Ich will es jetzt, überall und ich will es kostenlos

Die Generation Mediamarkt hat ein Problem. Aufgewachsen mit Slogans „Geiz ist Geil“ und „Ich bin doch nicht blöd“, wurde man zu einer kostenlos-Mentalität gedrillt. Das Gefühl man könne alles überall, sofort und kostenlos konsumieren brachte einen mentalen und gedanklichen Wandel. Ganz abgesehen von den Unternehmen, hat diese Veränderung auch großen Einfluss auf die Zukunft von genau dieser Generation.


Das Warten auf Dinge und auch die damit verbundene Vorfreude sind der sofortigen Befriedigung gewichen. Alles was sich irgendwie digital verschicken lässt, kommt sofort. Alles was man per Amazon bestellen kann, liegt im besten Fall schon am nächsten Morgen auf der Türschwelle und selbst daran arbeitet man noch. Zumindest in Ballungsgebieten könnten irgendwann Drohnen das Gut der Begierde demnächst sozusagen on Demand liefern.

Selbst Menschen die noch die „gute alte Zeit“ kennengelernt haben, gewöhnten sich sehr schnell daran, die Jugend von heute kennt allerdings nichts anderes mehr. Das bringt nicht nur diese enorme Geschwindigkeit mit sich, es führt auch dazu, dass Unternehmen und Behörden leichtes Spiel bei der Umsetzung von Big-Data und Data-Mining haben.

Die Leichtfertigkeit mit welcher die Nutzer ihre Daten freigeben, wird sich in der Zukunft noch als schwerer Fehler erweisen. Daten werden in die Cloud gelagert, ob bewusst oder durch das „nichtlesen“ von AGB´s und als Dienstleistung einer App. Mir begegnen häufig Menschen die in der „Smart-Economy“ nicht mehr in der Lage sind überhaupt zu verstehen wie irgendwelche ihrer Bilder oder Daten ins Netz gelangen oder gelangt sind. „Eigentlich habe ich das alles deaktiviert“ begleitet als Aussage den fassungslosen Gesichtsausdruck. Nur ändern mag man daran eigentlich nichts, schließlich ist es ja „smart“.

Da ich eigentlich jeden Tag zu fast jeder Zeit Zugriff auf irgendeinen meiner Computer habe, ist es natürlich leichter für mich auf ein Smartphone zu verzichten. Wäre dem nicht so, hätte ich allerdings – wenn überhaupt – zwei Telefone.

Aber auch hier zeigt sich das Problem aus der Überschrift. Man möchte zu jeder Zeit, überall und das auch noch kostenlos wissen, was der Bekannten- und Freundeskreis so treibt. Dass die Informationen in weiten Teilen Nonsens, unwichtig und meist überflüssig sind, spielt dabei eigentlich keine Rolle.

Machen Sie einmal den Selbstversuch, beobachten Sie einen Tag lang wirklich mit offenen Augen beispielsweise Ihren „Freundeskreis“ bei Facebook. Danach stellen Sie sich die Frage, welche dieser Informationen sind wirklich relevant und danach wägen Sie ab, welche dieser Informationen nicht bis zum Abend Zeit gehabt hätten. Sie dürften überrascht sein über das Ergebnis.

Die oberflächliche Schnellebigkeit unserer Gesellschaft resultiert genau aus diesen Aspekten. Aktion und Reaktion erfolgen im Sekundentakt. Selbst die wirklich wichtigen Informationen gehen in einem schier unendlichem Datenstrom unter. Egal wo man sich befindet, der Großteil der Augen ist zumindest in sehr regelmäßigen Abständen damit beschäftigt immer wieder das Smartphone zu prüfen.

Besonders interessant finde ich Personen, die fast ungläubig prüfen ob sie überhaupt Empfang haben, wenn das Telefon sich mal für 5 Minuten nicht rührt. Was mag diesen Personen durch den Kopf gehen, wenn Sie merken….es liegt nicht am Empfang. Die enttäuschten Gesichter lassen den Schluss zu, dass eine Art von Verständnislosigkeit und Minderwertigkeitsgefühlen in den Hirnwindungen einen Kampf auf Leben und Tot führen. „Habe ich etwas falsch gemacht? Warum schreibt mir niemand? Habe ich zu wenig Freunde?“, mögen hier nur einige der drängendsten Fragen sein.

Mit etwas Abstand betrachtet, sehe ich es als eine der massivsten Verschwendungen von kostbarer Lebenszeit. In meinem Freundeskreis sind Menschen immer wieder konsterniert, dass ich nicht auf SMS reagiere – außer es ist wirklich wichtig. Bereits als diese Unsitte Einzug hielt, konnte ich mit dieser Form der Kommunikation nichts beginnen. Es war Teuer, man konnte nur wenig Information austauschen und die Erstellung nahm überproportional viel Zeit in Anspruch. Ein Beispiel solcher Unsitten:

A: Hi, wo steckst du (22 Cent)
B: Bin noch auf Arbeit (22 Cent)
A: Wann hast du Feierabend? (22 Cent)
B: 16.30 Uhr (22 Cent)
A: Hast du nachher schon was vor? (22 Cent)
B: Noch nicht warum? (22 Cent)
A: Hätte Bock mit dir ein Bier trinken zu gehen. (22 Cent)
B: Klingt gut! (22 Cent)
A: Wollen wir ins McBouch? (22 Cent)
B: Nee, die haben da kein Wolters. (22 Cent)
B: Wie wäre es mit dem Pitcher´s? (22 Cent)
A: Ja geht auch. (22 Cent)
A: Ruf doch nachher kurz an, wenn du von der Arbeit zuhause bist. (22 Cent)
B: Ok, mach ich (22 Cent)
B: BB (22 Cent)
A: winke (22 Cent)

Aufsummiert wurden so 3,52 Euro – nahezu sinnlos durch den Äther gejagt. Wenn B beispielsweise auf der Arbeit nicht telefonieren kann, könnte man die Kosten auf 0,44 Cent reduzieren indem man nur eine Nachricht schreibt:

A: Hi, Lust heute Abend mit mir ein Bier zu trinken? Wollen wir nach der Arbeit kurz telefonieren?
B: Klingt gut, melde mich. Bis Später.

Früher hätte man das einfach durch einen Besuch geregelt, mit der Gefahr, dass man den Freund daheim nicht antrifft. Obwohl es keine Apps gab um Freunde zu orten oder ihnen Nachrichten zukommen zu lassen um zu erfahren wo sie sind, hätte man sie meistens trotzdem gefunden. Der unterschied war, man kannte die Gewohnheiten seiner Freunde. Heute ist es sogar noch einfacher, vermutlich findet man seinen Freund daheim vor Facebook.

Leider hat sich das digitale Zeitalter gegen die Menschen gewendet. Die meisten sind nicht in der Lage zu differenzieren zwischen den echten Vorteilen und völlig sinnloser Zeitverschwendung. Da werden in einem Spiel schonmal Tagelang „Bonbons verschoben“ oder „Äcker bestellt“ und am Ende fragt man sich warum man im Leben kaum noch Zeit hat die wirklich wichtigen Dinge zu erledigen?

Machen Sie sich frei von dem Zwang alles sofort, überall und kostenlos haben zu müssen. Es ist nämlich nicht kostenlos, es kostet Sie das Wertvollste was Sie haben, Lebenszeit und Privatsphäre.

Carpe diem


17 Responses to Ich will es jetzt, überall und ich will es kostenlos

  1. Jens Blecker sagt:

    PS: Mir ist klar, dass heute die meisten eine SMS-Flat haben oder eben Data-Minern wie Whatsapp blind alle Daten einhämmern. Mir geht es hierbei um die grundlegende Aussage.

  2. Lieber Jens,
    ein wesentliches Merkmal fehlt in Deiner Schlussfolgerung:
    soziale Ausgrenzung fühlt sich wie physischen Schmerz an. Um dies zu vermeiden sind vielen wohl die unzähligen 22 cent Wert.

    LG Ro!and

  3. Tranfunzel sagt:

    Guten Morgen Jens. Du hast mal wieder in Kürze den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Was mit diesen Dingen an Geld(auch Flat kostet) und vor allen Dingen an Zeit sinnlos verballert wird ist unglaublich. Fahr mal morgens Straßenbahn. Fast alle spielen an ihrem Smartphone rum, manche haben Stöpsel in den Ohren, aber nur wenige unterhalten sich miteinander.

    Einen anderen Aspekt zu „billig und billiger“ möchte ich vielleicht noch sagen. Denke an die Konkurenz für „normale Händler“ durch e commerce. Fast jeder Laden braucht heute e commerce, entweder selber oder als ebay shop oder amazon shop o.ä.. Ohne dieses e commerce gäbe es wohl kaum noch Geschäfte. Das Ladenlokal ist quasi eine Remineszens.

    Es gibt z.B. kaum noch Computergeschäfte in der Nähe, wo man mal schnell Kabel, Druckerpatronen, Krimskrams kaufen kann. Fast alles läuft „billig“ über online Händler. Dabei sind deren Preise oft gar nicht immer „billig“ und man muss sich auch fragen, was das für ein Aufwand an Verpackung und Transport sowie Logistik ist.

    Ich möchte nicht wissen, was alleine Ebay und Amazon an einem einzigen Tag den Logistikunternehmen an Lieferungen übergeben. Damit meine ich, wie viele Menschen sind damit täglich beschäftigt (durch automatisierte Verteilung wird schon tüchtig rationalisiert, ausgeliefert werden muss es aber auch) und was „verdienen“ diese Menschen?

    Wenn aber die „normalen“ Geschäfte vor Ort irgendwann dicht machen können, weil sie in der Produktpalette und in den Preisen mit den „Großen“ nicht mehr konkurieren können, wem ist dann damit gedient?

    Vor ein paar Jahren hatte mich ein Sklaventreiber in einem Reifenlager eingesetzt, bis ich nach 3 Tagen gestreikt habe. Solche Mengen an Reifen kann man sich nicht vorstellen. In Gitterboxen in einem Riesenhochregallager in fussballfeldgroßen Hallen. Die Aufgabe bestand darin, ankommende Sattelzüge schnell leer zu räumen und die Reifen in Boxen zu verfrachten. Dafür braucht man kein Hirn, sondern Arme und Muckis wie ein Affe.

    Das Lager gehört einem Reifendiscounter und von dort werden die Filialen beliefert. Ein „kleiner“ Reifenhändler dürfte da preislich nicht mehr mithalten können.

    „Geiz ist geil“ (abgesehen davon, dass Geiz nicht Sparsamkeit, sondern eine „Sünde“ ist) führt auch mit dazu, das immer weniger Menschen eine Arbeit vor Ort finden, bzw. auch die Anzahl an Arbeitsplätzen insgesamt weniger wird.
    Wenn aber immer weniger Menschen eine Arbeit haben von der sie leben können, wer soll dann konsumieren???

    Das Ding beißt sich in den Hintern. Schuldigung.

  4. Tranfunzel sagt:

    „soziale Ausgrenzung“ durch Nichtbenutzen eines Smartphones? Der „soziale Wert“ eines Menschen definiert sich also nicht nur durch sein Äußeres (welche „in“ Klamotten er trägt) sondern ob und welches Smartphone er/sie benutzt?

    Ich glaube ich lache mich schlapp. Wenn die Menschen schon eh kein Selbstwertgefühl mehr haben, dann bekommen sie auch keines durch das Herumspielen mit einem möglichst teuren Smartphone.

    Ich konstatiere. Der „Mensch“ wird immer „oberflächlicher“ und innen drin „leerer“.

  5. Danke Tranfunzel für die Vorlage!

    Da mir fast klar war, dass die Antwort nicht den Nagel auf den Kopf trifft, sondern an der Sache vorbei schlägt, habe ich mir erlaubt, eine etwas umfassendere Antwort zu geben. Nachzulesen hier:
    http://www.schnappfischkapitalismus.de/2014/02/generation-fb-sms/

  6. Tester sagt:

    Im Beispiel oben geht es im Realfall gar nicht um den Inhalt, es geht um das hin und her Schreiben an sich, als Beschäftigung.

  7. Erasmus sagt:

    „“Die Aufgabe bestand darin, ankommende Sattelzüge schnell leer zu räumen und die Reifen in Boxen zu verfrachten. Dafür braucht man kein Hirn, sondern Arme und Muckis wie ein Affe.““

    Aber ein bisl Hirn wäre angebracht, dann müsste ich nicht jede zweite Lieferung zurückgehen lassen weil die Größen Falsch sind.

    Übrigends Heute können wir nur Ihr kostenlose Angebot bestellen das aber leider nur in Doppelter ausführung.

    Yada

  8. dirk sagt:

    Naja, das ganze hängt ja auch mit einem gewissen Gesellschaftlichen Exibitionismus zusammen. Immer und überall selber present sein zu wollen ohne anwesend zu sein und seinen ganzen Bekanntenkreis mit allen möglichen Infos über sich selbst bombadieren.
    Ich kenne nur 2 Menschen unter 40, die keinen Facebooaccount haben in meinem direkten Umfeld. Mich selbst und ein Arbeitskollege. Ich selber habe gezwungener Maßen einen Google+ Account, weil ich seit es Youtube gibt einen Kanal betreibe, auf dem ich gelegentlich etwas hochlade, das ich mit Freunden teile, die ich fast alle aus dem wahren Leben
    kenne.
    Leider kann man sich also auch als Mensch, der versucht sich den Dataminern zu entziehen, nich gänzlich frei machen, sofern man nicht völlig auf moderne Multimedia und Kommunikation verzichten
    möchte.
    Allerdings bin ich auf allen Diensten, die ich nutze unter Fantasienamen angemeldet. Selbst meine Emailaccounts sind nicht unter Realnamen angemeldet. Das ist eine gute Aternative um der Sammelwut entgegen zu wirken. Natürlich lassen sich auch anonymisierte Accounts mit Fantasienamen zurückverfolgen. Aber es kostet Mühe und Aufwand, die sich nur Ermittlungsbehörden machen würden 😉

  9. Christian Goldmann sagt:

    „Soziale Ausgrenzung fühlt sich wie physischer Schmerz an…“, das ist richtig. Aber was für eine Luftnummer zum Beispiel Facebook ist, kann man für sich selbst testen.
    Drei bis vier Monate nachdem man wirklich Geburtstag hatte und die entsprechenden Glückwünsche erhalten hat, ändert man sein Geburtsdatum (vom 1.4 zum 1.8. zum Beispiel). Man erhält nun nochmal – wenige Monate nach dem eigentlichen Geburtstag – von vielen Facebookfreunden die gleichen seelenlosen Geburtstagsgrüsse, wie wenige Monate zuvor.
    Kann mir vorstellen, dass die meisten von euch Facebook nicht nutzen. Aber erzählt das mal einem Freund, der diese Website als soziales Netzwerk nutzt und davon begeistert ist.
    Es heisst immer Facebook fördert soziale Kontakte, genau das tut es nicht. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall: Facebook sagt dir wann deine „Freunde“ Geburtstag haben, man muss es sich selbst nicht mehr merken. Es gibt viele Facebook – Nutzer, die ohne dieses Hilfsmittel nicht mehr wüssten, wann ihre Freunde Geburtstag haben. Das soll soziale Kontakte fördern? Man stelle sich nur vor, es würde diese Sozialen Netzwerke nicht mehr geben. Was wüsste ich dann noch über meine Freunde (Wohnsitz, Hobbys, Geburtstag…)? Facebook (SMS, WhatsApp usw.) führt zu sozialer Faulheit – man kann ja alles nachlesen (Facebook), oder sich mal kurz melden (SMS). Ein paar beantwortete SMS, zwei Facebooklikes auf einen Chronikeintrag und die soziale Ausgrenzung ist für einen weiteren Tag vermieden. Es ist alles bloss Schein…

  10. derTroll sagt:

    ich benutze ein 7 Jahre altes Nokie Handy, das kann SMS und telefonieren. Ich lade alle 2-3 Monate mal 10 EUR auf. Habe das nur, damit ich überhaupt eine Telefonnummer habe. Facebook nutze ich nur auf der Arbeit (ist Vorgabe) sind auch nur Kollegen drin.

  11. Husky sagt:

    Hallo Herr Blecker,

    da haben Sie den Nagel aber voll auf den Kopf getroffen. Es ist eine Unsitte geworden, jeden Blödsinn und jede Unwichtigkeit allen mitzuteilen und dabei nicht nur die eigene Zeit zu verschwenden, sondern auch die Zeit den Empfängern der Nachricht zu stehlen – aber die meisten wollen es ja wohl so (nicht nur junge Leute, auch viele der Älteren). Sonst ist man ja wohl nicht „in“.

    Mir reicht seit einigen Jahren ein rubustes Handy mit Prepaid-Karte, mit dem ich von unterwegs telefonieren kann, wenn es erforderlich ist und damit ich für wichtige Nachrichten erreichbar bin. Die Anzahl der SMS, die ich je in meinem Leben schrieb, bewegt sich im einstelligen Bereich. Dieses blödsinnige Tippen widerstrebt mir. Es reicht doch nun wirklich aus, wenn man Mails oder Internet am heimische PC hat, ich muss wirklich nicht alles überall verfügbar haben. Und ich spare dabei gewaltig beim Handy: 1,49 € Grundgebühr/Monat und ein Telefonat bis zu 2 Stunden (!) für 0,29 €. Was will man mehr? Wenn ich Facebook, Twitter & Co. höre, frage ich mich, ob die Leute, die diesen Schwachsinn nutzen, noch ganz richtig sind im Oberstübchen.

    Es mag zwar sein, dass mich andere Leute für total rückständig halten, aber das prallt an mir ab und ich kann meine Ansicht schon ganz gut vermitteln. Ich fürchte nur, dass wir irgendwann von dieser „Alles-überall-Welle“ überrollt werden und das die Masse der Leute, die auf dieser Welle schwimmen, die Richtung für Technik und Unternehmen vorgeben und es irgendwann nicht mehr ohne geht.

  12. LFO sagt:

    Also grundsätzlich sind nicht alle Zombies da draußen, aber die meisten. Würdet ihr mich morgens auf dem Weg zur Arbeit in der SBahn sehen, würdet ihr über mich genauso denken.

    In Wirklichkeit sitz ich aber da und lese die Infos von IkN und anderen auf meinem Smartphone – eine Zeitung gibt es ja nicht – sonst würde ich eben IKN Zeitung lesen.
    Mir ist es eben lieber,wichtige Infos zu lesen, anstatt mir all diese „Zombiegesichter“ anzuschauen. Mein Weg bis zur Arbeit beträgt halt mit Umsteigen 45 min.

    Also wenn ihr jjemanden mit Smartphone seht, muss das nicht zwangsläufig ein „Konsumzombie“ sein.

    Ich denke aber auch, dass die Zeit bald kommen wird, wo man als „auffällig“ gilt, wenn man nicht wie die anderen in der Spur läuft – so kann man es eben auch als „versteckte Anpassung“ sehen.

  13. LFO sagt:

    Mir fällt es da schon schwerer, wenn jemand meint, mir erzählen zu müssen, welchen neuen Fernseher er gekauft hat.
    Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich darauf reagieren soll. Denn sowas geht mir am Bobbes vorbei – und meistens sind die „Gesprächspartner“ dann auch beleidigt, weil man ihnen nicht die geforderte Aufmerksamkeit sammt Neid schenkt.

  14. LFO sagt:

    Und exakt die selbe Situation, kann man auf Petitionen und andere „Online-Politik-Praktiken“ anwenden. Der Effekt ist genau der selbe.

  15. zeitzeuge sagt:

    Eine Frage, die ich mir immer im Zusammenhang mit solchen Beobachtungen stelle, ist:

    Wie berechnet man den Wert einer Stunde Freizeit?

    Vielleicht würde dann dem einen oder anderen ein Licht aufgehen.

  16. EuroTanic sagt:

    Des Menschen grösste Stärke, ist auch gleichzeitig seine grösste Schwäche. Der Mensch kann sich an alles anpassen udn gewöhnen. An harte Arbeit, Gestank, korrupte Politik, Unfreiheit, totale Abhörung, sinnlosen Konsum, einfach alles. Solange es immer sachte und scheibchenweise kommt und ein tumbes Gruppenzugehörigkeitsgefühl befriedig.

  17. Tranfunzel sagt:

    Das ist doch gerade das Paradoxon in der Psyche. Auf der einen Seite totaler Individualismus /Egoismus und auf der anderen Seite einer Art Gruppe anzugehören.
    Deswegen wohl auch diese unpersönliche Art über FB.

    Wenn ich genug Geld hätte würde ich mir vielleicht auch ein großes Auto gönnen. Aber für mich, um es mir zu gönnen und nicht um damit anderen den grünen Neid ins Gesicht zu treiben.

    Gerade diese Neid Geschichten sind mir suspekt. Jugendliche kaufen sich teure Smartphones auf Pump oder sogar Autos, bloß um „in“ zu sein.
    Noch schlimmer dran sind Menschen die zum „Schönheitschirurgen“ rennen und sich „verschönern“ lassen.
    Viele Menschen haben ein völlig gestörtes Selbstwertgefühl. Extrovertiert bis Exhibitionistisch.
    Nein der Fachbegriff lautet wohl eher „Hedonismus“.

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