Japan: Februar 113 Milliarden an Konjunkturhilfen

Egal wie viel Geld die Regierung in die Löcher kippt, Japan kommt nicht aus dem Tritt. Während viele Medien noch von einer Rezession sprechen, ist weitgehend klar, das Land befindet sich in der Depression und kämpft mit stark deflationären Tendenzen. Der Streit mit China hat bei der Industrie tiefe Spuren hinterlassen und so ist der Umsatz von Toyota beispielsweise zeitweise in China um mehr als 40 % eingebrochen. Die Reaktion war eine dramatische Drosselung der Produktion. Wie lange wird Japan noch über ausreichend Vertrauen verfügen, um den Schuldenkurs fortzusetzen?


Das einzige, was in Japan so richtig ansteigen möchte, das ist die Staatsverschuldung. So kann man als Industrienation keinen Blumentopf gewinnen. Hier ein Chart zur Staatsverschuldung bis 2011, seit dem sind noch einige Konjunkturprogramme auf Pump hinzugekommen, sodass man bald von 300 % Staatsverschuldung zum BIP ausgehen kann.

Die Entwicklung der Bruttostaatsschulden Japans seit 1950 bis 2011 im Chart. Zuletzt für 2011 berichtete das japanische Finanzministerium eine Bruttostaatsverschuldung von 958,639 Billionen Yen (ca. 12 Billionen Dollar)![1]

Natürlich ist es verständlich, dass eine Regierung, die sich um die eigen Bevölkerung und Wirtschaft sorgt, versucht, das drohende Unheil mit Konjunkturpaketen abzuwenden. Leider ist der wichtigste Handelspartner China wegen dem Inselstreit verschnupft, die USA sind pleite und Europa steht kurz vor dem Flächenbrand. Die ehemals stark dominierten Märkte sind umkämpft und obendrein hat auch noch Fukushima seinen Beitrag geleistet. Ein Land am Rande seiner Leistungsfähigkeit.

Von den nun angepeilten 110 Milliarden sollen 23 Milliarden direkt in Infrastruktur fließen, um den Binnenmarkt etwas in Schwung zu bekommen. In der Statistik fallen die weiteren Monate zehn Billionen Yen kaum noch auf, jedoch ist irgendwann auch einmal Schluss mit Pumpe. Der zu erwartende Abschwung in Europa dürfte dem geknebelten Land dieses Jahr dann endgültig den Rest geben und man wird vermutlich wieder vermehrt von Suiziden unter Führungspersonen lesen. In dieser Sache sind die Japaner sehr konsequent, dort haben die Manager noch Ehre. Gott sei Dank ist das in Deutschland anders, sonst müssten wir bereits eine ganze Weile Führungskräfte importieren.

Seine Position in der Weltwirtschaft wird Japan nur unter sehr großem Leiden erhalten können, 2013 dürfte für das Land ein Schicksalsjahr werden.

Carpe diem

[1] http://www.querschuesse.de/japan-export-mit-81-zum-vorjahresmonat/
Artikel zum Thema: http://de.rian.ru/business/20130107/265279831.html


One Response to Japan: Februar 113 Milliarden an Konjunkturhilfen

  1. Schliwutz sagt:

    Wenn ich mir überlege, das dort jemand 1,3 Millionen € für einen Thunfisch ausgegeben hat, den er dann im Restaurant noch mit wahrscheinlich ordentlichem Gewinn verkauft, kann´s ja noch nicht so schlimm sein 😉

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