Angebot: Veganes Essen im Selbstversuch?

In den Kommentaren bei meinem Artikel „Gesellschaft: Toleranz am Beispiel von Vegan“ habe ich das Angebot bereits gemacht, um es aber etwas von der Diskussion um den Artikel zu trennen, möchte ich es separieren. Es ist nicht so, dass ich nicht bereits vegane Produkte probiert hätte, bisher war es aber eher „erlebnisfrei“. Für mich gehört Essen zu den elementaren Freuden des Lebens, Käse in besonderem Maße. Da die bisher gekosteten „Alternativen“ für mich eher abschreckende Beispiele waren, möchte ich ein Angebot machen. Vielleicht habe ich tatsächlich nur die falschen Produkte probiert.


Meine Bitte an die überzeugten Veganer ist recht einfach. Schickt mir doch mal einige Vorschläge zu Produkten, die Eurer Meinung nach ein guter oder gleichwertiger Ersatz für Käse, Streichkäse, Marmelade o.Ä. sind. Vielleicht auch mal ein Rezept für ein wirklich schmackhaftes veganes Chilli. Dann mache ich gerne einen Praxistest und berichte meine Erfahrungen dazu.

Das Ergebnis interessiert mich auch persönlich, allerdings habe ich keine Lust mich vorher durch einen Dschungel an „Geschmackskillern“ zu wühlen. Bitte daher auch nicht eine ganze Latte an Produkten vorschlagen, sondern Eure persönlichen Favoriten mit einer kurzen Erklärung warum Ihr denkt es ist ein guter Ersatz.

Im Praxistest würde ich auch versuchen eine mögliche Voreingenommenheit auszuschließen indem beispielsweise meine Frau mehrere Schnitten macht von welchen ich nicht weiß welches das „echte Produkt“ und auf welches „die Alternative“ ist. Ich bin auf Vorschläge gespannt.

Carpe diem


35 Responses to Angebot: Veganes Essen im Selbstversuch?

  1. superomega sagt:

    Gerne liefere ich einen veganen Ersatz für Marmelade: Nutella und Erdnußbutter.

  2. Jens Blecker sagt:

    Die Liebe Claudia A. hat mich mit einem Rezept für eine vegane „Käsesouce“ versorgt und getreu dem Motto „Machen ist besser als wollen“ habe ich mich auf die Socken gemacht und die Zutaten besorgt. In Kürze schreite ich zur Tat und werde dann direkt das erste Feedback geben können.

    vegan_souce

  3. Jens Blecker sagt:

    So, nun ist es vollbracht 😀 In Kürze gibt es den Bericht.

  4. Jens Blecker sagt:

    Streng nach Anleitung habe ich die Sauce zubereitet, das Kochen der Nudeln lasse ich mal aufgrund des Schwierigkeitsgrades außen vor 😉

    Damit hinterher keine möglichen Einwände kommen,habe ich mit einer Waage alle Zutaten 100 % nach Rezept abgewogen.

    waage

    Dann das Ganze schön klein geschnippelt und hinterher wie beschrieben weichgekocht.

    kochen

    Nach dem Kochen die Cashews, Zitrone, Margarine hinzugegeben und püriert.

    püriert

    Zu guter letzt auf dem Teller mit den Nudeln gegeben und vermengt.

    Nudeln

    vermengt

    Das Fazit:

    Gerochen hat es während des Kochens natürlich gut, frisches Gemüse hat eigentlich immer einen wundervollen Duft. Die Zubereitung ist etwas aufwendiger als eine echte Käsesauce aber das nimmt man in Kauf wenn man auf gewisse Stoffe verzichten möchte.

    Von der Optik her war es etwas eher wie Griesbrei, da ich leider nur einen Pürierstab und keinen richtigen Mixer habe. Wie sich das richtig fein zermahlen darstellt, kann ich also leider nicht sagen. Ein weiterer Punkt war möglicherweise das falsche Salz, ich habe das gute – aber dafür etwas mildere – Meersalz verwendet, wodurch es im Gesamtgeschmack etwas süß geworden ist.

    Nach dem Vermengen war die Konsistenz im Mund relativ nahe an einer guten Käsesauce aber worauf es ankommt ist schließlich der Geschmack.

    Dazu muss ich sagen, der Fehler ist es dort einen Vergleich anstellen zu wollen. Eine Käsesauce hat halt einen anderen Geschmack, da beißt die Maus keinen Faden ab, wenn man darauf aber verzichten möchte, kann man mit dieser Variante ein durchaus leckeres Essen zaubern. Als Ersatz für Käse würde es in meinen Augen nur taugen, wenn man eben keinen mehr essen möchte. Um damit Gäste oder Freunde zu überraschen würde ich dann auch eher die Bezeichnung „Spaghetti an Gemüse-Cashew-mousse“ verwenden. Das trifft es nicht nur besser, das weckt auch keine falschen Erwartungen.

    Den Mangel an Salz habe ich mit einer Prise Grana behoben und mir sogar einen ordentlichen Nachschlag gegönnt. Prädikat also empfehlenswert ohne den Käsesaucenvergleich.

    Danke an Claudia für das Rezept, ich denke das werde ich durchaus nochmal kochen.

  5. NeueZukunft sagt:

    Meiner Meinung gehst Du falsch an die Sache heran. Versuch nicht irgendwelchen Ersatz für Deine bisherigen Essgewohnheiten zu suchen, sondern nutze die Umstellung als Chance neue Bereiche zu ergründen.
    Hab selber mal im Zuge der Fastenzeit mal auf Vegan umgestellt. War in jedem Fall eine interessante Bereicherung meiner Erfahrungen.
    Man fängt an sich mit den einzelnen Nahrungsmitteln und deren Nährwerten zu beschäftigen und entdeckt viele Produkte fern des Mainstreams, die man sonst nicht wahr nehmen würde.
    Die Rezepte kommen dann ganz von alleine.
    Vegan heißt eben nicht nur Tier wegzulassen, sondern viel mehr sich wirklich mit seiner Ernährung auseinanderzusetzen. Wenn das nicht beherzigt wird, geht man schnell auf dem Zahnfleisch.

  6. Shohun sagt:

    Hallo Jens.

    die kleinen feinen Dinge machen den Unterschied. Ich habe eben gelesen, Du nimmst Meerblick.
    Ich empfehle Dir und den Lesern sich ausschließlich sich auf Bergsalz zu orientieren. Es ist gesünder, hat mehrere Mineralien in sich und es fällt Dir schwerer das Essen zu versalzen.
    Ich persönlich kaufe es immer in einem russischen Geschäft. Es hat meistens eine blaue Schrift und in Papier kiloweise abgepackt. Zudem, wenn Du es nochmal kochen solltest, achte bei Gemüse immer auf die Kochtemperatur. Es sollte wenn möglich nur gaaanz sanft köcheln.

    Vielleicht könntest Du das Rezept heute noch veröffentlichen, dann koche ich es gern Morgen (ich habe da frei) im Thermomix nach. Er hat einen starken Mixer ähnlich wie ein Küster. Da sollte es nicht so griesbreiartig werden.

    Ps

    Ich finde das Thema top, bin aber selber ein Allesesser. Aber schaue beim Einkauf auf Qualität.

  7. Shohun sagt:

    Dummes Handy.

    Meerblick = Meersalz
    Küster = Kutter

  8. Jens Blecker sagt:

    Hallo Shohun, das Rezept ist doch oben unter dem 1. Bild verlinkt.

  9. Shohun sagt:

    Sorry, mein Fehler

  10. blumenwiesen sagt:

    Ich habe jetzt ein Video gesehen, wo Leute ohne Salz leben. Das finde ich spannend. Aber in Läden gibt es nichts, was nicht mit Salz hergestellt wird. Alles salzdurchtränkt, wo eine gesunde Niere nur 7 Gr. am Tag verträgt.
    Ich werde jetzt mal roh Vegan ausprobieren.

  11. blumenwiesen sagt:

    Vegab bin ich jetzt ein paar Monate schon.
    Es gibt geschälte Sonnenblumenkerne in Bioläden, die kosten um 1,70 Euro für 500 Gr. Ich hatte keinen Käseentzug bekommen, weil ich die Sonnenblumenkerne im Mixer als Soße und Brei, Brotaufstrich zubereitet habe.
    Sonnenblumenkerne ersetzen voll den Käse und Milchprodukte, man bekommt dann auch keinen Hunger auf Käse mehr.

  12. Irmonen sagt:

    Wer ein erhöhte Salzbedürfnis hat und sich oft schlapp und müde fühlt könnte an einer (durch Stress welcher Art auch immer) herbeigeführte Nebennierenschwäche, NN- Minderfunktion leiden. Ihr Arzt wird das hoch wahrscheinlich nicht kennen, obwohl es bereits seit 100Jahrenals Diagnose beschrieben und bekannt ist. Die moderne pharmamanipulierte Medizin hat da Riegel vorgeschoben

    Gutes, informatives Buch:
    Grundlos erschöpft, Dr. med. J.L. Wilson, Goldmannverlag, ISBN 978-3-442-21946-9

    Ich habe mich um meine Gesundheit zu verbessern, bzw. den langjährigen Stress mit beginnenden „Wehwechen“ gegenzusteuern, seit Anfang 15, auf vegetarisch und teilweise vegan umgestellt. Ich bin da am experimentieren. Keine Milch, kein Käse, verschiedene „funktional foods“ ua. Aroniabeere, Chiasamen etc. Esse jedoch immer wieder mal Eier, selten Fisch…..Außerdem lasse ich glutenhaltige Getreidesorten allen voran Weizen (hoch überzüchtet) seit 5/14weg.
    Lebensqualität und Gesundheit gehören nun mal zusammen und man kann vieles selber in die Hand nehmen.
    Es kann auch nicht gesund sein Massentierhaltung zu unterstützen. Empfehle wer mal auf gute Weise abschalten will, sich die Sendungen Panda, Gorilla und Co anzusehen, kann man da wirklich noch Tiere töten um sich selbst damit zu füttern?

    Zoo Berlin
    http://www.rbb-online.de/panda/index.html

  13. Irmonen sagt:

    Wie bereits von einem Mitkommentator angemerkt, „Käseersatz“ oder auch „Fleischersatz“ der den Geschmack nachahmen soll ist meiner Meinung nach der falsche Denkansatz.
    Es ist wie in ein fremdes Land reisen und sich an andere Kost- und Geschmacksnormen zu gewöhnen. Entweder das vegetarisch, vegane führt zu neuen Genüssen oder es wird schwierig. Ein Käsefondue nachzuahmen ist zum ausprobieren sicherlich nicht recht geeignet.

    Meist stellt man sich erst um, wenn man gesundheitlich nach Lösungen jenseits der Pharmakologie sucht.
    Man könnte wie die Grünen bereits anregten, einen vegetarischen Tag pro Woche einlegen. Früher, damit bin ich aufgewachsen, war das der Freitag.

  14. blumenwiesen sagt:

    Es gab schon um 1930 ein Patent, wie man aus Hühnerkot Eiweiß herstellen kann. Verfahrenstechnisch wäre alles möglich.

  15. Ruven86 sagt:

    Ich denke es macht keinen Sinn, tierische Produkte durch vegane Alternativen nachahmen zu wollen. Wer sich wirklich bewusst entscheidet vegan zu leben wird Käse oder Chilli con carne nicht vermissen. Mit Kernen und Nüssen kann man aber verdammt leckere Brotaufstriche oder Saucen zubereiten. Ich persönlich liebe Sate Sauce.

    – 300 g Kokosmilch
    – 300 g Erdnussbutter
    – 1 Knoblauchzehe fein gehackt
    – 10 g Fein gehackter Ingwer
    – 2 cl Sojasauce
    – 1/2 Bird Eye Chilli

    Klassisch zwar für Huhn, schmeckt aber auch gut zu Nudeln, Gemüsereis oder auch nur zum Brot als Dip.

  16. moringa sagt:

    Hallo Jens
    Vegan aus ethischer, ist natürlich zu unterscheiden von der gesundheitlichen Sicht. Aus letzterer Warte, sollte Rohmilchkäse in Moderation unbedenklich sein, solange keine Milchunverträglichkeit vorliegt oder man seiner Gesundheit absolute Priorität einräumt.
    Nur der Freidenker der sich völlig von eingefahrenen Vorstellungen löst wird mit Samenmilchalternativen glücklich, den nur Käse schmeckt wie Käse und alle Alternativen sind unbefriedigend solange man vergleicht.
    Ich hatte Dir übrigens mal eine Proviantbibel zugesandt, da stehen neben Gesundheitsaspekten auch viele Rezepte für Samenmilchkäses und Ähnliches drin.

  17. zeitzeuge sagt:

    Es ist nicht entscheidend, dass man Veganes Essen als normales Essen versucht zu tarnen, indem man es so gestaltet und würzt, als ob es dies wäre.

    Es macht wenig Sinn irgend welche pflanzlichen Rohstfoffe so zu verarbeiten, damit sie so aussehen und so schmecken, als ob sie tierischen Ursprungs wären. Die Zweckform alleine macht es aus.
    Das etwas wie ne Wurst oder wie Käse oder wie Hühnerbrust aussehen muss und so schecken muss, obwohl es aus Pflanzen gewonnen wird ist falsche Logik.

    Bewusst wird das, wenn man das Gedankenspiel macht, aus Hackfleisch einen Apfelersatz zu machen, der genau so aussehen und schmecken soll, wie ein Apfel. Wozu?

    Benennt lieber die Produkte, was sie sind, ohne zwanghaft den Link zu suchen zum Althergebrachtem.

    Wenn ich Käse mag, kaufe ich mir nen stinkenden Appenzeller, und versuche nicht irgend was zu mimmen.

    Ach ja, und ne leckere Eiweissquelle ist Saitan, aber eben kein Fleischersatz sondern ein selbstständiges Nahrungsmittel.

  18. Fredda sagt:

    So nun muss ich auch mal meinen Senf hier dazu geben. Ich ernähre mich seit über 25 Jahren zumeist (also zu ca 95%) vegetarisch. Die ganze Diskussion über man soll keinen Ersatz benutzen halte ich für die völlig falsche Herangehensweise, vor allem dann, wenn sich Leute, die sich einer bewussteren oder fleischloseren Ernährung zuwenden wollen den Übergang zu erleichtern. In meiner Spaghetti Bolognesesosse ist seit über 25 Jahren kein Fleisch mehr drin, und warum? weil man es eh fast nicht herausschmeckt. Es gibt mittlerweile auch in fast allen Supermärkten vegetarische Bolognesesossen, die einfach nur gut sind. Man ist mittlerweile so weit, dass ein Schnitzel fast genauso schmeckt wie ein Putenschnitzel – warum? weil Pute eh nach nichts schmeckt und man nur an der Konsistenz und Gewürzen herumdoktorn musste um es halbwegs hinzubekommen. Ich habe die Vales Schnitzel probiert, die ich super finde (aus Milchersatz gemacht) und auch vegane. Erstaunt war ich über die veginelen, die tatsächlich wie Garnelen schmecken (es kommt eben auf das richtige Gewürz an) – und auch die Konsistenz halbwegs gelungen ist. Also warum nicht? Dieser ganze Quatsch mit man soll es nicht imitieren ist einfach nur lächerlich und auch höchst kontraproduktiv. Warum? Es ist einfach intolerant und elitär, Leute. Um hier ein bisschen Product-Placement zu starten, und nein ich bin Grafiker (vielleicht auch deswegen einfach kreativer – auch in der Küche) und arbeite nicht für die Hersteller sind folgende Produkte: Tartex Pasteten, sehr leckerer Brotaufstrich, Genovis Gemüsebrühe – die beste Würzbrühe für dein Essen ebenso oben erwähnte Spaghettisossen, die man am besten in die eigene Grundsosse mit einmischt – ich empfehle aber trotzdem auch mal die Dinge, die in großen Supermärkten angeboten werden auszuprobieren, es gibt gnadenlos gute Würstchen und Lyoner-Ersatz (und ja auch da macht NUR Konsistenz und Gewürz alles – denn sind wir mal ehrlich, wer bitteschön schmeckt in normaler Wurst das Tier noch raus)
    Jens ich empfehle Dir persönlich erst einmal den Sprung in die vegetarische Kost. Es gibt so extrem viele Möglichkeiten ein gutes Essen vegetarisch zu zaubern.
    Ich geb Dir jetzt mal ein paar Grundrezepte
    vegetarisch, da ein bisschen Ei, Käse oder Milch verwendet werden müssen:
    Kaspressknödelsuppe:
    400 g Semmel(n), gewürfelte
    1/2 TL Salz
    Pfeffer
    1 TL Brühe, instant
    1 Zwiebel(n)
    100 g Butter
    1/4 Liter Milch, kochende
    4 Ei(er)
    400 g Käse (Emmentaler)
    4 EL Mehl
    2 Liter Gemüsebrühe
    2 EL Petersilie, gehackte
    Die gewürfelten Semmeln mit dem Salz, Pfeffer, der Instantbrühe und der Petersilie in eine Schüssel geben. Die Zwiebel schälen, würfeln und in der Butter glasig dünsten. Anschließend auch in die Schüssel geben. Die kochende Milch darüber schütten und etwas abkühlen lassen. Den Käse in Würfel schneiden und mit den Eiern und dem Mehl darunter mischen. Jetzt kleine Leibchen aus der Masse formen.

    Portionsweise in etwas heißer Butter oder Öl ausbacken. Kurz in der Gemüsebrühe mitkochen. Anschließend anrichten und mit Petersilie garniert servieren.

    Grundrezept für vegetarische Küchlein:

    Tofu
    1 Ei oder Eiersatz, habe ich noch nicht getestet
    Petersilie
    1-2 Semmeln
    Mehl
    Zwiebeln
    Knoblauch
    Semmelbrösel
    Salz / Pfeffer / Gemüsebrühe miteinstreuen

    Du kaufst am besten einen geschmacksneutralen Tofu, machst ihn fast genauso an wie wenn Du Hackfleischküchlein machst, den Tofu musst du mit den Händen zerkleinern. Achte darauf, dass die Masse klebrig und nicht allzufeucht wird, du kannst auch etwas Margarine oder Butter in die Masse miteinmischen (schmeckt einfach besser) Dann normal in Öl ausbraten. Du kannst daraus auch einen Tofubraten im Backofen machen eventuell auch für den Geschmack ein wenig Käse mit rein. Einfach kreativ sein und rumprobieren!

    Was ich Dir ganz arg anz Herz legen würde ist, dass Du Dich mit vegetarischer indischer Küche beschäftigst. Das ist zu 95% vegan und schmeckt einfach nur phantastisch – wie scharfes Weihnachten! http://www.amazon.de/Vegetarische-indische-K%C3%BCche/dp/3829047886

    Und bitte an alle Veganer, es ist echt nicht böse gemeint aber beide Fronten sind für mich einfach zu verhärtet. Ich muss mir selbst immer von der Fleischfraktion anhören, dass Pflanzen auch Lebewesen sind- wie toll ein blutiges Steak ist usw und die Veganerfraktion will mit allem dermassen nichts zu tun haben, dass alles nicht mehr wie traditionelles Essen empfunden werden darf, ja sogar anfangen ihre fleischfressenden Artgenossen wie Hunde vegan ernähren >.<. Meiner Meinung nach ist das Quatsch und führt zu nichts. Bei mir ist es so, ich mag einfach die vielen traditionellen Fleischerzeugnisse, wie gefüllte Paprikaschoten, Fleischküchle, Bolognesesosse, Streichwurst – und Wurstbelag. Und es gibt für mich nichts schöneres, als dass ich das essen kann ohne das Tiere für mich leiden müssen, das ist toll und das ist ein Fortschritt in die richtige Richtung – und um es noch einmal zu betonen, der Übergang für die Leute, die sich entschieden haben es in die Richtung zu versuchen – für die ist es viel viel leichter.

  19. Ice-Dealer sagt:

    @Jens:
    wie viele schon beschrieben muss es nicht immer ein Analog… sein.. guter Käse schmeckt eben nach gutem Käse und ein Stück Fleisch nach Fleisch.. eine Wurst nach Wurst.Punkt. ABER: die meisten fertige Produkte (zählt auch Wurst zu) schmeckt eben nicht danach sondern nach Gewürze und Geschmacksverstärker. In dem Sinne sind die meisten Menschen schon zu 95% Vegetarier 😉

    die Welt ist so unterschiedlich und bunt- warum sollte man sich auf Dinge versteifen. Offen für neues sein… ein Gericht muss schmecken, weil es schmeckt. nicht weil XYZ drin oder nicht darin ist.

    Ich frage mich, warum Marmelade nicht vegan sein sollte?

    Wenn du etwas herzhaftes aufs Brot willst (und ggf. nicht selber machen willst) empfehle ich dir die Reihe „Lupi Love“ von Zwergenwiese http://www.zwergenwiese.de/produkte/lupi-love/ oder das Hof-Gemüse von Allos http://www.allos.de/hofgemuese .

  20. Ice-Dealer sagt:

    @Fredda : ich habe deinen Beitrag überlesen. Wir haben da ja eine ähnliche Haltung. Es geht mir nur nicht darum, dass etwas nicht ausgetauscht werden darf/ soll sondern, dass man die Chance nutzen kann und Gemüse als Vollwertig und ausreichend empfinden zu können. Die vorherrschende (Koch-)-/(Medizin-)Meinung ist von starken Meinungsmachern geprägt. Und das sind die, die an den bestehenden Strukturen verdienen. Schau Dir mal an wieviel Werbung etc. für Fleisch und Milchprodukte gemacht wird und wie wenig für Gemüse.. die Lobby ist einfach kleiner. (Gesundheitliche Aspekte mal außen vor)

    Wir – der europäische Steuerzahler- zahlt Milliarden um zu subventionieren, dass Fleisch und Milch ins Außereuropäische Ausland verkauft wird. Völlig am Bedarf vorbei. (Das ist doch ein Thema für Jens, den Planwirtschaftsgegner).

    Ich erlebe tag täglich wieviele Schweine zu Massenschlachtern gekarrt werden. Andernorts wird auf Teufel-komm-raus Milch produziert. Damit eine Kuh Milch gibt muss sie schwanger sein. Selbst bei Dauermelken nimmt dike Produktion ab, so dass sie wieder schwanger werden muss.
    Was passiert mit den Kälbern?

    und hier schließt sich der Kreis – ich muss nämlich nicht die Milch , den Käse und die Wurst mit Soja Produkten (Wer ist noch mal weltgrößter Soja Produzent?) nachamen sondern einfach leckeres und gutes Essen kochen. Dafür brauch ich keine Ersatzprodukte oder etwas „wie Lyoner“ . Es geht um Befreiung und Selbstbestimmtheit.

    und ganz nebenbei (und um die Dikussion weniger erliät zu machen): das Essen der einfachen armen Leute früher, war ohne Fleisch und ohne Fleischersatz. Dort gibt es genügend Rezepte, die es sich lohnt wieder zu entdecken…

  21. Fredda sagt:

    @Icedealer, du sprichst mir aus dem Herzen, und ja ich verzichte auch meistens auf Käse und Milchprodukte, die, die ich zu mir nehme sind sehr wenige, Eier esse ich vielleicht ein Stück pro Woche oder alle 2?. Natürlich ist Soja auch nicht das Allheilmittel schlechthin, nur wird Soja meist zu einem höchst ungleichen Verhältnis an Tiere verfüttert – die dann wir essen. Umdenken findet meist nur langsam statt und auch Soja ist NICHT unbedingt gesund – aber ein gute Alternative ;)! Was ich jedem empfehlen kann ist seinen Säure_basen-Haushalt – durch den sich viele Krankheiten entwickeln zu überprüfen. Ganz allgemein gesagt sollte man sich zu 70% basenüberschüssig ernähren (und dazu zählen fast alle Gemüse und Früchte – auch wenn sie sauer schmecken) Getreideprodukte, Fleisch, Milchprodukte und Fisch sind die Säurelieferanten und sollten daher insgesamt zu maximal 30% in deiner Nahrung zu finden sein. Du hast vollkommen recht, dass das Essen der armen Leute früher aus zumeist vegetarischer Kost bestand, den Winter über aus winterharten Gemüsen, wie Kohlsorten bestand (das einzige Gemüse, dass durch fermentieren und Kochen kein Vitamin C verliert). Die Säure-Basen-Tabellen finden sich zuhauf im Internet, einfach mal informieren!
    Ich habe mich entschlossen mich zum Grossteil vegetarisch zu ernähren weil ich die Tierhaltung unerträglich finde – das ist eine Entscheidung die jeder für sich selbst treffen muss!
    Sorry aber ich muss jetzt noch einen nachsetzen, wer findet den Fehler im veganen Rezept der Erdnuss – Sate – Sosse? *schmunzel* und ja seit wann ist Marmelade nicht vegan? solange du guggst dass keine Gelatine drin ist bist du doch auf der sicheren Seite 😉
    Was ich allen echten Veganern, die 100% auf tierische Produkte verzichten empfehlen muss, ist den Vitamin B12 – Spiegel regelmässig kontrollieren zu lassen! Vitamin B12 holt man sich eben nur aus tierischen Produkten. Vitamin B12 Mangel kann zu nervöser Unruhe, Reizbarkeit und Depression etc führen, einfach mal googeln. Eine Freundin von mir hat dadurch Depressionen bekommen und wusste davon nichts 😉

  22. Fredda sagt:

    Für Dein Chili empfehle ich Dir statt Fleisch Hensel Soja zu probieren. Du kochst dein Chili ohne Fleisch und tust ganz zum Schluss das Soja dazu, röste es davor mit etwas Fett (zB Margarine) an – trocken – und tu es dann zu deinem chili. Serviere es sobald das Soja in der Masse etwas weich geworden ist. Kochst du es zu lange mit wird es gerne etwas breiig. Idealerweise kochst du dein chili mit mehr fett als sonst, da Fette und Öle einfach wunderbare Geschmacksträger sind. Viel Spass beim Testen!

  23. Shohun sagt:

    So, es ist vollbracht. Ich habe das Rezept von Jens nach gekocht. Wie erwartet lag es wirklich bei Jens am Mixer. Ich habe es gefüttert und der gewünschte cremige Geschmack ist durch die Kartoffeln und der Menge an Margerine eingetreten.

    Ich empfehle bei normalen Mixern bevorzugt mehlige Kartoffeln und lange kochen lassen.

    Die Sosse hat einen leichten Geschmack von den Scheibletten Käse. Deswegen wird sie wahrscheinlich auch als Käsesosse-ersatz gehandelt.

    LG Shogun

    PS

    Ich finde es interessant wieso so viele immer auf Soja aus sind. Es wäre doch, schon allein weil Soja importiert und zudem nicht sauber angebaut wird, auf Haferkleie und Co zu wechseln.

  24. kruemel sagt:

    Moin Jens,

    Habe auch mal vegan probiert, ging ganz gut, aber dann doch nicht, da zu Kohlenhydrate lastig. Auch das ganze Soja und der Seitan ist ungesund. Wenn interesse da ist kann ich mal was dazu schreiben. Und in der Lebbarkeit ist es auch nicht ganz einfach.

    Für einen hardcore Fleischesser ist dies das beste Rezept.
    http://www.attilahildmann.com/en/recipes/spaghetti-bolognese.html

    Wenn man die Sauce richtig macht, merkt keiner, das da keine Fleisch drinn ist. Zeigt eigentlich auch, das das Fleisch in der Bolongese nur für die Textur da ist und nicht den Geschmack.

    Achtung, NICHT den veganen Parmesan Ersatz machen, der ist gründlich in die Hose gegangen. veganer Käse geht halt nicht. Also hier richtigen Parmesan nehmen oder halt keinen.

    Die beste Ernährungsweise, die ich bis jetzt gefunden habe und mehr oder weniger auch lebe ist diese.
    http://fourhourbody.com/ .

    Nicht erschrecken, Timothy Ferriss ist ein echter westküsten Amerikaner und das Buch ist auch so geschrieben. Das ganze Bla Bla ausblenden, die Ernährungsweise ist schlüssig, gesund und vor allem lebbar. Alle Endokrinologen, Immunologen, Ernährungswissenschaftler und Mediziner von den ich was halte, bestätigen mir, das dies der schlüssigste Ansatz ist, in der Modernen Welt eine gesunde Ernährung aufrecht zu erhalten.

    Gruss Alex

  25. Irmonen sagt:

    Für die Veganer
    Vitamin B12: in Algen z.B.Chlorella

  26. Ice-Dealer sagt:

    @Fredda: ich möchte vor vonventionell verarbeiteten Soja warnen, insbesonders das texturierte Soja, was du bewirbst : http://www.zentrum-der-gesundheit.de/vegetarische-burger-ia.html

    generell sollte Soja nur in Bioqualität gekauft werden. da ist die wahrscheinlich noch am höchsten ,dass kein Gentechnik Soja aus den USA da drin steckt (Monsanto „produziert“ 80 % des Weltweiten Soja Produktion)

    @kruemel : ich esse das Nussmehr oben drauf sehr gerne.. warum auch nicht? hat natürlich ncihts mit Parmesan zu tun – aber mit echtem Parmesan hat sehr wenig zu tun, was man so kaufen kann 😉
    mit der Seite kann ich leider nix anfangen. da wird viel versprochen und wenig an Information geboten.. für mich nur napp (sex, Schlaf, Schlankheit und Muskelaufbau alles zusammen). Wenn du substanz hast, schreib mal was.

    @Shohun : Soja wird sehr wohl in Europa angebaut.. Frankreich, Italien, sogar Deutschland
    http://schrotundkorn.de/lebenumwelt/lesen/sk9804o4.html
    https://taifun-tofu.de/bio-sojaanbau
    und diverse andere Projekte http://niemblog.de/der-soja-irrtum/

    @Irmonen : Vitamin B12, schwieriges Thema. Angeblich sind die Chlorella Bestandteile nur ein Analogon und kann vom menschlichen Körper nicht verarbeitet werden –

    wie immer hinter den ganzen Fragen ist diese zu stellen : cui bono?

  27. kruemel sagt:

    @ ice-dealer

    Habe mich nicht gut ausgedrückt, nicht die Seite ist gut, sondern das Buch. Und selbst das ist voll mit US blabla. Nehme Deine Anregung aber gerne an und werde mal was schreiben. Hoffentlich.

    Beim Soja, bin ich 100% deiner Meinung. Was noch wichtig ist, die Ernährung nicht zu Soja lastig machen. Zuviel eines Sache ist nie gut. Sehr sehr gute Quelle von Proteinen sind alle anderen Bohnen und das die noch nicht so beliebt sind, ist auch wenig Monsanto drin 🙂

  28. AndiYpsilon sagt:

    Moin zusammen,

    hier mal 2 Rezepte:

    1.) Linsen-Kokos-Suppe mit Chili
    Zutaten: 1 Zwiebel, 1 Möhre, 2 EL ÖL, 150g braune Linsen, 2 TL Tomatenmark, 800 ml Gemüsebrühe, 200g Weißkohl, 100g Cocktailtomaten, 1 Dose Kokosmilch, 2 Frühlingszwiebeln, Salz

    Zubereitung: Zwiebel, Möhre, Chili, klein schneiden und andünsten. Linsen untermischen und Tomatenmark zugeben. Brühe aufgießen und verrühren. Deckel drauf und bei kleiner Flamme ca. 30 min. köcheln lassen. Kohl in feine Streifen schneiden.
    Nach 30 min. Kohl & Kokosmilch zugeben und nochmal 10 – 15 min.
    den Kohl garen lassen. Zum Schluß die Cocktailtomaten und Frühlingszwiebeln zugeben und unterheben. Der Kohl sollte noch ein wenig Biß haben.

    2.) Spaghetti alglio olio mit Zuccini
    Zutaten: Spaghetti, Knoblauch, Öl, Gemüsebrühe, Zuccini, Zitrone

    Zubereitung: Spaghetti (Nudeln) al dente kochen.
    Zuccini mit einem Sparschäler in lange Streifen schneiden.
    Öl in der Pfanne erhitzen und Knoblauch (Menge nach belieben) dünsten. Zuccini-Streifen zugeben und mit dünsten. Mit ein wenig Salz und Pfeffer würzen. Nudeln abgießen und in die Pfanne geben. Alles gut vermengen. Zum Schluß den Saft von einer halben Zitrone zugeben. Fertig. OK ich gebe dann noch Parmesanspäne drüber, aber das entfällt bei veganer Ernährung wohl.

    Ich würde auch nicht unbedingt nach Ersatz für Fleisch suchen.
    Ich für meinen Teil esse sehr gerne Hülsenfrüchte, hauptsächlich Linsen. Daraus kann man tolle Gerichte zaubern und Linsen kochen ist heutzutage wirklich kein Aufwand mehr.
    Rote Linsen lassen sich ziemlich schnell weich kochen.
    Kaufe meine Linsen hauptsächlich bei Alnatura.
    Esse auch sehr gerne „indisches Dal“, ein Gericht das auch hauptsächlich aus Linsen besteht.

    Gruß

  29. Ice-Dealer sagt:

    @kruemel: hab mal ein paar Seiten dazu betrachtet und halte es für ne Marketing Geschichte um Geld zu machen. Ich halte die Ernährung nicht für gesund, das mit dem Schlafen ist irgendwie auch schon abgedroschen (Ubermans sleep schedule), Die Einnahme von Supplemente zur Muskelsteigerung für widersinnig (dann lieber Gesund ernähren und hart Trainieren ,zB HIIT oder SuperSlow) und die Sex Geschichte ist die ganze Krönung oben drauf – wie gesagt habe ich das Buch nicht gelesen sondern nur aus zweiter Hand die Informationen. Bin auf deine (positiven) Aspekte gespannt.

  30. Melissa sagt:

    Hmmm, da sind ja tolle Rezepte dabei.

    Ich habe noch generell ne Anregung, da ich eine einjährige Ausbildung in altchinesischer Ernährungslehre gemacht habe. Ich beziehe immer gerne mehrere Faktoren mit ein.

    Interessant ist für mich dabei die energetische Einteilung der Nahrungsmittel in Yin und Yang. Fleisch odre genrell tierisches Eiweiß gilt meist als Yang betont.

    Das bedeutet, wenn ich das ersetzen will brauche ich auch yangbetonte pflanzliche Nahrungsmittel neben der Gewürzrichtung scharf und bitter sind das vor allem die Hülsenfrüchte. Alle Arten von Bohnen, Linsen, Kichererbsen aber auch Mais sind sehr wichtig. Interessant ist dass bei uns Bohnen und Mais als sehr hochwertige pflanzliche Eiweiße gelten.

    Für mich hat sich nun auch endlich das Dilemma mit Rohkost geklärt. Bist du von der Konstitution magenschwach, bist nervös und hat viel Stress dann verdaust du Rohkost schlichtweg nicht und es ist besser du garst Gemüse oder wenn du viel Yangenergie brauchst kochst es sogar sehr lange (Suppe). Suppe im Winter brauchen eigentlich alle.

    Was den Geschmack angeht…das was sich hinter dem Gefühl des Käsegechmacks verbirgt ( bei mir das Käse- Überbackene) löst sich eben auf wenn du dich ausgewogen und für deine Konstitution entsprechend pflanzlich ernährst auch wenn es dann ANDERS schmeckt.Gewürze ( nicht zu stark) spielen immer eine große Rolle und natürlich wird dein Geschmacksempfinden sowieso immer feiner.

    Man sollte sich auch von der Absolutsheitsanspruch oder der Perfektion verabschieden. Essen ist nun auch nicht alles was wichtig ist oder Spaß macht.

    Ich schreib euch noch meine Wintersuppe auf…. vegan und altchinesisch….

  31. Melissa sagt:

    Wintersuppe

    In einem Hauch Kokosfett wird eine Knoblauchzehe leicht angebraten und entfernt.

    3 Möhren, 4 Kartoffeln eine halbe Sellerie, eine halbe Fenchelknolle, eine ganze Zwiebel, eine rote Beete mit Schale, eventuell ein Stück Kürbis mit Schale ganz leicht anbraten und mit ca 3 Liter warmen Wasser aufgießen.

    Je eine handvoll Dinkelkörner, schwarze rote oder weiße Bohnen dazu geben.

    1 Lorbeerblatt, 3 Pfefferkörner, 3 Pimentkörner, 1 Wacholderbeere, 5 Gojibeeren dazugeben.

    2 Esslöffel Tomatennmark in die Suppe geben und ca 2 1/2 Stunden geschlossen köcheln lassen. Wasser eventuell nachgießen.

    Alles abseien, Karotten, Kartoffeln und Sellerie passiert dazugeben.Etwas salzen. Wer mag kann dann auch noch ein paar Bandnudeln mitkochen.

    Die Brühe selbst ohne das passierte Gemüse kann im geschlossenen Schraubglas lange im Kühlschrank aufbewahrt werden.

  32. Melissa sagt:

    …na jetzt beim Durchlesen sollte ich dann doch noch erwähnen, dass das Gemüse das passiert wird spätestens nach einer Stunde mit einem Schaumlöffel rausgeholt wird, sonst hast du Matsch *smile*

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