Von allen guten Bankern verlassen?

Die ßsterreichische Nationalbank arbeitet mit einer Agentur zusammen die sich „direktzu.de“ nennt. Hier können Fragen gestellt werden, die dann an die Ansprechpartner zu Beantwortung weitergeleitet werden.
Diese Möglichkeit nutzte Christian Gerstl, der Betreiber von Hauptwort.at sowie Zeitwort.at, um dem Chef der ßsterreichischen Nationalbank, Herrn Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, folgende Frage zu stellen:

Woher kommt das Geld für die Zinsen?

Sehr geehrtes Direktorium,

woher kommt das Geld für den Zins, wenn doch die Zinsen, aufgrund des ausgegebenen Geldes, erst entstehen? Meinem Verständnis nach müssen die Zinsen wieder ausgeliehen werden, wodurch zwangsläufig ein exponentiell steigender Zinseszins, der auch nicht im System ist, entsteht.

Wie ist es möglich, dass etwas, bei sonstiger Enteignung, verlangt wird, was gar nicht vorhanden ist?

Anbei noch ein Film, welcher meine Frage veranschaulicht.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Gerstl [1]

Dass diese Frage beantwortet wurde, ist schon beachtlich genug, allerdings möchte ich auf eine Stelle im Besonderen eingehen:

Die Funktion von Zinsen entspricht einem Transfer von Geld bzw. Konsum über einen gewissen Zeitraum hinweg. D.h. Zinsen repräsentieren immer eine Zahlung in der Zukunft für einen Transfer von Geld in der Gegenwart oder in der Vergangenheit. Menschen, die ihr Einkommen heute nicht in Güter umwandeln und konsumieren wollen, sparen. Sie transferieren damit ihren Konsum in die Zukunft. Das äußert sich in unserem Wirtschaftssystem im Allgemeinen so, dass sie ihr Geld zu einer Bank bringen. Andere Menschen wiederum, die gerade Geld benötigen, borgen es sich bei der Bank aus, beispielsweise um zu konsumieren oder ß? im Falle von Unternehmen ß? um zu investieren.[1]

Auch die Nationalbank ßsterreichs, welche von dem oben genannten Gouverneur Herrn Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny geleitet wird, arbeitet mit dem in Europa gültigem Mindestreservesystem. Das Mindestreservesystem in Europa beläuft sich auf 2% Zentralbankreserve.
Womit jede Sichteinlage erheblich gehebelt werden kann, und auch wird.

Für alle im Euro-Währungsraum niedergelassenen Kreditinstitute, die das Kredit- und Einlagengeschäft mit jedermann durchführen, bestimmt die Europäische Zentralbank (EZB) die Höhe der Mindestreserve[3]. Diese Mindestreserve ist für Kreditinstitute innerhalb der Europäischen Währungsunion verpflichtend um an den geldpolitischen Geschäften des Eurosystems teilzunehmen[4]. Zur Zeit beträgt der Mindestreservesatz der EZB dabei 2,00 %.

Auf Antrag können Kreditinstitute die Sanierungsmaßnahmen unterworfen sind sowie bestimmte Spezialinstitute dabei von der Mindestreservepflicht durch Beschluss der EZB befreit werden.[2]

Auch sehr interressant ist folgendes :

Tatsächliche Höhe des Giralgeldschöpfungsfaktors

Im Augenblick (Stand: 5. März 2009) sind in der Eurozone 729 Mrd. Euro Bargeld im Umlauf, während die Geldmenge M3 9.371 Mrd. Euro beträgt.[3]


Ist es ein Versuch des Herrn Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, um Christan und die Welt für dumm zu verkaufen? Oder, was noch viel schlimmer wäre, „versteht der Chef, der ßsterreichischen Nationalbank“ selbst nicht wie Geldschöpfung und Zinsen funktionieren?

Hier, wäre eine öffentliche Debatte mehr als angebracht und sogar erforderlich. Sollte jemand dort die Geschicke steuern, von denen er selbst, nicht einmal den Ansatz versteht?

Es ist ein Skandal und sollte auch als solcher gesehen werden!

Da möchte ich noch einmal das Interview mit Nicolas hervorheben, wo einiges sehr ausführlich beschrieben wird.

Carpe diem

[1]http://www.direktzu.at/oenb/messages/24828
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Giralgeldsch%C3%B6pfung


5 Responses to Von allen guten Bankern verlassen?

  1. onkel sagt:

    der herr universitätsprofessor Doktor hat die frage in meinen augen nicht beantwortet, es wurde nict gefragt warum es zinsen gibt, sondern woher sie kommen – wobei die frage leiderfalsch gestellt wurde,man hätte fragen müssen, wie entsteht das geld für die zinsen – so hat man dem professor zu viel paltz zum um den heissen brei reden gelassen

  2. Cheffe sagt:

    Folgende Stelle ist der absolute Knackpunkt:

    Das äußert sich in unserem Wirtschaftssystem im Allgemeinen so, dass sie ihr Geld zu einer Bank bringen. Andere Menschen wiederum, die gerade Geld benötigen, borgen es sich bei der Bank aus,

    Carpe diem

  3. nino sagt:

    hallo cheffe,

    vielleicht kannst du ja die petition gegen private geldschöpfung noch in dem artikel verlinken?

    da ist noch bis mitte märz zeit zu unterschreiben.

    ach ja und dass der herr nicht wirklich auf die frage eingeht sondern um den heißen brei herum redet ist symptomatisch für unser geldsystem !

    grüße

    nino

  4. Jan sagt:

    Mal ganz ehrlich…
    warum hab ich das eben überhaupt gelesen…
    gebracht hats mir nix außer wieder etwas Aufregung, hach und dabei hat der Tag so schön begonnen. Es ist schade, dass sich meiner Erfahrung nach so wenige mit diesem Thema auseinandersetzten. Und die die es tun sind wie Schüler einer Grundschule denen man erzählt 2+2=3 und alle glauben es…
    So konkret wird das Thema auch nicht in den Medien angeschnitten… ach ne die Aufregung steigt schon wieder…
    ich lasses mal besser…
    und ja äm ich klaus einfach mal weils ja echt net grad das schlechteste Ende eines Kommentars ist:
    Carpe diem

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