Tor Freedom Hosting: Eric Eoin Marques drohen 30 Jahre Haft

In Zeiten der fast lückenlosen Überwachung gibt es nicht mehr viele Dornen in den Augen der Geheimdienste. Anonymes Hosting und Routing gehört in jedem Fall dazu. Der Gründer von „Tor Freedom Hosting“ wurde nun in Irland verhaftet. Der Vorwurf lautet Verbreitung und Förderung von Kinderpornografie. Das FBI beantragt die Auslieferung und in den USA drohen dem Mann nun 30 Jahre Haft. Er selbst hat zwar nichts mit Kinderpornografie direkt zu tun, aber die von Tor Freedom Hosting angebotenen Verschlüsselungsdienste begünstigen die Verteilung und Verbreitung. Nun rückt man den letzten Bastionen der „informellen Selbstbestimmung“ zu Leibe.


Bekommt demnächst der Autohändler auch einen Strafzettel, wenn der Käufer zu schnell fährt? So in der Art stellt es sich zumindest im Fall von Eric Eoin Marques dar. Leider werden solche Anonymisierungsdienste tatsächlich benutzt, um eben auch kinderpornografische Inhalte zu verteilen und da ist der Grad der Freiheit sehr schmal. In solchen Fällen sollte man die Akteure ausmachen und auch wirklich hart bestrafen. Die technischen Möglichkeiten sind gegeben, das ist nicht erst seit Edward Snowden klar.

Die Verhaftung von Marques schlägt nun ein neues Kapitel auf im Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit. Sollte er tatsächlich in die USA ausgeliefert werden, setzt man ein deutliches Signal. Vielleicht ist dann irgendwann jeder, der beim Onion-Routing mitmischt, für die Inhalte verantwortlich, die jemand anders abruft. Beim Onion-Routing – zum Beispiel mittels Tor – werden in wechselnden Intervallen unterschiedliche Verbindungen hergestellt. Auf diese Weise ist es extrem schwer herauszufinden, wer die ursprüngliche Abfrage gestartet hat.

Hier ein Video von Anonymous, indem Tor und Onion-Routing erklärt werden.

Carpe diem


10 Responses to Tor Freedom Hosting: Eric Eoin Marques drohen 30 Jahre Haft

  1. Blubb sagt:

    Hier ist einiges sehr missverständlich. Der Hostinganbieter hat nichts mit der Verschlüsselungs- und Anonymisierungstechnik Tor zu tun. Hier handelt sich um Space im sogenannten Darknet, welcher Tor zur Verbreitung nutzt. Die Erfinder von Tor leben in den USA, zumindest einer, wenn man die hätte dingfest machen wollen, wären sie schon längst im Knast.

    Was Marques betrifft: „The court heard evidence that large sums of money had passed through his bank accounts, including large payments sent to accounts in Romania.“

    http://www.independent.ie/irish-news/courts/fbi-bids-to-extradite-largest-childporn-dealer-on-planet-29469402.html

    Sollte sich dieser Vorwurf bestätigen, so kann man davon ausgehen, dass er wusste, was auf den Servern lag und somit ist er ein Mittäter.

    Bisher wurde aber schlicht Untersuchungshaft angeordnet, nicht mehr und nicht weniger.

  2. Habnix sagt:

    Wie kam wer dahinter das es sich dafür eignet? Wer steckt eigentlich dahinter? Hat vielleicht der Geheimdienst irgendwen darauf aufmerksam gemacht das es sich dafür eignet Kinderpornografie zu verbreiten.

    Mich würde es nicht wundern.

    Wenn ich nicht will das diese Informationsfreiheit endet, dann lösch ich diese Kinderpornografie vom Server.Es sei den sie ist dem Server untergeschoben wurden.Dann muss alles ganz schnell gegangen sein noch bevor gelöscht werden konnte.Dann würde aber hier ein Fall der Arglistigen täuschung von der Exekutive vorliegen und mehr.

  3. chris321 sagt:

    Es gibt einen „digitalen Untergrund“. Dieser ist eine Sache für sich. Und da tümmeln sich aus meiner Sicht sowohl abenteuerlichste Gestalten, als auch Geheimdienste. Interessant ist was man da alles runterladen kann. Ist also nicht ganz falsch dass es wirklich Plätze im Internet gibt in denen man Anleitungen zu jedem Unsinn vom Schlossknacken bis Bombenbauen gibt. Da gibt es auch Kinderpornographie und die Betreiber versuchen das durch „Ausbremsen“ und „Public Voting“ in den Griff zu bekommen.

    Egal, das Ding stinkt. Wenn man die Hintergründe von Guilman Louis, InQTel, Accel Partner, Facebook Google kennt, dann erkennt man auch, dass da „gearbeitet wird“.

    Es ist ein ganz besonderer Sumpf mit dem aber Otto-Normal-Internetuser nicht in Berührung kommt.

    Wichter als Verschlüsselung ist es, Offenheit, also Transparenz weiter voran zu treiben.

    Also sich an die FSF (Free Software Foundation) dran hängen, dort mit absolut transparenten offenen Softwarepaketen wie EMACS, also einem sehr universellen, aber offenen System einen Neuanfang der IT beginnen wie ich in meinem letzten Kommentar beschrieben habe.

    Hier mal was Prof. Tanenbaum, also einer der Eliten bzgl. Betriebssystemen hier in Europa zur Intransparenz von XP meinte. Und das ist noch nicht Windows 7 oder 8!!! Eigentlich wird offensichtlich wo Handlungsbedarf besteht und das bedeutet eben im Falle eines Neuanfangs einiges wieder von Grund auf neu zu beginnen. IT und Technik ist nicht schlecht, aber so wie closed source und auf Gewinnmaximierung ausgelegte Pseudostandards bestimmter globaler Firmen die wirklichen neutralen und offenen Standards der alten Zeiten gekarpert haben, so geht es nicht weiter. Wir müssen wieder an einer alten Stelle aufsetzen wo es noch diese Offenheit und das Verständnis IT = Allgemeingut gab und da weiter machen. Danach werden sich einige Probleme unserer Zeit ganz von selbst lösen.

    http://lwn.net/Articles/217873/
    >> Software bloat, he says, is a huge problem. He discussed the size of various Windows releases, ending up with Windows XP at 60 million lines. Nobody, he says, understands XP. That leads to situations where people – even those well educated in computer science, do not understand their systems and cannot fix them.

    The way things should be, instead, is described by the „TV model.“ Generally, one buys a television, plugs it in, and it just works for ten years. The computer model, instead, goes something like this: buy the computer, plug it in, install the service packs, install the security patches, install the device drivers, install the anti-virus application, install the anti-spyware system, and reboot…

    …and it doesn’t work. So call the helpdesk, wait on hold, and be told to reinstall Windows. A recent article in the New York Times reported that 25% of computer users have become so upset with their systems that they have hit them.

  4. chris321 sagt:

    Wer aktiv an einem Wandel arbeiten will, derzeit noch auf Windows feststeckt, aber schon mal anfangen will, hier, GNU Emacs runterladen:

    http://ftp.gnu.org/gnu/emacs/windows/

    Diesen File:
    emacs-24.3-bin-i386.zip

    Entpacken mit rechter Maustaste unzip,

    Den Ordner einfach auf C: kopieren und in dem darin befindlichen BIN Ordner die addpm.exe aufrufen, da generiert er Euch einen Icon unter Start -> Emacs.

    Setup in dem Sinne ist nicht nötig. Probiert Euch mal da dran. Das Emacs läuft unter jedem Betriebssystem.

    Das ist ein Editor der aber eigentlich so stark ausbaubar ist, dass er eher ein universelles Tool darstellt. Recherchiert z.B. mal unter org-mode. Und er ist als Teil der FSF (Free Software Foudation) absolut offen und transparent per Vorgabe. Hier waren die Anfänge lange vor Word, Excel und Co. könnte man sagen.

    Erst war der Computer ein primär mathematisches Instrument, ein Rechner und Dechiffrierer, dann ein Editor mit dem man vor Ausgabe Sachen frei manipulieren konnte und dann eine Datenbank. Wir müssen aus meiner Sicht wieder auf die Editor-Ebene zurück und zwar die offen transparente und dort neu aufsetzen.

    Versuche am heutigen High-End noch was zu retten sind zum Scheitern verurteilt. Du kannst ein System was für sich GEHEIMHALTUNG per Lizenz und AGBs fordert nicht so offen und frei gestalten, dass es einer freiheitlichen rechtsstaatlichen demokratischen Grundordnung gerecht wird. Alles was derzeit „an der Front läuft“ sind nur noch Glaubenssätze ohne jeden Beweis, leere Versprechen die wie man an PRISM nun sieht, gebrochen werden.

    Als ich kürzlich so ein closed System installiert habe, kam eine Liste von bestimmt 50 Patentnummern die ich hiermit zu bestätigen hätte um das Produkt zu installieren. Dieses System ist genauso wie PRISM praktisch ausser Kontrolle. Ändern tun wir an diesem Missstand nur etwas, indem wir wieder auf die Basis wie Emacs zurück gehen und dort NEU anfangen. Mit etwas Anstrengung bekommt man das schnell in den Griff, WENN MAN WILL.

    Und dann kann auch ein junger Mensch der in der Schule oder Studium was lernt wieder sagen: Das habe ich für mein Leben gelernt. Dieses alte Modell der technischen Transparenz ist inzwischen völlig ausgehöhlt durch firmenspezifisches Insiderwissen mit marktbeherrschender Stellung bei dem diese Firmen auch noch aus der Vermittlung ihres Insiderwissens dick Profit schlagen. Ich sehe wie schwer IT-Studenten es heute haben und wie die erpresst werden in diese technischen Insider-Bahnen zu gehen statt auf offene neutrale Standards die überall und jeder lernen kann.

    Wie ich in meinem vorletzten Kommentar sagte: Wir haben die Stufe der Nötigung schon längst überschritten und befinden uns hier bereits auf der Stufe der Erpressung. Und wie ich sagte, das muss noch lange nicht das Ende sein.

  5. personanongrataincognito sagt:

    Chris, Du hast sehr wohl Recht, wenn Du die Entwicklung in der IT mit der gesellschaftlichen Entwicklung zusammen bringst. Es betrifft jedoch nicht nur die IT, sondern auch alle anderen Aspekte des Lebens und der Wissenschaft. Es betrifft genauso Physik wie Medizin, Biologie wie Geschichte. Der GANZE Mensch findet Anwendung als Instrumentarium gegen ihn selbst. Es mag der „Ordnung“ (laut Theorien) dienen. Doch ein Geruch der Macht scheint mir das ultimative Narkotikum zu sein. Wieso dann auch nicht mal missbrauchen?…

    Diese und viele anderen Fragen sind so alt, wie die Menschheit selbst. „Währet den Anfängen“ würde hier für mich bedeuten, wieder auf den Baum zu klettern (obwohle es anders gemeint ist). Bitte hier richtig verstehen: das Gute aus der Geschichte ist zu behalten, doch die Zukunft darf keine Rückschritte machen, da wir auch in unserer geistigen Entwicklung längstens den Baum verlassen haben. Zwar hat ein Freund von mir mal behauptet, dass seit Plato KEINER was neues über den Menschen erfunden hätte, doch hat er nicht berücksichtigt, dass es inzwischen Technologien und Wissenschaften gibt, die das, was er gemeint hat, voll berücksichtigen! Das ist was neues (im geschichtlichen Sinne). In Umkehr werden auch Wissenschaften und Technologien genutzt, um den „Plato-Menschen“ zu formen.

    So meine ich, ein Rückblick darf sein, um nicht zu vergessen, wer wir sind. Nicht alles war ja auch schlecht in der Vergangenheit. Das Gute sollen wir auch mitnehmen. Doch die Zukunft fordert von uns neue Lösungen. Die Herausforderung ist m.M.n. Größer den je, abgesehen davon, dass die Zyklen der Zivilisationen ihre Arbeit machen auch ohne unser Zutun. Die Masse formt sich von selbst. Nach der Dekadenz soll die Revolution kommen. Aber welche?…

    P.S.
    Tor ist langsam, da es von dem Upload der meistens privaten Rechner im Netz abhängig ist. So (und anders) ist es für mich keine Lösung. Die Lösung liegt für mich in der Gesellschaft selbst: wie sie die Zukunft sieht, und zwar in Grundfragen.

  6. chris321 sagt:

    Du sprichst viel von Zukunft und dass sie quasi sein muss und von uns „neue Lösungen fordern“ würde, dass sie quasi „auch ohne unser Zutun“ einfach so weitergeht ….

    Du stellst das so hin als sei Zukunft ein mystisches Etwas. Klar, weil wir Menschen wohl Vergangenheit, aber nicht unsere Zukunft erkennen können, scheint uns die Zukunft als ein mystisches Etwas.

    Aber ent-mystifizieren wir mal diese Zukunft, dann kommt doch humanoid betrachtet dabei raus:

    ICH WILL!

    und als Ergänzung: „sein wie Gott“ bzw. „Gott sein!“

    Tiere sind da anders gestrickt, bei uns Menschen hingegen ist das nun mal so. Sie geben keine Ruhe! Wenn man unsere globale Zeit, ihre Ziele und ihre „Zukunft“ mal bildlich als Turmbau zu Babel sehen würde, dann sind wir genau diese Himmels-Stürmer. Zukunft = Wir wollen den Himmel stürmen!

    Du sagst DAS MUSS SEIN … übertragen: Der babylonische Turm muss weiter gehen und wenn das Gebälk im 327. Stock schon unter der Last und Fehlkonstruktion kracht und ächst (wie genügend Leute erkennen): Es muss weiter gehen!

    WOZU MUSS es da WEITER gehen?

    Wie ich oben sagte: Zukunft ist eigentlich menschlicher WILLE. Wille, sich mit dem was man hat, NICHT zufrieden zu geben. Übersetzt also bedeutet Zukunft = Unzufriedenheit. Und in dem Wort kommt der Begriff FRIEDEN vor. Man sagt auch „er hat seinen Frieden gefunden“ wenn er tot ist, einfach da liegt und nichts mehr WILL. WILL-USIONEN treiben unseren schlaflosen menschlichen Geist unaufhörlich in neue Abenteuer. Erwartungen, die sich erfüllen? Genauer, die sich erfüllen SOLLEN, von denen wir Menschen WOLLEN, dass sie SOLLEN.

    Wir versuchen mit unseren SOLL-Vorgaben die Zukunft zu bestimmen. Wie oben beschrieben, meinen wir, wenn wir das absolute SOLL erreicht haben, hätten wir unseren endgültigen WILLEN erfüllt, sind dann „wie Gott“ bzw. „sind Gott“. Und als Gott, haben wir uns dann vom SOLL befreit. Man könnte auch sagen von allem Zwängen und Lasten unseres irdischen Daseins befreit. Man hört hier die Flucht aus dem Paradies heraus, bei dem wir eine Befreiung (also eigentlich wieder das Paradies) suchen, aber genau in der falschen Richtung. Also das genaue Gegenteil von dem machen, bzw. in genau die entgegengesetzte Richtung von dem gehen was uns befreien könnte.

    Wir Menschen schufen bildlich in unserer Flucht aus dem Paradies quasi erst einen SOLL-Zwang. Versuchen uns quasi jetzt davon zu befreien, indem wir diesen SOLL-Zwang über die ganze Erde immer und immer weiter verstärken und verschärfen. Es ist wie ein trotziger Junge, der „jetzt erst recht“ brachial die Dinge ER-ZWINGEN will, jähzornig wird, wenn er nicht bekommt, was er WILL. Alles um sich herum immer mehr kaputt macht, mit Gentechnik selbst den Genen seinen ZWANG aufdrängt, koste es was es wolle.

    Das ist eine SUCHT nach Be-frei-ung, eine SUCHT in der er sich in der Hoffnung sich selbst zu befreien, in immer tiefere SÜCHTE und damit ZWÄNGE (SOLL, Progression) hineinsteigert. Er merkt gar nicht mehr wie irrsinnig inzwischen vieles ist, was er da tut. Und es wird immer krotesker, weil er keine Ruhe geben kann bis nicht der letzte Stein seinem unersättlichen WILL-EN unterstellt ist.

    Der Mensch ist ein SUCH-ER und das ist seine SUCH-T. Der Mensch ist ein MACH-ER und das ist seine MACH-T.

    SUCH-EN, MACH-EN, AKTIONISMUS.

    Der Mensch kann sich nicht ruhig mal hinsetzen und fragen: Warum mache ich das eigentlich? Warum bin ich so? Macht das was ich da tue überhaupt noch Sinn? Er weicht dieser Frage der REALITÄT, der GEGENWART, des BEWUSSTSEINS, des JETZIGEN, des GEWESENEN und des SEIENDEN aus.

    WARUM?

    Weil er immer noch FLIEHT! Flieht aus dem Paradies. Flieht vor sich selbst.

    Wissenschaften wie Du es oben beschreibst und „der Fortschritt“ den Du oben mit Zukunft assoziierst, ist aus meiner Sicht eine Pseudo-Lösung (Schein-Lösung) in diesem Sucht-Komplex. Scheinbar stellt sich die Wissenschaft und deren Fortschritt als Lösung da, obwohl es in Wirklichkeit nichts anderes ist als „der Stoff“ innerhalb dieses Suchtkomplexes.

    Klar, diese Sucht kann alles antreiben. Für den Stoff sind Süchtige zu allem bereit. Und wenn sie den Stoff konsumieren, kommt dadurch keineswegs die Erfüllung, sondern die Sucht geht weiter, wird im Gegensatz noch schlimmer. Das ist doch der Status den wir in diesem Kontext von „Zukunft und Wissenschaft“ haben.

    Das aber in Frage zu stellen, ist genauso wie einem Süchtigen seinen Stoff in Frage zu stellen. Quasi eine Unverschämtheit, völlig inakzeptabel. ICH WILL diesen Stoff, ICH KANN NICHT ANDERS, WIR BRAUCHEN DAS.

    Und jetzt wird auch Dein Begriff von „Zukunft“ in dieser Art „mystischen Etwas“ das uns so „mystisch antreibt“ schon transparenter. Und wenn Du das im globalen Kontext siehst, dann ist das auch richtig, denn diese Sucht ist quasi das Erbe der „Fluch-t aus dem Paradies“ was schon den ganzen Globus ergriffen hat und uns jetzt alle irgendwie „in die Zukunft zwingt“. Könnte man dann eher schon als den „Fluch aus dem Paradies“ bezeichnen. Ich will das bildlich in diesen biblischen Worten darstellen ohne das jetzt mal mit irgendeiner Religion konkret zu assoziieren. Diese Geschichte beschreibt es aus meiner Sicht eben exzellent.

    Der Mensch der FLUCH und seine FLUCH-T, auf der SUCH-E und die wird zur SUCH-T, das MACH-EN und es wird zur MACH-T, das S-EIN, es wird zum SCH-EIN, will ER irgendwas verstehen: N-EIN! Nein, nein und nochmals NEIN!

    Das Problem ist aus meiner Sicht, dass wir Menschen nicht verstehen WOLLEN!

    Die echte / wahre ZUKUNFT ist also nicht der SUCH-T-STOFF von Wissenschaft und Fortschritt, sondern es ist die BE-SINN-UNG. SINN, kommt in diesem Wort vor! Wir sollten uns nach dem SINN fragen. Und wenn wir das geschafft haben, dann kommen wir zur Ver-ANTWORT-ung, da kommt das Wort ANTWORT drin vor. Denn die Antwort auf die Sinnfrage ist Verantwortung.

    Wenn wir also wie oben beschrieben von den MACH-ERN zu immer mehr MACH-T gelangen, dann setzt das ein proportional zu dieser MACH-T im Verhältnis stehendes Verantwortungsbewusstsein voraus. Genau dieses haben wir aber nicht. Was wir Menschen tun ist UN-verantwortlich. Und je mächtiger wir werden, desto unverantwortlicher werden wir und desto globaler werden die Dimensionen unserer Unverantwortlichkeit. Wir spielen die SUCH-E (T) nach MACH-T gegen immer mehr Risiko aus. Man denke an diesen Kalaida in Genf wo man recht locker das Risiko in Kauf nimmt sich selbst auszulöschen. Weil diese SUCH-T solche Ausmasse angenommen hat, deswegen spielen wir bereits Harakiri. Das wird irgendwann schief gehen.

    Deine Frage nach „Lösungen für die Zukunft“, ist also in konventionellem Sinne nicht lösbar, weil der Mensch die wahren / tieferen Ursachen seines Wesens, seines Problems als Süchtiger nicht hinterfragen WILL und daher auch seine eigene Geschichte und sein eigenes Wesen NICHT bereit ist aufzugeben oder aufzuarbeiten. Es ist nicht, dass er eine Lösung nicht herbeiführen KÖNNTE, es ist, dass er eine Lösung nicht herbeiführen WILL. DAS ist der eigentliche Haken.

    Daher muss jeder Mensch für sich selber die Lösung im Sinne seiner eigenen inneren Befreiung erkennen und leben. Er muss nicht die Welt erlösen, er muss SICH SELBST ERLÖSEN. Und wenn er das tut, dann erlöst jeder Mensch, der sich gewandelt hat, letztendlich die Welt. So rum, passt es schon eher. Nicht ein Messias Obama rettet die Welt, sondern die Welt wird aus jedem einzelnen Menschen gerettet der seinen Suchtcharakter erkennt und dann ZU-FRIEDEN oder ZUR RUHE kommt. Eigentlich findet ein befreiter Mensch den Frieden IN SICH SELBST.

    In dem Moment wo der „Turmbau zu Babel“ (die WILL-USION) immer langsamer voran geht, in dem Moment wo immer mehr Sklaven dieses Turms bzw. immer mehr Sklaven der Pyramide sich hinsetzen und einfach mal denken was sie da eigentlich machen und WARUM, da kommt quasi der wirkliche „menschlich geistige Fortschritt“. Und dann gehen diese ehemaligen Sklaven ihres eigenen Geistes gemütlich die UNENDLICHEN Treppen des Turmes hinab (die sie wohlbemerkt selbst erbaut haben!!!), holen sich Bänke, stellen die in entsprechender SICHERER WEITE von diesem Turm auf und beobachten ihn. Warten einfach nur, was da passiert. Sehen die Sache mal aus einer deutlichen Distanz. Schauen den Leuten zu, die sich suizid aus dem Turm stürzen, hören diesem endlosen Geschrei und Lärm aus weiter Ferne da oben zu, erkennen das Mass an Rastlosigkeit und Unfrieden der in diesem Turm steckt und überlegen sich: Was treibt diese Leute eigentlich an, was wollen die WIRKLICH?

    Man überlässt diese Süchtigen in diesem Turm sich selbst. Irgendwann stürzt der Turm einfach zusammen und dann stehen wir auf, gehen davon in die weiten Ebenen und schauen (und wissen) wie man auch ohne Turm sehr gut bzw. sehr viel besser leben kann. Wir haben verstanden, dass dieser Turm in dem wir die ganze Zeit wie die verrückten gewerkelt haben, eigentlich ein „Turm der Gefangenschaft“ war. Er sollte uns eine Lösung bringen, aber die „falsche Lösung“ war diese Spitze des Turmes welcher in die Unendlichkeit des Weltalls zeigte.

    Die Süchtigen gibt es jetzt nicht mehr, sie wurden von ihrer eigenen Sucht, nämlich ihrem eigenen Turm erschlagen als er zusammenbrach. Wir gehen in die Ebenen und fragen uns: Was brauchen wir wirklich zum Leben und was ist zu viel. Man kann sterben, wenn man ZU WENIG ZUM LEBEN hat, man kann aber auch sterben, wenn man ZU VIEL ZUM LEBEN hat. Letztere sind diejenigen, die jetzt unter dem Turm begraben liegen.

  7. HansHartor sagt:

    Die Krux ist doch, die Menschen denken nicht mehr, sie lassen denken. Sie streben nicht nach Wissen, nach Zusammenhängen und Ursprüngen. Ich habe mir die Freiheit genommen
    so zu leben wie ich will, zu lesen, zu ergründen was das Sein eigentlich ist. Auf diesem steinigen Weg, der am Abend des Tages mehr Fragen aufwirft, als Antworten sind, begleitet mich der ständige Wunsch des Austauschs mit Anderen.

    Vorzugsweise spreche ich mit alten Menschen, lasse mir aus dem Leben und Erfahrungen erzählen, um so für das Jetzt gewappnet zu sein, Lösungen zu erkennen und auch alte Kochrezepte zu bekommen. Was habt Ihr damals gemacht?

    Durch meine Familie bin ich in der Lage, mich hinzusetzen und über Lösungen nachzudenken, die logischerweise nur für unsere kleine Gemeinschaft gelten können.

    Wenn ich lese, höre, es muss in der Wirtschaft jedes Quartal soundsoviel Wachstum generiert werden, wie wäre es mal mit der schwarzen Null? Betrachten wir die Natur, stetiges Wachstum gibt es nicht, irgendwann fällt die Pflanze, der Baum um, geht nicht mehr.

    Ich gebe deiner Sichtweise uneingeschränkt Recht, wir müssen aus dem Turm heraus. Er ist nicht mehr reparabel.

    Kommen wir nun wieder zum Fundament, ich kann kein 10 stöckiges Haus auf einem Streifenfundament bauen, wer damit zu tun hat weiß das.
    Wenn wir nicht mehr denken, uns ausbeuten, bestimmen lassen, ist unser Fundament bestenfalls ein paar Steine, die eine Holzhütte tragen können.
    Aristoteles meinte, Vernunft ist essentiell für die Menschen. Irgendwie ist die abhanden gekommen, oder?

    BTW: Deine Kommentare sind nicht sperrig 😉

  8. Irmonen sagt:

    noch ein Philosoph in „unseren Reihen“, das freut mich (ist ernst gemeint)!

    Am besten philosophiert es sich wenn man dem Mut zum absoluten Nichtwissen hat, nur das bergreifen wenige…..die Menschen brauchen ihre Denkgerüste als Sicherheit und machen daraus etwas Absolutes.

  9. chris321 sagt:

    Das Rätsel des Menschen in Kurzform:
    http://www.youtube.com/watch?v=UEjuwM6d-Jk

    Wenn ich als „kalter Techniker und Logiker“ diese „menschliche Anomalie“ so klar erkennt, nicht wahr?

    Wenn es auf der einen Seite der Waage die Wahrheit gibt, die eigentlich sehr logisch kalt, BLAU ist, dann gibt es diesen anderen Pol der Wärme, ROT, die Liebe. Wenn es 2 menschliche Gehirnhälften gibt die uns das mitteilen, dann liegt dazwischen die Hoffnung, GRÜN, und diese ist auch gleichzeitig die MACH-T, die Entscheidung. Irgendwie ein Regenbogen.

    Die NIE ZU ENDE GEHT!
    Frage: Geht WAHRHEIT und LIEBE als die beiden extremen Pole menschlichen Bedürfnisses ZU ENDE auf welche sich diese beiden Gehirnhäften ausgerichtet haben?

    Geht demzufolge die Hoffnung dazwischen zu Ende? Und was bedeutet das, wenn HOFFNUNG von einigen dominanten Persönlichkeiten des Homo Sapiens als MACH-T falsch verstanden wird, missbraucht wird?

    WANN befreien wir uns davon?

    Übertragen wir dieses Bild auf eine Ebene höher, dann kommen wir auf ein BLAU, ein GRÜN und ein ROT was weiter vom Zentrum weg ist, aber dennoch einen Fächer bildet, eine Färbung unserer menschlichen Realität. Liebe, rot, muss nicht so abstrakt sein, oder? Wahrheit, blau, muss es auch nicht sein, oftmals ist die Wahrheit doch so pragmatisch und offensichtlich. Und Hoffnung? Ich hole die Geldmünze, wiege sie in der Hand und frage mich:

    DAS ist Hoffnung?

    Ich werfe sie in die Luft und sie zeigt eine ZAHL, ich werfe sie in die Luft und sie zeigt ein GESICHT. 2 Seiten derselben Münze und doch nur diese Münze.

    Genug glauben daran. Werfe sie doch in den Gulli und sei frei, FREI von dem GESICHT was Du heute gezogen hast, FREI von der ZAHL die Du morgen geworfen hast. Der Zufall hat Dich scheinbar immer wieder in eine dieser Bahnen gebracht, aber als Du die Münze in den Gulli geworfen hast, da hat plötzlich auch der Zufall nicht mehr mitgespielt. Komisch! Ich glaube ich habe einen Götzen in den Gulli geworfen und deswegen bin ich frei geworden.

  10. HansHartor sagt:

    Und das um 03:22?
    Ich habe mich vor zwei drei Tagen entschlossen hier mehr zu schreiben, gerade auch wegen deiner Gedanken und deiner „Schreibe“.

    Treffender als die Münze ist es wohl nicht zu formulieren.

    Wir müssen uns nur trauen, Fragen zu stellen, die uns bewegen.
    Einfach mal das WARUM wieder hernehmen, analysieren und zerpflücken, das was dann übrig bleibt IST.

    Nur muss die Sprache dem Denken (und umgekehrt) entsprechen, klar strukturiert sein, die Unschärfe muß herausgenommen werden. Rumlabern, wie wir Sachsen sagen geht nicht mehr, dafür haben wir keine Zeit.

    Einfach ehrlich Nein sagen, wenn wir dieser Meinung sind und Ja wenn wir uneingeschränkt zustimmen. Dazwischen gibt es nichts. Ein vielleicht, oder auch mal sehen ist wieder diese Unschärfe, die nicht dem Willen entspricht.

    Überlegt mal, warum Ihr anderen Menschen gefallen wollt, warum Ihr Euch verbiegt und eben lieber ein vielleicht anstatt eines entschiedenen Neins sagt. Jeder Mensch kann sein NEIN begründen, es muß dem Gegenüber genügen.
    Es muß nicht alles und jedes begründet werden, mir reicht oft mein Bauchgefühl bei vielen Entscheidungen. Zum Beispiel will ich mit meinen Kunden wenigstens einmal persönlich gesprochen haben, wenn da keine Basis ist, dann nehme ich den Auftrag nicht an.

    Ich schreib es solange bis es begriffen wird: Denken hilft. Es gibt keine dummen Gedanken, keine falschen Fragen. Wenn Euch die Antwort nicht befriedigt, frage, lese andere.

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