Cyber-Terror: USA und Israel offensichtlich schuldig

Stux-Net hieß dass Zauberwort. Ein übler Virus, der ausschließlich darauf programmiert war das SCADA-System von Siemens lahm zu legen. Bereits früh nach seinem Auftreten in der iranischen Atom-Aufbereitungsanlage wurde von Fachleuten vermutet, dass hinter der hochkomplexen Software ein oder mehrere Staaten steckten. Dieses konnte allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht verifiziert werden. Neue Ergebnisse lassen den Schluss zu, das sowohl Israel als auch die USA für diesen Schädling verantwortlich sind.


Sollten diese Informationen korrekt sein, haben die USA den Terror im Netz selbst begonnen, indem diese mit einem Cyberangriff auf die Atomanlagen im Iran einen souveränen Staat hinterrücks angegriffen haben.

Hierzu einige Zeilen aus dem Handelsblatt:

USA und Israel stecken hinter Stuxnet-Attacke

Der mysteriöse Computerwurm Stuxnet legte Ende vergangenen Jahres große Teile der iranischen Atomanlagen lahm. Unklar blieb, wer den hoch komplizierten Virus entwickelte. Nun berichtet die ß?New York Timesß? von neuen Hinweisen, dass Israelis und Amerikaner den Wurm gemeinsam entworfen und sogar in der streng abgeriegelten Atomanlage Dimona in der israelischen Negev-Wüste getestet hätten.
In Dimona seien praktisch die gleichen Zentrifugen zur Urananreicherung wie in der iranischen Atomanlage Natans aufgebaut und Stuxnet daran getestet worden, berichtete die Zeitung am Sonntag.

ß?Um den Wurm zu testen, muss man die Maschinen kennenß?, zitierte die ß?New York Timesß? einen amerikanischen Atomexperten. ß?Die Israelis testeten ihn aus, das ist der Grund, weshalb der Wurm so effektiv war.ß?[1]

Spannend dürfte nach dieser Veröffentlichung sein, wie die USA und Israel auf entsprechende Gegenschläge reagiert.
Sehr wahrscheinlich wie immer, was ich mache….darfst du noch lange nicht.

Es steht abermals ein Verbrechen auf der Tagesordnung, welches von einem internationalen Tribunal verfolgt werden müsste, dass dieses stattfindet, ist jedoch eher zu bezweifeln.

Bereits im Jahr 2002 wurden in den USA die Strafen für Hacking drakonisch verschärft, wie beispielsweise bei NTV nachzulesen ist:

US-Gesetz verschärft : Lebenslänglich für Hacker

Schwere Zeiten kommen auf Hacker zu: Mit überwältigender Mehrheit hat der US-Kongress für ein neues Gesetz gestimmt, das bei „bösartigen“ Computer-Attacken lebenslängliche Gefängnisstrafen zulässt.[2]

Bereits ein englischer Hacker durfte die volle Härte der US-Gesetze kennenlernen, er hatte das Pentagon gehackt. Die Süddeutsche hierzu:

Hacker vor Gericht : Auf der Suche nach Aliens

Im Falle eines Schuldspruches drohen ihm bis zu 60 Jahre Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis – und soeben hat McKinnon nach einem siebenjährigen Kampf sein letztes juristisches Gefecht verloren, mit dem er seine Auslieferung an die USA verhindern wollte. Dass Briten überhaupt an die USA überstellt werden dürfen, ist Folge eines umstrittenen beiderseitigen Auslieferungsabkommens, das London und Washington vor fünf Jahren vereinbart haben.[3]

Das Urteil wurde offensichtlich noch nicht gesprochen, zumindest aber konnte ich keinen Hinweis darauf entdecken. Hier zeigt sich abermals, mit welcher Doppelmoral die USA in solchen Fällen vorgehen.

Werden Kinder, Frauen und Zivilisten durch Drohnenangriffe getötet, so lautet die Erklärung Krieg für den Frieden. Wehrt sich allerdings die Bevölkerung, heißt es lapidar Terroristen.

Es ist zum Teil widerlich, mit welcher Arroganz die US-Administration sich alle Rechte und Freiheiten nimmt ohne Rücksicht auf Verluste. Hoffen darf man zumindest, dass beide Staaten dieses Mal nicht ungeschoren davon kommen, auch wenn davon natürlich auszugehen ist.

Carpe diem

[1] http://www.handelsblatt.com/technologie/it-internet/atomanlangen-im-iran-usa-und-israel-stecken-hinter-stuxnet-attacke;2732464
[2] http://www.n-tv.de/technik/Lebenslaenglich-fuer-Hacker-article124864.html
[3] http://www.sueddeutsche.de/digital/hacker-vor-gericht-auf-der-suche-nach-aliens-1.178275


12 Responses to Cyber-Terror: USA und Israel offensichtlich schuldig

  1. dave sagt:

    Ich nehme an, die hohen Haftstrafen für Hacker sind als „Anreiz“ gedacht, nach einer Verurteilung mit den USA zusammenzuarbeiten.

    Je brisanter der Hack desto höher die Haftstrafe desto bereitwilliger für Zusammenarbeit desto interessanter für die Regierung.
    Eine geschickte Methode, um auszusieben, also um sich unwillige Genies vom Leib zu halten und die „willigen“ in seine Dienste zu stellen…

  2. dave sagt:

    Im ßbrigen hätte es mich von Anfang an nicht überrascht, wenn USA und/oder Israel hinter dem Wurm stecken würden.
    Jede Regierung ist bereit, ALLES zu tun, um ihre Souveränität zu sichern. Da ist der Cyberwar noch eins der harmlosesten Mittel…

    Bestes Bsp. Atombombe:
    War die Idee erstmal geboren und die Umsetzung in absehbarer Zeit möglich, musste jede Regierung die in der Welt was zu sagen haben wollte auf den Zug aufspringen – bevor es die anderen tun. Ob sie will oder nicht.
    Selbst auferlegter Zwang sozusagen – der Fluch der Gier nach Macht. Für Moral oder Schuldgefühle bleibt da nunmal kein Platz.
    So siehts leider aus…

  3. Wachtraum sagt:

    ja die Amis sind einfach nur noch die grössten Arschlöcher auf diesem Planeten,unter anderen.

  4. das_ding sagt:

    #3
    DER Amerikaner kann soviel oder sowenig für seine Regierung wie WIR auch! Ich kenne persönlich nur Amerikaner die alle super sind.

  5. Frank H. sagt:

    Solche Nachrichten dürften nicht gerade dazu beitragen in Zeiten der Not, und die USA ist eigentlich in tiefer Not, Vertrauen aufzubauen.
    Gut alle Geheimdienste basteln an irgendwelchen Trojanern, aber man überlege einmal was passiert, wenn so ein Atom-Kraftwerk dadurch erneut in die Luft fliegt wie in Tschernobyl damals. Nicht lustig. Wohne direkt bei einem veralteten Namens biblis um die Ecke.

  6. dave sagt:

    @ das_ding
    da gebe ich Ihnen Recht.
    Es gibt Kräfte, die genau das erreichen wollen: Menschen/Rassen/Religionen gegeneinander aufzuhetzen um die Massen zum eigenen Nutzen zu manipulieren.

    Dasselbe war auch schon zu Zeiten meiner Großeltern passiert. Das Resultat ist allen bekannt. Nur leider sind die Menschen so vergesslich, wie #3 von Wachtraum zeigt…

    Wir sind nicht Deutsche oder Amis, auch keine Ossis oder Wessis, sondern Menschen.

  7. roush sagt:

    Somit nimmt der Cyber-Krieg Dimensionen an, die wenn´s ganz dumm läuft, in einer Katasrophe enden können. Was glauben diese Protagonisten eigentlich, wer sie sind?
    Gesetze helfen da nicht mehr weiter.
    Scheinbar ist in der Tat, alles in Auflösung befindlich.
    Was soll man dazu sagen? Untergehen, mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht?

    Wie auch immer. Wir kriegen diese Welt schon irgendwie in Stücke geschlagen.

  8. Deliberare sagt:

    Entschuldigung, aber die Nachricht hier oben liest sich irgendwie wie eine Preesemitteilung aus dem Iran…

    Denn genau nur diese beiden Ländern werden vom Iran generalverdächtigt.. und das ganze klingt auch mal wieder nach einem „Generalverdacht“. Hat jemand handfeste Beweise und nicht einfach nur Vergleiche, die zufällig auch Zufälle sein könnten? Es kann ein Zufall sein, das die Kraftwerke die gleiche Software haben. Es gibt ja sicherlich nicht viele Firmen, die sich auf Atomkraftwerke spezialisiert haben… trotz Nordkorea und Iran als zusätzliche potenziellen Kunden ist der Markt von der Nachfrage her recht überschaubar….

  9. Tester sagt:

    „Wir sind nicht Deutsche oder Amis, auch keine Ossis oder Wessis, sondern Menschen.“

    Leider sieht sich die Mehrheit doch nur als „Amis, Deutsche, Ossis, Wessis“ etc. Menschsein ist nicht hoch im Kurs heutzutage.

  10. zeitzeuge sagt:

    Jeder, der ein Sicherheitsrelevantes Computersystem betreibt, hat ein eigenes Betriebssystem dafür. Ausserdem gibt es zum System keine physikalische Verbindung ausserhalb des Systems.

    Alels andere sind keine sicherheitsrelevanten Systeme.

    Oder glaubt ihr, dass die amerikanischen oder russischen raketenabschussrampen mit Windows oder MacOs laufen ?

  11. roush sagt:

    @ 10 zeitzeuge

    Wohl eher Unix-Based-Systems.
    Aber es gibt wohl in allen Systemtiefen
    einige Hirnrissige, die das Gute, was einige
    Leute aufbauen, zerstören wollen.
    Es muss wohl viel Freude bereiten,
    gute Sicherheitstechnik zu stören.

    Ich weiß, wovon ich spreche. Denn ich habe
    für Siemens gearbeitet. Im Besonderen für RWE
    und die Sicherheit von AKW´s.
    LG

  12. pat sagt:

    @Frank H.
    16.Januar 2011 at 21:13

    „Solche Nachrichten dürften nicht gerade dazu beitragen in Zeiten der Not, und die USA ist eigentlich in tiefer Not, Vertrauen aufzubauen.“

    Es gab 2004 einen Report der Wissenschaftler Mearsheimer / Walt, die analysierten, wonach die USA Ihre Außenpolitik ausrichten und für wen sie damit in die Bresche springen. Sie kamen damals zu dem Schluss, dass das einseitige Engagement für Israel und seine Interessen für die USA zu einem enormen Vertrauensverlust und zu einem enormen Verlust an ökonomischen Ressourcen führt. Beide Wissenschaftler wurden erst totgeschwiegen und als schließlich doch eine Veröffentlichung erfolgte, wurden Beide gefemmt und verteufelt. (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/The_Israel_Lobby_and_U.S._Foreign_Policy)
    Das Phänomen Stuxnet (von ISrael /USA entwickelt), hätte als Beispiel in dieser Studie angeführt werden können.
    Zukünftige Selbstmordattentäter werden ihre Energie wohl eher in die Programmierung von Fehlsteuerungen amerikanischer, israel. Industrie-/ Atomanlagen etc. stecken– Stuxnet ist hierfür eine gelungene Vorlage. Auf Dauer ein wirklicher Pyrrhus-Sieg („Noch so ein Sieg und wir sind verloren“

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