Beseitigung des Welthungers: Gentechnik sei Dank

Der BASF-Vorstand Marcinowski sagt Bio-Lebensmittel alleine würden für die Ernährung der Weltbevölkerung nicht reichen. Er ist als Bereichsleiter Agrar und Biotechnologie der Meinung, dass nur entsprechende Manipulation der Nahrungsmittel – wie er diese nennt – die künftige Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen kann. Ist die Lage wirklich so dramatisch, oder will hier ein Industriezweig sich mit Panik-mache etablieren?


Es vergeht kaum ein Monat, wo nicht irgendein Skandal der sich um die Nahrungsmittel dreht die Verbraucher schockt. Von Pestiziden, Dioxin, Gammelfleisch und anderen Widerwärtigkeiten wird berichtet. Nahrungsmittelkrisen die eigentlich keine sein dürften und Hunger, der möglicherweise völlig unnötig ist.

Im Welt-Online Interview gibt Herr Marcinowski an, dass im Jahr 2050 9 Milliarden Menschen den Planeten Erde bevölkern werden und diese nicht mit den herkömmlichen Methoden ernährt werden können. Auf den Einwurf der Redaktion, dass laut einer Studie der Weltbank 12 Milliarden Menschen auf konventionelle Weise ernährbar sind, kontert er mit der Aussage, dass dieses nur für Schwellen- und Entwicklungsländer gelten würde. Unserer Ansicht nach nicht annähernd zu Ende gedacht.

Betrachten wir doch einmal die Fakten. Unmengen an Agrarflächen werden für die Energiegewinnung zweckentfremdet, welche ohnehin mittlerweile als ineffektiv entlarvt ist. Es werden Unmengen an Nahrungsmitteln vernichtet um die Preise stabil zu halten. Nahrungsmittel werden in unglaublicher Art gezüchtet, so dass viele bereits nach sehr kurzer Zeit verdorben sind. Jeder kennt das sicherlich, wenn er sich einen Korb Erdbeeren kauft und die am nächsten Tag bereits Schimmel angesetzt haben, als Beispiel.

Auf die Frage hin wie man mit der Weigerung der Deutschen umgehen sollte genmanipulierte Nahrungsmittel zu verzehren, antwortet Herr Marcinowski mit stoischer Gelassenheit, dass wir über die Futtermittelkette bereits Fleisch zu uns nehmen, das von Tieren Stammt, welche mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert wurden.

Zu gern würden wir einen Blick in den Einkaufswagen des Herrn Marcinowski werfen um zu sehen, ob er sich und seiner Familie das gleiche „Futter“ unter jubelt. Wie weit heruntergekommen die Moral im Bereich der Ernährung mittlerweile ist, sollte den meisten Menschen bewusst sein.

Zu guter Letzt allerdings auch noch ein Appell an Sie – liebe Leser. Durch unser Konsumverhalten sind wir ein Teil dieser Problematik. Die Menschen sind eher Bereit einen hohen Preis für Ihr Motoröl zu bezahlen, als für echte „Lebensmittel“. Solange wir als Verbraucher uns weigern einen angemessenen Preis für hochwertige „Lebensmittel“ zu bezahlen, werden sich immer Panscher finden, die die Preise über mangelnde Qualität drücken.

Seien Sie sich bewusst, dass ein gesunder Körper mehr wert ist, als ein intakter Motor – denn diesen können Sie neu kaufen. Wenn nachhaltige und ökologische Landwirtschaft sich wieder lohnt, wird es auch Bauern geben, die diesen Markt befriedigen. Solange sich ein Bauer aber von seiner Arbeit nicht mehr ernähren kann, wird er bereitwillig Raps oder Mais für Biogasanlagen anbauen.

Bevor ein Wandel die Nahrungsmittelindustrie erfassen wird, muss dieser beim Verbraucher selbst stattfinden.

Carpe diem

Link zum Interview : Deutsche essen längst Genfood, ohne es zu wissen


107 Responses to Beseitigung des Welthungers: Gentechnik sei Dank

  1. madurskli sagt:

    Wie gesagt das Hickhack um Schuldige oder Pflanzenfresser vs. Fleischfresser, geht völlig am Thema vorbei!

    In einer Globalisierten Welt ist Regionalisierung das Zauberwort.

    Aber in unserer kontaktarmen Zeit weiss ein Städter bald nicht mehr ob Würste nun auf Bäumen Wachsen oder den Kühen aus dem Arsch kullern.

    Wie Cheffe schreibt:
    „Es vergeht kaum ein Monat, wo nicht irgendein Skandal der sich um die Nahrungsmittel dreht die Verbraucher schockt. Von Pestiziden, Dioxin, Gammelfleisch und anderen Widerwärtigkeiten wird berichtet.“

    (Was nicht erst seit gestern so ist.
    Ich erinnere mich an den Hormonskandal(1980) und vieles mehr.)

    Strukturwandel, hiess es..was nicht unbedingt was schlechtes ist.
    Aber die Prämissen_Produktionswachstum_Gewinnmaximierung-Vermassung, waren tödlich für alle gewachsenen Traditionen.

    Auf der Strecke blieben……….Qualität,Transparenz und schliesslich die Menschlichkeit!

    Handarbeit wurde zerstört durch die Effizienz der Maschinen.
    Porsche macht uns vor wie menschenleere Produktionsstrassen ohne Lagerhaltung funktionieren.
    Ihre Lager werden logistikoptimiert in Lastwagen eingespart!
    Allerdings bleibt die Flut der Anlieferer aus, bleibt die Produktion nach 1 1/2zeitel Std.. stecken.
    Nicht nur das man so die Lagerkosten der ßffentlichkeit an lastet, bei einem heftigen Winter kann alles gefährdet sein.

    Das ist der Hautknackpunkt aller grosstechnischen Gebilde.
    Im Gegensatz zu Regionalen, vernetzten Betrieben reissen sie tausende mit in den Abgrund.

  2. zeitzeuge sagt:

    Das Zauberwort heisst tatsächlich

    Bewusst

    Der Glaubenskrieg zwischen Vegi und Fleisch ist nur ein weiteres Kapitel im Ewigen Handbuch der Macht

    Teile und Herrsche

  3. Prometheus sagt:

    @zeitzeuge
    Hat doch nix mit Glaubenskrieg zu tun.
    Man muss ja nicht gleich zum Veganer werden,
    aber der hohe Fleischkonsum ist einfacher ökologischer Quatsch. Das bekommen wir hier doch gar nicht zu spüren.

    nochmal Risi:
    „Als Beispiel sei der in Thailand angebaute und hauptsächlich für die europäische Schweinemast bestimmte Maniok genannt ß? eine Kulturpflanze, aus deren Wurzelknollen das Tapioka-Stärkemehl gewonnen wird. Seit 1979 wurde in Thailand der Anbau von Maniok verdreißigfacht, während gleichzeitig der Wald von 72% auf 10% der Landfläche schrumpfte! Knapp die Hälfte der Kleinkinder im Hauptanbaugebiet des Maniok sind unterernährt, über ein Zehntel haben Mangelerscheinungen, und jährlich sterben 60000 thailändische Kinder an Hunger.“

    @das steini
    meinte hauptsächlich deinen Aufhänger ‚515 ß? im Monat (Kindergeld + Hartz 4 + Elterngeld)‘.
    Soviel soll ein Hartz4 Empfänger also laut dir für ein Kind bekommen. Utopisch.

  4. aduado sagt:

    @ madurskli
    da sind wir einer meinung,hurra…
    jean ziegler trifft es auf den punkt und der weis wovon er spricht.
    ich kann aber nicht sagen wo das ende des seils ist.
    ich möchte darauf aufmerksam machen,das wir alle etwas tun können ohne auf irgentwelche leitfiguren oder gesicherten wissenschaftlichen beweise zu warten.
    ich sehe das sich viele,bei diesen diskussionen,auf vorgefertigte meinungen,ausruhen und so nur ausreden suchen und finden,warum sie ihren arsch nicht bewegen müssen.
    man kann niemanden reformieren ausser sich selber.
    ich sage dann,probiers doch aus und wenn nicht kannst eben nicht aus erfahrung sprechen.so schwer ist das nicht.es langweilt mich immer die selben an den haaren herbeigezogenen argumente zu hören.das beste ist…pflanzen sind auch lebewesen….und das von leuten die sich eine halbe sau in die semmel geben…ggrmmmpf.
    und die negativreiterei ist kontraproduktiv und endet dort wo sowieso nichts mehr sinn macht und wir zu einem roboterdasein mutieren…
    aber es gibt doch noch leute die ihr schicksal selbst in die hand nehmen..bravo
    die toten fische schwimmen mit dem strom,die lebendigen dagegen.
    lg

  5. das_schneidi sagt:

    @prometheus (115)

    glaubs mir, meine frau hat genau das gekriegt

    seit 1.1.2011 ist das elterngeld aber für hartz 4 empfänger gestrichen… zum glück

    das klingt utopisch, is aber die realität

  6. Andreas sagt:

    101, fühle mich mal angsprochen:

    „Wass ist mit dem Menschen und Naturverachtenden Monokulturen von Mais, Reis, Soja, Weizen ?

    Auch Spekulation mit diesen Nahrungsmitteln ist genauso tödlich, wie die Haltung von Tieren!

    Und die unendlichen Transportwege erst.

    Und der Anbau in grossen Mengen lässt die Natur immer hinten anstehen.“
    lies mal meine anderen posts.
    alles hat eine schlechte seite, das heißt nicht, dass ich mich dann (wie schon mal erwähnt) benehmen kann, wie ein arschloch.
    ironmen und zeitzeuge…ihr beide sagt praktisch: „scheiss drauf, mann kan eh nichts richtig machen,also kannste auch fleisch fressen und so weiter…“

  7. Prometheus sagt:

    @das schneidi
    Hör doch auf hier Tatsachen zu verdrehen.
    Es gibt 187 Euro Kindergeld.
    Elterngeld, wie du schon angemerkt hast gar keins.
    Und jetzt wird noch überlegt die 187 Euro auf
    die Hartz4 Bezüge anzurechnen.
    Das ist die Wirklichkeit.
    Was du hier als babbelst – ist maximal Stammtisch.

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