Gesellschaft: Toleranz am Beispiel von Vegan
Ein hohes gesellschaftliches Gut sollte eigentlich die Toleranz darstellen. Zumindest in den Industrienationen ist die Zeit vorbei, wo „Andersdenkende“ auf dem Scheiterhaufen verbrannt, oder geteert und gefedert werden. Ein Phänomen jedoch entwickelt sich zunehmend, die Intoleranz der vorherigen „Randgruppen“. Teils mit brachialer Gewalt, wird versucht das eigene Weltbild in die Restgruppe zu pressen und zum Teil mit harten Bandagen gekämpft. Eine Gruppe fällt da häufig ins Auge, die Veganer. Ob Aggressivität und Angriffe wirklich hilfreich sind um eine Lebenseinstellung zu vermitteln?
Mir ist bekannt, dass auch etliche Leser meiner Seite sich vegan ernähren und es daher auch ein „heikles Thema“ ist. Trotzdem muss darüber gesprochen werden, denn mich persönlich stören die „blutverschmierten Missionierungsversuche“ doch sehr. Diskussionen sind häufig nicht sachlich möglich und Eskalationen vorprogrammiert. Das Engagement in Ehren, aber es geht doch sehr oft zu weit.
Zunächst möchte ich klarstellen, dass ich recht wenig Fleisch esse und meine Frau beispielsweise seit etwa 6 Monaten vegan lebt. Wenn sie sich panierte Champignons macht, esse ich die lieber als ein Schnitzel. Wurst gehört auch zu den Dingen die ich in eher kleinen Mengen esse, ein gutes Stück Käse ist mir da um einiges lieber. Gut auch das ist nichts für Veganer, aber nach deren Logik musste dafür wenigstens kein Tier sein Leben lassen.
Es gibt einige Dinge die im Laufe der Zeit entartet sind, dazu gehören die Massentierhaltung und der ausufernde Konsum von Fleischprodukten. Wer sich zum Beispiel die Doku „Feed the World“ angesehen hat, kann das nicht befürworten oder akzeptieren. Unter zum Teil abartigsten Bedingungen werden die Tiere gehalten, aufgepumpt und in Massenvernichtungsanlagen zu „Nahrungsmitteln“ gemacht. Das kann jeden gesunden Menschen nur abstossen. Mich persönlich widert es auch an, wenn aus dem „durchgekutterten“ Fleisch hinterher Mickymäuse oder ähnliches geformt werden, damit die Kleinen es auch bereitwillig verzehren. Aber das steht in meinen Augen auf einem anderen Blatt.
Ich denke jeder kennt die Diskussionen mit „militanten Veganern“, die zum Teil wirklich hart zur Sache gehen. Es werden blutigste Bilder gepostet um die eigene Position zu stärken und der Aussage Kraft zu verleihen. Dazu dann die üblichen Sprüche und erwartet wird entweder ein Schweigen oder eben die uneingeschränkte Zustimmung. Wehe man erdreistet sich eine eigene Meinung zu haben und diese auch noch zu kommunizieren, dann kann es schon sehr schnell in hitzigen Debatten enden. Da ich auch eine Konfrontation nicht scheue, ist mir das nur zu gut bekannt.
Manchmal wenn wieder ein Bild mit blutverschmierten Personen oder ähnlichem auftaucht, setze ich eines von einem Steak Medium drunter. Das ist auch blutig, gefällt mir aber besser. Dann heißt es Stahlhelm aufsetzen und fix nen Schützengraben buddeln. Eigentlich kann man das eher als gesellschaftliches Experiment bezeichnen, denn eine Provokation. Mich interessiert im Wesentlichen wie damit umgegangen wird, seitens jener die den „Missionierungsversuch“ gestartet haben. Sehr häufig beginnt es mit wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen.
Eins der „Lieblingsargumente“ der Veganer ist: „Wenn du die Tiere die du essen willst vorher selber töten müsstest…“ Vermutlich wird das auf einen großen Teil der „Fleischfresser“ – wie Veganer sie gerne bezeichnen – auch zutreffen. Das ist aber ein Luxusproblem der heutigen Gesellschaft. Einen Jagdschein habe ich nicht und daher bietet sich das im Augenblick nicht an, meine Fische hingegen angele ich selber, töte sie und nehme sie aus. Dabei empfinde ich beim Töten keine Freude, aber es ist ein Bestandteil der Kausalkette hin bis zum Verzehr.
Kommen wir aber noch einmal zurück auf das „Luxusproblem“. Das ist im Wesentlichen ein gesellschaftlicher Konsens, der sich im Laufe der Industrialisierung entwickelt hat. Unangenehme oder auch ekelerregende Tätigkeiten werden so weit es geht vermieden. Früher war es für viele Menschen völlig normal beim Schlachten zu helfen oder die dabei entstandene „Sauerei“ hinterher zu beseitigen. Viele ältere Leser werden wissen was ich meine. Riesige Schlachthöfe wie heute, gab es weder in der Form, noch der Menge. Da Viehhaltung ein ganz normaler Bestandteil des Lebens war, musste man sich gezwungener Maßen auch mit dem Schlachten beschäftigen.
Nehmen wir ein anderes Beispiel. Ihre Toilette ist verstopft und es schwimmen allerhand „Festkörper“ darin herum. 99% der Leute würden sich wahnsinnig ekeln und lieber für teuer Geld einen Klempner engagieren, der die Scheisse beseitigt. Auch das ist ein solches Luxusproblem, was wenn kein Klempner verfügbar wäre? Irgendwann drückt es so hart im Enddarm, dass einer der Familie in den sauren Apfel beissen würde und das Problem beseitigt. Alles was mit Ekel zu tun hat, ist nichts anderes als ein Luxusproblem. Natürlich bleibt auch noch die Hemmung, aber das wäre sicherllich ähnlich. Wenn der Hunger groß genug ist, werden die meisten Menschen sogar zu Bestien. Aus diesem Grund sehe ich auch das Argument als wenig stichhaltig an, dass wenn die Menschen die Tiere selber töten müssten…. Wäre es notwendig, würde ein Großteil es auch tun.
Kommen wir zurück zur Toleranz, um die es in dem Artikel eigentlich gehen soll. Ich respektiere eigentlich jede Lebensweise, die auch meine respektiert. Toleranz ist keine Zustimmung zu einer Lebensweise, es ist die Duldung anderer Handlungs- oder Sichtweisen. Was sich immer häufiger herauskristallisiert, dass Randgruppen für sich selbst Toleranz fordern, aber im Gegenzug aggressiv auftreten. Das stört mich persönlich sehr und damit werde ich sicherlich kein Einzelfall sein. Wie soll so ein Dialog auf fruchtbaren Boden fallen? Das ist eigentlich unmöglich. Die Kritik richtet sich nicht an die Allgemeinheit der Veganer, sehr wohl aber an den großen Teil der mit „Gewalt“ versucht zu missionieren. Das ist – zumindest meiner Erfahrung nach – kein zu vernachlässigender Anteil, sondern ein erheblicher. Die Veganer sind in diesem Beitrag als exemplarisch für andere Gruppen zu sehen, die auch auf diese Weise versuchen das eigene Weltbild in andere hineinzupressen. Beispiele dafür gibt es zuhauf. Wer Toleranz erwartet, sollte auch selber mit gutem Beispiel vorangehen. Bei jedem Widerspruch die Keule auszupacken, dürfte kaum zum Ziel führen.
Möglicherweise werde auch ich irgendwann auf mein geliebtes Steak verzichten, aber wenn aus eigener Überzeugung. Bisher gehört es aber noch zu den Dingen, die ich einfach gerne genieße. So ich fang dann schonmal mit dem Graben and und suche meinen Stahlhelm raus 😀
Carpe diem
34 Responses to Gesellschaft: Toleranz am Beispiel von Vegan
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Das Töten ist gar nicht das Problem, sondern das dahin vegetieren der Tiere.
Jeder der etwas von Empathie besitzt, der sollte kein Hackfleisch aus dem Supermarkt kaufen.
Auch beim Metzger ist man nicht davor gefeit, ist ähnlich wie mit Klamotten kaufen, man weiß nie wieviele Kinderhände daran gearbeitet haben.
Ich weiß nicht ob bio da etwas aussagt, aber dort müsste man wenigstens davor geschützt sein Antibiotika und Müll zu essen, denn das verfüttern die auch den Kühen.
Müll.
Das ist mir viel zu teuer.
Dann warte halt noch 4 Tage bis Du Dir es leisten kannst.
Nichts gegen Fleisch essen, nur sollten die Tiere davor ein lebenswürdiges Dasein haben.
Und auch da ist die Elite nicht schuld, jeder von uns kann selbst entscheiden, ob Bio oder Vernichtungslager.
Oder überhaupt kein Fleisch.
Das ist ähnlich wie mit den Homos, wenn ich sage, dass ich es krank finde, wenn zwei Männer, oder zwei Frauen miteinander Geschlechtsverkehr haben, denn es erfolgt dann keiner, dann wird man auch sofort als Homophob angesehen, so ähnlich wie wenn man die Existenz des Deutschen Reichs sieht, dann ist man gleich ein Reichsdeutscher, wobei das ja das genialste ist, jeder der in Deutschland geboren ist, ist Reichsdeutscher, oder wenn man sagt die Streifen am Himmel sind keine Kondenzstreifen, dann bekommt man einen Aluhutstempel.
Jaja so ist es mit den eingefahrenen Denkweisen.
Nur habe ich das Gefühl, dass es von Monat zu Monat besser wird. 🙂
Never, zwei der Gruppen die du ansprichst, gehen selber extrem rabiat vor. 😉
Ja Jens ich weiß und ich gehörte vor ein paar Jahren auch dazu, denn wenn man eine Erkenntnis hat, dann ist man ganz schön geschockt, wenn man alleine auf weiter Flur steht und man anstatt Recherche einfach nur häßliche Beleidigungen bekommt, da kann man schon aus der Haut fahren, wenn es sich noch nicht verfestigt hat.
Mittlerweile bin ich der Überzeugung, steter Tropfen höhlt den Stein.
Denn ich muss gar niemanden von meiner Erkenntnis überzeugen, ich habe sie und was andere daraus machen…
Deshalb finde ich auch Deinen Blog hier so toll, denn Du hast da ganz andere Ansichten, bist aber so fair und lässt auch andere Meinungen zu.
Meistens wenn ich was schreibe ist es eigentlich nachvollziehbar, (für mich zumindestens 😉 ), warum sollte da dann das DR oder die Chems eine Ausnahme bilden?
ich schreibe ja nicht damit Du viele Klickzahlen bekommst, sondern weil es meine Überzeugung ist.
Wenn drei sagen der Brei ist süß sage ich er ist salzig, wenn ich ihn salzig finde.
und genau das sollten wir alle tun und zwar ohne Beschimpfungen, denn das bringt uns nicht weiter, nur der Dialog hilft.
Und genau aus diesem Grund sind solche Blogs wie Deiner den NWO Fuzzies ein Dorn im Auge, denn hier funktionert deren Impera et Divide nicht.
Gelle 😉
Eine ganz ordentliche und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Fleischlos“, wie ich finde:
finde deine Artikel immer wieder sehr interessant, Jens. Vielen Dank für deine Arbeit. Verstehe auch sehr gut, dass du ab und zu einen Durchhänger hast. Geht mir manchmal genauso mit meinem Bekanntenkreis. Die sind allerdings zu 90 % schon im Rentenalter. Da ist noch sehr viel „altes Denken“ vorhanden. Ich persönlich finde es total unnatürlich sich vegan zu ernähren. Bin in einem kleinen Dorf mit sehr viel Bauernhöfen aufgewachsen. Es war ganz normal, dass Schweine und Hühner geschlachtet und auch gegessen wurden. Selbstverständlich wurde auch frische Milch getrunken und Butterbrote gegessen. Diese kleinen Höfe sind allerdings fast verschwunden. Mein Fleisch kaufe ich heute von einem Biohof. Es wird immer schwieriger sich gesund zu ernähren. Kann das empfehlen http://www.solidarische-landwirtschaft.org/de/startseite/
und den Dr. Noack https://www.youtube.com/watch?v=yh-jO1ja7fo
Was mich ein wenig überrascht hat, bisher wurde ich auf Facebook noch von keinem Entfreundet aufgrund des Artikels. Ehrlich gesagt habe ich da doch mit ein zwei Abgängen gerechnet. Wahrscheinlich wurde ich aber von den Hardchoreveganern schon vorher irgendwann gekickt 😀
Man kann aber auch aktiv tolerant sein. Zum Beispiel hat mein Ältester mit einem Freund zusammen den 18. gefeiert. Insgesamt kamen da etwa 100 Gäste. Gewünscht waren Hot-Dogs im „Do it your self“ Verfahren. Ich fragte meinen Sohn ob auch Vegetarier, Veganer oder Leute kommen die kein Schwein essen. Er wusste das nicht so genau und aus diesem Grund kaufte ich präventiv Geflügelwürstchen und auch vegane Würste. Tatsächlich waren einige dabei, die sonst nichts gegessen hätten. Jede Sorte hat einen eigenen Topf bekommen und wurde auf der Theke auch separat ausgelegt.
Was ich auch etwas eigenartig finde, das zum Teil “Billigprodukte” wie Analogkäse Veganern zum Doppelten Preis von tierischen Produkten verkauft werden. Da wird mit einer Ideologie mal wieder ordentlich Kasse gemacht wie ich denke.
Eins muss ich noch kurz korrigieren. Meine Frau lebt nicht vegan, sondern vegetarisch.
An dieser Stelle mal ein Angebot an die Veganer unter den Lesern. Schickt mir doch mal einige Vorschläge zu Produkten, die Eurer Meinung nach ein guter oder gleichwertiger Ersatz für Käse, Streichkäse, Marmelade o.Ä. sind. Vielleicht auch mal ein Rezept für ein wirklich schmackhaftes veganes Chilli. Dann mache ich gerne einen Praxistest und berichte meine Erfahrungen dazu.
Das Zauberwörtchen heißt „Toleranz“. Also im Sinne von Dulden, Ertragen.
Ich habe kein Problem mit den „alten“ Vegetariern. Selber esse ich auch weniger Fleisch, weil mir die industrielle Art der Tierhaltung überhaupt nicht passt. Also esse ich ab und zu etwas teureres Fleisch.
Ich habe früher selber eine Zeit lang auf einem Bauernhof gelebt. Die Sauen sind noch auf dem Hof oder ihrer Wiese rumgetobt. Die Ställe waren noch nach alter Sitte mit Stroh gestreut. Nix Spaltenböden und mit nem Minitraktor den Mist rausschieben.
Klar gab es auch 2 mal im Jahr ne Hausschlachtung. Da war schon heftig, aber essen tut man doch.
Es hat auch einfach gesundheitliche Vorteile den Fleischkonsum stark einzuschränken. Zum einen sei an die ganze Antibiotikaverklappung in der „modernen“ Tierhaltung erinnert. Genau das führt eben zu diesen Antibiotikaresistenzen, ohne das der Mensch diese Antibiotika selber gefuttert hätte.
Früher gab es z.B., für die die es interessiert sog. „boviale TB“ (Rindertuberkulose). Diese Krankheit konnten sich besonders Schlachter einfangen, die mit infizierten Tieren zu tun hatten.
Ein anderer Grund für mich nur mäßig Fleisch zu essen ist ein leicht erhöhter Harnsäurespiegel (theoretisch dürfte ich gar nix essen, besonders keine Hülsenfrüchte!) Das schlimme ist nicht irgendeine „Übersäuerung des Körpers“ (Esoterik)( ich könnte dann ja Basen futtern, wie spottbilliges Natriumhydrogencarbonat und mein böser Magen würde trotzdem Salzsäure produzieren), sondern dass sich Harnsäurekristalle in Gelenken ablagern können und viel schlimmer in der Niere! http://de.wikipedia.org/wiki/Gicht
Es handelt sich um eine recht häufig! anzutreffende Purin Stoffwechselerkrankung.
Purine sind aber in allen Zellkernen systembedingt anzutreffen. Auch in Pflanzen. Das Übelste wären Innereien, aber die ess ich eh nicht.
Die „Antibiotikabombe“ kann man sich übrigens auch über Fische holen, die in schlecht geführten sog. Aquakulturen gehalten werden.
Über den sehr korrupten (Thailand besonders) Garnelenmarkt will ich lieber nicht reden.
Letztlich ist jeder Mensch selber verantwortlich für das, was er ißt. Wir sind in der Lage da wählen zu dürfen.
Mit den „neuen“ Veganern hat es noch eine ganz andere Bewandnis. Es ist eine Art Religion. Ich denke jeder weiß, was eine Nahrungspyramide ist.
Wenn man Tiere ißt, so benötigen diese Tiere eine gewisse Fläche kostbaren Ackerlandes. Entweder direkt in dem sie wie Rinder auf der Wiese stehen und Gras futtern oder indirekt für Futtermittel.
Wiederkäuer sind meines Wissens? die einzigen Lebewesen die die „blöde“ Cellulose verdauen können. Das können sie nicht selber, sondern in ihren Mägen leben Bakterien die das quasi in Symbiose erlegigen. Das Gras ist nicht sonderlich „nahrhaft“ und die Tiere brauch große Mengen davon und produzieren tüchtig Gase (ja auch das „böse“ Methan)
Cellulose ist auch ein Kohlenhydrat, kann aber nicht wie Stärke einfach verstoffwechselt werden. Was Menschen (und Tiere) verwerten können ist eben (gespeicherte) Stärke (wie in Getreidesamen oder z.B. Kartoffel) Dann sind noch Öle/Fette in Samen und Proteine.
Hinter der „veganen Idee“ steckt auch der Gedanke, das man damit alle Menschen dieser Welt ernähren könnte. Theoretisch. Vergessen wird dabei auch das es nicht genug hochwertiges Ackerland und vor allem Wasser gibt.
In Afrika wird auch Hirse recht erfolgreich verwendet. Gensoja möchte ich in meinem nicht Bratling haben.
Es gibt auch Einflüsse aus dem hinduistischen Reinkarnationsdenken. Auch die Tire sind beseelt und wehe ich würde sowas essen.
Das Problem rein vegetarischer (veganisch ist etwas anderes) Ernährung ist es, alle 20 essentiellen Aminosäuren (daraus sind Polypeptide bzw. Proteine aufgebaut) in vernünftiger Menge zu bekommen. Mineralstoffe und Spurenelemente sind selbsterklärend. Eisen II muss auch berücksichtigt werden. Eisen(II)gluconat kann nicht die Lösung sein.
Anders gesagt, man muss lernen wo was drin ist.
Eine kleine Fieslichkeit lass ich dann doch noch ab. Der Mann aus Braunau (genau der) war strenger Vegetarier (den Begriff „vegan“ gabs so noch nicht), Nichtraucher und Antialkoholiker.
Solches Verhalten trifft man aber normalerweise nur bei streng „orthodoxen“ also religiösen (jeder Richtung) Menschen an.
Die Frage ist, welcher Religion gehörte dann A.H. an? Wie wäre es mit einer gewissen Form der Esoterik??
Das sage ich deswegen, weil mit A.H. als „Vorbild“ möchte garantiert kein Veganer in einen Topf geworfen werden. Deswegen ruhig bleiben und die militanten Missionierungsversuche unterlassen. Pflanzliche Ernährung hat schon unbestreitbare Vorteile, nur man darf das Ganze nicht zu einer „Religion“ aufbauschen und mit irgendwelchem „geistlichen“ Unterbau versehen.
Na dann.. Guten Appetit
Steter Tropfen höhlt den Stein? Diese psychomethode kenne ich. Die ist ebenso schlimm wie die militante Methode. Beide erkenne ich und beide kann ich nicht leiden.
Was ist das, vegetarisch oder vegan leben? Meistens ist das eine Ideologie, die wenig mit dem zu tun hat, was der Körper des Menschen in der Regel für die optimale Ernährung meistens benötigt. Das zeigen einfach die Messergebnisse der Werte, die im Blut gemessen werden können, oder der Überblick über die allgemeinen Gesundheitswerte.
Ich bin der Meinung, jeder sollte in etwa so leben können wie er das mag. Wenn also jemand Fleisch, wenig Fleisch, kein Fleisch oder überhaupt keine tierischen Produkte für seine Ernährung verwenden möchte, so habe ich damit keine Probleme. Und genauso möchte ich mit meiner Ernährungsweise bitte in Ruhe gelassen werden.
Die verschiedenen Ernährungsmodelle haben aber noch einen anderen Aspekt, der selten erwähnt wird. Findige Geschäftsleute verdienen damit ordentlich Geld. Wenn man sich umschaut, dann kann man diese Spur der Marktwirtschaft als Bruder von Ideologien entdecken.
Überall wo man Ideologien finden kann, gibt es sehr cleveres Marketing. Den Menschen werden Vorstellungen, Erwartungen, Wünsche usw. auf sehr raffinierte Weise eingeflößt. Je mehr sich ein Mensch damit identifizieren kann oder mag, desto mehr Geld ist er oft bereit dafür auszugeben. Ich habe einige Kaufleute kennengelernt und denen ist es relativ egal, was sie verkaufen, Hauptsache es verkauft sich gut und der Rubel rollt.
Der gute Nebeneffekt dabei ist der, daß dabei einige gute Dinge mehr oder weniger so ganz nebenbei eingefädelt werden, die sich später dann doch durchsetzen, weil sie gar nicht so schlecht sind.
Und so hat für mich die Welle der Vegetarier oder Veganer den nebenläufig sehr guten, weil gesunden Effekt, daß die Menschen mehr ausschau halten, nach dem was es außer Fleisch sonst noch so zum verspeisen gibt. Das bringt eine abwechslungsreiche und vielseitigere Nahrungsmittelauswahl auf den Teller.
Und das nützt nicht nur den Konsumenten, sondern auch den Tieren, dem Boden, den Pflanzen, dem Wasserhaushalt, den Bauern, den Gemüseläden usw.
Je abwechslungsreicher und vielseitiger die Menschen sind und ihr Leben leben, umso besser. Und schließlich gibt es ja noch die ganz wenigen Menschen, die sich nur noch vom Sonnenlicht und dem Äther leben. Dort werden wir alle mal ankommen, aber das kann noch einige Milliarden Jahre dauern.
@ superomega (aber nicht alpha et omega) Das mit der Verknüpfung von Ideologien und knallhartem Marketing kann jeder selber schnell nachprüfen.
Ich denke an bei Vollmond geschlagenes Holz oder Natursalz aus dem Himalaya oder ähnliches.
Es gibt auch immer wieder „neue“ Kräuter/ Pflanzen (Extracte / Tees). Die Pflanzen gab es schon immer, aber in dem Moment, wo sie „in“ sind, sind sie auf eimal richtig teuer.
Pseudowissenschaftlich verbrämt klappt das immer. Studien kann man je nach Geld kaufen. Neutralität? Wo gibt’s das denn noch in der holden Wissenschaft?
Es wird eine Sau hmm Pflanze durchs Dorf getrieben.
Was wird in der Damenwelt von der Kosmetikindustrie nicht alles versprochen, was in den Tuben und Salben alles für Zaubermittel drin sind. Es gab mal „Hormocenta“, da waren aufbereitete Plazenten (Mutterkuchen, genau das) drin. Hyaluronsäure und die Falten sind weg. (aber nicht mit Salbe von außen)Nö.. aber Frust und der Geldbeutel leer.
Man denke auch an den Reliqienhandel der kath. Kirche, Absolution ist auch einträglich. Ikonen sind auch nicht gerade billig.
Solange man den Unterschied zwischen Religion/ Ideologie und Glauben andererseits berücksichtigt..
Die meisten Ideologien oder Religionen haben eh die Besonderheit früher oder später in sich zusammen zu fallen, bzw. die Anhänger sind gar nicht mehr so „überzeugt“ von den vorgegebenen! nicht in Frage zu stellenden! Ansichten.
(das fängt an, wenn die Anhänger anfangen kritisch zu denken, Dinge und Dogmen in Frage zu stellen..
Ich denke auch viele Moslems werden wegen Greueltaten einiger weniger (die sie eben mit dem Koran selber rechtfertigen) das Buch in Frage stellen (auf Apostasie steht teils Todesstrafe)
und hoffentlich nicht dem Fehler verfallen, der Westen sei „Christlich“.. ich kenne persönlich einige „Konvertiten“
Eine Ideologie, die sich auch noch gründlich zerlegen wird, ist die von einer Theorie zur Religion erhobene Evolutionstheorie.
Die Verfechter dieser Theorie! sind derart aggressiv (und leider erfolgreich, warum wohl?) man könnte heulen. Beide Thesen sind letztlich nicht beweisbar.
Oder die Klimahysteriker..(Fakten?) Peak Oil ist eh überschritten (Fördermengenrückgang im vgl. zum steigenden!! Verbrauch)
Das Problem mit der gesamten Menscheit hat sich demnach eh bald erledigt. Was soll’s? So ist eben die Evolution. Was nix taugt stirbt aus.(Life of Brian) Gnadenlos.
Toleranz ist mMn das falsche Wort. Akzeptanz trifft es doch viel besser.
Ich muss Veganer/Vegetarier zumindest nicht erdulden/erleiden/ertragen 😉
Und die einzelnen Exemplare, die ein solch aggressives Auftreten haben (egal welches Thema) sind nur Leute, die eben nichts weiter im Leben haben und sich eben daran festkrallen müssen. So gesehen können sie einem eigentlich nur leid tun und man sollte (aus Menschlichkeit) ihnen eher helfen ihr Leben zu ordnen und mit einen höheren Ziel zu versehen.
Ich glaube nicht, dass es einen geschmacklichen Ersatz für Fleisch gibt und ich bin daher der Meinung, dass das Bestehen auf ein 100% Äquivalent nur Enttäuschungen bringen wird.
Ich denke, das einzig Zielführende wird eine Neujustierung des Geschmackssinnes sein. (Mir hilft dabei Blumenkohl mit fettiger Soße.)
Die Engstirnigkeit, die auch (vielleicht sogar besonders) in den alternativen Medien verbreitet ist, scheint mir ein Ergebnis unserer Leistungsgesellschaft zu sein. „Wer sich nicht durchsetzt ist ein Verlierer!“ Die Heftigkeit (Beleidigung, Denunzierung etc.) mit der die eigene Anschauung verteidigt wird mag wiederum ein Ergebnis der Propagierung einer (körperlich) gewaltlosen Gesellschaft sein. Insbesondere im Internet existiert das Risiko eine aufs Maul zu bekommen nicht und Entsprechend unflätig werden die Äußerungen gewählt.
Ich kann nicht sagen, ob dies bei Randgruppen besonders ausgeprägt ist. Vielleicht fällt es dort nur besonders auf, weil sie nur toleriert jedoch nicht anerkannt werden.
(Ist es nicht furchbar ärgerlich, wenn man nicht ernstgenommen wird?)
Was ich persönlich komisch finde, ich gehe in der Woche zwei mal in den Bioladen, und im Kühlregal finden sich jede Menge vegane Fertigprodukte z. B. vegane Bratwurst, vegane Schnitzel, vegane Hacksteaks, vegane Bolognese, veganes Chilli con carne, wieso essen Veganer krampfhaft dieses ungeniessbare Fleischimitat? Es gibt so viele leckere Sachen, die man ohne tierische Produkte zubereiten kann, aber man kauft trotzdem Produkte, die einem das Gefuhl geben sollen das man Fleisch ist.
Als Küchenchef bekomme ich von unserem Bio-Großhändler manchmal solche Proben zugeschickt und finde es so gut wie immer grauenhaft, und veganer werden bei uns auch ohne Fleischimitat glücklich, und wenn mal nichts veganes auf der Karte steht gehe ich an den Tisch und schlage dem Gast etwas vor. Mir ist dabei nur wichtig das der Gast nicht das Gefühl bekommt ich lasse einfach nur das Fleisch weg und gut ist.
Die Veganer die ich bisher kennengelernt habe waren immer nett und umgänglich. Die von Jens geschilderten Veganer kommen zu uns wahrscheinlich nicht, weil wir halt auch Fleisch verarbeiten. Bei uns ist für jeden was dabei, wir achten nur darauf das die Produkte Bio und nach Möglichkeit regional sind.
Aber es gibt viele Menschen die Toleranz einfordern und es selber nicht tolerant sind, ein gutes Bespiel sind Nichtraucher, und die Schlimmsten sind oft die, die früher selber geraucht haben.
Hallo ihr Lieben,
aus gesundheitlichen Gründen stellte sich mir die Frage.
Was könnte, die von der Natur für Menschen vorgesehene Nahrung sein?
Gibt es Mikowellenbäume, Ofenbäume, Käsesträucher, Schinkenbüsche usw.?
Mit etwas Hirnschmalz konnte ich mich der für mich richtigen Ernährung annähern. Ich wünsche euch ebenso eine freudige Entdeckungsreise im Land der Sinne und Geschmäcker.
Reiner
Hallo Rouven, das klingt wirklich prima. Ein Koch der mit Leidenschaft dabei ist, so etwas gibt es leider nur noch selten.
Hallo Reiner. In Fachkreisen der TCM wird behauptet, daß zu viel Rohkost die Milz sehr stark beansprucht. Darum sind Ofenbäume schon sehr nützliche Tiere. (das mit der Milz ist aber tatsächlich ernst gemeint) Rohkost ist wie alles, in Maßen genossen, für den Körper eine wahre Wohltat.
… [kopfschüttel]
Pflanzen sind auch Lebewesen.
Also liebe Veganer und Vegetarier – seid doch bitte konsequent – Finger weg von allen Lebewesen.
[kopfschüttel ende]
Eben hatte ich auf Facebook mit jemanden eine Diskussion zum Thema. Da wurde von Eiter in der Milch gesprochen und ein Link präsentiert. Wenn ich Dinge nicht kenne oder verstehe, versuche ich dieses Defizit zunächst zu beseitigen um die Kernthese überhaupt begreifen zu können und an diesem Punkt fiel der erste Artikel bereits durch. Kurz darauf kam der Zweite und so weiter. Auf meinen Einwand, dass der erste Artikel offenkundig Müll war, wurde zu keiner Zeit eingegangen und das obwohl ich mehrfach darauf hingewiesen habe und sagte dass es manchmal besser ist nicht einfach nur mit Artikeln um sich zu werfen.
Leider erlebe ich das sehr häufig und empfinde es als schade. So kann man keinen fruchtbaren und sinnvollen Dialog aufbauen. Um den ersten Artikel als unfundiertes Copy & Paste zu entlarven brauchte ich trotz Themenabstinenz genau 2 Minuten. Interaktion auf meine Arbeit = 0 Aktion mit neuen „Beweisen“ = 100 %
Um das Thema nicht unkommentiert im Raum stehen zu lassen, http://www.vegpool.de/magazin/eiter-milch.html dieser Artikel macht einen recht fundierten Eindruck und erscheint auch plausibel. Im Artikel den ich angesprochen habe wurden somatische Zellen als „Eiter“ bezeichnet und das ist einfach grundlegend falsch. Richtig wäre, dass Eiter auch somatische Zellen enthält. Der verlinkte Artikel stellt es in meinen Augen gut dar und sollte von interessierten auch komplett gelesen werden. Sonst kommt es zu falschen oder verkürzten Schlüssen.
Hmh da fiel mir direkt beim Nachlesen wegen „Soma“ Brave new World ein. Leider führt es nicht weiter, oder ich erkenne die Aphorisme nicht. Es gab ein berauschendes Getränk namens Soma, leider ist auch das nur eine „Sage“. 😀
Einen guten Abend ..
Essen Kult und Kultur …
https://m.youtube.com/watch?v=RYiCt74Hkg8
Ist unser nahrungsverlangen , so wie wir es umsetzten überhaupt in ihrgent einer Weise noch natürlich ?
Zum Thema Milch ..
Ohne das eine Kuh ein Kalb gebiet gibt sie keine Milch und welch Kuh hat noch ein nätürliches Euter .
Hier werden Überkapazitäten erzeugt und weggeworfen,
Wie bei anderen Tier Erzeugnissen ( Küken)
Wiederum ist das Angebote Obst meisten nicht ausgereift ..
Und im Bereich der Gemüse Sorten alles sehr selektiert .
Ebenso in dem Metzgereien .
Das war vor 20 – 30 Jahren noch anderst .
Sicher wäre es wünschen wert wen die zeitbeschränkten lebenden Nahrungsmittel wenigsten bist zu ihrer Tötung wenigsten natürlich auf wachen dürften .
Und beim Prozess der Tötung so wenig wie möglich leiden.
Nur wenn ich so in mich gehe als footjankies ..
Ich mache keinen Unterschied zwischen lebenden nahrungsformen ob nun tierisch oder pflanzlich ..
Ich setzt mal den Linke von Arte hier zu ein, Vieleicht wirde es Dan verständlicher .
Kluge Pflanzen
https://m.youtube.com/watch?v=aV3jaajXN0M
In diesem Sinne
Govan
„superomega sagt:
21. Februar 2015 um 14:31
Steter Tropfen höhlt den Stein? Diese psychomethode kenne ich. Die ist ebenso schlimm wie die militante Methode. Beide erkenne ich und beide kann ich nicht leiden.“
Also dann gar nichts tun und den Kopf in den Sand stecken?
@Nver2Much: tun tue ich immer was. Wenn jemand sowieso Recht hat mit dem was eer sagt, weil es Sinn macht, dann ist das Thema doch eh gegessen. Wenn das was jemand sagt einfach Käse ist, dann gehen die Ohren auf Durchzug.
@Eiter:
In dem verlinkten Artikel ist der Eiter noch zu appetitlich dargestellt.
Es ist richtig, daß Eiter durch Phagozytose von Bakterien durch Fresszellen, also weiße Blutkörperchen genannt Leukozyten wie Granulozyten und Maktrophagen gebildet wird.
Dabei sind diese weißen Blutkörperchen dann meistens aufgebraucht, geplatzt und tot. Der Eiter hat auf Dauer eine Giftwirkung auf den Körper wenn er nicht ausgeschieden werden kann. Eiter unter Zähnen kann z.B. nach einiger Zeit ins Hirn aufsteigen und dort ernsthafte Schäden anrichten.
Eiter entsteht oft dort, wo es Entzündungen durch Bakterien gibt.
Unsere armen Hochleistungskühe haben heute Euter, die nichts mehr mit naturgroßen Eutern zu tun haben. Diese Geschlechtsorgane sind durch die Zucht und Forschung der Milchindustrie auf ein absurdes Maß getrimmt worden. Ich kann mir gut vorstellen, daß dieses Gewebe sehr oft überbeansprucht wird. Die schweren Euter hängen nach unten und verursachen natürlich Schmerzen. Es kann wahrscheinlich Vorkommen, daß eine Kuh nicht rechtzeitig gemolken wird, denn es wird in der Regel gemeinsam gemolken, aber es wird sich nicht um Kühe gekümmert, welche die Milch schneller produzieren als andere.
In überlastetem Gewebe entstehen sehr leicht Entzündungen. In der Folge natürlich auch Eiter, weil der Körper mit der Bekämpfung der Entzündungen sofort beginnt. Man muß sich die Frage stellen, wofür das ganze Antibiotika in der Viehwirtschaft gebraucht wird. Antibiotika wird zur Bekämpfung von Bakterien benutzt, also indirekt zur Bekämpfung von Entzündungen.
Wie häufig wird es vorkommen, daß man Milch aus entzündeten Eutern in der Packung hat? Viele Entzündungen fallen lange Zeit nicht auf, denn die Kuh kann mit uns in der Regel nicht reden. Und die Blutsenkungsgeschwindigkeit wird ganz bestimmt nicht zur Kontrolle gemessen. Trotzdem schauen die Landwirte natürlich, daß die Kühe und die Euter gesund sind, denn das ist ja deren Kapital.
Hoffen wir also, daß in der Milch in der Regel kein oder relativ wenig Eiter enthalten ist.
Ich habe Arthrose, die Mediziner behaupten ja das sei unheilbar, da helfen nur Schmerztabletten und letztendlich künstliche Gelenke. Zum Schluß brauchte ich starke Schmerzmittel 24 Std. am Stück.
In meiner Verzweiflung wendete ich mich an eine Selbsthilfegruppe. Dort empfahl man mir ein Buch eines Mediziners in Rente.
Kurz zusammengefasst ging es hauptsächlich um eine Ernährungsumstellung:
Vegan, zusätzlich kein Zucker, kein Alkohol, keine Weißmehlprodukte. An Getränken nur basische Tees mit destilliertem Wasser.
Nach einer Woche brauchte ich nur noch nachts Schmerztabletten, nach einer weiteren Woche gar keine mehr. Ich hatte zwar noch leichte Bewegungseinschränkungen, doch diese waren nach weiteren 4 Wochen komplett weg. Nebenbei nahm ich 8 Kilo ab und meine Allergien verschwanden ebenfalls. Meine Haut wurde glatt wie Baby-Popo, mein Wasser in den Beinen verschwand und der Blutdruck sank auf Normal-Niveau. Mein Blutzuckerspiegel ist traumhaft.
Im Buch steht was von Eiweiß-Speicherkrankheit, doch ich habe da eine leicht abgewandelte Vermutung.
Ich denke wir knallen unseren Körper von morgens bis abends mit tierischem Eiweiß, Zucker und diversen Chemikalien zu, der Körper übersäuert gnadenlos.
Zivilisationskrankheit eben… Diese Übersäuerung frisst unseren Knorpel, der sich nicht schnell genug wieder regenerieren kann.
Nach zwei (harten) Monaten gab es wieder alle verbotenen Dinge in Maßen und ich habe auch jetzt nach einem Jahr keine Probleme mehr mit Arthrose. Sollten sie wider Erwarten wieder kommen, werde ich einfach einen Monat vegan essen.
Vegan essen ist wirklich nicht leicht. Geht mal durch einen Supermarkt und versucht reine vegane Produkte zu finden, da kann man gleich bis zur Gemüseabteilung durch laufen. In größeren Städten, gibt es zwar extra Märkte, aber es wohnen halt nicht alle in einer Großstadt. Ich finde die Ernährung auch einseitiger, vieles basiert halt lediglich auf Nüsse, Soja und Pilzen. Außerdem sind fertige Produkte recht teuer, ich denke da zB. an Brotaufstriche. Es halt nicht jeder Lust und Zeit alles bis ins letzte selber zu machen. Die Lebensmittelindustrie verpennt in dieser Richtung auch so einiges, der Bedarf scheint in dieser Richtung nicht sonderlich groß zu sein.
Das ist ja prima, das deine Frau Veganerin geworden ist. Da zieht sie dich aus dem Blutrausch, Mord und Dunkelenergien raus. Mach da mal schön mit, wird sicher ein riesiges Abenteuer für dich.
@ Jens,
ich habe aber auch das Glück, das meine Chefs den Betrieb auch so führen wollen. Bei uns kommt dann auch noch hinzu das wir zwar so arbeiten, aber nicht biozertifiziert sind. Wir wollten nicht groß darüber reden Bio zu sein, sondern es einfach machen. Dabei viel mir auf, das wenn man keine Biozertifiierung hat, man eh nicht damit werben darf das man Bioprodukte verarbeitet auch wenn es so ist. Eine Zertifizierung kostet natürlich Geld, welches man zusätzlich zum größeren Wareneinsatz, durch die Verwendung von Bioprodukten, auch wieder reinhohlen muß um wirtschaftlich zu bleiben.
Wenn wir jetzt eine Zertifizierung hätten würden wahrscheinlichviele Leute kommen, die sowieso Bioprodukte kaufen, unser Ziel war und ist es aber auch die Leute anzusprechen, die sonst einen großen Bogen ums Hotel machen würden und diese von Bio zu überzeugen. Wenn ein Gast mich nach dem Essen fragt woher z. B. das leckere Fleisch kommt, sind viele erstaunt welchen Unterschied es macht. Ein oft gehörter Satz ist aber auch, es war trotzdem sehr lecker, obwohl es Bio war.
Ruben 86 .
Die Erfahrung hab ich mit meinen galabauer betrieb auch gemacht ..
Der erste Spruch auf meiner Loge hieß “ grün ist leben “
Das war zu ökö,
Hab den Spruch raus genommen und gut wars .
@Jens:
auch du vermischt hier etwas.
ich sehe im Veganen Bereich eher mehrere Bereiche (wahrscheinlich noch mehr). Die lifestyle Veganer, die religiösen Veganer, die ernährungsbewusten bzw. natur Vegane, die Tierschutzvegaber
estere Machen viel Medien rummel, schaden aber nicht
zweitere sind extrem – in Ansicht und Auftreten.
diese Gruppen sind meistens in Ihrer Szene verhaftet, meist Städter – die garkein Bezug zu Natur und Tierhaltung haben. Ich habe eine Zeitschrift gelesen für die beiden Gruppen (anscheinend) – da wurde einem schon schlecht von den Argumenten – teilweise auch total widersinnig…
ich möchte nur bitten, da auch nicht alle über einen Kamm zu scheren. so wie in allen Gruppen unterschiedliche STrömungen gibt, ist es hier genauso. Viele andere leiden allerdings unter der „ach so tolleranten“ Gesellschaft. Gruppendynamik, Vorurteile etc. gerade im Jugendalter, aber auch noch später bekommt man schon einiges vor den Bug geknallt – und das nur weil man „anders“ ist – ohne jemanden versucht zu haben zu überzeugen.
Hier auch die Verwechselung von Veganismus mit Bio. Bio ist für mich der Versuch einer natürlichen Landwirtschaft – im Idealfall im Einklang mit der Natur. Das hat nichts mit Veganismus zu tun. Viele Vegane Produkte sind nicht Bio , einfach weil so viel Dreck (=Chemie) drin steckt, dass es nicht Bio sein kann.
Bio kann aber gerade auch der Gebrauch von Tieren oder Tierischen Produkten bzw. das Essen von Fleisch sein. Demeter ist hier natürlich der wichtigste Verband – und m.W. der einzige, der in Kreisläufen denkt. Einen Kreislauf ohne Tiere ist m.E. nicht möglich.
Und das Argument mit dem selbst-Schlachten finde ich nicht abwegig. Viele reagieren ja dann mit Reflexhandlungen. Trotzdem sollte man das für sich mal durchspielen. Ich stand dem Kalb gegenüber und stellte mir vor , es zu töten- seitdem esse ich kein Fleisch mehr. Vielleicht ist das die einfachere Entscheidung,
aber es gibt halt Dinge, die sollte man mal gemacht haben, um darüber zu urteilen.
und das ist die allgemeine Gefahr unserer Gesellschaft – das Ausblenden der „unangenehmen“ Dinge und verlagern in andere Bereich und andere Länder.
Verantwortung übernehmen heißt direkt hier anzusetzen – sonst übernimmt jemand anderes das Ruder!
und noch zu deiner Frage nach Käse-Imitationen: Die Veganer nennen sojemanden „Pudding Veganer“. Du brauchst keine Ersatzstoffe für deine eingefahrenene (und von wirtschaftlichen Interessen erzeugten ) Verhaltenmustern – etwas „weg“ zu lassen ist eine große Chance andere neu zu entdecken – es ist kein Verzicht sondern ein Platz machen für neue Ideen, alltbekannte Traditionen und Kreativität.
Der Dalai Lama war früher kein Vegetrarier.
Folgende Geschichte soll sich zugetragen haben.
Jemand fragte den Dalai Lama, wie es sein kann, das er Fleisch ißt. Heißt es nicht im Budismus: jedes Leben ist wertvoll und man soll kein Leiden verursachen. Der Dalai Lama, Antwortet (nicht O Ton): Das ist richtig, nur welches Leben ist wertvoller, das einer Kuh, die viele ernährt oder das der vielen vielen Schnecken, die steben müssen um das Gemüse zu ziehen um die gleiche Menge an Menschen zu ernähren. Für den Budist ist jedes Leben gleich wertvoll, somit währe das sterben der Kuh vielleicht weniger Karma belastend.
Eine militante Veganerin fand das nicht witzig. Mir hat es zu denken gegeben.
solche Gedankenspiele sind doch schnell geführt, leben sind auch pflanzen, da sind wir dann wieder beim argument wie oben. bringt also nichts.
überleg mal warum tiere dann andere tiere essen oder auch pflanzen..
die diskussion die du anstößs, Jens, ist ja die der Komfortzone. Viele leben dort und schaufeln sich das Soilent Green rein und haben kein Interesse dahinter zu sehen bzw. von ihrem „Gewonheitsrecht“ abzurücken..
Wenn du dich gegen Komfortzonen aussprichst, ist hier ein breites Feld mal „unbequem“ zu sein.
Und letztendlich ist Hunger auch „nur ein Gefühl“…
Wow ..nach über einem Jahr…und ich wusste mein Passwort noch und bin angemeldet…ähm ….nur so am Rande.
…und auch gleich noch mein Lieblingsthema…Ethik beim Essen!
Erstmal an ice-dealer kann dir auf jeden Fall 100% zustimmen, dass es wie in JEDER Gruppierung immer auch Extremisten gibt. Ich als Vegetarier, der noch nicht ganz auf Käase verzichten kann habe großem Respekt vor der Konsequenz und hohen Ethik der Veganer. Da kann ich bei DIESEM Thema auch ein paar Extremisten tolerieren.
Mir gefallen nur die Ausreden der Fleischfresser nicht.Wenn mich ein Veganer auf meine Ernährung anspricht dass sage ich.. ich schaff es noch nicht ganz..einige emotionale und körperliche Suchtfaktoren sind einfach noch in meinem Gewohnheitsmuster.
KEIN Mensch MUSS heute Mehr tierisches Eiweiß zu sich nehmen. Der Körper braucht es auch nicht.Das ist biologisch und anatomisch ganz klar geregelt.
…und apropos Regeln…warum sollte man nicht auch endlich das Recht der Tiere auf Leben gesetzlich schützen…zumindest wären einige Vorstufen davon auch was die Züchtung angeht wirklich dringend notwendig.
Auch erwachsene Menschen muss man noch „erziehen“ damit sie sich nicht selbst und anderen bzw der gesamten Gesellschaft weltweit schaden. Toleranz an der falschen Stelle ist nur Dummheit und Faulheit.
Wir hatten das ja früher hier schon des öfteren. Wenn Freiheit in Verantwortungslosigkeit mündet müssen eben Regeln greifen.
Wenn ich Kanzlerin wär *smile* dann hätten wir garantiert eine wirkliche Ökodiktatur ( zumindest stufenweise) … nicht nur zum Schutz der Tiere und der Natur sondern inzwischen um mein eigenes und das Überleben der Menschheit zu sichern.Militant sicher nicht aber mit tiefgreifender Aufklärung und ausreichend lebbaren individuellen Alternativen.
…übriges mein hauptsächliches Gewohnheitsmuster ist die Faulheit beim Kochen bzw Zubereiten der Nahrung oder eben generell die Umstellung und Ergänzung weiterer Nahrungsmittel und Gewürze..Das war auch schon vor 15 Jahren bei der Umstellung auf vegetarisch so.
Ich war jetzt 2 Wochen bei meiner Freundin zu Gast, die vegan kocht und backt… das war so lecker dass ich wirklich nichts aber auch gar nichts vermisst habe.
Melissa, Ethik beim Essen ist aus meiner Sicht nicht mit Vegan allein beantwortet. Ethik gegenüber Tieren, Ethik gegenüber der Nantur, gegenüber der Umwelt gegenüber den Menschen? hört sich abstrakt an, aber ich nenne mal ein Beispiel:
Schuhe aus Leder (in Europa produziert, Europäische Kuh, nachhaltig mit Gras gefüttern in natürlicher Umgebung und Lebensweise) vs. Schuhe aus Kunststoff (kanadisches Öl aus Ölsand oder aus Quellen in Nigeria, – unter extremen Umwelt- und damit Tierschäden gefördert, irgendwo raffiniert, dann weiterverarbeitet und wohin mit Energie, Abwasser und Abfälle?) – was davon ist im GESAMTBILD weniger schädlich für Umwelt und Tiere? wieviel Tiere mussten sterben damit der Rohstoff gefördert, die Produktionsstätten gebaut und Energie gewonnen wurde?
Meine Meinung: Sich allein auf das Essen von Tieren zu fokussieren wird uns nicht in Einklang mit der Natur bringen.
Jetzt sagst du vielleicht, klar , nimm doch hanf-schuhe oder leinen – da gebe ich dir recht. Viele machen es aber nicht, kaufen die Kunststoff Treter und dünken sich besser als andere. Ich denke, das ist genauso verquer wie das andere extrem.
Ich nenne das Phänomen „städtischer Veganismus“ – machen es , weil es hipp und ehtisch ach so toll ist. Sind aber in einer totalen Isolation von Künstlichkeit: künstliches Licht, künstliche Wohnung, künstliches Leben – völlig isoliert von der Natur. Essen gibt es nur im Supermarkt oder im chicen Caffee – dort wird dann anstelle deutscher Milch die Soya-Milch aus ehemaligen Regenwald geschlürft (wie ich oben beschrieben habe gibt es auch europäische)- (das beschriebene gilt natürlich nicht für alle veganer in der Stadt, aber es gehts ums Prinzip – und ich habe viele Vegane Blogs, Magazine etc. gelesen, die genau das unterstreichen)
Für mich kann der Weg nur so funktionieren: Der Mensch muss wieder seinen Platz in der Natur finden, das geht nur über biologischen und nachhaltigen anbau, nachhalte Produkte aus Biomasse(inkl. Kosmetika, Reinigungsprodukte bis hin zu normalen Gebrauchsgegenständen) und dann, hin zur Ernährung.
zuerst mit der Ernährung zu starten hilft evtl. das Tierleid bei der Produktion von Fleisch zu reduzieren, verfehlt aber das eigentliche Problem.