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Beim Kauf des sehnsüchtig erwarteten iPhone 4G oder beim Update des iPhone 3G/3GS Betriebssystems auf die Version iOS 4.0, erhalten die stolzen Nutzer nicht nur die von Apple lange angepriesenen Verbesserungen und Neuerungen, sondern werden auch aufgefordert, die neuen Nutzungsrichtlinien ( AGB ) zu akzeptieren. Das gewöhnlich schnell weggeklickte Kleingedruckte hat es aber in diesem Fall in sich. Trotz der Vorfreude auf die neuen Features sollten sich die Nutzer diese aber einmal genauer anschauen.

BY M@tricks

Bereits mit dem nun überholten Betriebssystem war es mit den passenden Apps und dem integrierten GPS Empfänger möglich, seine zurückgelegten Wegstrecke tracken zu lassen und sich anschließend auf einer Karte, vergleichbar mit den bekannten Google Maps, auswerten zu lassen (1).

Warum Apple nun aber für altbekannte Funktionen extra seine Nutzungsrichtlinien ändern musste, liegt in Apples Heißhunger auf die getrackten Daten begründet, die mit der neuen Version nicht nur beim Nutzer, sondern auch auf Apples eigenen Servern gespeichert werden. Einsicht in diese sensiblen Daten haben laut Aussage von Apple nicht nur sie selbst, sondern auch ß?Partner und Lizenznehmerß? (2). Genauere Angaben, wer in diese Kategorie fällt, macht Apple aber nicht.

Wer sich im Bundesdatenschutz ein wenig auskennt weiß, dass jede natürliche Person, über die personenbezogene Daten erhoben wird, gemäß §6 Abs.1 BDSG folgende Rechte hat:
ß? Recht auf Auskunft, ob und welche Daten gespeichert werden, sowie die Quellen der Daten
ß? Recht auf Berichtigung falscher Daten
ß? die ßbermittlung der Daten an Dritte zu untersagen
ß? Recht auf Löschung oder Sperrung der Daten
ß? Beschwerderecht bei der zuständigen Aufsichtsbehörde für Datenschutz (3)

Diese Rechte gewährt Apple seinen Nutzern nicht und stößt damit auf heftige Kritik seitens der Datenschützer und auch des Bundesjustizministeriums. Zudem bemängelt die Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, Apple gäbe zu unklare Auskünfite darüber, wie die Daten gespeichert und vor dem Zugriff Dritter geschützt werden. Auch wofür die gesammelten Daten verwendet werden, ist unklar (4).

Zwar beteuert Apple, die Daten werden anonymisiert gespeichert (5), jedoch werden diese nicht einmalig erhoben, sondern ständig aktualisiert, so dass eine Rückverfolgung zum entsprechenden Endgerät auf irgendeine Art und Weise möglich sein muss.

Ein naheliegender Verwendungszweck könnte sein, Werbefirmen gezielte Aktionen für standortbasierte Werbung zu ermöglichen. So kann beispielsweise gezielt Werbung an Ihr iPhone gesendet werden, wenn Sie sich in der Nähe eines bestimmten Geschäfts oder Restaurants befinden (6).
Nicht außer acht gelassen werden darf das Interesse der Geheimdienste an solch sensiblen Daten. Bekannt ist, dass Geheimdienste bereits Daten aus sozialen Netzwerken, wie beispielsweise Facebook, einsehen und auswerten (7).

Wehren können sich die iPhone Nutzer nur sehr schwer gegen diese Überwachung. Zwar ist es möglich die Standortbestimmung zu deaktivieren, viele Apps funktioneren ohne diesen Dienst aber nicht, was die Funktionsweise und schlußendlich auch den Spaß, den die Nutzung des iPhones mit sich bringt, einschränkt.

(1) http://www.flog.in/stories/5168111/
(2) http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article8167271/Neues-iPhone-geraet-ins-Visier-von-Datenschuetzern.html
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesdatenschutzgesetz
(4) http://www.pcgameshardware.de/aid,760205/Apple-Bundesjustizministerin-kritisiert-neue-Nutzungsbedingungen/Handy/News/
(5) http://www.mobilfunk-talk.de/news/20146-apple-wird-wegen-neuen-nutzungsbedingungen-kritisiert/
(6) http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article8167271/Neues-iPhone-geraet-ins-Visier-von-Datenschuetzern.html
(7) http://de.wikipedia.org/wiki/Facebook#Auswertung.2FNutzung_durch_Nachrichtendienste_und_Polizei

Vielen Dank an M@tricks

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