Abu Dhabi : Blackwater 2.0 Reloaded

Nur mit einem Schrecken möchte man sich zurück-erinnern an die Firma Blackwater, welche durch brutale Kommandoaktionen im Irak zu zweifelhaftem Ruhm kamen, welche dann zum Verkauf der Firma und einer Umfirmierung führten. In einem 530 Millionen Dollar Programm soll Erik Prince nun eine Söldnerarmee im Emirat Abu Dhabi aufbauen. Überwiegend besteht die Söldnertruppe aus Kolumbianern wie die New York Times schreibt.


Hier einige Zeilen aus der NYT:

The force is intended to conduct special operations missions inside and outside the country, defend oil pipelines and skyscrapers from terrorist attacks and put down internal revolts, the documents show. Such troops could be deployed if the Emirates faced unrest or were challenged by pro-democracy demonstrations in its crowded labor camps or democracy protests like those sweeping the Arab world this year. [1]

ßbersetzung:
Die Einsatztruppe ist dazu bestimmt, Spezialeinsätze im In- und Ausland durchzuführen, Pipelines und Hochhäuser vor Terrorangriffen zu schützen und Revolten im inneren nieder zu schlagen, wie aus dokumenten hervorgeht. Solche Truppen könnten auch bei Unruhen in den Emiraten, oder Pro-Demokratie Demonstrationen in den überfüllten Arbeitslagern eingesetzt werden, ebenso wie bei Demonstrationen für mehr Demokratie, wie seit der Wende in der arabischen Welt dieses Jahr.

Weiter wird berichtet, dass die Vereinigte Arabische Emirate kein Vertrauen in die eigenen Streitkräfte habe und diese Truppe ebenso bei Aggressionen aus dem Iran einschreiten könne. Die Kolumbianer und Südafrikaner werden von pensionierten amerikanischen Soldaten, Veteranen der deutschen und britischen Sondereinheiten sowie der Fremdenlegion ausgebildet heisst es weiter.

Die vereinigte Arabische Emirate, eine Autokratie mit dem Glanz eines aufstrebenden und modernen Staates, sind eng verbündet mit den vereinigten Staaten und das Programm wird auch teilweise aus Washington unterstützt.

Bisher ist nicht bekannt, ob das Projekt den offiziellen Segen der USA hat. Experten der Rechtswissenschaften und offizielle Regierungsvertreter sagten, das einige mit der Mission vertraute geltendes Recht brechen, da es amerikanischen Bürgern verboten ist ausländische Truppen auszubilden wenn diese nicht eine Lizenz dafür vom US-Außenministerium haben.

Marc C. Toner, ein Sprecher des Ministeriums wollte nicht bestätigen ob Mr. Prince´s Firma eine solche Lizenz erhalten hat, allerdings prüfe man ob die Ausbildung gegen amerikanisches Recht verstoße.

Für Herrn Prince ist das Bataillon im Ausland ein kühner Versuch sich neu zu erfinden. Er hofft darauf ein Imperium in der Wüste zu bauen, weit entfernt von Strafverteidigern, Ermittelungen des Kongresses und den Justizbehörden von denen er glaubt, dass sie zusammenarbeiten um Blackwater als rücksichtslos darzustellen.

Wie ein ehemaliger Mitarbeiter sagte, gab es von Mr. Prince eine klare Regel zur Rekrutierung der untergebenen: Heuer keine Muslime an!

Es könne nicht damit gerechnet werden, das Muslime andere Muslime töten würden, daher beschränkte man sich auf Kolumbianer und andere aus der ganzen Welt.

Anmerkung:

Hier wird es wieder offensichtlich. Die Autorkratien in den Emiraten werden mit Unterstützung aus Washington geschützt. Die Ausbildung einer Söldnertruppe geduldet und gefördert um jedwede Demokratiebewegung niederzuschlagen. Janusköpfigkeit der Superlative. Braucht man dich, ist ein solches Regime schützenswert, stehst du im Wege, wirst du niedergebombt.

Es ist erschreckend, dass Prince damals nicht nur nicht bestraft wurde, sondern jetzt sogar noch ein revival stattfindet. Ein wirklich sehr ausführlicher und guter Artikel in der NYT, daher lesenswert.


Carpe diem

[1] http://www.nytimes.com/2011/05/15/world/middleeast/15prince.html?pagewanted=1&_r=2&nl=todaysheadlines&emc=tha1


12 Responses to Abu Dhabi : Blackwater 2.0 Reloaded

  1. Frank H. sagt:

    Oh fein eine Privatarmee der Banksters der CoL und NY im Einsatz. Sicherung der Schätze in fremden Gewässern. Kolonialgehabe um das eigene vermögen zu retten. Letzter Versuch das Imperium am Leben zu halten: Raubbau. Nun die Geschichte lehrt, das das in die Hose geht. Denn die Leichen werden irgendwann zum Himmel sich stapeln, dann Widerstand in anderer Form. Das hält auch keine Privatarmee auf. Denn diese Söldner müssen versorgt werden. Ohne Mampf keinen Kampf. Partisanenkriege sind die effektivsten.

  2. KnowSys sagt:

    Und dann nimmt man sich günstige „Arbeitskräfte“ aus Columbien,die eh die NASE nicht voll kriegen(wink mit dem Zaunpfahl),nicht in ihrer Heimat agieren,und aufgrunddessen noch skrupelloser ihrer „Arbeit“ nachgehen werden.

    http://ueberwachungsbuerger.wordpress.com/2011/05/16/afghanistan-osama-bin-ladens-versteck-langfristig-bekannt/

  3. Outside-Job sagt:

    Hallo,
    genau das ist mir auch durch den Kopf gegangen.
    Aber wenn man überlegt das die UAE pro amerikanisch sind genau so wie Saudi Arabien dann wird einen einiges klar.
    Sie haben extrem viele Hilfsarbeiter aus Indien und Pakistan, wenn die das spitz kriegen was in ihrem Land abgeht werden sie warscheinlich einen Aufstand in UAE versuchen.

    Hier mal mein Link: http://8hertzwitness.wordpress.com/2011/05/15/wozu-brauchen-denn-die-uae-800-kolumbianische-soldner/

    Dazu noch ein Artikel von der Berliner Zeitung.

    „Dass der Funke der Revolution auch auf Dubai oder Abu Dhabi überspringen könnte, gilt jedoch immer noch als unwahrscheinlich. „Da müssten schon die pakistanischen oder indischen Gastarbeiter einen Aufstand anzetteln“, sagt der Taxifahrer Mustafa, Pakistani auch er. Menschen wie ihm verdankt Dubai seinen wirtschaftlichen Erfolg. Doch die Millionen Hilfsarbeiter sind völlig rechtlos und hausen in elenden Massenquartieren. Manchmal sieht man sie, wenn sie nach einem langen, staubigen Tag in ihren blauen Overalls an besonderen Bushaltestellen warten. Protestiert haben sie erst einmal, das war 2005. Damals gingen Bauarbeiter bei der ersten Großdemonstration des Landes überhaupt auf die Straße, weil ihre Löhne nicht ausbezahlt worden waren.“

    Link>> http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0301/horizonte/0004/index.html

    Arbeitsbedingungen wie Sklaven und sie werden schäbisch untergebracht und entlohnt wenn sie überhaupt Lohn erhalten. Die Reisepässe werden vorab einkassiert so das sie 1-2 Jahre dort bleiben müssen.

    LG Outside-Job

  4. maggot881 sagt:

    Bei Blackwater muss ich immer an die TV Serie Jericho denken. Da gehen in Amerika A-Bomben hoch und Blackwater zieht wie Heuschrecken übers Land und versucht die Menschen auszubeuten 😉 Das zeigt glaub ich ein recht gutes Bild dieser Söldner.

    lg

  5. AlbrechtD sagt:

    Danke für die Zensur meines Kommentars.

  6. Cheffe sagt:

    @ Albrecht,

    weder in der Mod noch im Spamordner ist ein Kommentar von dir, da scheint eher ein Problem beim Absenden bestanden zu haben.

  7. AlbrechtD sagt:

    @ Cheffe:

    oder mir hat der VS den Filter eingebaut ß? dann werde ich noch vorsichtiger sein müssenß?

  8. Foerster003 sagt:

    Wer sich tiefergehend mit dem Söldnerwesen auf dieser Erde informieren möchte, dem empfehle die Artikel von Dr. Alexander von Paleske, einem Arzt der im südlichen Afrika arbeitet.

    Blackwaterß?Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit

  9. Janine sagt:

    Eine Privatarmee muss erstmal zu einer schlagkräftigen Alternative zum staatl. Militär gemacht werden. Erst wenn das Modell den erwünschten Erfolg vorweisen kann, wird man politisch über Privatarmeen im größeren Stil nachdenken können. Wie es aussieht arbeiten sie daran relativ zügig. Aegis und Xe-Services bauen grade ihr internationales Netz mit Büros und Zweigstellen verstärkt aus, wie man sieht passen die Einnahmen. Wenn die Welt in der jetzigen Form kontrollierbar sein soll, wird man nicht um eine militärische Vollprivatisierung herumkommen.

    Die Zeit wird es zeigen…

  10. Berg sagt:

    meine herren..was für ein vogel..was ich eben hier nachgelesen hab ist echt ein hammer, kriegsverbrecher ist da noch zu harmlos ausgedrückt.

    Blackwaters religiöse Mission

    Für die islamischen Länder, in denen Blackwater operiert, habe Prince den Slogan ausgegeben, sie (Blackwater) seien christliche Kreuzfahrer, deren Aufgabe die Beseitigung von Muslimen und des islamischen Glaubens in der Welt sei. Prince Führungskräfte machen offen unter ihren Mitarbeitern für den Irakeinsatz ß?Reklameß?, dort bekäme man die ß?Hajiis (Schimpfwort des Militärs für Iraker) auf dem Teller präsentiertß?. Auf dieser ideologischen Basis habe Prince ß?die Zerstörung irakischen Lebensß? geradezu in Auftrag gegeben. Der Einsatz im Irak sei wie ein Sport.

    http://mohart.wordpress.com/2009/08/11/blackwater-firmenchef-erik-prince-in-morde-und-kinderprostitution-verwickelt/

  11. Irmonen sagt:

    Söldnertruppen in Deutschland?

    Wer weiß, da sich ja massiv weniger Kandidaten für die neue Bundeswehrtruppe bewerben, als sie dachten und ihnen bald die Soldaten ausgehen, werden unsere Politiker uns das sicher bald als alternativlos verkaufen. Zuerst werden sie aus der EU genommen und dann von sonstwo. Hauptsache zu jeder Art von Einsatz der Unmenschlichkeit bereit. Man hat es ja auch geschafft, die nicht legitimierten Angriffskirege in aller Welt, ohne jeden enrsthaften Protest von seitens der Bevölkerung, zu beginnen und fortzusetzen.

  12. Janine sagt:

    @11: Wie soll es sonst laufen, wenn nicht mit Söldnern? Jede staatl. Zuständigkeit wird angesichts der Schuldensituation privatisiert werden müssen. Man sah es Anfangs nur vereinzelt… Post.. Krankenhäuser.. das Schreiben von Gesetzen wird schon teils regelmäßig bei Kanzleien gekauft und ist somit „outsourced“ und das schaukelt sich weiterhin hoch. Mittlerweile bewegt sich viel Trinkwasser in private Hände, ein Tritt in das Gesicht des frei denkenden Menschen.

    Wie weit kann da der Schritt noch sein, hin zur privaten Bildung, übers private Miliär… Polizei, und der Rest. An privatisierte Straßen mag ich garnicht denken, Mautdiskussionen und die Finanzlage speziell im Verkehrswesen weisen ebenfalls genau in diese Richtung.

    Wer Geld hat, hat Infrastruktur, der Rest… kann sich ja die Slums von Innen anschauen… Bleibt noch viel Raum für Bevölkerungsreduktion.

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