kimble“ am Flughafen MUC. Und daran hat sich bis heute nicht viel geändert – das nur mal, um klarzustellen, auf welchem Niveau Berichte über „Herrn DotCom“ in meiner Wahrnehmung rangieren.

    http://www.bild.de/regional/berlin/kim-dotcom/dieser-freimaurer-veruebte-anschlag-31183996.bild.html

  12. Frank H. sagt:

    John McAfee, ein Leben auf der Überholspur. Er war sich nicht zu Schade beim Militär zu arbeiten.
    http://de.wikipedia.org/wiki/John_McAfee

  13. Frank H. sagt:

    Als Linux User lernt man das digitale System kennen. Entweder Du verachtest es, oder du akzeptierst es. Jedenfalls ist alles reine Mathematik und Logik. Selbst den Zufall musst Du logisch programmieren. *gggggg*

  14. R1D2 sagt:

    Korrektur: gute 20 Jahre. Vertipper.

  15. chris123 sagt:

    Natürlich hat das Internet miliärische Wuzeln nämlich letztendlich ist der Ausgangspunkt der Sputnik Schock
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sputnikschock

    und SAGE
    http://de.wikipedia.org/wiki/Semi-Automatic_Ground_Environment

    Ich empfehle denen die englisch können die englische Wiki zu lesen, da steht viel mehr in diesem Bereich drin. Ist nun mal alles „Made in USA“ was wir hier ansprechen. Also die der englischen Sprache mächtigen hier genauer lesen:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Semi_Automatic_Ground_Environment

    Die USA hatten nach der Sputnik Geschichte Angst die Russen würden ihnen ihre „atomaren Eier“ über die USA abwerfen etc. Danach war klar dass eine zentralistisch hierarchische Struktur unbrauchbar ist weil wenn man die zentralen Punkte kennt, schmeisst man einfach dort die „atomaren Eier“ drauf und Ende. Daher begann nun die Entwicklung vom hierarchischen switched zum packet switched Modell wobei das erst einmal nur die verschiedensten Radarstationen und genauso jene Kontrollflugzeuge waren. Diese sendeten die Signale an die Radarstationen, diese wieder weiter an zentrale SAGE Knoten usw. Man wollte also den gesamten Luftraum überwachen können, jeden Eindringling in SEHR KURZER ZEIT feststellen um danach ebenfalls IN SEHR KURZER ZEIT reagieren zu können.

    Die Raketenabwehr über die wir heute WIEDER im Rahmen der US Installationen reden ist weiter hochaktuell. In Reagan’s Zeit war es das Space Wars, SDI etc. Programm. Der Film „wargames“ und „the day after“ geben ein bisschen den Eindruck.

    Aus dem SAGE sind X Wissenschaftler dann in andere Einrichtungen gegangen usw.

  16. R1D2 sagt:

    Da haben es die Entwickler der TCP-Protokolle geschickter angestellt, indem sie Forschungsgelder der DARPA und auch privater Firmen locker machten, um sie für ihre Zwecke einzusetzten. Es gab mal einen Kollegen, der den gesamten Kontinent Australien über eine durch seinen Arbeitgeber finanzierte Telefonleitung („Forschungsprojekt“ 🙂 ) an’s Netz anschloss, als TCP/IP noch nicht flächendeckend verfügbar war. Quasi so ähnlich, wie man heute über das Liebesleben von Eichhörnchen forschen kann, wenn man es mit der „Auswirkung auf den anthropogenen Klimawandel“ verbindet. 😀

  17. chris123 sagt:

    Nebenbei wurde mir von einem russischen General genau das auch so aus der russischen Sicht bestätigt wobei anscheinend in ihrer Sicht die Weltraumstation MIR die „Lösung des 3. WK Problems“ sei sollte, also Flucht nach oben weg ins All statt in die Breite. SAGE und MIR stehen also in einem direkten Bezug bei den beiden damaligen Supermächten des Kalten Krieges.

  18. R1D2 sagt:

    Na gut, wenn für Dich Universitäten militärische Einrichtungen sind, dann hast Du recht. Komisch nur, dass DARPA sich dann so lange Zeit ließ, TCP/IP als Protokoll für eigene Zwecke einzusetzen. Ich meine, wo sie es doch angeblich selbst entwickelt haben (ich widerspreche dem nicht, dass DARPA Forschungsgelder bereit stellte und einige Wissenschaftler – später! – direkt für die DARPA arbeiteten, das ist unstrittig).

  19. Frank H. sagt:

    Mal eine seriöse Quelle zum Thema Internet „neu“ erfinden.
    http://www.golem.de/news/john-mcafee-mit-d-central-fuer-100-dollar-die-nsa-ausschalten-1309-101877.html
    Er braucht einfach Kohle und nutzt seinen Namen und sein Wissen. Na und? There is no buissinesse like showbuissinesse.

    Good guy, bad guy. So waht.

  20. R1D2 sagt:

    Ich sag’s ja: meshed network via OpenWRT router software.

    http://www.policymic.com/articles/67137/3-reasons-why-mcafee-s-d-central-won-t-actually-protect-you-from-the-nsa

    Wir erfinden das Rad neu, nennen es anders, stecken es der Presse, würzen es mit Kampf gegen die NSA und werden unendlich REEEEIIIIICH!

    😀

  21. chris123 sagt:

    Aber noch zu dem Beitrag bzw. der Idee dahinter.

    Generell kann man sagen, dass im Augenblick viel bzgl. Reaktion auf Snowden unter der Haube passiert und die Umsätze in Silicon Valley scheinen ebenfalls weg zu brechen. Der Traum von der Nutzwirtschaft a la Multi-CS 3.0 (diesmal Cloud genannt) könnte also zum aus meiner Zählung 3. Mal in die Binsen gehen. Also: Wieder nichts mit dem Plan von einem total unter der Kontrolle der Elite stehenden globalen digitalen Nutzwirtschaftsmodell = Utility Computing = Zero Client statt Personal = autarkes Computing. Ich möchte auch ausdrücklich nochmals die räumliche Nähe von Silicon Valley und Hollywood als Medienproduzent der Welt betonen. Also das eine passt doch hervorragend zum anderen, nicht wahr? Und da kriselt es jetzt mächtig! Die Weltherrschaft „Made in California“ ist bedroht

    Man kann jetzt sagen dass dieser Clan + NSA jedes Konzept jetzt recht ist um die Lage zu retten. Z.B. auch Figuren irgendwie heranzuziehen. Aber das ist genauso wie Snowden. Wissen wir wirklich was hinter ihm steckt. Ist er wirklich der Freiheitskämpfer wie wir ihn sehen oder sollte er nur eine Entwicklung hin zu einem Closed System anstossen indem er uns die totale Überwachung bei einem Open System präsentiert hat. Das ist alles Spekulation oder weiss hier jemand wirklich fundiert mehr?

    Und da das alles Spekulation ist, sollten wir uns zu den Fakten aufmachen die wir überschauen können. Und diese Fakten sind bildlich gesprochen z.B. dass wir inzwischen in einer Art 100 Stock digitalen Hochhaus leben in dem mehr als die Hälfte der Stockwerke irgendwie closed und intransparent sind mit dem Argument „Schutz geistigen Eigentums“ als vom Rechtssystem gestützten Schloss. Dieses Hochhaus muss transparent gemacht werden bzw. wir müssen wieder runter auf überschaubare „Wohneinheiten“, also wie ich oben bzgl. Internet sagte: IN DIE BREITE GEHEN, das war damals die Strategie dahinter.

    Und dies gilt auch wieder wenn dieses Hochhaus jetzt angegriffen wird. Man kann dieses Hochhaus von dem mehr als die Hälfte intransparent ist nicht im Griff haben. Aber die Grösse an sich ist auch das Problem. Ein Angreifer kann bildlich gesprochen „diese WTC Türme“ die ellenlang in den Himmel stehen eigentlich gar nicht verfehlen.

    Wir müssen wieder auf die Mailboxära zurück, auf den Ansatz eines kleinen überschaubaren JEDERMANN BOX, wie ich beschrieben habe auf eine Multi-X Vernetzung VON UNTEN AUS DEM VOLK HERAUS statt eine Multi-CS Lösung VON OBEN VON DEN GLOBALEN KONZERNEN aus. Jeder Mensch der will muss wieder in der Lage sein eine ANSI Page für seine User zusammen zu stellen, eine kleinen File-Ärea seinem Nachbarn zu offerieren oder eine Message Ärea etc. Spezialisierungen sind da ganz normal. Der eine war super bzgl. Kommunikation, hatte x Lines, der andere hatte eine super Spielebox und war schon auf dem grafischen RIP Level (Remote Imaging Protocol). Der andere hatte viele Bilder und Dokus usw. Natürlich geht so ein Revival wieder wenn wir die Problematik eines total zentralistischen viel zu grossen Systems ohne Transparenz und „Verständnis für Jedermann“ verstanden haben. Personal Computer sagte mal damals auch mal „Jedermann Computer“. Warum: Weil er doch diese Überschaubarkeit und Einfachheit für Jedermann hatte.

    Ihr könnt Euch jetzt selbst fragen: Wie passt eine NICHT-HOCHHAUS Gesellschaft, wie passt quasi „so ein digitales Dorf“ wie ich es gerade auf Basis eines Multi-X basierenden Netzes beschrieben habe in die Welt des Kapitalismusses? Im obigen Videoclip ist das gut als „paranoia as a business opportunity“ erwähnt. Also: Das Problem lösen in der Art dass das Geheimnis des Geheimnisses das Geheimnis ist oder das Problem des Problems im Problem des Problems liegt? Die Lösung des Problems liegt im Problem der Lösung bzw. des Lösungsansatzes.

    Intransparenz wird nicht transparenz imdem man noch mehr Intransparenz reingiesst.
    Vergleicht das einfach mal mit dem Glasfaserknotenpunkt, also dem Gate in die Transatlantikleitungen. Glaubt Ihr dass auch nur irgendeine Maus da Zugang bekommt die da nicht rein schauen soll? Wer also THINK BIG in THINK HUGE abwandelt, der wird am Ende wieder vor dem Problem des totalen Kontrollverlustes stehen. Die Regierungen können natürlich ohne Probleme jegliche Ambitionen eines anonymen Netzes zunichte machen, wenn sie es wollen. SIE haben das Rechtssystem in der Hand, SIE definieren dass Antiterrorgesetze alle anderen Gesetze nach Lust und Laune aushebeln dürfen und KEIN Bürger und KEINE Firma dagegen auch nur Piep sagen darf. Auch das wurde im Film als „suicide for company“ erwähnt.

    Letztendlich ist schon klar wo wir hinmüssen. Transparenz für Jedermann und raus aus dem Hochaus und rein in die Breite. Multi-CS ist ein riesiges Gebäude von paar Weltherrschern welche eine globale Nutzwirtschaft mit dummen Terminals aufbauen wollen, ein Versorgungs-Computing. Multi-X hingegen ist „Multics für Jedermann“, also die kleine Jedermann Schuhbox welche Dank des technischen Fortschritts der letzten 50 Jahre das Potential hat MINDESTENS die selbe Leistung für jedermann zu bieten. Multi-X, die Box für Jedermann so wie es mal in der Mailboxäre damals war. Jeder der wollte konnte eine Box aufmachen und hatte sie im Griff. Die unüberschaubare Komplexität, die Wolkenkratzer, das ist der Freund der Weltherrscher und Kapitalisten die maximale Kontrolle und maximalen Nutzen aus jedem einzelnen Bürger raussaugen wollen.

  22. chris123 sagt:

    Schau mal die Gelder die bei SAGE flossen!

  23. chris123 sagt:

    http://enigmabox.net eben, kann man auch heute schon aus der Schweiz besorgen!

  24. chris123 sagt:

    Wichtig auch: Wir müssen nicht erwarten dass Jemand von dort oben, „unsere Stars“ uns rettet. Wir selbst sind der Schlüssel zu unserer eigenen Rettung. Aber dann muss man sich anstrengen, arbeiten und nicht andere arbeiten lassen!

    Aber Transparenz und Verständnis einer Sache macht auch Spass und so macht auch Computer Spass wenn man es mal wieder versteht! Der Frust der Leute wenn sie sagen ich schmeiss das Teil gleich aus dem Fenster besteht darin dass sie nichts mehr kapieren und es dann nicht mehr wollen. Kapitulation also. Umgekehrt: Freude macht es, wenn man es versteht oder zumindest eine Chance dazu hat. Das war eine der Kernmotivationen der Mailbox Ära. Das meine ich mit der Multi-X Idee!

  25. R1D2 sagt:

    Habe ich. Noch interessanter ist der zeitliche Ablauf und die damals verwendete Technik Hat aber rein gar nichts mit der „Zusammenführung verschiedener Netze“ (= INTERnet) zu tun. Es wäre ein Fehler, zu glauben, dass es vor dem Internet keine Computernetze gab. Aber nehmen wir einmal an, das Internet sei durch das Militär entwickelt worden bzw. hätte dort seinen Ursprung. Kommt es Dir dann nicht komisch vor, dass es nicht – wie hunderte andere Techniken – geheim gehalten und privater Nutzung entzogen wurde? Stimmt es Dich nicht nachdenklich bspw. angesichts der Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace

    http://w2.eff.org/Censorship/Internet_censorship_bills/barlow_0296.declaration

    dass das Militär offensichtlich die Kontrolle über „ihre“ Entwicklung verloren haben? Und es überhaupt einer NSA bedarf, um die Kontrolle darüber vermeintlich wieder zurück zu erlangen? Ich meine, das hätten sie einfacher haben können als vermeintliche „Erfinder“ des Ganzen, nicht wahr?

    Ich bleibe dabei: militärische Anteile an jeder Entwicklung kann man immer finden über verschiedene FGeldströme oder bei nachträglicher Verwendung auch durch das Militär, das war schon beim 1939 entdeckten Teflon so, das bis zur Verwendung in der militärisch begründeten Raumfahrt völlig uninteressant war (ausser vielleicht für Pfannen und Kochtöpfe). Aber auch da hält sich bis heute der Mythos, Teflonbeschichtungen seien ein Abfallprodukt der Raumfahrt. Naja, glaubt halt, was ihr wollt.

  26. R1D2 sagt:

    Ganz richtig! Wer cjdns nicht selbst konfigurieren und auch kein Netz vor Ort mit organisieren kann oder will, für den ist die Enigmabox eine sehr gute und sinnvolle Alternative. HW und das verteilte VPN kosten halt ein bisschen was, aber es kommt einem gemeinnützigen Verein zugute und nicht einem m.M. nach durchgeknallten Millionär

    Auch freifunk-Netze fallen in die selbe Kategorie. Die HW ist da, die SW ist da und letztere ist frei erhältlich, wenn man’s selbst aufsetzen mag.

  27. R1D2 sagt:

    Da liegst Du völlig richtig, weg von den zentralen Knoten, hin zu dezentralen, an den Mailboxsystemen orientierten Netzstrukturen (nur mit heutiger Technik). Dann wird das WWW auch den Sinn entfalten können, den es ursprünglich nach Berners-Lee auch einmal hatte und den zentrale ISPs mit Verweigerung angemessener Upload-Speeds völlig aushebelten. Machbar ist das! Und das Beste dabei: man kann die Infrastruktur der großen ISPs dazu verwenden, ohne sich von ihnen allzu sehr abhängig zu machen und ohne ihnen eine Kontrollmöglichkeit über die Inhalte zu verschaffen.

  28. chris123 sagt:

    Habe die generelle Ausgangsbasis dieser ganzen Entwicklung hin zu einem nicht mehr hirarchisch ausgelegten Kommunikationsnetzwerkes, also dem Ursprung der im Kalten Krieg lag und nicht das konkrete Internet wie es heute ist oder auch mehr oder weniger zivil bzgl. Universiäten damals parallel anlief angesprochen. Mein Link oben mit dem Sputnikschock zeigt jedoch sehr deutlich dass das keine getrennte Militär- / Bildungsinitiative war, sondern dass das ein Grossprojekt des Westblocks als Reaktion auf etwas aus der SU war. Wie ich sagte wird das auch heute von der russischen Seite so gesehen. Ich könnte jetzt hier Namen von Leuten nennen die da beiderseits in Militär und dann danach im Zivilen tätig waren, aber das geht alles hier zu weit sonst schreiben wir noch ein Buch.

  29. chris123 sagt:

    War „Plan 9 OS“die versuchte Aufarbeitung der Vergangenheit durch deren entscheidende Entwickler? Und mit Aufarbeitung der Vergangenheit meine ich u.a. das gescheiteter Multi-CS Projekt. Ist System X oder Multi-X als „Personal Multics“ nicht unter den gegebenen IT-Leistungen als kleine Box wie die Enigma-Box in den eigenen 4 Wänden ein realistisches Szenario? Sprich: Die Box wie auch von PC Engines mit offenem TinyOS, einfach oben aufgesetzt und jeder kann mit dem Computersystem das er nun mal hat drauf schalten, sie einschalten und Teil eines personal basierten, für Jedermann verständlichen (wie damals in BBS Ära) distributed computings sein? Illusion?

    Sagen wir mal wirklich Plan 9 Protokoll und union directories als Verknüpfungen zu verschiedensten Boxen. Alles ist eine fileabsiertes Geschichte wie es mal gedacht war?

    http://en.wikipedia.org/wiki/Plan_9_os

    Denke schon der alte Rob Pike hat recht, wenn er von der fehlenden Innovation, von dem Mangel an was neuem revolutionären in der IT-Architektur spricht!
    http://doc.cat-v.org/bell_labs/utah2000/

    Warum sollen wir nicht mal die Sache von der Basis GEMEINSAM neu angehen? Unmöglich? Und mit gemeinsam meine ich Ende mit dieser ständigen Geheimnistuerei in dieser Branche nur noch zur Profitmaximierung. Ich wünschte diese Offenheit zurück wie wir sie damals zu Mailboxzeiten hatten, wo jeder jedem half, wo wir einfach eine ECHTE COMMUNITY waren.

    Das Enigmabox Projekt ergänzt sich aus meiner Sicht mit einem MultiX Projekt im Sinne dass MultiX eine moderne BBS ist oder?

  30. chris123 sagt:

    There is a lesson here for ambitious system architects: the most dangerous enemy of a better solution is an existing codebase that is just good enough.

    —Eric S. Raymond

  31. chris123 sagt:

    Wer Plan 9 mal schnell installieren und ausprobieren will, einfach Virtual Box installieren dann mit 3 GB HD, Intel Pro 1000 NIC, Sound Blaster 16. ISO zum Booten binden
    https://code.google.com/p/plan9front/wiki/virtualbox

    und dann hier durchgehen:

    https://code.google.com/p/plan9front/wiki/install

    Hardwareunterstützung wer es handfest aufbauen will:
    https://code.google.com/p/plan9front/wiki/KnownWorkingHardware

  32. Frank H. sagt:

    John McAfee, seine Hausseite im Netz. Wie er sich selbst sieht:
    http://www.whoismcafee.com/

  33. chris123 sagt:

    Für jene welche die Mailboxära nicht erlebt haben, hier ein Link zu einem der bekanntesten damals. Da sieht man auch die Adressierung mit den Nodelists und wie das mit der Vermittlung war. Eben auf Basis Akkustikkoppler, später Modem, dann ISDN:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fidonet

  34. chris123 sagt:

    @R1D1

    jetzt interessiert mich doch nochmals Deine Geschichte vom Internet das 7 Jahre vor dem ARPANET entstanden sein soll und das wiederum der Vorläufer des NSInet sein soll.

    Also aus meiner Sicht gibt es 2 Leute die relativ parallel auf die Geschichte mit dem Packet Switching kamen: Paul Baran (US, ursprünglich aus Polen) und Donald Davis (UK).

    Paul Baran ist der RAND Corporation 1959 beigetreten (was eine primär militärische Organisation ist) und hat dort im Sommer 1961 die oben von mir beschriebenen Thesen eines „3. WK überstehenden Netzwerks“ insbesondere im Rahmen eben jenes SAGE Ansatzes beschrieben.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Paul_baran#Packet_switched_network_design

    1965 kam dann Donald Davies mit dem Konzept.

    Und als Geburtsstunde des ARPANET gilt der 30. August 1969 als das BBN Leonard Kleinrock den ersten IMP lieferte. Das überall bekannte Bild von ihm. Und das erste Wort über ARPANET wurde dann am 29. Oktober 69 10:30 geschickt, nämlich „lo“ weil das mit dem geplanten Wort „login“ nicht ganz klappte 😉
    http://en.wikipedia.org/wiki/Leonard_Kleinrock

    Also ARPANET kann man ganz klar fixieren und man kann ganz klar sagen dass Paul Baran fürs Militär mit militärischen Intentionen arbeitet als er der AirForce im Sommer 61 briefing B-265 und die Papiere P-2626 übergab, also 8 Jahre vorher.

    Wo ist jetzt da die zivile Internetdefinition aus Deiner Sicht?

  35. chris123 sagt:

    RFC1 war UCLA 7. April 69
    http://tools.ietf.org/html/rfc1

    Da ging es um den IMP – heute würde man Router sagen – des ARPANET.

    Vorher gab es die GORs des SAGE projects, sog. „general operational requirements“ bzgl. AirForce VORGABEN. Das waren etwas schärfere Direktiven. Eben militärischer Urspung. Die späteren RFCs waren quasi eine locker flockige zivile Version der GORs, bewusst ohne Autorität gedacht:

    >> Bereits ein halbes Jahr vorher war das erste von Tausenden von Request for Comments-Dokumenten (RFCs) erschienen, die die technischen Standards des Internets spezifizieren. Diese Standards werden nicht im Duktus eines Gesetzes erlassen, sondern als freundliche Bitte um Kommentierung. Steve Crocker, Autor des ersten RFC, begründete diese Form damit, dass die Beteiligten nur Doktoranden ohne jede Autorität waren. Sie mussten daher einen Weg finden, ihre Arbeit zu dokumentieren, ohne dass es schien, als wollten sie irgendjemandem etwas aufdrängen, in einer Form, die offen für Kommentare war. RFCs können von jedem erstellt werden. Sie sind als Diskussionspapiere gedacht, mit dem erklärten Ziel, die Autorität des Geschriebenen zu brechen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Internets#Fr.C3.BChphase

    Dann gab es damals Theater um die Rechte am Quellcode dieser IMPs / TIPs. Da diese Entwicklung vom Militär finanziert war, wurde sie aus rechtlichen Gründen erst mal nicht freigegeben:

    >> 1974 startete BBN Telenet, den ersten öffentlichen paketvermittelten Datenkommunikationsdienst, eine kommerzielle Version des Arpanet. Aufgrund der DARPA-Förderung besaß BBN kein exklusives Recht am Quellcode für die IMPs und TIPs. Andere neue Netzwerkunternehmen forderten BBN auf, ihn freizugeben. BBN sträubte sich zunächst, da der Code ständig verändert würde, gab ihn jedoch 1975 frei.

  36. lotus sagt:

    Fürs erste würde ich einfach Retroshare empfehlen. Das gibt es schon länger und was die beidne da vor haben scheint unterm Strich nichts anderes zu sein.

    http://retroshare.sourceforge.net/index_de.html

  37. chris123 sagt:

    Interessante Sache dieses Retroshare.

    Mir fehlt aber hier das Gruppen- bzw. Teammodell, dann die Option der Eigenregie und Kreativität wie bei den Mailboxen. Nicht jeder war damals ein Node oder Hub, aber wer sich angestrengt hat konnte einer sein. Der normale User war eben Point. Dann die Themen, die Boards und auch da wieder der Gruppenbezug.

    Man könnte fast sagen das war damals wie ne Wirtschaft oder Stammtisch wo man sich digital traf. Und der Wirt hatte was vorbereitet, managte den Betrieb. Aber der Wirt war freiwillig Wirt, war stolz darauf. Und natürlich war es stolz wenn viele zu ihm kamen, also mehr als zum Nachbarn 😉 War ein gesunder Wettbewerb. Es spielte auch die lokale Struktur die ja durch die Telefonleitungen und Kosten vorgegeben waren eine Rolle. So kannten wir uns eigentlich alle gegenseitig. Der digitale Kontakt war quasi Ergänzung. In dieser Form war auch Unfug nicht anonym. Das war ja doch relativ transparent, spätestens für den Sysop wenn ihm was suspekt vorkam. Das war aber auch ein Vertrauensverhältnis. Aus meiner Sicht eine gute Balance zwischen Anonymität und dennoch wieder nicht.

    Citadel ist so eine OpenSource Groupware die mal aus dem BBS Umfeld kam und bis heute noch BBS Elemente übernommen hat. Habe das aber mal nur überflogen:
    http://www.citadel.org/doku.php/doku.php?id=start

    Ich denke dass das Mailbox Konzept menschlich betrachtet richtig war. Einfach kann man es auf eine verschlüsselte Infrastruktur wie sie die Enigmabox für Jedermann bietet aufbauen. Und dann quasi die Fidonet Adressen jetzt mit der IPv6 Adresse kombiniert oder so. Ich weiss noch nicht genau wie, aber so von der Richtung her. Dieser Gruppenbezug muss wieder drin sein, Boards / Foren nach Interessen, Netmail / Echomails, warum nicht?

    Ich weiss nicht wie ich es besser formulieren soll aber vielleicht ist ja hier jemand noch aus dieser Zeit der das auch mal beschreiben und dazu was sagen kann.

  38. chris123 sagt:

    Ach, hier der Link zu Rooms and Messages in Citadel in alter Form, immer noch integriert:

    http://www.citadel.org/doku.php/doku.php?id=screenshots#citadeltextrooms

  39. chris123 sagt:

    Ich versuche mal eine Definition dieses MultiX in meiner Vorstellung zu definieren und Jens als Beitrag zu schicken.

    Grob würde das Design so aussehen.

    a) Die Infrastruktur darunter ruhig die Bewegung im verschlüsselten Hyperboria Raum wie z.B. aus meiner Sicht ideal umgesetzt enigmabox.net / eBox.

    b) Der Hinweis in Offtopic, dass die EU die örtliche Feuerwehr abschaffen will, war ein Impuls. Feuerwehr ist eine Organisation zu welcher der Bürger wohl noch am meisten Vertrauen hat obwohl sie enge Behördenkontakte hat. Sie kratzt das System, ist aber nicht Teil des Systems, ist eine kulturelle Realität, mit regionaler Bürgernähe. Eine echte Bürgerbewegung die übrig geblieben ist und damit der EU natürlich ein Dorn im Auge ist. Das kommt aus dem Volk raus und in einer Krise könnte der Bürger mehr sie als den EU-Behörden Systemlingen als Autoritäten akzeptieren und das auch freiwillig. Wie bei dem Mailbox Konzept kennen sich da alle.

    Warum also nicht die lokale Feuerwehr ansprechen und die Enigmabox + Telefon auch dort als erster regionaler Kontaktpunkt aufbauen? Und die erste Nummer die wir dann im Telefon eingeben ist quasi die 112 die unsere Enigmaboxen mit der Feuerwehr verbinden.

    Eine der Probleme die man nämlich mit so einer eBox hat besteht darin, dass man am Anfang erst einmal dumm kuckt und sagt: Und nun?

    Nicht dass hier jemand meint das mit der Feuerwehr sei zwang. Natürlich kann jeder machen was er will, aber es ist ein Vorschlag für einen ersten Anlaufpunkt mit Regionalbezug von dem es weiter wachsen kann so wie es damals beim Mailbox Konzept war.

    c) Ich trenne jetzt mal die Boxen nach ihren Funktionen. Man KANN alles zusammen backen, man KANN ein All-In-One Konzept wie ein Notebook oder iMac etc. konzipieren, man kann aber auch nach verschiedenen Funktionsmodulen untergliedern und das mache ich jetzt mal.

    Wir haben also jetzt z.B. die eBox auf 12 Volt Basis. Also dann auch ideal für unsere mobilen / Campingwagen / Hütten Freaks. Wegen Mobilmodul an der eBox. Da gibt es vermutlich demnächst eine Option vom eVerein. Wir sollten das des weiteren so konzipieren, dass es 24h-Boxen und Zeitfenster-Boxen gibt. Wobei man bei den Zeitfensterboxen zwischen predictable und non predictable unterscheiden sollte. Mit „predictable“ meine ich ein allgemein bekanntes voraussagbares Zeifenster, mit non predictable meine ich z.B. dass ein MultiX Box Sysop über einen Pager Vorabruf quasi eine Einschaltung ausruft und SEINEN Leuten / Usern damit die Info gibt dass sie über Wählleitungen oder Leitungen mit Minutenabrechnungen etc. temporär aufschalten können.

    d) In der eBox schaltet man die jeweiligen IPv6 Adressen untereinander frei. Das geht derzeit über eine Web Admin Oberfläche wie bei all diesen Gerätschaften.

    c) Jetzt zur MultiX Box selber. Die z.B. in gleicher Architektur wie die jetzige eBox und baugleich von den Abmassen ist. Das muss optisch gut aussehen und es darf wie die jetzige eBox keine Lüftergeräusche etc. machen sonst bekommen unsere Frauen Schreianfälle. Diese auch wieder 12 Volt um an unsere mobilen User zu denken. Die Schweizer eBox ist rot, die MultiX Box könnte z.B. zur Unterscheidung blau sein.

    d) Die MultiX Box hat aber keinen VGA Ausgang für Monitor / Tastatur / Maus, sie ist eben eine Multi-Box für den gesamten Haushalt, ein Multi-User System und eben keine personal Box. Ich übertrage ja hier das Multi-CS Konzept auf die eigenen 4 Wände und sage: Das was damals als CPU / Speicher Kraftwerke geplant war um alle Menschen abzuzocken, das ist jetzt UNSER EIGENEN KRAFTWERK in UNSEREN EIGENEN 4 WÄNDEN.

    Also: Der „User PC“ bleibt denn es wird sich nichts daran ändern dass wir ganzheitlich betrachtet hier einen absoluten Wildwuchs von unterschiedlichsten Geräten haben der ERST EINMAL nicht in den Griff zu bekommen ist und der auch nicht so schnell zu wechseln ist. Wir haben es hier mit privaten oft wenig betuchten Leuten zu tun die nun mal wenig Geld haben um all diese Umstellungen alle auf einmal tragen zu können. Sprich: Idealerweise ist das Notebook mit dem Du drauf zugreifst Linux, muss aber nicht sein. Der Windows PC kommt auch auf die MultiX Box nämlich im Sinne eines Terminals, einer ZeroClient Definition.

    Ich lasse es mal offen, ob man das z.B. auf dem Genode-FX / DOpE Window Server Konzept der TU Dresden aufbaut. Diese Entwicklung kommt von den Leuten aus der alten Atari Linie.

    http://genode-labs.com/products/fpga-graphics?lang=de

    http://genode-labs.com/products/graphical-user-interfaces?lang=de

    Sie sind jetzt sogar am Genode-OS-Framework. Das Problem was ich hier sehe ist wenn es wieder zu komplex wird. Diese Einfachheit dass jeder der wollte damals in der Mailbox Zeit sich Boards aufbauen konnte, das war eigentlich wichtig. Einfachheit ist jene Grundlage für Transparenz, Mitmachen und Manipulationssicherheit. Ein System in dem es nur noch eine Handvoll Fachleute weltweit gibt die es beherrschen ist aus meiner Sicht in diesen Zeiten ungeeignet.

    Es könnte also auch ganz einfach wieder mit einfachen ANSI / RIP bzw. HTML / VRML Kombinationen beginnen die überschaubar für jedermann sind. Das lasse ich jetzt mal offen.

    e) Das Konzept von dieser MultiX Box wäre jetzt z.B. das Modell mit den Union Directories von Plan 9 mit Plan 9 Protokoll wo alles filebasiert und damit auch wieder viel transparenter und allgemeiner ist. Jede mBox kann also quasi Space freigeben für die Union Definition anderer Boxen. Jeder User kann jetzt in seinem freigegebenen Space seine Menüdefinition z.B. in Form eines MNU Files hinterlegen. Durch die Union ergibt sich eine Abonierbarkeit der Menüstruktur. Eine mBox kann also durch die Union-Anbindung an die freigebenen Spaces anderer mBoxen deren MNU Files auslesen und diese auf seiner Seite zu einem Gesamtmenü wieder dynamisch zusammen setzen. Sprich: Da ist das Abo IKN drin mit verschiedenen Rooms (Räumen / Themen), da ist ASR drin, da ist z.B. jemand drin der eine Gesundheits-Box betreibt, ein anderer der eine Spielebox betreibt etc. Die Union Definition verbindet das.

    f) Warum sollte man eigentlich nicht OBERHALB der Hyperboria eine hirarchische Struktur die sich nach unten immer mehr ins regionale zieht wieder logisch augreifen? Also das Konzept von Regionen, Hubs, Nodes, Points. Oder das darauf aufbauende Netmails / Echomails Konzept. Der Vorteil davon ist dass man u.a. die digital Abgeflogenen wieder auf die lokale Ebene vor Ort bringt. Und des weiteren dass die Logik der Sicherheit eines solchen Systems nach unten zu den Points sich verstärkt bis dahin dass sich die Leute da gegenseitig kennen. Nach oben hingegen ist Mister X. Mister X muss VOR ORT KOMMEN um zu fragen was eigentlich mit Point Z los ist. Das spricht sich aber so wie damals zu Mailboxzeiten sofort rum weil es ja dann den lokalen Bezug gibt. Der lokale Gruppenbezug dieses Modells würde also sowohl Identifizierung, als auch Sicherheit, als auch eine Gruppen-Privatsphere aufbauen. Wir sprechen hier immer über die Privatsphere des einzelnen und nie darüber dass es eine Gruppen-Vertrauenssphere gibt. Diese sollte sich wieder wie damals in so einer MultiX Box abbilden.

    Ich weiss nicht ob Jemand diese „Konzeptvorstellung in Kurzform“ verstanden hat. Wer Interesse an dem Aufbau so eines Systems hat, bitte hier posten! Also sowohl Leute die aus der Mailboxzeit kamen und hier Erfahrungen haben, als auch so Leute die als Entwickler an so einem neuen Konzept mitmachen würden. Es bringt überhaupt nichts jetzt irgendwelche Super-Entwickler komplexester Strukturen zu haben die ihrerseits sofort sagen: Natürlich kommt für uns nur Linux in Frage, natürlich kommt für uns nur das Komplexeste vom Komplexesten vom Komplexesten in Frage, was nur noch der Superfreak vom Freak vom Freak versteht.

    Wenn nämlich dieser Weg wieder los geht, dann haben wir eben keine Volksbox mehr, sondern nur einen weiteren total hochgezüchteten Boliden dessen Funktion am Ende keiner mehr versteht ausser der NSA und deren Söldnern. Und die ganze Inhaltsgestaltung und Themen würden sich wieder zentralisieren. Mit jedem Update / Upgrade, jeder weiteren Evolution in mehr Komplexität würde das Übel vor dem wir fliehen uns grad wieder einholen. Wir würden das eine Übel nur gegen ein anderes austauschen.

    Daher ist es wichtig dass es „einfache Leute mit einfachen Ansprüchen“ sind die diese Box aufbauen oder zumindest Techniker die a) offen für neues und anderes und b) offen für Einfachheit statt Pfaugehabe etc. sind.

  40. chris123 sagt:

    >> Mister X muss VOR ORT KOMMEN um zu fragen was eigentlich mit Point Z los ist.

    Er geht dann zur lokalen Feuerwehr weil in diesem Modell dort am ehesten bekannt? Warum eigentlich nicht. Ich meine schon dass wir eine Definition für eine gewisse Sicherheit brauchen, diese sollte aber

    MENSCHLICH UND LOKAL BLEIBEN.

    Das Problem am heutigen staatlichen Modell ist, wenn jemand ein abstraktes globales Sicherheitsmodell mit Absolutheitsanspruch über alles spannen will, diese totalitären Strukturen dann auch noch mit abenteuerlichen Anti-Terror-Gesetzen meint zu legitimieren.

    Ich denke daher dass dieser Feuerwehransatz eine Idee wäre. Eine gewisse Sicherheitsdefinition müssen wir dem System geben, sonst wird wieder die damalige Polizeileitungsdiskussion los gehen. Und das würde dann eben wieder gesetzlich erzwungen und basta. Es würde viel Luft bzgl. Spekulationen von Oben aus der Debatte nehmen. Die US- / EU- Lakaien müssten dann die ganze Region beschuldigen. NORMALERWEISE ist nicht eine ganze Region kriminell und wenn doch, dann ist es eh schon allgemein bekannt. Bin schon durch so Regionen gefahren. Da stand an der Eingangsstrasse eine Polizei und am Ausgang. Warum? Weil die genau wussten dass da ein richtiges Nest ist. Die Polizei fragte mich: Wollen sie da wirklich rein. Ich fragte: Warum nicht? Na, als ich durch war, hatte ich kapiert warum der Polizist am Eingang so komisch tat. Halsbrecherische Verfolgungsjagd durch das Gebirge um es genauer zu formulieren.

  41. chris123 sagt:

    Für die Profis welche sich mehr technisch in etwas reinsteigern wollen, eine andere Frage:

    Was haltet Ihr von dem Genode OS Framework welche von Leuten aus der Atari Linie kommt die hier ein neues Modulares OS auf der TU Dresden aufgebaut haben und das auf den L4 Microkernel aufsetzen?

    http://genode.org/

    >> We understand the complexity of code and policy as the most fundamental security problem shared by modern general-purpose operating systems. Because of high functional demands and dynamic workloads, however, this complexity cannot be avoided. But it can be organized. Genode is a novel OS architecture that is able to master complexity by applying a strict organizational structure to all software components including device drivers, system services, and applications. The Genode OS framework is the effort to advance the Genode OS architecture as a community-driven Open-Source project.

    http://genode.org/documentation/general-overview/index

  42. chris123 sagt:

    Hier ein Video des derzeitigen IST Standes dieses Microkernel basierten Systems wer nicht extra die Live CD starten will:
    http://www.youtube.com/watch?v=CJdWOmajo_8

  43. laquibie sagt:

    Ähm, dem technischen konnte ich schon spätestens ab der Hälfte nicht mehr folgen. Aber zum Thema McAffee fällt mir da ein, dass er Ende letzten Jahres auf Infowars im Interview mit Jones war. Ich persönlich fand das sehr interessant und ihn durchaus authentisch.
    Bin gerade unterwegs, also ist’s mit YT-Vid suchen Asche, war aber irgendwann um den November rum. Vllt kann sich jemand die Mühe machen? (Sorry Jens, du weisst, dass ich sowas normalerweise direkt verlinken würde, geht aber von hier aus gerade nicht…)
    LG jedenfalls

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